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Dein Hund kann aggressives Verhalten aufgrund von Frustration, Angst, Revierverhalten und aus anderen Gründen zeigen. Natürlich ist Aggression bei einem Hund nicht erwünscht, aber sie ist ein häufiges Problem. Einer der Hauptgründe für Aggression ist mangelnde Sozialisation während der Welpenzeit, so dass der Hund Angst vor den Dingen um sich herum hat. Ein Welpe, der Angst hat, sucht Schutz bei seiner Mutter. Aber ein ausgewachsener Hund (vor allem einer, der nicht davonrennen kann) wird einen Angriff als beste Form der Verteidigung ansehen und aggressiv werden. [1] Du kannst mehrere Dinge tun, um mit der Aggression deines Hundes umzugehen, aber du musst bedenken, dass das Training eines aggressiven Hundes viel Zeit und Geduld braucht.

Methode 1
Methode 1 von 4:

Sicher bleiben

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  1. Wenn du einen aggressiven Hund hast, ist es wichtig, dass du einen passenden, starken Zaun um dein Grundstück hast, damit dein Hund nicht zu Passanten gelangen kann. Überprüfe deinen Zaun regelmäßig auf Schwachpunkte oder such nach Löchern am Boden, durch die dein Hund entkommen und dann jemanden verletzen kann. [2]
  2. Bei Spaziergängen muss dein Hund an einer starken Leine sein, damit du ihn leicht kontrollieren kannst. Du solltest auch ein Geschirr in Betracht ziehen, damit du ihn besser kontrollieren kannst. Es ist wichtig, dass du eine starke Leine hast und deinen Hund unter Kontrolle hast, falls er andere Hunde oder Menschen bedroht. [3]
  3. Zusätzlich zur Leine und dem Geschirr sollte dein Hund einen Maulkorb tragen, wenn du mit ihm in der Öffentlichkeit bist oder du Besuch hast. Kauf einen Maulkorb in Korbform (keine Schlaufenform), der es deinem Hund ermöglicht, zu hecheln und zu trinken. Bei Maulkörben in Korbform kannst du zudem deinem Hund durch den Maulkorb Leckerli geben, aber dennoch schützt er vor Bissen. [4]
    • Um deinem Hund beizubringen, einen Maulkorb zu tragen, musst du sein Lieblingsleckerli in den Maulkorb legen und ihn ganz still halten. Lass den Hund ihn erkunden und das Leckerli fressen. Zu diesem Zeitpunkt solltest du noch nicht versuchen, den Maulkorb zu schließen.
    • Gib deinem Hund ein Leckerli und führe den Maulkorb über seine Nase, während er frisst. Nimm den Maulkorb wieder ab, sobald er aufgefressen hat.
    • Nachdem der Hund das akzeptiert hat, musst du wieder ein Leckeri in den Maulkorb legen.
    • Zieh ihm dann den Maulkorb über, nachdem er das Leckerli gefressen hat, und füttere ihn durch den Maulkorb mit Leckerli. Warte zwischen den Leckerli ein wenig, so dass dein Hund den Maulkorb mit Leckerli in Verbindung bringt.
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Methode 2
Methode 2 von 4:

Desensibilisierung anwenden

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  1. Das Ziel der Desensibilisierung ist es, deinen Hund den Dingen auszusetzen, vor denen er Angst hat, aber nur in geringem Maße. Das stellt sicher, dass er nicht zu ängstlich wird. Während er mit dem Angstauslöser konfrontiert ist, lobst du ihn, wenn er dabei ruhig ist, und nach und nach kannst du den Abstand zu diesem Auslöser verringern. Man braucht für Desensibilisierung viele Trainingseinheiten und oft kann der Auslöser pro Einheit nur einen Schritt näher an den Hund ran. Das ist der Grund, warum Desensibilisierung so viel Zeit braucht. [5]
  2. Dieser Befehl sagt deinem Hund, dass er aus einer Situation heraus und zu dir kommen soll. Du musst diesen Befehl vielleicht verwenden, um deinen Hund von einer für ihn bedrohlichen Sache, etwa einer fremden Person oder einem anderen Hund, wegzulocken. Dieser Befehl macht sich auch den natürlichen Instinkt des Hundes zu Nutze, bei Stress zu seiner Mutter (in dem Fall zu dir) zurückzukehren. [6]
    • Um deinem Hund „Zu mir“ beizubringen, musst du ihn in deinen Garten oder einen anderen Bereich ohne Ablenkungen bringen. Lass deinen Hund an einer langen Leine, falls dein Garten nicht eingezäunt ist.
    • Lass ihn den Garten durchstreifen und gib ihm dann den Befehl „Zu mir“ und ruf seinen Namen.
    • Geh ein, zwei Schritte zurück, während er auf dich zu kommt, aber ermuntere ihn, sich dir zu nähern.
    • Gib ihm ein Leckerli, wenn er bei dir ist.
    • Übe den Befehl weiter im Garten. Du möchtest an dem Punkt angelangen, an dem du seinen Namen rufst, „Zu mir“ sagst und er angelaufen kommt.
  3. Wenn du deinen Hund seinem Auslöser aussetzen willst, musst du sichergehen, dass du deinen Hund unter Kontrolle hast. Dann kannst du den Auslöser ins Sichtfeld des Hundes lassen. [7]
    • Wenn der Auslöser bei deinem Hund zum Beispiel fremde Männer sind, dann lass einen Freund am Rand deines Gartens stehen. Er sollte weit genug weg sein, dass dein Hund ihn bemerkt, aber nicht reagiert.
  4. Nachdem dein Hund den Mann bemerkt hat, ruf ihn mit „Zu mir“ und belohne ihn. Lobe den Hund weiter und lass den Mann einen Schritt näher kommen. Lass den Hund wieder (an der langen Leine) den Garten erkunden und wenn er den Mann bemerkt, rufst du ihn wieder mit „Zu mir.“ [8]
  5. Übe das mit deinem Hund etwa 10-15 Minuten und hör mit einem positiven Erlebnis auf. Versuch nicht, länger als 15 Minuten zu trainieren, da dein Hund sonst ängstlich werden könnte. Wenn dein Hund ängstlich, aggressiv oder aufgeregt wird, bring ihn mit einem „Sitz“ wieder unter Kontrolle. Belohne ihn dann für das Sitzen und beende die Trainingseinheit. [9]
  6. Denk daran, dass du den Auslöser für die Aggression deines Hundes nach und nach näher bringen musst. Aber es ist wichtig, dass du das Stück für Stück machst. Wenn du zum Beispiel damit angefangen hast, dass der Mann bei der ersten Trainingseinheit am Rand deines Gartens stand, lass ihn bei der nächsten Trainingseinheit einen Schritt näher stehen. [10]
    • Versuche nicht, bei diesen Trainingseinheiten zu schnell zu machen, da sonst das Aggressionsverhalten deines Hundes schlimmer werden kann.
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Methode 3
Methode 3 von 4:

Mit anderen Verhaltensproblemen umgehen

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  1. Versuche, deinen Hund aus Situationen rauszuhalten, in denen er sein Wachverhalten üben und zeigen kann. Das bedeutet, dass du es ihm nicht erlaubst, am Zaun auf und ab zu laufen und Wache zu schieben. Stattdessen sollte er drin bleiben und im Park seinen Auslauf bekommen. Du solltest deinen Hund auch in einen anderen Raum bringen, wenn Gäste kommen. [11]
    • Wenn du einen Hund hast, der an der Eingangstür bellt, wenn Besuch kommt, solltest du ihn an der langen Leine lassen und in ein anderes Zimmer bringen, sobald Gäste kommen.
    • Reagiere und schreie nicht, wenn dein Hund bellt. Ansonsten kann dein Hund es so verstehen, als ob du mitmachst, und das würde das Bellen nur verstärken.
  2. Stell die Schüssel auf den Boden, aber es soll nur ein Teil seines Futters drin sein. Während er frisst, verteile mehr seines Futters um die Schüssel herum, so nahe er es zulässt. Hab wenn nötig ein paar Leckerli in einem Beutel dabei und verteile jedes Mal etwas Futter um die Schüssel herum, wenn du daran vorbeikommst. So verbindet der Hund deine Anwesenheit mit viel Futter. [12]
    • Fang mit einer leeren Schüssel an und lass deinen Hund sitzen. Sobald er sitzt, leg eine Hand voll Leckerli in die Schüssel und lass ihn fressen. Lass ihn dann wieder sitzen und leg wieder eine Hand voll Leckerli in die Schüssel. Wiederhole das Ganze. So hast du die Kontrolle und es wird klar, dass du das Futter zur Verfügung stellst.
  3. Sobald dein Hund an dem Punkt ankommt, an dem er gegenüber dem Auslöser kein aggressives Verhalten mehr zeigt, solltest du positive Verstärkung anwenden, um ihm zu zeigen, dass er alles richtig macht. Lob ihn und gib ihm Leckerli, wenn er sich gegenüber dem Auslöser gut verhält, so dass die positiven Assoziationen gestärkt werden.
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Methode 4
Methode 4 von 4:

Die Aggression deines Hundes verstehen

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  1. Hunde reagieren aus vielen Gründen mit Aggression. Das aggressive Verhalten deines Hundes kann durch einen bestimmten Typ Mensch oder eine Situation ausgelöst werden. Zum Beispiel werden manche Hunde aggressiv, wenn neue Menschen zu Besuch kommen oder Menschen an seinem Revier vorbeigehen. Versuche herauszufinden, was der Auslöser deines Hundes ist, da dir dies dabei hilft, ihn zu trainieren. [13]
  2. Achte vor allem auf seine Körpersprache, wenn er einem seiner Auslöser ausgesetzt ist. Viele Hunde sind vor der aggressiven Reaktion ängstlich oder unruhig. Häufige Anzeichen, auf die du achten solltest, sind ein gesenkter Kopf, eine niedrige Körperposition, eine zwischen die Beine geklemmte Rute, Lippen lecken, wegschauen, geweitete Augen, zittern oder schütteln. [14]
  3. Ein Hund, der gleich angreifen wird, wird seinen Stand leicht ändern. Er stellt direkten Augenkontakt her und wird auf sein Ziel starren. Dann wird er sein Gewicht verlagern, so dass es über seinen Vorderbeinen liegt. Er könnte auch steif mit seiner Rute wedeln, die er unten hält. Achte auf diese Anzeichen, denn sie zeigen dir, dass ein Hund gleich angreifen wird. [15]
    • Wenn du dich jemals einem Hund gegenüber siehst, der diese Anzeichen zeigt, ist deine beste Verteidigung, zur Seite oder weg zu gehen und nicht zurück zu starren. Sei dabei leise und ruhig.
    • Wenn du merkst, dass dein Hund dich so verhält, bring ihn mit einer Leine unter Kontrolle oder bring ihn sofort rein.
  4. Du wirst das Aggressionsproblem deines Hundes nicht mit einer Trainingseinheit lösen können. Es braucht Zeit, einen aggressiven Hund zu trainieren. Sei geduldig und treffe Vorkehrungen (wie eine starke Leine und einen Maulkorb), um dich und andere beim Training deines Hundes zu schützen. [16]
    • Schlag oder bestrafe niemals deinen aggressiven Hund. Dadurch regt dein Hund sich nur noch mehr auf oder er wird noch ängstlicher, wenn seine Aggression durch Angst ausgelöst wird. Als Folge könnte seine Aggression noch schlimmer werden.
  5. Um die Chancen auf Erfolg beim Training zu erhöhen, ist es eine gute Idee, einen professionellen Hundetrainer hinzuzuziehen. [17] Viele Faktoren tragen zu Aggression bei und einen Hundetrainer zu sich nach Hause zu holen, ist die beste Chance, alles diese Faktoren zu identifizieren und die beste Strategie zu entwickeln, sie zu kontrollieren. [18]
    • Zum Beispiel kann sich dein Hund vor Fremden oder anderen Hunden fürchten, territoriale Aggression zeigen oder eine Ressource wie Futter verteidigen.
    • Frag deinen Tierarzt, ob er einen professionellen Hundetrainer kennt, oder schau im Internet.
  6. Während du mit deinem Hund an dem Problem trainierst, solltest du seine Auslöser vermeiden. Das könnte zum Beispiel bedeuten, dass du deinen Spazierweg änderst, so dass er ruhiger ist und du seltener anderen Hunden begegnest. Oder du könntest im Garten Spiele mit deinem Hund spielen, die ihn müde machen, anstatt in den Park zu gehen. [19]
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Tipps

  • Hunde können die Stimmen und die Körpersprache der Menschen sehr gut lesen. Bleib ruhig und sprich mit freundlichem Tonfall, wenn du mit deinem Hund trainierst, damit er weniger aggressiv reagiert.
  • Wende nie eine körperliche Bestrafung bei deinem Hund an. So verbindet dein Hund Menschen/andere Hunde mit Schmerz, was seine Aggressivität verstärken wird.
  • Das aggressive Verhalten kann durch eine Kastration oder Sterilisation abgemildert werden. Wenn dein Hund noch nicht kastriert oder sterilisiert wurde, solltest du das so schnell wie möglich nachholen.
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Referenzen

  1. Beaver, B, (1999), Canine Behavior for Veterinarians , ISBN 978-0721659657
  2. Bowen, J and Heath, S, (2005), Behavior Problems in Small Animals , ISBN 978-0702027673
  3. Bowen, J and Heath, S, (2005), Behavior Problems in Small Animals , ISBN 978-0702027673
  4. Bowen, J and Heath, S, (2005), Behavior Problems in Small Animals , ISBN 978-0702027673
  5. Bowen, J and Heath, S, (2005), Behavior Problems in Small Animals , ISBN 978-0702027673
  6. Bowen, J and Heath, S, (2005), Behavior Problems in Small Animals , ISBN 978-0702027673
  7. Bowen, J and Heath, S, (2005), Behavior Problems in Small Animals , ISBN 978-0702027673
  8. Bowen, J and Heath, S, (2005), Behavior Problems in Small Animals , ISBN 978-0702027673
  9. Bowen, J and Heath, S, (2005), Behavior Problems in Small Animals , ISBN 978-0702027673
  1. Bowen, J and Heath, S, (2005), Behavior Problems in Small Animals , ISBN 978-0702027673
  2. Bowen, J and Heath, S, (2005), Behavior Problems in Small Animals , ISBN 978-0702027673
  3. Bowen, J and Heath, S, (2005), Behavior Problems in Small Animals , ISBN 978-0702027673
  4. https://www.aspca.org/pet-care/virtual-pet-behaviorist/dog-behavior/aggression-dogs
  5. Beaver, B, (1999), Canine Behavior for Veterinarians , ISBN 978-0721659657
  6. https://www.aspca.org/pet-care/virtual-pet-behaviorist/dog-behavior/aggression-dogs
  7. https://www.aspca.org/pet-care/virtual-pet-behaviorist/dog-behavior/aggression-dogs
  8. https://www.aspca.org/pet-care/virtual-pet-behaviorist/dog-behavior/aggression-dogs
  9. Bowen, J and Heath, S, (2005), Behavior Problems in Small Animals , ISBN 978-0702027673
  10. https://www.aspca.org/pet-care/virtual-pet-behaviorist/dog-behavior/aggression-dogs

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