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Mit mehr als vierhunderttausend verschiedenen Arten machen die Käfer etwa vierzig Prozent aller Insektenarten und fünfundzwanzig Prozent aller Lebensarten dieser Welt aus. Die Unterscheidung zwischen den unzähligen Arten von Käfern (Coleoptera) ist zwar schwierig, aber von großer Bedeutung. Während einige Käferarten als Ungeziefer eingestuft werden, die Feldfrüchte und Bäume zerstören, erfüllen andere wichtige Funktionen innerhalb des Ökosystems. Wenn du lernen möchtest, wie man Käfer identifizieren kann, folge einfach diesem Leitfaden.

Vorgehensweise

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  1. Halte Ausschau nach sechs Beinen und einem Körper, der in drei Abschnitte unterteilt ist : Kopf (Caput), Brust (Thorax) und Hinterleib (Abdomen).
  2. Das Exoskelett dient dem Schutz des Körpers. Während die primäre Funktion defensiver Natur ist, stellt es auch das charakteristischste Merkmal zur Identifizierung verschiedener Käferarten dar.
  3. Die meisten ausgewachsenen Käfer sind entweder schwarz oder braun, allerdings sind einige auch sehr hell gefärbt. Eine der am prächtigsten gefärbten Käferarten ist der Große Eichenprachtkäfer. Die komplexe Zellstruktur innerhalb seines Exoskeletts reflektiert das Licht in unterschiedlichen Wellenlängen, wodurch der Käfer in Abhängigkeit vom Betrachtungswinkel in roter, gelber oder grüner Färbung erscheint. Viele andere Arten weisen einzelne, helle Färbungen auf, die von blau bis orange reichen. Andere Käferarten, z.B. der Feuerkäfer, haben einen roten Klecks auf ihrem charakteristischen Halsschild.
  4. Viele Käfer besitzen ein Muster auf ihren Exoskeletten, das dir bei der Artenbestimmung helfen kann. Allerdings sind einige dieser Markierungen sehr ähnlich zu anderen Arten. Der verbreitete Marienkäfer hat beispielsweise eine orange gefärbte Panzerung mit schwarzen Punkten. Die in den USA verbreitete Käferart Tetraopes tetraophtalmus (red milkweed beetle) besitzt das gleiche Muster auf ihrem Exoskelett. Allerdings können diese beiden Kreaturen leicht durch andere Merkmale voneinander unterschieden werden, einschließlich Körperform und Pigmentierung auf dem Kopf.
  5. Dadurch werden sekundäre Flügel aufgedeckt, mit denen er sich in die Luft erheben kann.
  6. Käfer lassen sich während des Fluges sehr leicht von anderen Insekten, z.B. Fliegen, unterscheiden. Sie geben oft laute Fluggeräusche ab, halten sich in der Nähe des Bodens auf und scheinen Schwierigkeiten bei der Steuerung ihrer Flugbewegungen zu haben.
  7. Käfer besitzen oftmals große Köpfe mit Mundwerkzeugen, die für das nackte Auge sichtbar sind. Ihre Kiefer sind sehr kräftig und werden zum Greifen ihrer Beute oder Abschreckung von Raubtieren verwendet. Einige Käferarten, z.B. der Hirschkäfer, haben ihre Bezeichnung aufgrund ihrer markanten Kieferform erhalten (sein Oberkiefer.ähnelt dem Geweih eines Hirschs). Auf der Innenseite der Kiefer befinden sich kleinere Mundpartien, die zur tatsächlichen Aufnahme der Nahrung dienen.
  8. Die meisten Menschen denken bei Käfern an große, glänzende Insekten, die man regelmäßig in den Sommermonaten bei der Futtersuche beobachten kann. Allerdings verbringen Käfer einen beachtlichen Teil ihrer Lebensspanne im Larvenstadium. Genau wie bei den ausgewachsenen Käfern unterscheidet sich auch das Aussehen der Larven von einer Käferart zur nächsten. Auf dem ersten Blick ähneln die Käferlarven eher Würmern als dem typischen Erscheinungsbild von Käfern. Allerdings lassen sich bei bei näherer Betrachtung die charakteristischen Merkmale erkennen, einschließlich harter, gut entwickelter Köpfe mit Mundpartien, einem ausgeprägten Brustkorb und Hinterleibssegmente. Weitere Merkmale von verbreiteten Käferlarven sind:
    • Engerlinge: Engerlinge haben einen hellbraunen Kopf und füllige, weiße Körper. Man findet sie in verrottendem Gehölz und Rasenstücken, wo sie durchgehend fressen. Nachdem sie ins Puppenstadium ihres Lebenszyklus eingetreten sind, in dem sie sich weder bewegen noch fressen, kommen sie anschließend als ausgewachsener Blatthornkäfer zum Vorschein.
    • Larven des Schnellkäfers und Mehlwürmer: Der Körper dieser Käferlarven ist in einem hellen Braunton gefärbt, sehr schmal und in mehrere Abschnitte gegliedert. Die Larven des Schnellkäfers ernähren sich von Wurzeln und entwickeln sich zu ausgewachsenen Schnellkäfern weiter; Mehlwürmer fressen zerkleinerte Pflanzenteile und wachsen zu Mehlkäfern heran.
    • Larven des Bockkäfers: Die Larven dieser Käferfamilie findet man unter loser Baumrinde. Sie besitzen keine Beine und haben einen breiten Körper, der entweder mollig oder flach ist.
    • Larven des Blattkäfers: Die Käfer dieser Familie werden nach dem Namen ihrer Wirtspflanze benannt, von der sie sich ernähren, z.B. Ulmenblattkäfer, Colorado-Kartoffelkäfer oder Mexikanischer Bohnenkäfer. Sie sind meist füllig und haben einen weichen Körper. Wie alle Käferarten sind sie dauerhaft am Fressen, um Nährstoffe für das Puppenstadium ihrer Entwicklung zu speichern, welches die entscheidende Entwicklungsphase zum Adultstadium darstellt. Diese Schädlinge sind der Agrarindustrie ein großer Dorn im Auge, da sie jedes Jahr Unmengen an Nutzpflanzen zerstören.
  9. Indem du dir ein grundlegendes Verständnis über die Merkmale von Käfern aneignest, kannst du lernen, wie du die verschiedenen Arten in deiner Umgebung identifizieren kannst. Einige von ihnen sind Schädlinge, die eine ernsthafte ökonomische Bedrohung darstellen, aber viele andere erfüllen wichtige Funktionen innerhalb des Ökosystems. Einige der verbreitetsten Käferarten innerhalb von Europa sind:
    • Marienkäfer: Diesen Käfer kann man massenhaft in großen Teilen Europas finden. Er besitzt unter allen Käferarten möglicherweise den höchsten Wiedererkennungswert und ist zugleich sehr nützlich. Erkennbar am hellen, orangefarbenen Körper mit schwarzen Punkten auf den Deckflügeln, frisst der Marienkäfer pflanzenschädliche Blattläuse, weshalb er ein willkommener Gast von vielen Gärtnern und Bauern ist. In Nordamerika wird der Käfer gelegentlich mit der Käferart Tetraopes tetraophtalmus (red milkweed beetle) verwechselt, die ebenfalls ein orangefarbenes Exoskelett und vier schwarze Punkte aufweist. Allerdings enden die Gemeinsamkeiten an diesem Punkt, da dieser Käfer im Vergleich zum Marienkäfer einen länglichen, zylindrischen Körper und einen orange gefärbten Kopf besitzt.
    • Mistkäfer: Mistkäfer erfüllen eine wichtige ökologische Funktion, indem sie unverdautes Material in Tierfäkalien fressen und Verbindungen in den Erdboden wiedereingliedern. Sie sind oftmals sehr farbenprächtig, von kupferrot bis metallisch grün. Einige Arten leben innerhalb von Dung und fördern die biologische Abbaubarkeit der enthaltenen Substanzen. Andere rollen oder wühlen sich unter Misthaufen, wo sie nährstoffreiche Feuchtigkeit heraussaugen.
    • Rüsselkäfer: Es gibt etwa sechzigtausend Arten von Rüsselkäfern, wozu auch einige der zerstörerischsten Käfer der Welt zählen. Der Kornkäfer verzehrt Getreide sowohl auf dem Feld als auch innerhalb von Lagerräumen. Baumwollkapselkäfer können komplette Baumwollpflanzen ausmerzen. Aufgrund ihrer zerstörerischen Fähigkeiten streben viele Wissenschaftler danach, alle Phasen ihrer Entwicklung zu verstehen, um herauszufinden, wie man sie kontrollieren kann. Aufgrund der Anzahl von verschiedenen Arten unterscheiden sich die körperlichen Eigenschaften sehr stark, allerdings besitzen alle von ihnen einen ausgeprägten Rüssel, den sie dazu verwenden, um Nährstoffe aus den Pflanzen zu saugen. Außerdem besitzen sie ein weiteres einzigartiges strukturelles Merkmal, das in der gesamten Käferfamilie zu finden ist. Insektenforscher haben entdeckt, dass Rüsselkäfer schraubenförmige Fortsätze an ihren Beinen haben, die sie dazu befähigen, effektiver auf Pflanzen zu klettern und sich an ihnen festklammern zu können. Sie sind meist kleiner als ihre Artgenossen, erreichen für gewöhnlich gerade einmal eine Körperlänge von sieben Millimetern.
    • Gemeiner Grabläufer: Dabei handelt es sich möglicherweise um die am häufigsten anzutreffende Käferart, die man in vielen Gebieten auf Nahrungssuche beobachten kann. Der Gemeine Grabläufer ist für gewöhnlich knapp zwei Zentimeter groß und ernährt sich von weichen Lebewesen wie Maden und Engerlingen, weshalb er eine wichtige Rolle bei der Schädlingsbekämpfung einnimmt. Eine nennenswerte Eigenschaft dieser Käferart ist, dass sie keine Flugfähigkeit besitzt.
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