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Schafe sind grasende Säugetiere, die oft als Nutztiere auf Bauernhöfen gehalten werden. Man kann ihr Fleisch, ihre Wolle, ihr Fell und ihre Milch nutzen. Schafe haben eine allgemeine Lebensdauer von 6 bis 14 Jahren. Mit guter Pflege können sie aber auch 20 Jahre alt werden. Sie können sich an viele klimatische Bedingungen anpassen und sind überall auf der Welt zu finden. Es gibt über 200 Schafarten, von der jede unter bestimmten Bedingungen gedeiht. Wenn du vorhast, Schafe zu kaufen, dann musst du dich für eine Rasse entscheiden, die zu deiner geografischen Lage und deinen Lebensbedingungen passt. Außerdem solltest du wissen, wie Schafe gehalten werden.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Die richtige Umgebung schaffen

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  1. Deine Schafe brauchen einen Unterschlupf, der sie das ganze Jahr über vor den Elementen schützt. Damit sind Sonne, Wind und Regen/Schnee gemeint. Eine Scheune wäre zwar großartig, ist aber nicht notwendig. Ein dreiwandiger Unterstand eignet sich ebenso gut. [1]
    • Das Angenehme an einer Scheune mit mehreren Boxen ist, dass du kranke oder trächtige Schafe von der restlichen Herde trennen kannst.
    • Ein überdachter Bereich im Freien wäre gut, damit die Schafe bei warmem Wetter zwar draußen sein können, aber eine kühle Stelle zum Grasen haben. Dies könnte sowohl das Vordach deiner Scheune als auch eine Baumgruppe sein.
  2. Wie viel Stroh du auslegen solltest, hängt davon ab, wie viel Zeit die Schafe dort verbringen. Bei kühlerem Wetter sollte man den Boden am besten mit einer schönen, dicken Schicht Heu auslegen. Es wird sie sauber und warmhalten. [2]
    • Benutzte keine Sägespäne, da es ihre Wolle ruinieren würde und nicht besonders saugfähig ist.
    • Manche halten Kiefernspäne wegen ihrer Saugkraft für besser geeignet als Heu, doch es kommt dabei ganz auf deine Vorlieben an. Kiefernspäne neigt dazu, sich in der Schafswolle festzusetzen, was das Scheren erschweren kann.
    • Du kannst jede Box und den überdachten Außenbereich mit „Stallfrisch“ oder einem anderen Geruchsneutralisierer behandeln, um Uringerüche zu bekämpfen.
  3. Schafe verbringen etwa 7 Stunden des Tages mit Grasen. 8 Schafe brauchen eine Weidefläche von ungefähr einem Hektar. Die exakte Größe hängt vom Klima und dem Zustand der Weide ab. [3]
    • Als Faustregel kann man sich merken, dass eine Weide, die sich für ein großes, grasendes Tier (wie eine Kuh) eignet, von sechs oder sieben Schafen genutzt werden kann.
    • Die Größe der Weideflächen variiert je nach Standort, Klima, Pflege, Bepflanzung und Niederschlagsmenge. Trockene, felsige Gebiete beispielsweise erfordern eine größere Weidefläche, um ausreichend Gras zu bieten.
  4. Installiere einen Ventilator und/oder halte die Türen zum Stall offen. Dies ist besonders wichtig, wenn du in einer heißeren Klimazone lebst oder der Sommer besonders heiß ist. Das ganze Jahr über sollte eine gute Luftbewegung vorhanden sein, auch in den kühleren Monaten, doch solltest du im Winter nicht unbedingt einen Ventilator laufen haben.
    • Ein Ventilator und offene Stalltüren werden den Stall an heißen Tagen kühlen und auch die Fliegen von den Schafen fernhalten.
  5. Zäune sind unglaublich wichtig, um deine Schafe innerhalb und Raubtiere außerhalb der Weidefläche zu halten. Ein 1,5 m hoher Zaun sollte ausreichen, um die Schafe auf der Weide zu halten. Um Raubtiere draußen zu halten, wäre ein höherer Zaun notwendig.
    • Vor allem, wenn du keine Boxen hast, solltest du tragbare Holzwände haben, um kranke Schafe abzugrenzen. Du musst sie von den gesunden Schafen fernhalten.
    • Du kannst auch einen Elektrozaun nehmen. Sogar unter einem 2 m hohen Zaun könnten sich Raubtiere durchgraben, um an deine Schafe zu kommen. Ein Elektrozaun würde sie davon abhalten, sobald sie ihn berühren. Vertraue aber nicht darauf, dass er auch deine Schafe aufhalten würde. Mit ihrem dichten Fell würden sie die Stromschläge nur schwach spüren.
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Deine Schafe füttern

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  1. Schafe fressen von Natur aus Weidepflanzen, wie Gras und Klee. Ist die Weide groß genug und das ganze Jahr über blühend, dann brauchst du deinen Schafen kein zusätzliches Futter zu geben. [4]
    • Die Größe deiner benötigten Weidefläche hängt von den klimatischen Bedingungen deiner Gegend und der Fruchtbarkeit deiner Weide ab. Bei durchschnittlichen Klimabedingungen kannst du dich wieder an einen Hektar grüne Weidefläche auf 8 Schafe verlassen. Klimagegenden mit heißen Sommer- und kalten Wintermonaten, die das Gras verdorren lassen, haben weniger fruchtbares Weideland.
    • Die benötigte Menge Heu hängt von der Qualität und der Quantität deiner Gräser ab. Schafe fressen auf 45 kg Körpergewicht um die 500 g Heu.
    • Heu, das aus geschnittenen, getrockneten Gräsern besteht, wird als Viehfutter in Ballen angeboten. Es besteht meist aus Gräsern oder Hülsenfrüchten (wie Luzerne oder Klee). Je später im Jahr Heu geschnitten wurde, umso besser ist seine Futterqualität.
    • Heu aus Luzerne und Klee ist meistens nährstoffreicher als anderes und wird von den meisten Nutztieren bevorzugt. Es ist aber auch teuerer und nicht zwingend notwendig für Schafe.
    • Du solltest bedenken, dass manche Kleesorten eine Substanz enthalten, die Östrogenen ähnelt, und daher bei Schafen zur Geburtenkontrolle führen kann. Versuchst du Mutterschafe zu züchten, dann solltest du solches Futter vermeiden.
  2. Getreide ist an sich nur in bestimmten Fällen gut für Schafe, denn in den meisten Getreidemischungen ist für sie zu viel Kupfer enthalten. Musst du ihren Speiseplan aber mit Getreide ergänzen, dann besorge dir eine Mischung speziell für Schafe.
    • Zu viel Getreide zu fressen, kann die Mägen von Schafen aufblähen und dadurch zum Tode führen. Eine Überfütterung mit Getreide solltest du daher wirklich vermeiden.
    • Du kannst eine normale Mischung aus Mais, Soja und Hafer oder eine Spezialmischung für Schafe/Ziegen von einem Futtermittelhersteller aus deiner Gegend nehmen, wenn du zusätzlich Futter brauchst. Der Speiseplan von jungen, stillenden und älteren Schafen sollte meistens auch mit Getreide ergänzt werden.
    • Wenn du keine speziellen Mischungen für Schafe auftreiben kannst, eignen sich Mischungen für Ziegen oder Kühe besser als die für Pferde. Vermeide auch Allzweck-Mischungen, da Schafe, wie bereits erwähnt, auf Kupfer sehr empfindlich reagieren.
  3. Dies gilt sowohl für Heuballen als auch für Getreidemischungen. Bei Futter, das zu lange im Voraus/falsch gelagert wird, kann sich Schimmel bilden, der auch für Schafe giftig ist. Achte daher darauf, immer frisches Futter für sie zu besorgen, wenn sie mehr brauchen, als deine Weide hergibt.
  4. Schafe brauchen die im Salz enthaltenen Mineralien. Du solltest Mineralien speziell für Ziegen und Schafe nehmen, da sie Kupfer zwar brauchen, zu viel sie aber krankmachen oder sogar töten könnte.
    • Salzblöcke wären nicht schlecht. Allerdings halten sie nicht all zu lange und deine Schafe erhalten vom Lecken des Salzes vielleicht nicht alle Mineralien, die sie brauchen.
    • Loses Mineralsalz ist meistens preiswerter als Salzblöcke. Du kannst es deinen Schafen in ihren Futtertrog im Unterschlupf geben.
  5. Schafe müssen immer an frisches, sauberes Wasser kommen können. Pro Tag trinken sie 3-4 Liter Wasser; wenn es heiß ist, noch mehr. Das Wasser für sie sollte immer sauber (frei von Algen und dergleichen) sein.
    • Du kannst einen automatisierten Wasserspender benutzen, wenn du keine Lust hast, täglich mehrere Eimer Wasser zu schleppen. Die Wanne füllt sich dabei automatisch, wenn ein Schaf trinkt. Das Einzige, was du tun musst, ist, die Wanne einmal die Woche sauber zu schrubben.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Deine Schafe gesund halten

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  1. Um Moderhinke zu vermeiden, sollten sich deine Schafe die meiste Zeit über auf trockenem Untergrund aufhalten. Können sich deine Schafe nicht auf trockenen Böden aufhalten, dann musst du überschüssige Hornbildung (ihre Klauen bestehen aus Horn) von ihren Klauen entfernen. [5]
    • Wenn du dies tust, musst du darauf achten, nur abgestorbenes Horn zu entfernen und nicht zu tief ins empfindliche Gewebe zu schneiden. Beim Schaf könnte es sonst zu Blutungen und Entzündungen kommen.
    • Bei trockenem Wetter solltest du ihre Klauen etwa alle sechs Wochen säubern, falls nötig auch schneiden, bei nassem Wetter häufiger. Beginne damit, den Schmutz aus den Zwischenräumen herauszukratzen. Schneide den Hornüberschuss parallel zum Hufwachstum (weiße Linien) ab. Schneide die Hacken und die Sohlen der Klauen auf gleiche Höhe. Entferne überschüssiges Horn auch um die Zwischenräume der Klauen. Feile die Klauen mit einer Hufraspel gleichmäßig von der Sohle bis zum vorderen Teil der Klaue ab.
    • Moderhinke tritt insbesondere bei Schafen und Ziegen auf. Sie kommt bei Tieren, die auf feuchten oder nassen Untergründen gehen, häufiger vor, da die Klauen weich werden und so Bakterien leichter eindringen können. Moderhinke kann zu starken Schmerzen sowie Lahmen führen und hält sich für gewöhnlich 12 Tage auf der Weide. Trenne infizierte Schafe von der Herde (der Fäulnisgeruch wird es dir verraten). Schneide bei ihnen vorsichtig überschüssiges Horn weg und trage antiseptische Mittel auf.
  2. Schafe mit längerem Fell müssen zweimal jährlich geschoren werden. Ziehe es in Betracht, deine Schafe vor den warmen Monaten zu scheren und vermeide es vor den kalten Monaten.
    • Da du möchtest, dass es deinen Schafen während des Scherens gut geht, solltest du sie mindestens 10 Stunden vorher nicht mehr auf die Weide lassen. Es wird dafür sorgen, dass ihre Mägen leer sind.
    • Nasse Schafe zu scheren, kann zu Gesundheitsbeschwerden führen, vermeide es daher. Wenn man Schafe gar nicht schert, sammelt sich Wasser in ihrer Wolle, was sie anfällig für Fliegenbefall macht.
  3. Du kannst zwar nicht allem, was einem Schaf zustoßen mag, vorbeugen (kenne daher den Tierarzt vor Ort), doch gibt es einige Dinge, die du zur Pflege deiner Schafe tun kannst. Diese zusätzlichen Schritte zu befolgen, kann deine Schafe vor bestimmten Krankheiten und Problemen schützen:
  4. Du wirst es erkennen, wenn deine Schafe krank sind, da sie sich ungewöhnlich und/oder teilnahmslos verhalten werden. Wenn du auf ihren Gesundheitszustand achtest, kannst du schneller auf gesundheitliche Probleme aufmerksam werden, sodass sich nicht die gesamte Herde anstecken muss.
    • Nasenausfluss kann eines der ersten Symptome einer Atemwegserkrankung sein.
    • Durchfall bei Schafen ähnelt der Konsistenz von Hundekot. Er kann alle möglichen Ursachen haben, daher solltest du schnell einen Tierarzt rufen.
    • Überprüfe das Fell regelmäßig auf äußere Parasiten, wie Milben oder Läuse. Parasitenbefall muss schnell behandelt werden.
  5. Du solltest deinen Tierarzt häufig den Kot deiner Schafe auf Würmer untersuchen lassen. Haben sie Würmer, dann sollte dein Tierarzt sie behandeln. Du könntest ihnen abwechselnd Ivermectin und Fenbendazol oder Albendazol geben. Doch können sie nicht alle Parasitenarten abtöten, daher solltest du am besten deinen Tierarzt bestimmen lassen, welches bei dem jeweiligen Wurmbefall für deine Schafe das Richtige ist. [6]
    • Wurmkuren gibt es in verschiedenen Formen: Boli (große Pillen), Pasten, Flüssigkeiten, übers Futter einzunehmende und injizierbare. Eine in jedem Fall wirkungsvolle Wurmkur gibt es nicht.
    • Pasten oder flüssige Wurmkuren sind am einfachsten in der Anwendung, doch sind sie nicht wirkungsvoller als andere Medikamentenformen.
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Tipps

  • Gib dir nicht all zu große Mühe, alle giftigen Pflanzen von deiner Weide zu entfernen. Schafe meiden sie - es sei denn, es gibt nichts Anderes, das sie fressen könnten. Daher solltest du darauf achten, dass genügend Pflanzen zum Grasen vorhanden sind.
  • Du solltest ein Tier zum Hüten der Schafe haben, wie einen Hund, ein Lama oder einen Esel. Diese Tiere können Beutegreifer, wie Wölfe, Füchse oder wilde Hunde, vertreiben.
  • Habe auch Natron in deinem Stall/Unterstand. Hat eines deiner Schafe Magenbeschwerden, dann kann es sich zur Linderung davon nehmen.
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Warnungen

  • Je nachdem, wie viele Schafe du hast, wäre es sinnvoll, mehr als einen Hütehund zu haben. Raubtiere, wie Wölfe, könnten einen Hütehund ablenken, während ein anderer Wolf sich hinter dem Hund ein Schaf holt.
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