Seit Tausenden von Jahren hat Ginseng seinen festen Platz in der Kräutermedizin, und auch heute können hochwertige Ginseng-Wurzeln noch hunderte von Euro pro Kilo einbringen. Geduldige Erzeuger können mit der Anbaumethode des simulierten Wildwuchses oder naturidentischen Methode beachtliche Mengen ernten und gutes Geld machen. Mit dieser hier beschriebenen Methode dauert es sieben Jahre, bevor der Ginseng geerntet werden kann, aber die Ernte wird sehr hochwertig, und das Risiko, seine Pflanzen an den weit verbreiteten Crop Death zu verlieren, sinkt. Es ist durchaus möglich, Ginseng auch unter künstlichem Schatten und in nur vier Jahren zu ziehen, aber diese Methode erfordert wesentlich mehr Aufwand, ist teurer und produziert weniger wertvollen Ginseng, daher lohnt sie sich nur, wenn du im großen Stil anbauen willst.
Vorgehensweise
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Stell dir vor, du willst in den Ginseng-Markt einsteigen. Bevor du überhaupt anfängst Ginseng anzupflanzen vergewissere dich, dass du einen Markt hast um ihn zu verkaufen. Du kannst dich z.B. mit einem lizenzierten Ginsengverkäufer zusammentun. Dann kannst du deinen Ginseng hinbringen, wiegen lassen und erhältst den Tagespreis dafür. Wenn dir der Preis nicht zusagt, kannst du es bei einem anderen Einkäufer versuchen. [1] X Vertrauenswürdige Quelle Virginia Cooperation Extension Weiter zur Quelle
- Im Händlerverzeichnis deiner Gegend kannst du nach Ginsenghändler suchen. Falls es mehrere gibt, kannst du schauen wer den besten Preis bietet.
- Wenn du den Mittelmann ausschalten willst, mach selber eine Händlerlizenz. Die Voraussetzungen dafür sind überall verschieden. Erkundige dich wie es bei dir aussieht. Auf jeden Fall musst du dich anmelden und eine Gebühr bezahlen. [2] X Forschungsquelle
- Du kannst deinen Ginseng auch online, z.B. auf ebay, verkaufen. Dafür brauchst du aber ebenfalls eine Lizenz. [3] X Forschungsquelle
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Verstehe, wie die naturidentische Anbaumethode funktioniert. Diese Methode ahmt den natürlichen Lebensraum der Pflanzen nach. Zwar ist Ginseng meist erst nach sieben oder acht Jahren erntereif, wenn er mit dieser Methode gezogen wird, aber er wird auch wegen seiner Farbe und Form wesentlich wertvoller sein als Ginseng, der auf einem Feld angebaut wurde. Du kannst den natürlichen Wachstumsprozess beeinflussen, indem du künstlichen Schatten schaffst oder den Boden bearbeitest, aber das ziehst du eigentlich nur Ginseng in Waldanbau, der unter Umständen auch zu einer weniger wertvollen Ernte führen könnte. [4] X Forschungsquelle [5] X Forschungsquelle
- Die Feldanbaumethode bringt schon nach vier Jahren eine Ernte ein, aber sie erfordert viel Arbeit, das Risiko von Krankheiten und Schädlingen ist höher, und du musst zunächst einige Zehntausend Euro für ein normal großes Feld investieren. [6] X Vertrauenswürdige Quelle Virginia Cooperation Extension Weiter zur Quelle [7] X Forschungsquelle Die meisten Erzeuger, die in etwas kleinerem Rahmen anbauen, entscheiden sich daher für die hier beschriebene Methode, die wesentlich wertvollere Pflanzen einbringt und nur eine Investition von etwa 2000 Euro und etwas Arbeit voraussetzt. [8] X Vertrauenswürdige Quelle Virginia Cooperation Extension Weiter zur Quelle Diese Zahlen sind Schätzungen, die tatsächlichen Kosten können variieren!
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Finde zunächst mal heraus, ob du in einer guten Gegend lebst. Wenn du Ginseng mit der naturidentischen Methode anbauen willst, musst du ein Stück Land finden, das die Anforderungen des Ginsengs erfüllt. Er wächst bevorzugt in gemäßigtem bis kühlem Klima mit Laubwäldern und etwa 500 bis 1.000 mm jährlicher Niederschlagsmenge. [9] X Forschungsquelle
- Wenn du dir nicht sicher bist, ob sich deine Region für den Anbau von Ginseng eignet, mach dich online schlau oder frage deine örtliche Forstbehörde.
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Besorge dir alle notwendigen Lizenzen und Genehmigungen, um Ginseng anbauen und verkaufen zu dürfen. Die Vorschriften hierzu können sehr unterschiedlich sein, aber oft wirst du eine Genehmigung brauchen, insbesondere wenn du für kommerzielle Zwecke anbaust. Erkundige dich über die örtlichen Gesetze und Bestimmungen und setze dich mit einem lokalen Beratungsdienst, dem Landwirtschaftsministerium oder der Handelskammer in Verbindung, um zu erfahren, welche Voraussetzungen du erfüllen musst, um legal Ginseng anbauen zu dürfen. Außerdem solltest du dich mit der Ökozertifizierung beschäftigen, bevor du dein Saatgut ausbringst, denn die naturidentische Anbaumethode ist ökologisch. <
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Wähle eine gute Stelle aus. Ginseng wächst am besten in schattigem Gelände (besonders an nach Norden oder Osten gewandten Hängen) in feuchten Laubwäldern, insbesondere in solchen mit tief wurzelnden, laubwechselnden Bäumen wie Tulpenbaum, Zuckerahorn oder Pappel. Ideal sind Laubwälder mit großen Bäumen, die mindestens 75% des Sonnenlichts abhalten. [10] X Vertrauenswürdige Quelle Virginia Cooperation Extension Weiter zur Quelle Sträucher, Dornengestrüpp und anderes dichtes Unterholz könnten mit dem Ginseng konkurrieren und ihm wichtige Nährstoffe wegnehmen.
- Die wahrscheinlich sicherste Möglichkeit, um herauszufinden, ob eine Stelle für den Anbau von Ginseng geeignet ist, ist, nachzusehen, ob es dort wilden Ginseng gibt.
- Aber da wilder Ginseng extremst selten ist, kannst du auch einfach nach Begleitpflanzen Ausschau halten. Wenn du Waldlilie, Frauenwurz, Dreiblatt-Feuerkolben, Yamswurzel, Gelbwurzel, Weißwurz, wilden Ingwer oder Rautenfarn entdeckst, sind die Bedingungen für Ginseng gut. [11] X Vertrauenswürdige Quelle Virginia Cooperation Extension Weiter zur Quelle [12] X Forschungsquelle Schau dir in Internet Bilder der verschiedenen Pflanzen an und forsche nach, welche davon in deiner Nähe wachsen könnten, oder lass dir von einem Pflanzenfachmann helfen.
- Sei dir bitte bewusst, dass Ginseng aufgrund seines Wertes ein potenzielles Diebesgut ist. Achte sehr genau darauf, eine Stelle auszuwählen, die nicht zu offensichtlich ist und weit genug entfernt von Wanderwegen und Straßen liegt.
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Prüfe und begutachte den Boden. Das Erdreich sollte lehmig und feucht sein, aber trotzdem relativ zügig entwässern. Meide sumpfige Stellen und harten Lehm. Wenn du eine Idee für ein Gelände hast, nimm einige Bodenproben gleicher Größe von verschiedenen Stellen dieses Geländes und mische sie in einem Eimer zusammen. Lass die Bodenprobe dann an einer Universität oder in einem Speziallabor untersuchen. [13] X Vertrauenswürdige Quelle Virginia Cooperation Extension Weiter zur Quelle Im Gartenfachhandel bekommst du eventuell ein Testset, mit dem du selbst den pH-Wert des Bodens prüfen kannst, aber Calcium- und Phosphorgehalt kannst du nur schwer selbst in Erfahrung bringen. Es gibt verschiedene Meinungen darüber, welcher Boden am besten geeignet ist, aber im Allgemeinen solltest du nach den folgenden Werten suchen: Der pH-Wert sollte bei 4,5 bis 5,5 liegen (saurer Boden), der Calciumwert bei etwa 0,35kg pro Quadratmeter und der Phosphorgehalt bei mindestens 0,01kg pro Quadratmeter. [14] X Forschungsquelle
- Erdreich mit dem richtigen Feuchtigkeitsgehalt sollte sich nicht zu einem festen Ball formen lassen oder an deinen Händen festkleben, wenn du es zusammendrückst. [15] X Forschungsquelle
- Manche Erzeuger bevorzugen einen neutraleren pH-Wert zwischen 6 und 7. Leider gibt es noch keine ausreichenden Studien, um sicher sagen zu können, welche Bedingungen optimal für Ginseng sind, aber ein pH-Wert zwischen 4 und 7 sollte auf jeden Fall in Ordnung sein.
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Dünge den Boden, falls das nötig sein sollte. Wenn du eine eigentlich perfekte Stelle gefunden hast, deren chemische Zusammensetzung leider nicht optimal ist, dann kannst du die Erde entsprechend modifizieren, indem du etwa künstlich den pH-Wert veränderst oder den Phosphor- oder Calciumgehalt erhöhst. Wenn du naturidentisch angebauten Ginseng und nicht nur Ginseng aus Waldanbau verkaufen willst, solltest du allerdings keine Düngemittel benutzen oder diese zumindest nur oberflächlich anwenden und nicht unter das Erdreich mischen. Den pH-Wert des Bodens kannst du zum Beispiel mit Kalk (Calciumcarbonat) erhöhen, den Calciumgehalt (ohne Auswirkungen auf den pH-Wert - mit Gips (Calciumsulfat).
- Bedenke, dass Ginseng durchaus in Böden mit niedrigeren Calcium- oder Phosphatwerten wachsen kann, aber unter Umständen bildet er dann nur kleinere Wurzeln aus oder wächst insgesamt langsamer. In diesem Fall solltest du zwischen den einzelnen Pflanzen größeren Abstand lassen, damit diese nicht um die Nährstoffe im Boden konkurrieren müssen.
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Kaufe oder ernte Samen für deinen Ginseng. Beachte bitte, dass es möglicherweise lokale Gesetze geben könnte, die es verbieten, wilden Ginseng zu ernten. Informiere dich bitte sehr gründlich, bevor du irgendwelche wilden Pflanzen erntest. Wenn du sie nicht von wildem Ginseng pflücken darfst oder keinen wilden Ginseng finden kannst, der eben wirklich sehr selten ist, kannst du Saatgut von einem Produzenten oder im Internet kaufen. Grüne Samen sind günstiger als bereits stratifizierte, aber du wirst sie einige Monate lang auf die Aussaat vorbereiten müssen. Die Anleitung dazu findest du weiter unten.
- Weiche, verschimmelte oder verfärbte Samen eignen sich nicht zur Aussaat. Du solltest versuchen, sie vom Anbieter gegen bessere Ware austauschen zu lassen.
- Bestelle dein Saatgut im Juli oder August und lass es im Herbst liefern. Wenn du mit der Bestellung bis zum Herbst wartest, kann es gut sein, dass du Saatgut von minderwertiger Qualität bekommst. [16] X Vertrauenswürdige Quelle Virginia Cooperation Extension Weiter zur Quelle
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Halte die Samen feucht, bevor du sie auspflanzt. Deine frisch gekauften und stratifizierten Samen kannst du in einer Plastiktüte im Kühlschrank aufbewahren. Einmal pro Woche befeuchtest du sie einfach mit einer Sprühflasche, bis du bereit bist, sie auszupflanzen. Lass die Samen niemals austrocknen, sonst sterben sie ab. [17] X Vertrauenswürdige Quelle Virginia Cooperation Extension Weiter zur Quelle
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Bereite deine Samen aufs Keimen vor, falls sie noch nicht stratifiziert sind. Wenn Ginseng in der Natur Samen produziert, keimen diese nicht direkt im nächsten Jahr. Dazu brauchen sie erst ein Jahr Stratifikation, ein Prozess in dem sich das Fleisch der Beeren um sie herum ablöst und sie sich auf die Keimung vorbereiten. Wenn du Samen kaufst, sind diese in den meisten Fällen bereits stratifiziert, aber wenn du sie selbst geerntet oder grün gekauft hast, musst du sie dementsprechend vorbereiten. Je nachdem, wie viele Samen du hast, kannst du eine der folgenden Methoden anwenden:
- Gib eine kleine Menge Saatgut in einen Beutel aus einem groben Gewebe, den du mit Draht verschließt. Im Herbst vergräbst du den Beutel etwa 10 bis 15 cm tief unter lockerer, dunkler Erde. Bedecke die Stelle etwa 10cm hoch mit Mulch. Markiere sie gut und halte sie feucht, jedoch nicht zu nass.
- Gib eine größere Menge Samen in ein spezielles entwässerndes Gefäß, um sie für Nagetiere unerreichbar zu machen. Konstruiere dazu eine kleine Box aus Holz mit Boden und Deckel aus Fliegengitter. Sie kann 20 bis 30 cm hoch sein, wenn du genug Saatgut für mehrere Schichten hast. Fülle die Box nun abwechseln mit feuchtem Sand und Samen. Dann vergrabe sie 2,5 bis 5 cm tief in der Erde. Bedecke die Stelle mit Mulch und markiere sie. Sollte die Erde mal trocken werden, bewässere sie.
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Pflanze die Sprossen im Frühjahr aus. Wenn du deine Samen selbst stratifiziert hast, grabe den Behälter aus und schau nach, ob die Samen bereit sind. Weiche, angeschimmelte oder verfärbte Samen solltest du aussortieren. Falls einige der Samen schon zu keimen begonnen haben, pflanze sie sofort aus. Den Rest gibst du zurück in den Behälter und vergräbst sie wieder. Mische vorher alles noch einmal gut durch und prüfe, dass Sand oder Erde noch ausreichend feucht ist.
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Säe den Rest der Samen im Herbst aus. Der größte Teil des Saatguts sollte im Herbst ausgebracht werden, nachdem das Laub von den Bäumen gefallen ist, aber bevor der Boden friert. Ginseng gedeiht am besten, wenn er im Herbst oder Frühwinter ausgesät wird, und am besten sät man ihn etwa kurz nach einem Regenschauer, wenn der Boden feucht ist.
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Tauche die Samen in ein Gemisch aus Wasser und Bleiche, bevor du sie auspflanzt. Behandele deine Samen mit einem Mix aus einem Teil haushaltsüblicher Bleiche und 9 Teilen Wasser – sofern sie noch nicht keimen. [18] X Forschungsquelle [19] X Forschungsquelle Lass sie etwa zehn Minuten in ihrem Bleichebad, um die Pilzsporen abzutöten, von denen Ginsengsamen häufig befallen werden. Sollten Samenkörner an der Oberfläche schwimmen, sind sie höchstwahrscheinlich leer oder abgestorben und sollten aussortiert werden. Spüle die übrigen Samen anschließend gründlich mit klarem Wasser ab. Nun sind sie bereit, an der gewählten Stelle ausgesät zu werden.
- Du kannst dein Saatgut auch mit einem Fungizid behandeln, aber achte unbedingt darauf, dass es für Ginseng geeignet ist.
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Entferne Unkraut und Farne von deiner Anbaustelle. Du solltest auf keinen Fall alle anderen Pflanzen herausrupfen, aber niedrig wachsendes Gestrüpp würde mit dem Ginseng konkurrieren. Insbesondere Farne setzen Chemikalien frei, die umgebende Pflanzen abtöten können, also entferne sie oder suche direkt eine Stelle aus, an der keine Farne wachsen. [20] X Vertrauenswürdige Quelle Virginia Cooperation Extension Weiter zur Quelle
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Wenn du eine große Menge Saatgut auszubringen hast, kannst du sie einfach ausstreuen. Wenn du willst, dass dein Ginseng so wild wie möglich wächst, oder wenn du eine große Menge Samen hast, kannst du die Saat einfach an der gewählten Anbaustelle verstreuen. Entferne aber auch hier zunächst das Laub. Du solltest versuchen, etwa 65–120 Samenkörner pro Quadratmeter auszubringen.
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Kleine Mengen Saatgut solltest du mit mehr Bedacht aussäen. Selbst naturidentisch angebauter Ginseng wird meist mit ein wenig Vorbereitung und Zuhilfenahme einiger grundlegender Werkzeuge ausgesät. Zunächst harkst du das Laub zur Seite, um den Waldboden freizulegen. Pflüge mit einer Hacke Furchen in den Boden, die am Hang entlang laufen, nicht hinunter. Säe dann je nach Bedarf aus:
- Pflanze das Saatgut im Abstand von etwa 15 bis 25 cm aus, wenn du vorhast, große, mindestens sieben Jahre alte Wurzeln zu ernten. Das ist eine typische Anbaumethode für möglichst naturidentisch gezogenen Ginseng, da der vergrößerte Abstand das Risiko verringert, dass sich Krankheiten ausbreiten könnten.
- Wenn du eine große Menge Saatgut hast und schneller ernten willst, kannst du auch nur etwa 2,5 cm Abstand zwischen den Samen lassen. [21] X Forschungsquelle Diese Methode wird häufiger beim Anbau auf dem Feld angewendet, weil so dicht gepflanzter Ginseng gut beobachtet werden muss, um im Zweifel schnell auf Krankheiten oder Schädlingsbefall reagieren zu können. Für Anfänger ist diese Methode nicht empfehlenswert.
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Bedecke die Stelle mit Laub oder Mulch. Verteile das Laub, das du zuvor beiseite geharkt hast, wieder auf der Stelle oder bedecke sie mit einer Schicht Mulch. So bleibt der Boden feucht, was für Ginseng lebensnotwendig ist. Bedecke die Erde etwa 2,5 bis 5 cm hoch, aber nicht mehr, da sonst die kleinen Pflänzchen eventuell nicht genug Kraft haben, sich ihren Weg an die Oberfläche zu bahnen. Wenn die Winter bei euch tendenziell ziemlich kalt und oft frostig sind, solltest du den Winter über eine Schicht von etwa 10 cm Mulch auftragen, diese aber unbedingt zum Frühling hin wieder wegnehmen. [22] X Forschungsquelle
- Benutze keine ganzen Eichenblätter. Diese sind zu groß und zu schwer, und die Sprösslinge können nur sehr schwer hindurch wachsen. Wenn du bereits Mulch aus Eichenblättern gekauft hast, schreddere ihn vorher. [23] X Forschungsquelle
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Markiere dein „Beet“ unauffällig oder bestimme die genauen Koordinaten mit einem GPS-Gerät. Du wirst die Stelle nicht ständig besuchen müssen, und ein Wald kann sich innerhalb der sieben Jahre, die es braucht, bis deine Pflanzen erwachsen sind, ganz schön verändern. Stelle also sicher, dass du sie wirklich wiederfinden wirst. Am besten ist dafür wirklich ein GPS-Gerät geeignet, mit dem du die exakte Lage deines Beetes bestimmen kannst. Auf diese Weise musst du auch keine auffälligen Markierungen setzen, die Leuten verraten könnten, dass es dort etwas zu holen geben könnte. Wenn du die Stelle unbedingt markieren musst, dass tu das unbedingt diskret und unauffällig.Werbeanzeige
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Halte deine Anbaustelle geheim und sichere sie gut. Wilder Ginseng ist sehr wertvoll, deshalb kann es schnell mal passieren, dass er gestohlen wird. Ein einfacher Zaun wird niemanden abhalten, der weiß, dass du dort Ginseng ziehst, aber vielleicht kannst du damit verhindern, dass Leute die Stelle zufällig entdecken. [24] X Vertrauenswürdige Quelle Virginia Cooperation Extension Weiter zur Quelle Ein Bulle, ein Hund oder irgendein anderes aggressives Tier ist perfekt geeignet, um Diebe abzuschrecken – achte nur darauf, dass du das Tier nicht mit dem Ginseng zusammen einzäunst.
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Dünne jedes Jahr zu dicht wachsende Pflanzen aus. Wenn Ginseng zu dicht wächst, können sich leicht Krankheiten zwischen den Pflanzen ausbreiten, oder es kann passieren, dass die einzelnen Pflanzen um Nährstoffe aus dem Boden konkurrieren müssen. Unter Umständen solltest du nach der ersten Anbausaison Pflanzen umsetzen, sodass du auf nicht mehr als 65 Stück pro Quadratmeter kommst, und dann noch einmal nach dem zweiten Jahr, damit dann nicht mehr als 11 bis 22 Pflanzen auf einem Quadratmeter wachsen.
- Du kannst jeden Herbst an einer anderen Stelle Ginseng auspflanzen, um eine durchgängige Ernte zu etablieren. Viele Erzeuger tun dies, damit sie nach den ersten Jahren jede Saison eine erwachsene Generation Ginseng ernten können.
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Informiere dich sehr gründlich, bevor du Pestizide oder Schädlingsgifte einsetzt. Tatsächlich ist ein großer Vorteil der naturidentischen Anbaumethode der, dass das Risiko von Krankheiten und Schädlingen reduziert wird, weil die Pflanzen mit größerem Abstand zueinander gesetzt werden. Einige Pflanzen oder Beeren werden vielleicht hier und da angeknabbert werden, aber du läufst kaum Gefahr, eine größere Anzahl der wertvollen Wurzeln zu verlieren, und Krankheiten sollten kaum eine Chance haben, sich zwischen den Pflanzen zu verbreiten. [25] X Forschungsquelle Wenn du irgendwelche Probleme bemerkst, solltest du deine örtliche Forstbehörde kontaktieren und dir dort Informationen über Ginseng-Pestizide besorgen.
- Denke daran, dass du deine Bio-Zertifizierung und deinen guten Ruf verlieren könntest, wenn du beim Anbau von Ginseng unter realistisch-natürlichen Bedingungen Pestizide verwendest.
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Warte ab, bis die Pflanzen erwachsen sind. Du wirst etwa sieben bis zehn Jahre Geduld haben müssen, aber mit der richtigen Anbaustelle und etwas Glück werden aus deinen Pflänzchen große, wertvolle Wurzeln. Der Anbau von Ginseng unter realistisch-natürlichen Bedingungen erfordert eine Menge Geduld, aber so gut wie keine Pflege. Schau bloß immer mal wieder nach, dass der Boden noch feucht genug und von einer kleinen Schicht Laub bedeckt ist.
- Wenn dein Ginseng sehr dicht wächst, ernte ihn bereits nach vier Jahren, damit die Wurzeln nicht verkümmern. Diese Wurzeln werden dann allerdings nicht so wertvoll sein.
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Erwarte nicht, dass die Pflanzen das ganze Jahr über zu sehen sein werden. Der oberirdische Teil des Ginsengs wird im herbst absterben, dann aber im Frühling nachwachsen. Jedes Jahr werden die Pflanzen etwas größer werden, und auch die Wurzeln werden immer weiter wachsen.
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Ernte die roten Beeren ab dem dritten Jahr jährlich. Wenn die Pflanzen erwachsen sind, werden sie Büschel von roten Beeren produzieren, in deren Zentrum sich die Samen befinden. Pflücke die Beeren im Herbst, wenn du die Samen erneut aussäen oder verkaufen willst. Denke aber daran, dass sie zunächst stratifiziert werden müssen, wie wir es unter Die Vorbereitung des Saatguts beschrieben haben.
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Erwachsene Pflanzen können jederzeit nach dem siebten Jahr geerntet werden. Da es sowieso schon sehr lange dauert, bis Ginseng erntereif wird, willst du ihn wahrscheinlich so bald wie möglich ernten. Das wäre bei einer Wurzel von hoher Qualität typischerweise nach sieben Jahren. Wenn du es nicht eilig hast, kannst du sie jedoch auch für viele weitere Jahre in der Erde lassen, und sie werden weiter wachsen. Wenn du es besonders eilig hast, informiere dich darüber, wann du frühestens ernten darfst, wie alt die Wurzeln also mindestens sein müssen, damit du sie verkaufen darfst.
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Grabe vorsichtig, um die Wurzeln nicht zu beschädigen. Benutze dazu eine Gabel oder einen spitzen Spaten und steche damit unter die Pflanze. Lass dabei viel Platz (mindestens 15 cm) zwischen der Pflanze und der Stelle, an der du in den Boden stichst. Wenn die Pflanze direkt neben einer jungen Pflanze wächst, benutze ein kleineres Werkzeug, etwa einen stabilen Flachklingen-Schraubendreher von etwa 20 bis 25 cm Länge, und arbeite ganz besonders vorsichtig. Wenn auch nur das geringste Risiko besteht, dass du die Wurzeln von jungen Nachbarpflanzen beschädigen könntest, dann warte mit der Ernte, bis auch die anderen Pflanzen erwachsen sind.
- Achtung : Ginseng wächst typischerweise in einem 45°-Winkel in den Boden, nicht senkrecht nach unten, und die Wurzeln gabeln sich in alle möglichen Richtungen. Grabe die Wurzeln sehr vorsichtig aus und pass auf, dass du sie nicht beschädigst. [26] X Forschungsquelle
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Wasche und trockne die Wurzeln. Tauche die Wurzeln kurz in einem Eimer mit kaltem Wasser unter, um sie von Resten von Erde zu befreien. Dann lege sie einzeln auf ein Holzbrett und wasche sie sanft unter dem Wasserhahn oder mit einem Schlauch ab. Achte darauf, dass die Wurzeln einander nicht berühren, und lass sie auf einem Holzregal in einem gut belüfteten Raum bei einer Temperatur zwischen 21 und 32°C trocknen. Die Luftfeuchtigkeit sollte im Idealfall bei 35% bis 45% liegen, damit die Wurzeln nicht zu schnell trocknen, denn das würde ihren Wert mindern. [27] X Forschungsquelle Drehe die Pflanzen einmal am Tag um. Die Wurzeln sind fertig, wenn du sie durchbrechen kannst – aber das solltest du natürlich nur hin und wieder mit einzelnen Testwurzeln machen.
- Schrubbe und bürste die Wurzeln nicht zu energisch – einige der medizinisch wirksamen Stoffe liegen in den Wurzelhaaren, und wenn du sie beschädigst oder entfernst, wird die Wurzel weniger nützlich und damit weniger wertvoll.
- Kleine Wurzeln trocknen innerhalb von einem oder zwei Tagen, aber große, ausgewachsene Wurzeln brauchen unter Umständen bis zu sechs Wochen. [28] X Forschungsquelle
- Direktes Sonnenlicht trocknet die Wurzeln normalerweise zu schnell aus, aber wenn du irgendwelche Farbveränderungen oder gar Schimmelbildung feststellst, lege sie ruhig für einige Stunden in die pralle Sonne, um die Infektion loszuwerden.
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Tipps
- Ausreichender Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen kann Probleme mit Pilzbefall und die Ausbreitung von Krankheiten verhindern. Du verlierst dann vielleicht einige Pflanzen an eine Krankheit, aber es ist sehr unwahrscheinlich, dass sie alle eingehen, was passieren könnte, wenn sie zu nah aneinander stehen. Begleitpflanzen wie Gelbwurzel können ebenfalls helfen, Krankheiten und Seuchen zu reduzieren. Sollte ein Pilzbefall außer Kontrolle geraten, setze dich mit örtlichen Fachleuten in Verbindung und informiere dich über mögliche Maßnahmen, bevor du zu Fungiziden greifst.
- Wenn deine Pflanzen einmal anfangen, Früchte zu tragen, werden sie ganz von selbst jedes Jahr neue Pflanzen aussäen, du solltest also eine recht zuverlässige Ernte haben. Wenn du von Anfang an eine durchgehende Ernte sichern willst, solltest du jedoch im ersten und zweiten Jahr zusätzlich aussäen, wenn deine Pflanzen vermutlich noch keine Früchte produzieren.
- Eine normale Wildpopulation wird deiner Ernte sicher keinen großen Schaden zufügen, aber wenn es in deiner Gegend sehr viel Wild gibt, solltest du über Wachhunde nachdenken. Da die einzelnen Pflanzen mit reichlich Abstand angebaut werden, sollten auch Wühltiere kein nennenswertes Problem darstellen, aber du kannst mit Fallen (keine Gifte!) oder anderen organischen Lösungen vorsorgen, wenn du es für nötig hältst.
Warnungen
- Hüte dich vor billigem Saatgut. Die Gewinnung und Stratifikation des Saatguts ist ein arbeitsintensiver Prozess. Namhafte Anbieter achten auf ihre Qualität, aber sie werden auch ihre Preise dementsprechend ansetzen.
- Es besteht immer das Risiko, dass Pflanzen eingehen, gestohlen werden, oder dass die Preise fallen. Es wäre also sehr riskant, all dein Geld in dieses Vorhaben zu investieren. Baue Ginseng an, um etwas dazuzuverdienen oder für deine Rente zu sparen – kümmere dich aber auch um eine zusätzliche Absicherung, falls die Sache mit dem Ginseng nicht so funktioniert, wie du dir das vorstellst.
- Um das Überleben der Art zu sichern und keine Strafen zu riskieren, solltest du dich genau an alle geltenden Gesetze halten, die auf den Anbau und Verkauf von naturidentisch angebautem Ginseng anwendbar sein könnten.
- Pass auf, wenn du potenzielle Diebe erwischst. Wende keine Gewalt an, es sei denn, es ist absolut unvermeidbar.
Referenzen
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