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Hast du jemals einen Aufsatz geschrieben und nach einer Weile ist dir die Hand eingeschlafen? Es wirkt vielleicht wie ein kleines Ärgernis, aber die falsche Haltung und ein inkorrekter Griff können langfristig zu unangenehmen Problemen führen. Um das Schreiben so angenehm wie möglich zu machen und Handschmerzen zu vermeiden, solltest du dir Zeit nehmen, um etwas über die besten Schreibtechniken und Tipps zu lernen, wie du den Schmerz lindern kannst.

Methode 1
Methode 1 von 4:

Gute Schreibtechnik

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  1. Suche nach einem Stift mit einem breiteren Schaft (größerer Durchmesser) und einem gepolsterten Griff.
    • Achte darauf, dass der Stift gut schreibt, also ununterbrochen und ohne auf dem Papier zu kratzen.
    • Kaufe keine Stifte, die rasseln oder Tintenspritzer hinterlassen.
    • Leichte Stifte lassen sich besser balancieren, weshalb sie für längere Schreibeinheiten besser geeignet sind. Bleistifte mit härteren Graden, wie 2B, sind besser, denn sie lassen sich leichter greifen. [1]
  2. Klammere deine Finger nicht um den Stift und greife ihn nicht zu fest. Du musst den Stift nicht würgen. Drücke ihn einfach leicht gegen das Papier. Stelle dir vor, du würdest mit einer Feder schreiben. Leute haben oft stundenlang mit Federn geschrieben. Sie haben sie definitiv nicht fest gehalten. [2]
    • Halte den Stift weiter hinten, so dass mehr Platz zur Spitze ist. [3]
    • Füllhalter sind für die meisten Schreiber ideal, denn du musst nicht viel Druck aufs Papier anwenden.
    • Kugelschreiber solltest du nicht verwenden, wenn du sie nicht magst, denn durch ihr Design musst du mehr Druck aufs Papier bringen. Außerdem sind sie oft billig gemacht. [4]
  3. Wenn du mit einem falschen Griff gearbeitet hast und dir erst einen neuen angewöhnst, dann beginne langsam. Es dauert ein wenig bis sich dein Muskelgedächtnis entwickelt, also arbeite erst dann schrittweise schneller, wenn du deine Hand richtig positionierst und sauber schreibst. [5]
    • Lasse dich nicht entmutigen. Wechsle nicht zu falschen Schreibtechniken, selbst wenn du damit schneller bist.
  4. Kaufe dir einen guten Stift, damit du nicht zu stark aufdrücken musst. Ziehe den Stift dann leicht und gleichmäßig übers Papier. Wenn du lieber einen Kugelschreiber verwendest, dann versuche es mit einen weicheren.
    • Versuche einen Gel- oder Rollerball-Stift. Wenn du oft über längere Zeitspannen schreibst, dann ist das eine tolle Investition. Manche Gelstifte und Stifte mit flüssiger Tinte fließen glatt genug, dass du sie nicht umklammern und aufdrücken musst.
  5. Schreiben ist nicht Zeichnen! Halte deine Hand und dein Handgelenk still. Bewege deinen ganzen Arm und arbeite aus deinem Ellenbogen und deiner Schulter (als würdest du auf eine Tafel schreiben). Verwende nicht deine Fingermuskulatur, auch wenn das nicht intuitiv erscheint. Du solltest deine Finger nur verwenden, um den Kugelschreiber oder Bleistift zu unterstützen. [6]
    • Der häufigste Griff ist der zwischen deinem Zeige- und Mittelfinger. Dein Daumen hält den Kugelschreiber oder Bleistift an Ort und Stelle. [7]
    • Ein weiterer Griff ist, dass du deinen Mittel- und Zeigefinger oben an den Stift legst und ihn mit dem Daumen festhältst.
    • Kalligraphen (geübte Schreiber) halten ihre Schreibinstrumente mit dem Daumen und Zeigefinger. Der Stift ruht sanft auf der Oberseite des Zeigefingerknöchels.
  6. Du hast vielleicht seit der Grundschule nicht darauf geachtet, wie du einen Stift hältst, solltest es aber jetzt tun.
    • Ist deine Handposition neutral? Versuche dein Handgelenk gerade zu halten und drehe oder beuge es beim Schreiben nicht.
    • Musst du greifen oder dich irgendwie belasten, um das Blatt oder den Schreibtisch zu erreichen? Bewege den Schreibtisch, Stuhl und das Papier bis es bequem für dich ist.
    • Ist der Rest deines Arbeitsplatzes angenehm? Sind der Stuhl und der Tisch auf der richtigen Höhe für dich? Kannst du das Blatt sehen und erreichen, ohne dich belasten oder bücken zu müssen? Sind andere Gegenstände, die du brauchst (wie der Hefter oder das Telefon) in Reichweite?
    • Sind dein Handgelenk, Arm und Ellenbogen gestützt, zumindest wenn du nicht aktiv schreibst?
  7. Achte auf eine gute Haltung. Setze dich aufrecht hin. Ziehe die Schultern zurück, strecke deine Brust heraus und lehne dich nicht über deinen Schreibtisch. Wenn du über deiner Arbeit lehnst, dann ermüden dein Hals, deine Schultern und deine Arme viel schneller.
    • Variiere bei längeren Schreibeinheiten deine Haltung. Lehne dich ein wenig in deinen Stuhl hin und her und lehne dich gelegentlich ganz zurück.
    • Atme immer richtig. Krumm dazusitzen kann zu einem verringerten Sauerstoffgehalt führen, denn aufgrund deiner Haltung atmest du nur in die obere, statt tief in die Lunge, was aufgrund der fehlenden Tiefe nicht so effektiv ist. [8]
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Methode 2
Methode 2 von 4:

Regelmäßige Pausen

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  1. Nimm dir Zeit zum Schreiben. Wenn es keine große Abschlussprüfung ist, bei der du keine Wahl hast, dann stehe stündlich (oder öfter) auf und laufe eine oder zwei Minuten. Entspanne dabei deine Hände, Arme und Handgelenke.
    • Mache draußen einen Spaziergang, wenn du die Zeit dazu hast.
  2. Wenn du beispielsweise einige Momente pausierst, um deinen nächsten Gedanken auszuformulieren, dann lege den Stift nieder, entspanne deine Hand, lehne dich in deinem Stuhl zurück und stehe sogar auf und laufe umher.
    • Nimm dir Zeit für einige schnelle Hand- und Fingerübungen.
  3. Wenn du einige Stunden lang geschrieben hast, dann mache später oder am nächsten Tag weiter. Verteile die Arbeitszeit über so viele Tage wie möglich. Das ist bei Schule und Arbeit schwierig, aber du solltest es immer dann tun, wenn du kannst.
    • Wenn du viel schreiben musst, dann schreibe in mehreren kleinen Abschnitten, statt in einem langen.
  4. Wenn eine Prüfung, eine schriftliche Arbeit oder ein wichtiger Gedanke dich gestern viel hat schreiben lassen, dann mache heute etwas Sport. Gehe raus und erhole dich vom Stress.
    • Es ist beim kreativen Schreiben und zur Vorbeugung einer Schreibblockade besonders wichtig, dass du deinen Stress reduziert, indem du rausgehst und etwas anderes machst.
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Methode 3
Methode 3 von 4:

Hände dehnen

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  1. Stelle dir vor, du hängst an einem Stoffband an einer Wäscheleine über deinem Kopf. Hebe deine Finger, lasse deine Handgelenke fallen und senke sie langsam. Senke dein Handgelenk so weit du kannst. Stelle dir vor, du würdest das Band glätten. Hebe deine Hand danach wieder, als wäre ein Ballon an deinem Handgelenk befestigt.
    • Wiederhole das von Anfang an mit deinem anderen Arm ungefähr fünf bis 100 Mal.
  2. Zu Beginn dieser Übung streckst du deine Finger aus. Balle dann eine Faust und strecke deine Finger wieder aus.
  3. Nimm beispielsweise den Stift und drehe ihn zwischen deinen Fingern. Du kannst auch deine Hand öffnen und schließen und deine Finger sanft dehnen, indem du sie spreizt und dann wieder zueinander bewegst.
    • Regelmäßige Übungen mit deiner Schreibhand beugen Krämpfen vor.
  4. Die Finger zeigen nach oben, die Handfläche nach vorne. Du kannst dir diese erste Bewegung leicht merken, indem du an ein Stopp-Zeichen denkst. Ziehe dann mit deiner linken Hand deine Finger sanft zu dir, so dass deine rechte Hand nach hinten gebeugt wird. Halte diese Position ungefähr 15 Sekunden lang.
    • Wiederhole diese Übung mit beiden Händen.
  5. Deine Handfläche zeigt zur Brust und deine Finger gerade nach unten. Nimm die andere Hand und drücke deine Finger sanft zu dir. Halte diese Position ungefähr 15 Sekunden lang.
    • Du kannst diese Übung auch machen, indem du deine Handfläche von dir weg richtest und deine Finger nach oben zeigen. Dabei drückst du die Finger ebenfalls zu dir.
  6. Ein Stressball ist eine einfache Methode, um deine Finger und Handgelenke zu dehnen und zu kräftigen. Das fördert die Ausdauer und reduziert die Wahrscheinlichkeit für Schmerzen durchs Schreiben.
    • Die meisten großen Geschäfte und beliebte Onlinehändler verkaufen Stressbälle.
  7. Achte darauf, dass deine Handflächen voneinander weg zeigen, wenn du deine Arme in die entgegengesetzte Richtung dehnst. Während du deine Arme nach außen streckst, greifst du nach oben, so dass deine Schultern eine Verlängerung deines Rückens sind. [10]
    • Halte diese Position ungefähr zehn bis 15 Sekunden lang.
    • Diese Übung dehnt deine Finger, Hände und Unterarme. Außerdem verbessert sie die Durchblutung.
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Methode 4
Methode 4 von 4:

Medizinische Optionen

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  1. Wenn du Schmerzen hast, die durch eigene Maßnahmen nicht besser werden, dann sprich mit deinem Arzt. Wenn du meistens für die Schule oder Arbeit schreibst, dann frage, ob man Maßnahmen ergreifen kann. Dein Arzt kann dir etwas empfehlen und hilft dir bei der Umsetzung, damit die Arbeit leichter wird.
    • Manche Lösungen sind, dass man deinen Arbeitsplatz an deine Größe und Arbeitsgewohnheiten anpasst (z.B. Stuhl und Tisch auf einer besseren Höhe, eine abgeschrägte oder angehobene Arbeitsoberfläche), dir andere Schreibutensilien zur Verfügung stellt und dich anders schreiben lässt (wie Diktate oder eine Tastatur, statt mit der Hand zu schreiben).
    • Ärzte können dich auf zu einem Experten für Ergonomie schicken und dir Verbesserungen für deinen Arbeitsplatz und deine -gewohnheiten vorschlagen.
  2. Lasse dir den Finger schienen, wenn du Arthrose hast. Eine Schiene für zwei oder drei Wochen kann helfen, die Entzündung während eines Arthrose-Schubs zu lindern. Miss deinen Finger, damit du eine Schiene in der richtigen Größe kaufst, und befestige sie mit medizinischem Tape an deinem Finger. Achte darauf, dass dein verletzter Finger richtig unterstützt und in einer geraden Position gehalten wird. [11]
    • Du kannst auch daheim eine Schiene selbst basteln, indem du zwei gerade, schmale Gegenstände (wie zwei Stücke Karton) verwendest. Klebe einen oben und einen unten an deinen Finger.
    • Wenn deine Finger kribbeln oder gefühllos sind, dann suche dir ärztliche Hilfe. Das sind Zeichen dafür, dass Sauerstoff fehlt und die verletzte Stelle nicht durchblutet wird.
  3. Wenn du Schmerzen im Handgelenk hast, dann kaufe eine Handgelenksschiene, um das Gelenk in einer neutralen Position zu halten und Entzündungen zu lindern. Du kannst auch eine provisorische Schiene daheim basteln, indem du dein Handgelenk sanft polsterst, beispielsweise mit Stoff, und einen starren Gegenstand oben oder unten fixiert. [12]
    • Örtliche Apotheken und Onlinehändler verkaufen viele verschiedene Schienen.
    • Trage deine Schiene zwei oder drei Wochen lang nachts. Die Symptome sind nachts normalerweise schlimmer, da deine Hand beim Schlafen mehr gebeugt ist.
    • Schienen funktionieren nicht immer, haben aber, im Gegensatz zu medikamentösen Behandlungen, keine Nebenwirkungen.
  4. Sie lindern die Handschmerzen, indem sie die Enzyme blockieren, die zur Entzündung führen. Verwende beispielsweise Voltaren, wenn du kannst. Manche Experten glauben, dass Voltaren weniger gesundheitliche Risiken hat als oral angewandte Schmerzmittel, wie Ibuprofen.
    • Schmerzmittel helfen beim Carpaltunnelsyndrom nicht.
    • Wenn du sie langfristig zur Behandlung von Schmerzen nimmst, dann können sie zu Magenblutungen, Geschwüren und einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte führen.
    • Anti-cholinerge Medikamente, wie Trihexyphenidyl und Benzatropin, sind für Krämpfe (oder Dystonie) besser geeignet. [13]
  5. Diese Injektionen werden direkt in die betroffenen Gelenke verabreicht, um die Entzündung zu lindern. Sie können bis zu ein Jahr lang Linderung verschaffen, manche berichten aber, dass die Linderung schwächer wird, je mehr Spritzen man bekommen hat. [14]
    • Steroidinjektionen werden üblicherweise zur Behandlung von Sehnenentzündungen, bei Arthrose in den Fingern, dem Carpaltunnelsyndrom, Tennisellenbogen und einer Tendinitis in der Rotatorenmanschette verabreicht.
    • Nebenwirkungen sind unter anderem ein "Ausschlag", der in den ein bis zwei Tagen nach der Injektion schmerzhaft ist, sowie ein erhöhter Blutzuckerspiegel, Spannungsgefühl in der Haut, Hautaufhellung, schwache Sehnen und selten allergische Reaktionen.
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Tipps

  • Wenn deine Hand weiterhin schmerzt, dann entspanne dich circa fünf Minuten. Das ist genug, damit deine Hand sich ausruhen kann.
  • Versuche eine Handmassage, um angespannte Muskeln zu entspannen.
  • Stütze deinen Arm während des Schreibens. Wenn du das Gewicht die ganze Zeit allein stützen musst, dann wirst du schnell müde.
  • Kaufe einen Dokumentenhalter, eine schräge Arbeitsfläche/Schreibtisch oder einen Schoßtisch, um deine Arbeit bequem verrichten zu können.
  • Versuche verschiedene Stifte. Suche online nach "Ezgrip," "Pen Again" oder Pilots "Dr. Grip".
  • Nimm hin und wieder Abstand vom Schreiben. Wenn du in deiner Arbeit versinkst, dann stelle dir einen Timer. Wenn das, was du schreibst, dich angespannt werden lässt (weil es ein wichtiges Fach für dich ist, in dem du geprüft wirst), dann entspanne hin und wieder bewusst deinen Geist und Körper, während du schreibst.
  • Arbeite mit einer anderen Methode als Schreiben, beispielsweise Tippen.
  • Wenn du am Computer arbeitest und tippst, dann halte deine Handgelenke immer in einer neutralen Position. Beuge deine Handgelenke nicht nach innen, außen, oben oder unten, während du schreibst. Achte darauf, dass deine Arm- und Körperposition neutral ist. Hämmere nicht in die Tasten. Computer funktionieren, im Gegensatz zu Schreibmaschinen, am besten, wenn du sie leicht berührst. Das ist außerdem viel angenehmer für deine Hände.
  • Drücke nicht zu fest auf das Papier, auf dem du schreibst. Deine Hand schmerzt dann nur noch mehr und es sieht nicht gut aus. Es lässt sich außerdem schlechter radieren.
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Warnungen

  • Dieser Artikel fokussiert sich auf Handschmerzen vom Schreiben, aber auch andere ähnliche Arbeiten, die feine motorische Fähigkeiten erfordern, können zu Handschmerzen führen. Wenn du nähst oder andere filigrane Arbeiten verrichtest, dann hast du vielleicht dieselben Schwierigkeiten.
  • Anhaltende Schmerzen können zu Handproblemen führen, wenn du weiterschreibst. Wenn deine Schmerzen stark sind oder nicht aufhören, dann bitte einen Arzt um Hilfe bei der Wahl der richtigen Gegenmaßnahmen.
  • Langes Schreiben und andere ähnliche Aktivitäten können auch zu Belastungen des Rückens, Halses, der Arme und der Augen führen, besonders wenn dein Arbeitsplatz schlecht eingerichtet ist. Wenn du während des Schreibens an anderen Stellen Schmerzen hast, dann ignoriere sie nicht.
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