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Mobbing-Opfer zweifeln oft an ihrem Selbstwert, obwohl es dafür überhaupt keinen Grund gibt. Wenn dich ein Mobber belästigt und übel behandelt, kann es schnell passieren, dass du an dir selbst zweifelst und damit genau so reagierst, wie er es gerne hätte. Wenn du dich dagegen selbst respektierst, nicht nachgibst und, falls nötig, einen Erwachsenen einschaltest, kannst du den Mobber stoppen und wieder ohne Angst in die Schule gehen. Wenn du wissen willst, wie man aufhört, ein Mobbing-Opfer zu sein und wieder damit anfängt, das Leben zu genießen, beginne mit Schritt 1.

Teil 1
Teil 1 von 2:

Wie man Mobbing in der Schule verhindert

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  1. Mit selbstbewusstem Auftreten können Mobber überhaupt nicht umgehen. Wenn du einem Mobber zeigen willst, dass du kein leichtes Opfer für ihn bist, dann solltest du nicht nur daran arbeiten, dein Selbstbewusstsein zu stärken, sondern auch versuchen, Selbstbewusstsein auszustrahlen. Stehe aufrecht, halte den Blickkontakt zu deinem Gegenüber, wirke zufrieden und vermeide es, schlaff dazustehen oder auf den Boden zu starren. Wirke ruhig und aufmerksam, wenn du mit anderen Menschen sprichst, und gehe zielstrebig in den Unterricht, anstatt über den Flur zu schlurfen. Obwohl es eine ganze Weile dauern kann, bis du echtes Selbstbewusstsein entwickelt hast, wirst du schon auf dem Weg dahin eine Ausstrahlung haben, mit der man dich wahrscheinlich weniger mobben wird. [1]
    • Schau dich im Spiegel an. Überprüfe deine Körpersprache und gehe sicher, dass sie offen und positiv ist.
    • Dich schick anzuziehen hilft vielleicht nicht unbedingt dabei, dass du dich selbstbewusster fühlst. Aber wenn du dich um ein gutes Erscheinungsbild bemühst und zeigst, dass du dich darum kümmerst, wie du aussiehst, dann ist es weniger wahrscheinlich, dass dich Mobber belästigen. Mit angemessener Körperhygiene wirst du dich auch wohler fühlen, was wiederum dein Selbstbewusstsein steigert.
  2. Egal, ob du einen größeren Freundeskreis hast, oder auch nur einen oder zwei Freunde – jetzt ist es an der Zeit, dir von ihnen Unterstützung zu holen. Du kannst ihnen erzählen, was dir passiert ist und darauf achten, bei bedrohlichen Situationen in ihrer Nähe zu sein. Wenn du weißt, bei welchen Gelegenheiten dich der Mobber belästigen wird, ob es nun im Schulflur oder auf dem Nachhauseweg ist, dann stelle sicher, dass du dann nicht alleine bist. Wenn du mindestens einen Freund oder eine Freundin dabei hast, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass dich der Mobber belästigt. Und falls du etwas ältere Freunde oder ältere Geschwister hast, wird das den Mobber auch abschrecken.
    • Leider suchen sich Mobber bevorzugt solche Leute als Opfer aus, die nicht so viele Freunde haben. Wenn das auf dich zutrifft, mach dir klar, dass du trotzdem nicht alleine bist und versuche, neue Freunde zu finden oder zumindest ein paar Bekanntschaften zu schließen. Allein schon wenn du jemanden hast, der mit dir zusammen in der Cafeteria sitzt oder mit dir zum Unterricht geht, ist es weniger wahrscheinlich, dass man auf dir herumhackt.
  3. Wenn ein Mobber verletzende Dinge zu dir sagt, ist es am besten, wenn du Selbstbewusstsein ausstrahlst, dich möglichst groß machst, während du der Person fest in die Augen siehst und „Stop!“ oder „Lass mich in Ruhe!“ sagst. Wenn du so reagierst und dann einfach weitergehst, signalisiert das, dass du nicht bereit bist, dich vom Mobbing unterkriegen zu lassen, sondern dich verteidigen wirst. Das kann dazu führen, dass dich der Mobber nicht mehr für ein geeignetes Ziel hält, da du für ihn zu stark bist.
    • Natürlich musst du die Situation korrekt einschätzen können. Wenn du merkst, dass es gefährlich oder bedrohlich wird, ist es wahrscheinlich am besten, wenn du dich zurückziehst und dich so schnell wie möglich vom Mobber entfernst.
    • Wenn der Mobber dich weiterhin belästigt und auch auf die Aufforderung, dich in Ruhe zu lassen nicht reagiert, kannst du immer noch versuchen, ihn zu ignorieren. Wenn du einfach weitergehst und so tust, als ob du ihn nicht sehen würdest und dir seine Worte nichts ausmachen, dann wird dem Mobber sein Spiel wahrscheinlich irgendwann langweilig und er wird von dir ablassen. Wenn er keine Reaktion von dir bekommt, wird er merken, dass seine Versuche, dich zu verletzen, fruchtlos sind.
  4. Wenn du den ganzen Tag darüber nachdenkst, wie es ist, in der Cafeteria ein Bein gestellt zu bekommen und in der Klasse ausgelacht zu werden, dann verbringst du dein ganzes Leben damit, dich davor zu fürchten, was alles passieren könnte. Natürlich ist es nicht verkehrt, wenn du auf das, was passieren könnte, vorbereitet bist, aber du solltest versuchen dir immer vorzustellen, dass alles gut ausgeht, wenn du dir negative Situationen mit dem Mobber ausmalst.
    • Wenn du dir vorstellst, dass die Konfrontationen mit dem Mobber positiv für dich ausgehen, dann wirst du dein Ziel viel besser erreichen.
  5. Auch wenn du den Mobber nicht körperlich angreifen und Gewalt nur in Notwehrsituationen einsetzen solltest, kann ein Kampfsport wie z.B. Karate dazu führen, dass du dich im Notfall verteidigen kannst und das nötige Selbstvertrauen bekommst, um dich dem Mobbing zu widersetzen. Allein das Wissen darum, dass du kämpfen könntest, wenn es sein muss, wird dir genügend Selbstvertrauen geben, um dem Mobber gegenübertreten zu können.
    • Falls Kampfsport nicht deine Sache ist, kannst du auch eine andere Sportart ausprobieren. Jeder Sport kann dir dabei helfen, in Form zu kommen – und du könntest dabei sogar neue Freunde finden.
  6. Wenn du weißt, wer du bist und an dich glaubst, dann ist es unwahrscheinlich, dass du gemobbt wirst. Du musst nicht unbedingt glauben, dass du der Allertollste bist, aber dich selbst für wichtig zu halten und zu wissen, dass deine Ziele und Bedürfnisse zählen, kann dir sehr dabei helfen, Mobbing zu vermeiden. Wenn du denkst, dass du eine interessante, kluge und wertvolle Person bist, ist es sehr unwahrscheinlich, dass du dich von einem Mobber unterkriegen lässt.
    • Mobber mögen keine Herausforderungen, sie suchen sich Schwache aus. Wenn sie dich ansehen und denken „Hey, das ist jemand, der ziemlich zufrieden mit sich selbst ist“, dann werden sie gar nicht erst versuchen, dich fertigzumachen. Aber wenn sie denken „Das ist jemand, der sich in seiner Haut unwohl fühlt“, dann ist es sehr viel wahrscheinlicher, dass sie dich als Ziel auswählen.
  7. Das mag sich banal anhören, aber eine einfache Art, zu verhindern, dass man gemobbt wird, ist es, die Orte zu meiden, an denen sich der Mobber normalerweise aufhält. Setze dich in der Cafeteria woanders hin. Nimm einen anderen Weg zum Unterricht und nach Hause. Tu alles, um einer Begegnung mit dem Mobber aus dem Weg zu gehen. Auch wenn du nicht dein ganzes Leben ändern kannst und sich nicht alles so einrichten lässt, dass du dem Mobber gar nicht mehr begegnest, wird es den Mobber mit der Zeit langweilen, wenn du nicht verfügbar bist und er wird eventuell aufhören, dich zu belästigen.
    • Das ist eine gute kurzfristige Strategie, aber langfristig musst du zu besseren Mitteln greifen, um zu verhindern gemobbt zu werden.
  8. Wenn er gemein zu dir ist, dich beleidigt oder versucht, dich öffentlich zu erniedrigen, kann es natürlich verführerisch sein, ihm mit gleicher Münze heimzuzahlen. Aber wenn du wirklich willst, dass das Mobbing aufhört, solltest du das nicht machen. Wenn du ihn auch beleidigst, anfängst zu kämpfen oder einfach nur gemein zu ihm bist, dann lässt du die Situation eskalieren und machst es nur noch schlimmer für dich selbst. [2]
    • Es gibt nichts frustrierenderes für einen Mobber als eine Person, die nicht auf seine Provokationen reagiert. Wenn du dagegen Öl ins Feuer gießt, machst du genau das, was der Mobber will.
  9. Der Mobber will, dass du dich wertlos fühlst und losheulst. Sicher, was er sagt mag verletzend sein und dich mit Selbstzweifeln füllen, aber du darfst dem Mobber niemals zeigen, dass dich seine Äußerungen treffen. Wenn er etwas Gemeines sagt und man dir ansieht, dass dich das aufregt, wird ihn das nur dazu anstacheln weiterzumachen. Aber wenn er dich beschimpft und du zeigst, dass dich das gar nicht interessiert, dann ist es sehr viel unwahrscheinlicher, dass er weitermachen wird. [3]
    • Natürlich kann es schwierig für dich sein, deine Emotionen nicht zu zeigen, besonders wenn dich sein Verhalten wirklich verletzt. Versuche einfach, die Ruhe zu bewahren, atme tief, zähle bis zehn oder tue was auch immer dir dabei hilft, dir nichts anmerken zu lassen. Wenn du weinen musst, tu es heimlich, und wirke wenigstens cool, solange er dich sehen kann.
    • Auch wenn das hart klingen mag, versuche die Worte des Mobbers nicht an dich heranzulassen und versuche, nicht zu zeigen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Denke daran, dass Mobber gemeine Menschen sind, deren Vergnügen darin besteht, andere zu quälen – warum sollte irgendetwas von dem, was er über dich sagt, stimmen?
  10. Viele haben Angst davor, sich Erwachsenen, Lehrern oder anderen Autoritätspersonen anzuvertrauen, weil sie denken, dass sie dann wie Schwächlinge dastehen, und dass der Mobber dann nur noch wütender wird. Wenn du das Mobben wirklich unterbinden willst, solltest du das aber trotzdem tun, wenn es nötig ist. Wenn das Mobbing überhandnimmt oder wenn du auch nur ein wirklich furchtbares Erlebnis mit dem Mobber hattest, ist es an der Zeit, mit deinen Eltern, Lehrern oder sonst einer Person in der Schule oder deinem Umfeld zu sprechen.
    • Der Erwachsene wird eine Idee haben, wie man mit der Situation umgeht. Wenn das Mobbing wirklich schlimmste Ausmaße angenommen hat, musst du vielleicht sogar die Polizei einschalten, und ein Erwachsener wird dir dabei eine große Hilfe sein.
  11. Glaube niemals, dass alles deine eigene Schuld ist, und dass du gemobbt wirst, weil mit dir etwas nicht stimmt. Mobber sind oft grausame und irrationale Menschen, die ein niedriges Selbstwertgefühl haben und versuchen, sich dadurch besser zu fühlen, dass sie andere niedermachen. Sie verhalten sich nicht vernünftig, und es ist niemals deine Schuld, wenn dich ein Mobber als Opfer auserkoren hat. Suche den Fehler nicht bei dir und denke auch nicht, dass das ganze nicht passiert wäre, wenn du anders aussehen würdest oder anders gekleidet wärst. Wenn du gemobbt wirst, ist es wichtig, ruhig zu bleiben, positiv zu denken und damit aufzuhören, die Schuld bei dir zu suchen – nur so kannst du aus der Situation schnellstmöglich wieder herauskommen. [4]
    • Wenn du glaubst, dass du selbst Schuld daran bist, dass du gemobbt wirst, gibt das dem Mobber nur noch mehr Auftrieb. Stattdessen solltest du immer daran denken, dass du eine solche Behandlung nicht verdient hast und dich auch entsprechend verhalten.
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Teil 2
Teil 2 von 2:

Wie man mit Cybermobbing umgeht

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  1. Antworte niemals.Wenn ein Cybermobber gemeine Dinge schreibt, üble Kommentare über dich hinterlässt oder auf andere Weise versucht, dich online einzuschüchtern, scheint es nahe liegend zu sein, gleich zurückzuschlagen, der Person zu sagen, dass sie damit aufhören soll und sie vielleicht ebenfalls zu beleidigen. Aber je mehr du dich auf dieses Spiel einlässt, desto mehr vermittelst du dem Cybermobber den Eindruck, dass er Erfolg hat und weitermachen kann. [5]
    • Du kannst dem Cybermobber höchstens mitteilen, dass er aufhören soll, und dass du die Beweise für die Belästigung sichern wirst, aber kommuniziere ansonsten nicht mit ihm.
    • Wie im echten Leben gilt: je mehr du zeigst, dass dich das Mobbing aufregt und berührt, desto eher wird der Cybermobber weitermachen.
  2. Ob du beim Facebook-Chat oder irgendeiner anderen Art von Instant Messaging gemobbt wirst, blockiere die Person für deinen Account, so dass du von ihr keine Nachrichten mehr empfangen kannst. Du kannst deinen Account für die Person auch unsichtbar machen, je nachdem welches Programm du benutzt. Sobald du das gemacht hast, wird der Cybermobber wahrscheinlich damit aufhören, dich zu belästigen.
    • Blockieren ist ein deutlicheres Signal, als auf die Provokation zu antworten. Der Cybermobber wird dadurch merken, dass du es ernst meinst und wirklich in Ruhe gelassen werden möchtest.
  3. Wenn dir der Mobber beleidigende Chats, Postings oder E-Mails schickt, lösche die Beweise nicht, sondern speichere sie ab für den Fall, dass du den Anbieter des Webdienstes kontaktierst oder einen Erwachsenen einschaltest. Wenn du ein Protokoll über das Verhalten des Mobbers aufschreibst, hast du genau die Beweise, die du brauchst, um ihn in Schwierigkeiten zu bringen. Speichere alles ab, drucke es aus und stelle sicher, dass du es findest, wenn du es brauchst. Wenn du keine Beweise sammelst, steht am Ende dein Wort gegen das des Mobbers – und dieser wird natürlich abstreiten, dich online belästigt zu haben.
    • Allein schon alles abzuspeichern und zu sichern, wird dir das Gefühl von Stärke geben, selbst wenn du dich entscheidest, es nicht zu benutzen.
  4. Wenn du von Anfang auf Nummer sicher gehen möchtest, kannst du die Privatsphäre-Einstellungen verschärfen, egal ob du nun Facebook, Twitter oder eine andere Anwendung benutzt. Wenn du den Zugang zu deinen Fotos und Postings einschränkst, kannst du verhindern, dass Leute darauf zugreifen, die dich belästigen wollen und nur nach etwas suchen, worüber sie sich lustig machen können.
    • Zudem solltest du sehr vorsichtig sein, wen du in sozialen Netzwerken als Freundin oder Freund akzeptierst. Wenn du jede Freundschaftsanfrage bestätigst, auch wenn du die betreffende Person gar nicht richtig kennst, ist es viel wahrscheinlicher, dass jemand dabei ist, der irgendwann unangenehme Bemerkungen macht.
  5. Natürlich bist nicht du schuld, wenn dich jemand im Internet belästigt. Trotzdem schadet es nicht, wenn du über den Inhalt deiner Postings nachdenkst und auch darüber, wer sie alles sehen kann. Wenn du sehr kontroverse Dinge schreibst, die wahrscheinlich beleidigend auf andere Leute wirken, kann das einen Anlass darstellen, dich deswegen zu mobben. Obwohl der Grund für Cybermobbing meistens nicht gepostete Kommentare sind, ist es sicherer, nichts zu schreiben, was andere mit hoher Wahrscheinlichkeit verärgern wird. [6]
  6. Wenn eine Person beleidigend, vulgär oder einfach nur störend ist, kannst du den Anbieter des Webdienstes kontaktieren, um ihren Account sperren zu lassen. Wenn du z.B. Facebook über das Cybermobbing informierst, wird unter Umständen der Account der Person gelöscht, und sie wird ziemlich schlecht dastehen. Die Person zu melden zeigt auch, dass du es ernst meinst und wird höchstwahrscheinlich dazu führen, dass der Mobber aufgibt.
  7. Wenn das Cybermobbing überhand nimmt und dich die Person regelmäßig mit verletzenden, gemeinen, gehässigen oder wütenden Kommentaren belästigt, kannst du das nicht mehr ignorieren. Wenn du das Gefühl hast, alles versucht zu haben und es alleine nicht mehr schaffst, dann ist es an der Zeit, einen Erwachsenen einzuschalten, damit das Mobbing ein Ende findet. [7]
    • Man kann Erwachsene gar nicht früh genug über das Mobbing informieren – und du solltest nicht glauben, dass das feige ist. Ganz im Gegenteil brauchst es einigen Mut, für sich selbst einzustehen und jemandem um Hilfe dabei zu bitten, das Mobbing zu unterbinden.
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Tipps

  • Arbeite an deiner Körperhaltung. Gehe mit erhobenem Kopf und nach vorn gerichteten Augen. Damit siehst du gleich viel selbstbewusster aus – selbst wenn du das gar nicht bist. Selbstbewusste Leute können sich selbst verteidigen, und das mögen Mobber überhaupt nicht.
  • Versuche immer fröhlich und gelassen auszusehen, selbst wenn du das gerade nicht bist.
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Warnungen

  • Du musst nicht auf jede Provokation antworten. Manchmal ist es am besten, die betreffende Person einfach zu ignorieren, da es langweilig ist, jemanden zu mobben, der nicht reagiert.
  • Wende keine Gewalt an, das macht die Situation nur schlimmer.


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