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Neugeborene verändern sich in den ersten Tagen und Wochen nach der Geburt sehr schnell. Ihre Haut kann ganz unterschiedliche Farbtöne, Beschaffenheiten und Flecken aufweisen, wobei viele dieser Veränderungen von alleine entstehen und auch wieder verschwinden. Manche Hautveränderungen können aber auch auf etwas Ernsthafteres hindeuten. Wenn du ein neugeborenes Kind hast, dann kannst du hier erfahren, mit welchen Hautveränderungen du bei ihm rechnen kannst und wann du dich an einen Arzt wenden musst.

Teil 1
Teil 1 von 4:

Auf den Hautton achten

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  1. Nach der Geburt ist die Haut eines Neugeborenen meist rötlich oder rosafarben. [1] Seine Hände und Füße können jedoch bläulich aussehen (Akrozyanose), da die Blut- und Sauerstoffversorgung zu den Extremitäten noch nicht richtig funktioniert. [2] [3] [4] Sobald sich der Blutkreislauf beim Neugeborenen öffnet, sollte die bläuliche Verfärbung langsam abklingen.
    • Wenn dein Neugeborenes am ganzen Körper blau ist (Zyanose oder Blausucht), solltest du dich sofort an einen Arzt wenden. [5]
    • Wenn du dunkelhäutig bist, kann es durchaus sein, dass die Haut deines Babys anfangs heller als deine ist. [6]
    • Bei Neugeborenen mit heller Haut kann eine Marmorierung mit rötlichen oder weißen Flecken auftreten. [7]
  2. Dein Baby könnte am Augenlid oder mitten auf der Stirn eine Hautrötung haben. [8] Gewöhnlich klingt diese Hautrötung, die als Engelskuss bezeichnet wird, jedoch innerhalb weniger Monate ab, obwohl sie auch danach noch ganz schwach zu erkennen sein kann.
    • Es gibt aber auch ähnliche rote Flecken, die am Nacken eines Neugeborenen auftreten können und als Storchenbiss, Nävus Unna(-Pulitzer) oder Bossard-Fleck bezeichnet werden. Sie verschwinden ebenfalls mit der Zeit oder sind dann weniger stark ausgeprägt.
  3. Da die Geburt für Mutter und Kind eine körperlich anstrengende Erfahrung sein kann, können bei Neugeborenen auch ein paar Prellungen entstehen. Sie können sich auf der Haut deines Babys als blaue oder andersfarbige Flecken an verschiedenen Körperbereichen zeigen. Gewöhnlich besteht aber kein Grund zur Sorge. Der zuständige Arzt wird dein Neugeborenes, einschließlich aller Prellungen (falls vorhanden), untersuchen und sicherstellen, dass es wohlauf ist.
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Teil 2
Teil 2 von 4:

Den Zustand der Haut beobachten

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  1. Nach der Geburt kann die Haut eines Neugeborenen glatt und etwas aufgedunsen wirken. Es können auch sichtbare Schwellungen vorhanden sein. [9] Gewisse Schwellungen, insbesondere am Kopf und den Augen eines Neugeborenen, sind nicht ungewöhnlich und verschwinden relativ schnell. [10] Allerdings solltest du deinen Arzt darüber informieren, wenn bei deinem Baby nach der Geburt starke Schwellungen auftreten, insbesondere an bestimmten Bereichen wie den Füßen oder Händen. [11]
  2. 24 bis 36 Stunden nach der Geburt kann die Haut eines Neugeborenen noch immer rosig aussehen, es kann aber auch sein, dass sie anfängt, zu schuppen. [12] [13] Die Haut kann sich auch an manchen Bereichen lösen (meistens an Händen und Füßen). Normalerweise wird sich dies aber ohne Komplikationen von selbst geben.
    • Die Haut deines Babys kann auch rot anlaufen, wenn es schreit, und einen bläulichen Ton annehmen, wenn ihm kalt ist. [14]
  3. Die Haut von Neugeborenen kann von der sogenannten Vernix Caseosa (auch Frucht- oder Käseschmiere genannt) überzogen sein. Hierbei handelt es sich um eine weißliche, käseartige Substanz, die mitunter nur in den Hautfalten (z.B. an den Beinen) auftritt. [15] Sie schützt die Haut des Neugeborenen vor dem Fruchtwasser im Mutterleib und wird sich spätestens bei seinem ersten Bad ablösen. [16] Da man die Vernix Caseosa abwaschen kann, wird sie dir wahrscheinlich nicht allzu lange, wenn überhaupt, auffallen.
  4. In den ersten Lebenswochen kann bei Neugeborenen eine milde Form von Akne auftreten. Sie wird mitunter durch die Hormone der Mutter verursacht, die das Neugeborene aufgenommen hat. Diese Akne ist aber harmlos und verschwindet von ganz alleine. [17]
  5. Bei vielen Säuglingen tritt früher oder später Kopfgneis (Seborrhoisches Ekzem) auf. Hierbei ist die Kopfhaut des Säuglings trocken, schuppig und fettig (nicht mit Milchschorf zu verwechseln, bei dem die Kopfhaut stark juckt und harte Schuppen auftreten). [18] [19] Kopfgneis ist harmlos und klingt meistens vollkommen ab, wenn das Kind ein Jahr alt ist. Du kannst dein Kind folgendermaßen zu Hause behandeln: [20]
    • Reibe die Kopfhaut deines Kindes eine Stunde vor dem Baden mit Babyöl, Mineralöl oder Vaseline ein. Dies hilft, die trockenen, abgestorbenen Schuppen von der Kopfhaut zu lösen.
    • Feuchte die Kopfhaut deines Babys vor dem Einshampoonieren an und bürste sie vorsichtig mit einer weichen Bürste aus. Dies hilft zusätzlich dabei, die Schuppen zu entfernen.
    • Trockne seinen Kopf behutsam mit einem Handtuch ab, sobald du die Kopfhaut gewaschen und das Shampoo gründlich ausgespült hast.
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Teil 3
Teil 3 von 4:

Häufige Hautveränderungen erkennen

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  1. Die Haut eines Neugeborenen kann von einem feinen Flaum (als Lanugo, Lanugohaar oder Wollhaar bezeichnet) bedeckt sein. Meistens zeigt sich dieser Haarflaum an den Schultern, dem Rücken und dem Kreuzbein (dem unteren Ende der Wirbelsäule). [21] Bei zu früh geborenen Säuglingen tritt dies sehr häufig auf, doch an sich kann dieser feine Flaum bei jedem Neugeborenen vorhanden sein. [22] [23] Das Lanugohaar verschwindet innerhalb der ersten Lebenswochen des Säuglings.
  2. Verstopfte Poren bei einem Neugeborenen (meistens auf der Nase, dem Kinn und den Wangen) werden als Milien, Hautgrieß oder Grießkörner bezeichnet. [24] [25] Sie können wie kleine, weiße Pickel aussehen, man sollte sie aber nicht mit Neugeborenenakne wechseln. Milien treten bei etwa 40 Prozent der Neugeborenen auf und sind somit recht häufig. Eine Behandlung ist im Allgemeinen nicht notwendig, da sie von allein wieder verschwinden.
  3. Hierbei handelt es sich um einen violett-schwarzen oder blau-schwarzen Fleck, der bei Neugeborenen mit afrikanischer oder asiatischer Abstammung oft im unteren Rückenbereich auftritt. [26] Der Mongolenfleck ist harmlos und verschwindet meistens innerhalb des ersten Lebensjahres, obwohl es in manchen Fällen auch länger dauern kann. [27] [28]
  4. Dieser Hautausschlag (auch als Erythema toxicum neonatorum oder nur Erythema neonatorum bezeichnet) kann ein bis zwei Tage nach der Geburt auftreten. Er sieht wie kleine, gelbliche Bläschen mit unterschiedlich großem rotem Hof aus. Obwohl dies besorgniserregend aussehen mag, ist ein Neugeborenenexanthem harmlos. [29] [30] Es sollte innerhalb von einer Woche wieder verschwunden sein. [31]
  5. Dieses Phänomen führt bei Neugeborenen dazu, dass sie auf einer Gesichts- oder gar Körperhälfte rot und auf der anderen blass sind. [32] Dies kann auftreten, wenn das Neugeborene auf der Seite liegt. Grund dafür ist der noch in der Entwicklung befindliche Blutkreislauf und die mit ihm verbundenen Systeme. [33] Die Verfärbung kann plötzlich auftreten und verschwindet gewöhnlich recht schnell (innerhalb von 20 Minuten), sobald der Säugling aktiv wird oder schreit.
    • Ein Harlekinfarbwechsel tritt vermehrt in den ersten drei Lebenswochen eines Säuglings auf.
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Teil 4
Teil 4 von 4:

Auf mögliche Komplikationen achten

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  1. [34] Wenn eine nasse Windel über einen längeren Zeitraum getragen wird, oder wenn Urin und/oder Stuhlgang die Haut des Babys reizt, kann es zu einem Windelausschlag kommen. Hierbei können der Po oder die Genitalien des Babys gerötet oder wund sein, was zu Schmerzen und Reizungen führt. Allerdings kann man dieses Problem einfach zu Hause behandeln. Gewöhnlich kann man Windelausschlag vermeiden oder innerhalb von 24 Stunden loswerden, indem man Folgendes tut: [35]
    • Die Windel häufig wechseln
    • Die Haut des Babys vorsichtig reinigen
    • Eine freiverkäufliche Salbe gegen Windelaufschlag bei jedem Windelwechsel auftragen
  2. Dieses Leiden, Gelbsucht oder Ikterus genannt, ist bei Neugeborenen häufig und meistens kein Krankheitssymptom oder besorgniserregend. Es kann dazu führen, dass sich die Haut gelblich, manchmal auch orangefarben oder grünlich verfärbt. [36] [37] Die Verfärbung kann 24 Stunden nach der Geburt auftreten und nach etwa 72 Stunden ihren Höhepunkt erreichen. Es kommt hierzu, wenn sich im Körper des Neugeborenen eine Substanz namens Bilirubin ansammelt, wofür es zahlreiche Ursachen geben kann – von einem Mangel an Muttermilch bis hin zu einer nicht vollständig entwickelten Leber. [38] Normalerweise verschwindet Gelbsucht innerhalb weniger Tage von allein, doch häufiges Stillen (alle zwei bis drei Stunden) und Phototherapie werden ebenfalls empfohlen.
    • Bei der Phototherapie wird das Neugeborene einem bestimmten Licht ausgesetzt, das beim Abbau des Bilirubin hilft. Dein Arzt wird dir erklären, welche Phototherapie benutzt werden sollte, sofern er sie als notwendig erachtet.
  3. Direkt nach der Geburt oder in den ersten Lebenstagen können bei einem Säugling hellbraune, gleichmäßige Flecken (auch als Café-au-Lait-Flecken bezeichnet) auftreten. [39] Wenn viele dieser Flecken (oder besonders große) bei deinem Kind auftreten, sollte dein Arzt dies beobachten, da es auf eine Krankheit namens Neurofibromatose hindeuten kann.
  4. Dein neugeborenes Kind könnte von Geburt an Muttermale (auch als kongenitale Nävi bezeichnet) haben. [40] Ihre Größe kann ganz unterschiedlich sein: Sie können so groß wie eine Erbse oder gar groß genug sein, um einen ganzes Körperglied zu bedecken. Dein Arzt wird größere Muttermale untersuchen und beobachten, da das Hautkrebsrisiko bei ihnen höher ist.
  5. Diese großen Flecke, als Feuermale oder Portweinflecke bezeichnet, sind oft harmlos, könnten aber das Symptom einer zugrundeliegenden Krankheit wie des Sturge-Weber-Syndroms oder des Klippel-Trénaunay-Weber-Syndroms sein. [41]
  6. Eine Fettnekrose ist ein beweglicher Knoten unter der Hautoberfläche, der bei manchen Säuglingen auftritt. Fettnekrosen sind oft gutartig und verschwinden innerhalb weniger Wochen von allein. Dein Arzt wird den Knoten aber untersuchen wollen, um sicherzustellen, dass er nicht das Symptom einer anderen Krankheit ist (z.B. einer Nierenerkrankung oder Hyperkalzämie). [42]
  7. Wenn die Haut deines Neugeborenen überall bläulich verfärbt ist (Zyanose), dann solltest du dies sofort einem Arzt melden. [43] Dies könnte darauf hindeuten, dass der Blutkreislauf deines Kindes gestört ist, oder ein Zeichen für Herzprobleme sein. [44]
  8. [45] Sprich mit deinem Arzt, wenn du das Gefühl hast, dass bei deinem Baby etwas nicht stimmt, oder wenn unerklärliche Hautveränderungen bei ihm auftreten. Dies gilt vor allem, wenn dir eines oder mehrere der folgenden Symptome auffallen:
    • Schmerzen, Schwellungen oder Wärmegefühl an bestimmten Bereichen der Haut deines Babys
    • Rote Streifen, die von einem Bereich seiner Haut ausgehen
    • Eiter
    • Geschwollene Lymphknoten
    • Fieber (38°C oder höher)
    • Dein Baby ist empfindlicher als sonst
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Tipps

  • Bei Neugeboren können noch andere Hautveränderungen auftreten, allerdings sind diese sehr viel seltener. [46] Ein Arzt wird dein Baby direkt nach der Geburt untersuchen und dir helfen, seinen Zustand danach zu beobachten. Informiere deinen Arzt immer, wenn dir ungewöhnliche Symptome bei deinem Neugeborenen auffallen.
  • Das Baden eines Neugeborenen ist eine einfache Methode, um seine Haut zu pflegen und seinen Zustand zu untersuchen. [47]
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  1. http://www.allinahealth.org/mdex/ND0343G.HTM
  2. https://myhealth.alberta.ca/health/pages/conditions.aspx?hwid=zx1747
  3. http://www.duq.edu/academics/schools/nursing/newborn-assessment/skin
  4. http://newborns.stanford.edu/PhotoGallery/Peeling1.html
  5. https://www.nlm.nih.gov/medlineplus/ency/article/002301.htm
  6. http://www.duq.edu/academics/schools/nursing/newborn-assessment/skin
  7. https://www.nlm.nih.gov/medlineplus/ency/article/002301.htm
  8. https://www.nlm.nih.gov/medlineplus/ency/article/002301.htm
  9. https://myhealth.alberta.ca/health/pages/conditions.aspx?hwid=zx1747
  10. http://www.aafp.org/afp/2008/0101/p47.html
  11. https://myhealth.alberta.ca/health/pages/conditions.aspx?hwid=tm6352spec&# tp21114
  12. http://www.duq.edu/academics/schools/nursing/newborn-assessment/skin
  13. http://newborns.stanford.edu/PhotoGallery/Lanugo1.html
  14. https://www.nlm.nih.gov/medlineplus/ency/article/002301.htmM
  15. http://www.duq.edu/academics/schools/nursing/newborn-assessment/skin
  16. http://newborns.stanford.edu/PhotoGallery/Milia1.html
  17. http://www.duq.edu/academics/schools/nursing/newborn-assessment/skin
  18. http://newborns.stanford.edu/PhotoGallery/SlateGrey1.html
  19. https://www.nlm.nih.gov/medlineplus/ency/article/002301.htm
  20. http://newborns.stanford.edu/PhotoGallery/ETox1.html
  21. http://newborns.stanford.edu/PhotoGallery/Etox2.html
  22. https://www.nlm.nih.gov/medlineplus/ency/article/002301.htm
  23. http://www.duq.edu/academics/schools/nursing/newborn-assessment/skin
  24. http://www.aafp.org/afp/2008/0101/p47.html
  25. https://myhealth.alberta.ca/health/pages/conditions.aspx?hwid=zx1747
  26. https://myhealth.alberta.ca/health/pages/conditions.aspx?hwid=diras&# hw250399
  27. http://www.duq.edu/academics/schools/nursing/newborn-assessment/skin
  28. http://www.uofmchildrenshospital.org/healthlibrary/Article/88221
  29. http://www.med.umich.edu/1libr/pa/umphototherapy.htm
  30. https://www.nlm.nih.gov/medlineplus/ency/article/002301.htm
  31. https://www.nlm.nih.gov/medlineplus/ency/article/002301.htm
  32. http://newborns.stanford.edu/PhotoGallery/PortWine1.html
  33. http://newborns.stanford.edu/PhotoGallery/SubQ1.html
  34. http://www.uofmchildrenshospital.org/healthlibrary/Article/88221
  35. http://www.chop.edu/conditions-diseases/skin-color-changes-newborns# .Vd0p0c7fgQV
  36. https://myhealth.alberta.ca/health/pages/conditions.aspx?hwid=zx1747
  37. http://newborns.stanford.edu/PhotoGallery/Skin.html
  38. https://www.urmc.rochester.edu/encyclopedia/content.aspx?ContentTypeID=90&ContentID=P02628

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