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Wenn die Geburt beginnt, übernimmt normalerweise der Instinkt die Hündin – du solltest eigentlich gar nicht eingreifen müssen. Wenn deine Hündin trächtig ist, solltest du dennoch wissen, was dich während der Geburt erwartet und wie du zur Not eingreifen kannst Einige reinrassige Hunde haben eher Probleme während der Geburt als andere. Wenn du zum Beispiel einen Bulldog oder einen Mops hast, solltest du vorbereitet sein. Egal welche Rasse dein Hund ist, solltest du mit deinem Tierarzt sprechen und deine trächtige Hündin untersuchen lassen.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Sich vorbereiten

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  1. Wenn die Trächtigkeit deiner Hündin geplant ist, solltest du sie vor der Paarung für eine Untersuchung zum Tierarzt bringen. Bring sie dann 30 Tage nach der Befruchtung noch einmal für eine Untersuchung hin. [1] Wenn die Trächtigkeit nicht geplant war, dann bring sie zum Tierarzt, sobald du ihre Trächtigkeit bemerkst.
    • Wenn du mit deiner Hündin züchten willst, solltest du warten, bis sie mindestens 24 Monate alt ist. In dem Alter ist sie entwickelt genug, dass mögliche gesundheitliche Probleme offensichtlich werden.
    • Einige Hunderassen neigen genetisch bedingt zu Erkrankungen wie Zahnproblemen, dem Herausspringen der Kniescheibe, Hüftdysplasie, Wirbelsäulenproblemen, Allergien, Herzerkrankungen und/oder Verhaltensproblemen. Es ist wichtig, dass du davon weißt, ehe du mit deiner Hündin züchtest.
  2. Nur wenn dein Tierarzt dich entsprechend anweist, solltest du deiner Hündin Medikamente geben, die während der Trächtigkeit nicht sicher sind. Sie sollte zudem nicht geimpft werden. [2]
    • Deine Hündin sollte geimpft sein, ehe sie trächtig wird, so dass sie die Antikörper an ihre Welpen weitergeben kann. Wenn sie es nicht ist, darfst du sie nicht während der Trächtigkeit impfen lassen, da einige Impfstoffe sich entwickelnde Föten schädigen können.
    • Wenn du ein Mittel gegen Flöhe verwendest, achte darauf, dass es für trächtige Hündinnen ungefährlich ist.
    • Stell sicher, dass dein Hund entwurmt wird. Eine unbehandelte Mutterhündin kann Fadenwürmer, Hakenwürmer und Herzwürmer auf ihre Welpen übertragen.
  3. Die durchschnittliche Tragzeit bei Hunden liegt zwischen 58 und 68 Tagen. Versuch den Zeitpunkt der Befruchtung so genau wie möglich zu bestimmen, damit du den Geburtstermin entsprechend berechnen kannst.
    • Ab dem 45. Tag der Trächtigkeit kann dein Tierarzt mit Hilfe eines Röntgenbildes die Anzahl der Welpen feststellen.
    • Dir fällt bei deiner Hündin vielleicht Nistverhalten und der Wunsch sich zurückzuziehen auf. Das ist normal und zu erwarten.
  4. Die meisten trächtigen Hündinnen, die nicht übergewichtig sind, sollten während des letzten Drittels oder sogar der zweiten Hälfte der Trächtigkeit Welpenfutter bekommen.
    • Welpenfutter hat mehr Kalorien als normales Hundefutter für ausgewachsene Tiere. Die Hündin braucht diese Kalorien, um Nährstoffe an die Welpen weiterzugeben.
    • Gib ihr nicht zusätzliche Kalzium, es sei denn, dein Tierarzt rät dir dazu. Bei kleinen Hunderassen tritt einige Wochen nach der Geburt oft Milchfieber oder Eklampsie auf. Dies passiert häufiger, wenn die Mutter während der Trächtigkeit zu viel Kalzium bekommen hat.
  5. Ab dem 45. Tag der Schwangerschaft kann dein Tierarzt auf einem Röntgenbild die Anzahl der Welpen bestimmen.
    • Wenn deine Hündin einer großen Rasse wie Deutscher Schäferhund oder Labrador abgehört, könnte sie bis zu zehn Welpen bekommen.
    • Bei einer Hündin einer kleinen Rasse, etwa einem Chihuahua oder einem Shiz Tzu, sind drei bis vier Welpen viel.
    • Wenn dein Tierarzt nur ein bis zwei Welpen entdecken kann, könnte das bei der Geburt zu Problemen führen. Weniger Welpen bedeutet, dass die Welpen größer sind und vielleicht nicht auf natürliche Art durch den Geburtskanal passen. In solchen Fällen ist oft ein geplanter Kaiserschnitt die beste Option.
    • Ein geplanter Kaiserschnitt ist zwar teurer, aber dennoch günstiger als ein Not-Kaiserschnitt. Also plane voraus.
  6. Etwa eine Woche vor dem möglichen Geburtstermin solltest du für deine Hündin eine Wurfkiste in einem ruhigen, privaten Bereich vorbereiten, in den sie gehen kann, um die Welpen zur Welt zu bringen.
    • Hilf deinem Hund dabei, sich wohl zu fühlen, indem du eine bequeme Kiste in einem Bereich aufstellst, in den andere Haustiere nicht dürfen.
    • Eine Kiste oder ein Planschbecken, das mit alten Handtüchern oder Decken ausgelegt ist, eignet sich sehr gut.
  7. Sobald du weißt, dass deine Hündin trächtig ist, egal ob es geplant war oder nicht, musst du dich um gute Plätze für die Welpen kümmern.
    • Wenn du nicht für jeden Welpen ein Zuhause finden kannst, musst du bereit sein, die Welpen bei dir zu behalten, bis du eines findest. Tausende Hunde landen in überfüllten Tierheimen, weil verantwortungslose Hundebesitzer ihre Hunde Nachwuchs bekommen lassen, ohne sich um Plätze für die Welpen zu kümmern. Sei kein Teil des Problems.
    • Du musst darauf vorbereitet sein, die Welpen mindestens acht Wochen bei dir zu haben, ehe sie in ihr neues Zuhause können. In Deutschland darf ein Welpe laut Gesetz erst mit acht Wochen von der Mutter getrennt werden.
    • Damit die Welpen ein gutes Zuhause finden, musst du einen Bewerbungsprozess haben und den Interessenten Fragen stellen. Es ist zudem eine gute Idee, für jeden Welpen eine kleine Schutzgebühr zu verlangen. So stellst du sicher, dass die Interessenten es ernst damit meinen, einen Welpen zu adoptieren.
  8. Neugeborere Welpen müssen rund um die Uhr alle zwei bis vier Stunden Nahrung zu sich nehmen. Du solltest Muttermilchersatz parat haben, falls ein Welpe Probleme mit dem Säugen hat.
    • Du kannst Muttermilchersatz in den meisten Zoofachhandlungen kaufen.
  9. Um die Mutter und ihre Welpen vor ansteckenden Krankheiten wie das Canine Herpesvirus zu schützen, solltest du sie die letzten drei Wochen vor dem errechneten Geburtstermin von allen anderen Hunden trennen. [3]
    • Es ist zudem sehr ratsam, die Hündin die ersten drei Wochen nach der Geburt ebenfalls von anderen Hunden zu trennen.
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Bei der Geburt helfen

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  1. Es gibt einige Anzeichen, die dir verraten, wenn die Geburt kurz bevorsteht. Achte auf sie, damit du bereit bist, wenn die Geburt beginnt.
    • Die Zitzen der Hündin erscheinen kurz vor der Geburt vergrößert, da die Milch einschießt. Das kann innerhalb von ein paar Tagen passieren oder wenn die Geburt beginnt, also achte genau darauf.
    • Einige Tage vor der Geburt wird die Vulva entspannter.
    • 24 Stunden vor der Geburt sinkt die Temperatur des Hundes um etwa einen Grad. Miss die letzten ein, zwei Wochen vor der Geburt jeden Morgen die Temperatur der Hündin, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was ihre normale Temperatur ist. Um die Temperatur zu messen, muss du ein Rektalthermometer einfetten und etwa einen Zentimeter einführen. Für eine genaue Messung solltest du das Thermometer drei Minuten drin lassen. Ihre normale Temperatur wird zwischen 38 und 39 Grad Celsius liegen. Wenn du bemerkst, dass die Temperatur um etwa ein Grad sinkt, ist es sehr wahrscheinlich, dass es in den nächsten 24 Stunden oder sogar früher zur Geburt kommt.
    • In der frühen Geburtsphase könnte dein Hund hecheln, winseln und herumlaufen, als ob ihr unwohl wäre, oder sich verstecken. Sie wird wahrscheinlich nicht fressen wollen. Biete ihr aber auf alle Fälle Wasser an, auch wenn sie vielleicht nicht trinken wird.
  2. Wenn sie eine Wehe hat, kannst du das leicht erkennen – sie sieht aus wie eine Welle, die über ihren Bauch gleitet.
    • Wenn du Wehen siehst und denkst, dass sie gleich gebären wird, dann lass ihr Zugang zu ihrem Nestbereich und beobachte sie aus der Ferne. Viele Hündinnen bekommen die Welpen nachts, wenn sie wirklich ihre Ruhe haben. Du musst nicht ständig dicht bei ihr sein, aber du solltest darauf achten, wie oft die Wehen kommen und die Geburt beobachten.
  3. Auch hier solltest du aus respektvoller Distanz alles beobachten und nur im Notfall einschreiten.
    • Dir wird auffallen, dass die Wehen häufiger und/oder deutlicher werden, wenn die Geburt näher rückt. Die Hündin könnte aufstehen, was in Ordnung ist – zwinge sie nicht, sich hinzulegen.
  4. Wenn die Welpen geboren werden, musst du jeden Geburtsvorgang genau beobachten und auf Anzeichen für Probleme achten.
    • Die Welpen können mit der Rute oder dem Kopf zuerst geboren werden. Beides ist normal.
    • Die Hündin könnte jaulen oder winseln, wenn der Welpe herauskommt, was zu erwarten ist. Aber wenn es scheint, als habe deine Hündin extreme oder unnormale Schmerzen, dann ruf sofort deinen Tierarzt an.
    • Normalerweise wird nach etwa zehn bis dreißig Minuten starker Anstrengung alle dreißig Minuten ein Welpe geboren (aber es können auch bis zu vier Stunden zwischen den einzelnen Welpen liegen). Ruf deinen Tierarzt an, wenn nach 30 bis 60 Minuten starker Wehen kein Welpe geboren wird. Ruf ihn auch an, wenn mehr als vier Stunden seit der letzten Geburt vergangen sind und du weißt, dass sie noch Welpen in sich trägt.
  5. Schau nach jeder Geburt genau auf jeden Welpen und achte auf Anzeichen für Probleme. Doch du wirst wahrscheinlich nicht eingreifen müssen.
    • Wenn der Welpe geboren wird, sollte er sich in einem Sack befinden. Die Hündin sollte ihn aufreißen, dann die Nabelschnur abknabbern und ihren Welpen ablecken. Das sollte man am besten ohne die Einmischung durch Menschen vonstattengehen lassen, da es Teil ihres Bindungsaufbaus zu den Welpen ist.
    • Wenn sie den Sack allerdings nicht innerhalb von zwei bis vier Minuten aufreißt, solltest du den Sack sanft mit einer sauberen Hand öffnen. Entferne jegliche Flüssigkeit aus der Nase und dem Maul des Welpen und reibe ihn energisch, aber sanft, um die Atmung zu stimulieren.
    • Achte darauf, dass die Welpen es warm haben, aber mische dich auch hier nur ein, wenn es ein Problem gibt. Neonataler Tod (das bedeutet Totgeburten oder Welpen, die nur ein paar Stunden oder Tage überleben) kommen bei den meisten Säugetieren mit Würfen häufig vor, also sei auf diese Möglichkeit vorbereitet. Wenn du merkst, dass ein neugeborener Welpe nicht atmet, dann reinige den Mund und stimuliere den Welpen, indem du seinen Körper reibst, damit er zu atmen anfängt.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Sich nach der Geburt um deine Hündin kümmern

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  1. Gib deiner Hündin kalorienreiches Futter (wie Welpenfutter), damit sie während des Säugens genug Nährstoffe bekommt. [4]
    • Es ist für die Hündin und die Welpen wichtig, dass sie genug Nährstoffe bekommen. So kann die Mutter sich erholen und die Welpen sich entwickeln.
  2. Hunde sind nach der Geburt für bestimmte Erkrankungen und Komplikationen anfällig. [5]
    • Achte auf Anzeichen für Metritis (eine entzündete Gebärmutter). Dazu gehören Fieber, übel riechender Ausfluss, Lustlosigkeit, Appetitverlust, eine verringerte Milchproduktion und fehlendes Interesse an den Welpen.
    • Achte auf Anzeichen für Eklampsie. Dazu gehören Nervosität, Rastlosigkeit, fehlendes Interesse an den Welpen und ein steifer, offensichtlich schmerzender Gang. Wenn Eklampsie nicht behandelt wird, kommt es als Folge zu Muskelkrämpfen, die Unfähigkeit zu stehen, Fieber und Anfällen.
    • Achte auf Anzeichen für Mastitis (eine Entzündung der Brust). Dazu können rote, gehärtete oder schmerzende Milchdrüsen gehören. Die Mutter könnte versuchen, die Welpen vom Säugen abzuhalten, aber du solltest sie ermutigen, es doch zu tun. So kann die Infektion ausgeschwemmt werden, ohne den Welpen zu schaden.
  3. Achte darauf, dass die Mutter nicht aufhört, sich um die Welpen zu kümmern, und darauf, ob sie nach der Geburt Anzeichen für eine Erkrankung zeigt. [6]
    • Wenn das passiert, musst du deinen Tierarzt anrufen und sie zur Not hinbringen.
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Was du brauchst

  • Untersuchungshandschuhe aus Latex (gibt es in den meisten Drogerien)
  • Saubere Handtücher und alte Decken
  • Eine robuste Kiste
  • Die Nummer deines Tierarztes (inklusive einer Notfallnummer) auf Kurzwahl
  • Muttermilchersatz für Welpen (falls die Welpen nicht säugen können)

Warnungen

  • Eine Hündin, die nicht sterilisiert ist, kann nach der Läufigkeit eine Gebärmutterinfektion bekommen, die Pyometra genannt wird. Dies ist eine ernste und möglicherweise lebensbedrohliche Erkrankung, die sofortige Hilfe vom Tierarzt nötig macht. Beobachte deine Hündin nach jeder Läufigkeit, um sicherzugehen, dass sie keine Anzeichen für die Krankheit zeigt. Dazu gehören Erbrechen, Appetitverlust oder übermäßiger Durst. [7]
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Tipps

  • Stell sicher, dass deine Hündin genug Platz hat, um die Welpen zur Welt zu bringen.
  • Du solltest die Nummer deines Tierarztes und einer Notfallklinik aufschreiben und immer parat haben, wenn die Geburt kurz bevorsteht.
  • Wenn du Kinder hast, musst du sie von der Hündin und den neugeborenen Welpen fernhalten. Sie könnte sie schützen wollen und Anzeichen für Aggression zeigen, was bei manchen Rassen normal ist. Lass deine Kinder nicht an die neugeborenen Welpen, sie könnten sie verletzen. Wenn deine Hündin ihre Welpen bekommt, solltest du versuchen, sie an einen sicheren Ort ohne kleine Kinder und andere Tiere zu bringen. Dann wird sie nicht nervös. Hilf deiner Hündin, wenn sie ängstlich oder gestresst wird. Streichle sie oder beruhige sie mit sanften Worten falls nötig.
  • Die meisten Geburten gehen bei Hunden ohne ernste Probleme vonstatten. Es ist am besten, wenn du alles aus der Ferne beobachtest und nur im Notfall eingreifst.
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