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Wenn du weißt, dass du sterben wirst, kann sich das beängstigend anfühlen. Du bist aber nicht alleine. Du willst wahrscheinlich so einfach und schmerzfrei wie möglich sterben. Schmerzen und Unannehmlichkeiten kann man lindern, damit es leichter für dich wird. Konzentriere dich darauf, dass du dich wohlfühlst und verbringe Zeit mit Freunden und Verwandten. Kümmere dich um deine emotionalen Bedürfnisse, damit du dich friedlich fühlst.

Achtung : In diesem Artikel geht es um Sterbebegleitung. Wenn du Suizidgedanken hast, dann lies diesen Artikel oder rufe bei der Hotline für Suizidprävention unter 0800 - 111 0 111 an, wenn du in Deutschland bist. Unter [www.telefonseelsorge.de] kannst du auch eine Mail schreiben. Rufe in einem anderen Land sofort die entsprechende Hotline an.

Teil 1
Teil 1 von 4:

Sich wohlfühlen

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  1. Wenn du kannst, dann verbringe deine letzten Tage daheim, mit deiner Familie oder in einer Einrichtung, in der du dich wohlfühlst. Sprich mit deinem Pflegeteam oder deiner Familie über deine Optionen. Wähle dann die beste für dich. [1]
    • Bitte Freunde und Verwandte, dir Dinge mitzubringen, die dir ein gutes Gefühl geben, wie Fotos, Decken und Kissen von daheim, wenn du im Krankenhaus bist.
  2. Verbringe deine Zeit mit dem, was du tun willst. Wenn du die Energie dazu hast, dann tu etwas Spaßiges. Wenn du zu müde bist, dann sieh deine Lieblingssendung an oder lies ein Buch. [2]
    • Spiele beispielsweise Brettspiele mit deiner Schwester, wenn du die Energie dazu hast. Du kannst auch mit dem Hund Gassi gehen.
  3. Musik kann deine Laune verbessern und sogar Schmerzen lindern. Wähle deine Lieblingsmusik oder solche, die dich an gute Zeiten erinnert. Spiele sie so oft wie möglich, damit du dich besser fühlst. [3]
    • Kaufe dir ein sprachgesteuertes Gerät, das die Musik spielt, die du möchtest. Wenn du nicht weißt, wie man das macht, dann bitte Verwandte oder Freunde, es dir einzurichten.
  4. Wahrscheinlich bist du schnell erschöpft. Das ist normal. Dränge dich nicht zu mehr als du kannst. Ruhe dich viel aus, damit du die Zeit, die dir verbleibt, genießen kannst. [4]
    • Es ist beispielsweise okay, die meiste Zeit des Tages im Liegesessel oder deinem Bett zu verbringen.
  5. Dir fällt die Temperaturregulierung vielleicht schwer. Wenn das der Fall ist, dann sind zusätzliche Decken, die du nach Bedarf verwenden oder weglegen kannst, hilfreich. Gehe sicher, dass du Decken in der Nähe hast, für den Fall, dass dir kalt ist. [5]
    • Verwende keine Heizdecke, denn sie könnte zu heiß werden oder dich verbrennen.
    • Wenn du einen Pfleger hast, dann bitte ihn, dir dabei zu helfen, dass du dich wohlfühlst.
  6. Mache dir keine Sorgen über Hausarbeiten, wie Kochen oder Putzen. Bitte stattdessen deinen Pfleger, Freunde oder Verwandte, dir dabei zu helfen. Verteile die Aufgaben auf verschiedene Leute, damit jeder fertig wird. [6]
    • Es ist okay, wenn manche Aufgaben liegenbleiben. Jetzt sind dein Wohlergehen und Ruhe das Wichtigste, also sorge dich nicht.
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Teil 2
Teil 2 von 4:

Schmerzen oder Unannehmlichkeiten lindern

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  1. Du bekommst vielleicht bereits palliative Pflege und das ist toll! Die Palliativmedizin hilft im Umgang mit Schmerzen und anderen Symptomen in jeder Phase der Behandlung. Wenn du noch nicht palliativ versorgt wirst, dann bitte deinen Arzt darum. [7]
    • Ärzte, Schwestern und andere Pflegekräfte helfen dir, deine Schmerzen zu lindern und mit anderen Symptomen gut umzugehen.
  2. Das ist ein schriftliches Dokument, in dem unter anderem festgehalten wird, welche Sterbebegleitung du dir wünschst. Schreibe nieder, welche Behandlungen du willst, ob du möchtest, dass man lebenserhaltende Maßnahmen unternimmt und was passieren soll, wenn du handlungsunfähig bist. Gib deinem Arzt, dem Pflegeteam und deinen Verwandten eine Kopie. [8]
    • Bitte eine vertrauenswürdige Person, dir dabei zu helfen. Du kannst das Dokument notariell beglaubigen und, wenn nötig, von einem Anwalt überprüfen lassen.
  3. Wahrscheinlich brauchst du verschreibungspflichtige Medikamente, um deine Unannehmlichkeiten zu lindern, also sprich mit deinem Arzt. Halte dich an seine Anweisungen bezüglich der Einnahme deiner Medikamente. Wahrscheinlich sagt er dir, dass du die Medikamente jeden Tag zur selben Zeit einnehmen sollst, um deine Schmerzen zu lindern. [9]
    • Wahrscheinlich musst deine Schmerzmittel nehmen, bevor die Schmerzen wieder schlimm werden. Man kann Schmerzen leichter vorbeugen als sie zu lindern.
    • Wenn deine Schmerzmittel nicht mehr wirken, dann sprich mit deinem Arzt. Er gibt dir vielleicht etwas Stärkeres, wie Morphin.

    Wusstest du? Bei der Behandlung von Sterbeschmerzen musst du dich nicht darum sorgen, dass du von Schmerzmitteln abhängig werden könntest. Es ist okay, sie so oft zu nehmen, wie dein Arzt sagt, dass es sicher ist.

  4. Wahrscheinlich ruhst du dich jetzt viel aus, also lege dich so oft wie nötig hin. Wechsle deine Position alle 30 Minuten oder stündlich, um Liegegeschwüren vorzubeugen. Nutze Kissen und Decken, um dich in eine angenehme Position zu bringen. [10]
    • Bitte um Hilfe, wenn dir das Umlagern schwerfällt. Es ist normal, dass du dich schwach fühlst und dein Pfleger, Freunde und Verwandte werden dir gerne helfen.
  5. Du hast vielleicht Atembeschwerden, die sich sehr unangenehm anfühlen. Du kannst besser atmen, wenn du deinen Oberkörper mit einem keilförmigen Kissen oder anpassbaren Bett anhebst. Öffne außerdem ein Fenster oder sorge mit einem Ventilator dafür, dass die Luft zirkuliert. Du kannst auch mit einem Luftbefeuchter die Luft anfeuchten, denn das beruhigt die Atemwege. [11]
    • Der medizinische Ausdruck dafür ist Dyspnoe. Dein Arzt gibt dir vielleicht Schmerzmittel oder Sauerstoff, damit du dich besser fühlst, wenn du Atembeschwerden hast.
  6. Vielleicht hast du Magenbeschwerden, wie Übelkeit oder Verstopfung. Das ist häufig. Wenn das der Fall ist, dann fühle dich nicht unter Druck gesetzt, etwas zu essen, wenn du nicht willst. Sprich außerdem mit deinem Arzt über Medikamente, durch die du dich besser fühlst. Nimm deine Medikamente nach Anweisung. [12]
    • Dein Arzt gibt dir vielleicht auch Ratschläge, um Übelkeit und Verstopfung zu vermeiden.
  7. Deine Haut kann sehr trocken werden, was wirklich schmerzhaft werden kann. In manchen Fällen reißt die Haut sogar. Dem kannst du mit einer alkoholfreien Bodylotion mindestens ein Mal täglich vorbeugen. Trage sie mit deinen eigenen Händen auf oder bitte um Hilfe. [13]
    • Trage die Lotion erneut auf, wenn deine Haut sich trocken anfühlt. Vielleicht musst du deine Hände nach dem Waschen eincremen.
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Teil 3
Teil 3 von 4:

Zeit mit Freunden und Verwandten

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  1. Zeit mit Freunden und Verwandten kann deine Stimmung verbessern. Vielleicht besuchen sie dich nicht so oft, weil sie nicht wissen, ob du das willst. Rufe an oder schreibe Leuten, dass du sie gerne zu Besuch hast. Sage ihnen die beste Zeit für einen Besuch und bitte sie darum, dass sie kommen. [14]
    • Sage: "Ich würde meine Familie jetzt wirklich gerne sehen. Bitte besucht mich zur Abendessenszeit, damit wir sprechen können. An welchen Wochentagen habt ihr Zeit?"

    Variation: Es ist okay, wenn du Zeit alleine zum Ausruhen oder Nachdenken willst. Sage Leuten, dass du Freiraum brauchst und bitte sie, dich eine Weile alleine zu lassen. [15]

  2. Wenn du deine Gefühle teilst, fühlst du dich friedlicher. Außerdem gibt es deinen Verwandten und Freunden schöne Erinnerungen. Mache eine Liste der Leute, mit denen du sprechen willst, bevor du gehst. Arbeite sie dann ab. [16]
    • Sage Freunden und Verwandten beispielsweise, wie sehr du sie liebst.
    • Sage "Danke" zu Leuten, denen du danken musst.
    • Vergib Leuten, die dich in der Vergangenheit verletzt haben.
    • Entschuldige dich für deine Fehler.
  3. Denke über dein Leben und deine besten Erinnerungen nach. Sprich mit Freunden und Verwandten über deine Erlebnisse und darüber, was sie dir bedeuten. Wenn du kannst, dann sieh dir Fotos an, um dich besser an das zu erinnern, was dir in deinem Leben wichtig war. [17]
    • Das hilft dir, zu erkennen, wie voll und bedeutsam dein Leben wirklich war, was dir wiederum hilft, friedlich zu sein.
  4. Suche nach Aktivitäten und Erlebnissen, die du in deinen letzten Tagen noch genießen kannst. Kontaktiere Freunde und Verwandte, um das umzusetzen. Stresse dich nicht, um alles abhaken zu können. Genieße einfach die Zeit, die dir bleibt, indem du das tust, was möglich ist. [18]
    • Gehe beispielsweise zum Grand Canyon, sieh dir den Sonnenuntergang an der Westküste an oder mache eine Kreuzfahrt.
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Teil 4
Teil 4 von 4:

Mit emotionalem Schmerz fertigwerden

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  1. Wahrscheinlich hast du Ängste oder Sorgen, die dich beschäftigen. Das ist normal. Öffne dich einem Freund oder Verwandten über deine Gefühle. Hole dir dann Rat oder bitte andere, dich zu trösten. [19]
    • Sage beispielsweise: "Ich sorge mich darum, wer meinen Hund versorgt, nachdem ich gestorben bin. Hast du einen Rat?" oder "Ich habe Angst, dass ich wieder ins Krankenhaus muss. Ist es okay, wenn ich mich ein wenig bei dir ausheule?"
  2. Es fällt dir vielleicht schwer, deine Diagnose oder die Tatsache, dass du sterben wirst, zu akzeptieren. Das ist vollkommen okay und ein Berater kann helfen. Suche dir einen Therapeuten, der Erfahrung im Umgang mit dem Lebensende hat oder bitte deinen Arzt um eine Empfehlung. [20]
    • Wenn du palliativ versorgt wirst, dann hast du vielleicht bereits einen Therapeuten. Sprich mit ihm, wenn du Rat brauchst.
    • Deine Therapiesitzungen zahlt die Kasse, also nutze sie.

    Tipp: Du hast vielleicht das Gefühl, dass eine Therapie jetzt keinen Sinn mehr macht, aber deine Gefühle sind sehr wichtig. Wenn du mit einem Therapeuten sprichst, kann das deine letzten Tage friedlicher machen, daher ist es das wert.

  3. Es ist normal, dass du deinen Glauben in Frage stellst oder dich über das Leben nach dem Tod sorgst. Kontaktiere deine spirituelle oder religiöse Gemeinde, um über die großen Fragen zu sprechen und Frieden mit deinem Glauben zu finden. Ein Geistlicher kann dir vielleicht Antworten und ein Gefühl der Verbundenheit schenken sowie Trost spenden. [21]
    • Lade mehr als einen geistlichen Führer zu dir ein, damit du öfter einen siehst.
    • Wenn du mit Religion und Glauben nichts anfangen kannst, dann frage nach anderen Optionen, die zu deinen Ansichten passen.

    Tipp: Lade Mitglieder deiner spirituellen Gemeinde dazu ein, mit dir über deinen Glauben zu sprechen oder zu beten.

  4. Du hast vielleicht starke Schmerzen, aber Suizid ist keine Lösung. Du siehst vielleicht gerade keine andere Option, aber es gibt Hoffnung. Sprich mit jemandem, dem du vertraust, gehe ins Krankenhaus oder rufe die Suizidhotline an, um Hilfe zu bekommen. [22]
    • Wenn du an Suizid denkst und sofort Hilfe brauchst, dann rufe in Deutschland die Hotline für Suizidprävention unter 0800 - 111 0 111 an. Wenn du nicht in Deutschland bist, dann rufe schnellstmöglich die dem Land entsprechende Hotline oder den Notruf an. Es wird besser werden!
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Tipps

  • Bitte um Hilfe, wenn du sie brauchst. Deine Familie und Freunde lieben dich und wollen, dass du die nötige Hilfe bekommst.
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