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Kartoffeln gehören in vielen Teilen der Erde zu den absoluten Grundnahrungsmitteln. Der Anbau ist dabei sehr einfach - in diesem Artikel erklären wir dir, wie es geht.

Teil 1
Teil 1 von 2:

Wähl die richtige Sorte aus

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  1. Kartoffeln werden anhand der Zeit kategorisiert, die sie zum Heranreifen brauchen. Dabei spielt auch das Wetter eine Rolle. [1]
    • Frühkartoffeln sind nach etwa 60 bis 110 Tagen erntereif. Wenn du sie Ende März pflanzt, kannst du Ende Juni oder Anfang Juli mit einer Ernte rechnen. Frühkartoffelsorten sind etwa Pentland Javelin, Arran Pilot und Dunluce. [2]
    • Lagerkartoffeln brauchen etwa 125 bis 140 Tage. Wenn du sie im April pflanzt, kannst du Mitte August und eventuell bis in den Oktober hinein ernten. Diese Sorten bringen einen höheren Ertrag und bilden für gewöhnlich auch größere Knollen aus, die du frisch verwenden oder für den Winter einlagern kannst. King Edward, Kerrs Pink und Harmony sind gute Beispiele für diese Sorten. [3]
  2. Du kannst Pflanzkartoffeln online oder im Gartencenter kaufen, du kannst aber auch übrig gebliebene Kartoffeln aus dem Supermarkt verwenden. Diese sind jedoch nicht garantiert frei von Krankheiten, was zu Problemen führen kann, wenn du an der gleichen Stelle erneut Kartoffeln ziehen willst. Viele Krankheiten werden über die Erde von Jahr zu Jahr weiter verbreitet. [4]
    • Verwende also am besten zertifizierte Pflanzkartoffeln. So minimierst du das Risiko von Krankheiten und Viren. Zertifizierte Pflanzkartoffeln bekommst du im Gartencenter oder online und sie sind gar nicht teuer. Achte beim Kauf auf die Wachstumszeit.
  3. Schneide die Kartoffeln mit einem scharfen, nicht gezackten Messer in Viertel. Achte darauf, dass keines der Stücke mehr als drei Augen hat - das sind die kleinen Dellen an der Oberfläche. Leg die Stücke für ein bis zwei Tage in die Sonne, bis die Augen Keime ausbilden. [5]
    • Leg die Kartoffeln nicht ins Wasser. Das ist ein verbreiteter Irrglaube. Sie haben keine harte Schale, die du einweichen musst, wie das bei manchen anderen Samen der Fall ist und Kartoffeln enthalten von Natur aus genug Feuchtigkeit, um zu keimen. Wenn du sie zusätzlich einweichst, werden sie eher verschimmeln oder verfaulen, als dass es ihnen beim Keimen hilft! Was du eigentlich erreichen willst, ist, dass die Schnittkanten verheilen - dass sich also eine feste Haut darüber bildet, damit sie nicht vergammeln.
  4. Manche Kartoffelsorten bilden an der Oberfläche kleine, grüne, hochgiftige Früchte aus, die jeweils bis zu 300 Samen enthalten. Schneide die Früchte in kleine Stücke und leg diese in eine Schale mit Wasser. Nach etwa einem Tag lösen sich die Samen heraus und sinken nach unten.
  5. Du kannst leere Eierkartons oder spezielle Anzuchtbehälter verwenden, um sie aufrecht darin zu platzieren. Wenn die Keime etwa einen Zentimeter groß sind, kannst du sie in die Erde pflanzen.
    • Lass an jeder Kartoffel nur zwei bis drei Triebe und entfern den Rest.
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Teil 2
Teil 2 von 2:

Pflanz deine Kartoffeln

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  1. Du kannst deine Kartoffeln im Garten ziehen, es geht aber auch in einem großen Kübel. Auch ein Stapel alter Autoreifen oder ein Kaminaufsatz eignen sich als Pflanzgefäße. Wichtig ist, dass deine Erde möglichst frei von Unkraut ist. Außerdem kannst du etwas Kompost oder Mist unter die Erde mischen, um sie mit Nährstoffen anzureichern.
    • Bereite den Boden mit gut verrottetem Kompost vor und gib etwas Kartoffeldünger mit Pottasche hinzu.
    • Der Boden muss unbedingt sehr gut aufgelockert sein. In kompakter oder harter Erde wachsen Kartoffeln nicht.
  2. Du solltest am besten etwa ein oder zwei Wochen vor dem letzten Frost pflanzen. Die kalten Nächte lassen Schädlingen keine Chance und deine Kartoffeln brauchen mehr Sonnenlicht, wenn die Tage länger werden. [6] Pflanz beispielsweise im März, dann kannst du im Juli ernten.
  3. Such dir eine sonnige Stelle mit lockerem Boden. Deine Kartoffeln brauchen Wärme und Sonnenlicht. [7] Pflanz sie niemals im Schatten.
    • Setz Kartoffeln jedes Jahr in einem anderen Teil deines Gartens, damit der Boden sich eine Saison lang erholen und sich wieder mit Stickstoff anreichern kann. Ist das nicht möglich, musst du den Stickstoff während der Wachstumsphase oder nach der Ernte über einen Dünger (05-10-10) zuführen.
    • Du kannst auch in großen Säcken oder Kübeln Kartoffeln anpflanzen. Steck vorsichtig eine Knolle mit einem Trieb etwa 12 cm unter der Oberfläche in den Kompost, sodass der Trieb nach oben zeigt. Bedeck die Knollen vorsichtig mit Kompost. Sie brauchen nichts weiter als Wasser und einen hellen und frostfreien Standort.
  4. Kartoffeln sollten in Reihen in einem Abstand von etwa 30 cm und ungefähr 10 cm tief gepflanzt werden. Schieb die Erde entlang der Reihen zu Wällen auf. Setz die Kartoffeln so weit auseinander, dass sie nicht ineinander wachsen. [8]
    • Du kannst deine Kartoffeln auch in Stücke schneiden, sodass aus jedem Stück ein oder zwei Triebe sprießen. Pudere die Stücke vorsichtig mit Agrarschwefel. Pass dabei auf, dass du die Triebe nicht abbrichst, denn dadurch verlangsamt sich das Wachstum. Pflanz die Kartoffelstücke mit der Schnittkante nach unten in die Erde, sodass Triebe und Augen nach oben zeigen und 7,5 bis 10 cm unter der Oberfläche liegen.
    • Wenn sich die Blätter durch die Erde kämpfen, musst du deine Wälle immer wieder aufschütten, damit die Kartoffeln nicht an die Oberfläche wandern. Sie werden sonst grün und ungenießbar - und sogar giftig.
    • Sind die Pflanzen gut etabliert und blühen, kannst du sie mit Flüssigdünger düngen. Sobald die Pflanzen absterben, sind die Kartoffeln erntereif.
  5. Kartoffeln mögen lockere und sehr gut ableitende Erde. Gieß sie nur, wenn sie wirklich austrocknen, und halt sie nicht mehr feucht, wenn sich die ersten Knollen bilden. Pflanz unbedingt in erhöhten Reihen, sodass die Kartoffeln über der natürlichen Oberfläche liegen und Wasser leicht ablaufen kann. Unter der Oberfläche gedeihen sie nicht. [10]
    • Einmal pro Woche sollte im Sommer ausreichen, wenn du ausgiebig wässerst. Bei Bedarf kann es aber auch öfter sein. Welken die Pflanzen, brauchen sie mehr Wasser. Gieß jedoch nicht zu viel, sonst werden deine Kartoffeln schwarz.
  6. Wenn der erste Frost naht, solltest du die Kartoffeln ernten und verwerten. Du kannst sie nach und nach ernten - junge oder Frühkartoffeln sollten nach etwa sieben bis acht Wochen soweit sein, wenn sich Blüten zeigen. Ernte ein paar Kartoffeln, ohne die Stiele aus dem Boden zu reißen, dann kann der Rest weiter wachsen. Deine Kartoffeln sind erntereif, wenn die Ranken gelb werden und welken. [11]
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Tipps

  • Willst du Samen aus dem Gartencenter oder einem Onlineshop verwenden, vergewissere dich, dass sie garantiert frei von Krankheiten sind.
  • Eventuell kannst du zweimal pro Jahr ernten, wenn du optimal planst, einmal im Sommer und noch einmal im Herbst.
  • Lässt du die Kartoffeln in der Erde, werden sie im nächsten Jahr wieder austreiben. Das mag erst einmal wie eine gute und unkomplizierte Sache erscheinen, aber dadurch erhöht sich auch die Wahrscheinlichkeit von Krankheiten, weil der Boden ausgelaugt wird. Im Idealfall solltest du die Standorte von Obst und Gemüse durchrotieren.
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Warnungen

  • Steinige Böden bringen seltsam geformte Kartoffeln hervor. Hol also alle Steine aus der Erde, wenn du gleichmäßig geformte Kartoffeln ernten möchtest.
  • Iss niemals grüne Kartoffeln oder grüne Teile von Kartoffeln. In größeren Mengen sind sie giftig. [12]
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Über dieses wikiHow

Zusammenfassung X

Wenn du Kartoffeln pflanzen willst, dann warte bis eine oder zwei Wochen vor dem letzten Frost. Pflanze dann einige Saatgut-Kartoffeln an einen sonnigen Ort mit aufgelockerter Erde, wie auf ein Stück Land oder in einen großen Kübel. Stecke die Saatgut-Kartoffeln circa zehn Zentimeter tief in die Erde und bedecke sie. Wenn du die Saatgut-Kartoffeln eingepflanzt hast, dann gieße sie ein Mal in der Woche oder immer dann, wenn der Boden trocken ist. Gieße die Kartoffeln nicht zu viel, denn sonst könntest du sie beschädigen. Nach sieben bis acht Wochen sind deine Kartoffeln erntereif!

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