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Reisen ist eine wundervolle Sache, aber das Lernen neuer Bräuche kann schwer sein. Eine Geste, die in einem Land als freundlich gilt, kann in einem anderen Land feindselig wirken. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass du grundlegende Begrüßungsformeln kennst. Wenn du in Japan reist, ist es eine Schlüsselkompetenz zu wissen, wie du andere Menschen grüßen solltest. Glücklicherweise gibt es verschiedene Methoden, eine andere Person zu grüßen, die von extrem formell bis hin zu informell reichen.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Formelles Grüßen

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  1. Strecke deine Hand nicht zum Händeschütteln aus, umarme nicht dein Gegenüber oder klopfe ihm auf den Rücken. Stattdessen halte einen respektvollen Abstand von ca. einem Meter ein. In der japanischen Kultur werden persönlicher Raum und Privatsphäre geschätzt, achte also darauf, dass deine Körpersprache das widerspiegelt.
    • Es ist eine gute Faustregel, zwischen dir und deinem Gegenüber einen bis anderthalb Meter Abstand zu halten. Wenn du weiter wegstehst, kann das Interagieren peinlich oder schwierig ausfallen.
  2. Sprich deutlich, aber leise, benutze dein Handy nicht an öffentlichen Orten und lasse deinen Gastgeber die Initiative ergreifen. Wenn du das tust, wirst du deinen Freunden, Gastgebern oder Geschäftskollegen zeigen, dass du anpassungsfähig bist und ihre kulturellen Normen zu schätzen weißt. [1]
    • Ungestümes und aggressives Verhalten werden als respektlos und unhöflich wahrgenommen. Wenn du also mit Verkäufern und Dienstleistenden in Kontakt trittst, sei höflich.
  3. Mutiger Blickkontakt wird als ziemlich unhöflich angesehen, also halte, wenn möglich, deinen Blick abgewandt. Obwohl du nicht auf deine Füße starren musst, versuche, auf den Mund oder Kinn deines Gesprächspartners zu schauen. Vermeide intensiven Blickkontakt, da dies aggressiv und unangemessen wirkt. [2]
    • Übe mit einem Spiegel, Blickkontakt zu vermeiden, indem du etwas sagst und dich auf deinen Mund konzentrierst. Oder tue das auch, wenn du mit anderen Familienmitgliedern interagierst.
    • In einigen Gebieten Japans und unter jungen Menschen kann diese Regel vernachlässigt werden.
  4. Halte deine Verbeugung für zwei bis fünf Sekunden und halte deine Hände an deinen Oberschenkeln oder deiner Hüfte. Je mehr Respekt du zeigen möchtest, desto tiefer solltest du dich verbeugen. [3]
    • Du kannst dich auch mit zusammengepressten Händen, die du in der Höhe deines Herzens hältst, verbeugen.
  5. Obwohl du niemals mit dem Händeschütteln beginnen solltest, kannst du einen angebotenen Händedruck erwidern. In einer formellen Situation sind Berührungen normalerweise ein Tabu, aus diesem Grund solltest du einen Händedruck nur erwidern, wenn dir dein Gegenüber seine Hand reicht.
  6. In der japanischen Kultur ist der Austausch von Visitenkarten ein wichtiger Kommunikationsaspekt. Um deine Karte richtig anzubieten, händige sie aus, indem du sie mit beiden Händen anfasst und deine Arme ausstreckst. Dabei sollten die (japanischen) Schriftzeichen so ausgerichtet sein, dass dein Gegenüber sie leicht lesen kann. Wenn du eine zweisprachige Visitenkarte hast, dann sollte die Muttersprache des Rezipienten nach oben zeigen. [4]
    • Um eine Visitenkarte anzunehmen, nimm die Karte mit beiden Händen an und verbeuge dich, um deine Wertschätzung anzudeuten.
    • Beim Visitenkartentausch wird dieser von der sozial höher stehenden Person initiiert. Du solltest also deinem Vorgesetzten erst deine Visitenkarte geben, wenn er dir bereits seine Karte gegeben hat.
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Informelles Grüßen

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  1. Selbst wenn du kein Problem mit körperlicher Zuneigung und Berührungen hast, die Familiarität andeuten, nimm nicht an, dass die Menschen in deiner Umgebung das genauso sehen. Selbst in informellen Situationen belasse es bei einer einfachen Verbeugung und halte einen gesunden Abstand ein. [5]
    • Das ist besonders wichtig zu wissen, wenn du zum gegenüberliegenden Geschlecht gehörst oder du dich einem anderen Gender zuordnest, da es unter Umständen als unangebracht und unhöflich angesehen wird, körperlichen Kontakt in der Öffentlichkeit zu haben. Dies liegt nicht an queerer Identifikation, sondern an dem traditionellen zweigeschlechtlichen System, in dem Individuen, die dem anderen Geschlecht angehören, keinen übermäßigen körperlichen Kontakt pflegen.
    • Wenn du eine enge Beziehung zu den Personen hast, mit denen du interagierst, kann es sein, dass du im Umgang mit ihnen zu mehr Familiarität ermutigt wirst. Kopiere das Verhalten der Personen in deinem Umfeld.
    • Das Bewusstsein für und die Akzeptanz der LGBTQ+ Community steigt auch in Japan an. Aus diesem Grund entwickeln sich auch Bräuche und Traditionen weiter. Wichtige Begriffe aus dem LGBTQ+ Umfeld sind:
      • 中性/Intergender [Chuu-sei]
      • 両性/Bigender [Ryo-sei]
      • 無性/Ungeschlechtlich [Mu-sei]
  2. In einer eher informellen Situation kannst du Blickkontakt herstellen, aber halte ihn nicht über einen längeren Zeitraum hinweg. Stattdessen halte den Blickkontakt für ein paar Sekunden, bevor du dich auf einen neuen Punkt in deinem Sichtfeld konzentrierst.
    • Folge dem Verhalten der anderen Personen, die in deinem Umfeld sind. Wenn sie keinen Blickkontakt herstellen, dann solltest du ihrem Beispiel folgen.
  3. In informellen Situationen kannst du dein Gegenüber mit einer Verbeugung grüßen. Die Tiefe deiner Verbeugung zeigt an, wie viel Respekt oder Ehrfurcht du der anderen Person entgegenbringst. Deshalb reicht eine leichte Verbeugung von der Hüfte ab oder ein Kopfnicken in einem informellen Setting aus. [6]
    • Wenn du die Menschen, vor denen du dich verbeugst, nicht kennst, dann verbeuge dich tiefer und nicke deinen Bekannten oder Kollegen, die du kennst, einfach zu.
  4. In einer informellen Atmosphäre kannst du die Hände deines Gegenübers schütteln, allerdings sollte der Händedruck nicht zu fest oder aggressiv ausfallen. Stattdessen sollte er relativ locker sein. [7]
    • Ein Händedruck wird in Japan auch nicht so lange gehalten wie in Europa oder in den USA. Statt einen festen Händedruck für zehn Sekunden oder länger zu geben, halte die Hand deines Gegenübers für maximal fünf Sekunden, bevor du sie wieder loslässt.
  5. Das Zeigen von vielen Emotionen ist in der japanischen Kultur nicht üblich, sei also nicht überrascht, wenn du nicht vielen freundlich-lächelnden Gesichtern begegnest. Wenn du eine Person nicht gut kennst, habe aber auch nicht das Gefühl, dass du gar nicht lachen oder grinsen darfst.
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Eine Person mit japanischen Standardgrußformeln begrüßen

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  1. In der Öffentlichkeit solltest du Personen mit ihrem Familiennamen ansprechen statt mit ihrem Rufnamen. Die Nutzung des Rufnamens wird im öffentlichen Raum als zu familiär beziehungsweise vertraut angesehen und kann für Ärger oder Verwirrung sorgen.
    • Wenn du dir nicht sicher bist, wie du jemanden ansprechen sollst, dann frage! Es ist viel unhöflicher, jemanden falsch zu adressieren, als um Aufklärung zu bitten.
  2. Das ist eine einfache, direkte Begrüßung, die „Hi“ oder „Guten Tag“ bedeutet. Sowohl angemessen für Fremde als auch Bekannte ist dies eine Grußformel, die zu jeder Gelegenheit passt und somit die sicherster Art des Grußes ist. [8]
    • Wenn du Zweifel hast, benutze diese Phrase. Sie lässt sich leicht aussprechen und kann unabhängig des sozialen Settings oder der Person, mit der du sprichst, verwendet werden.
  3. Diese Begrüßung, die man mit „Guten Morgen“ übersetzen kann, ist eine tolle Möglichkeit, eine Person auf formelle Weise am Morgen zu grüßen. Du kannst diese Phrase bei jedem anwenden, von dem Mitarbeiter der an einer Hotelrezeption arbeitet bis hin zu deinen Freunden und Bekannten. [9]
  4. Begrüße am Abend Personen mit „Konbanwa“ und kombiniere diese Geste mit einer Verbeugung. Obwohl dies nicht notwendig erscheint, ermutigt die formelle Natur der japanischen Kultur dazu, zu jeder Tageszeit formal zu grüßen. Habe keine Angst, es zu „übertreiben“, wenn es darum geht, die Menschen in deinem Umfeld zu begrüßen.
  5. Obwohl eine einzige Begrüßung in vielen Kulturen ausreicht, wenn du eine Gruppe von Leuten triffst, ist es in Japan üblich, jedes Gruppenmitglied individuell anzusprechen. Wenn du beispielsweise auf eine Gruppe triffst, die aus drei Personen besteht, ist es angebracht dich zu verbeugen und dreimal zu grüßen, indem du dich der entsprechenden Person zuwendest.
    • Das kann im ersten Augenblick ungewohnt erscheinen, aber wird mit der Zeit einfacher, wenn du übst. Wenn du Probleme hast, übe zu jedem angebrachten Zeitpunkt. Es wird dir schließlich zur zweiten Natur werden.
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Tipps

  • Lies so viel wie möglich über japanische Netiquette und Bräuche. Dies wird dir helfen, während deiner Reise souveräner und sicherer aufzutreten.
  • Wenn du nicht weißt, wie du jemanden anreden oder was du in der Situation tun sollst, dann frage jemanden.
  • Gehe immer auf Nummer sicher und verhalte dich formal-höflich.
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Warnungen

  • Achte auf deine Körpersprache. Zeige nicht deine Fußsohle, zeige nicht mit deinen Fingern oder halte längeren Blickkontakt. Diese Verhaltensweisen werden als sehr unhöflich interpretiert.
  • Wenn du Urlaub in Japan machst oder einen japanischen Freund besuchst, versuche, die landestypischen Gebräuche nicht zu missachten. Folge den Signalen, die du aus deinem Umfeld erhältst.
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