Chronische Schmerzen können wochenlang oder sogar jahrelang anhalten. Ein akutes Schmerzgefühl ist die natürliche Reaktion des Immunsystems auf eine mögliche Verletzung. Bei chronischen Schmerzen halten diese Schmerzsignale allerdings ungewöhnlich lange an. Das kann für den Betroffenen sehr belastend und auch erschöpfend sein. Eine Verletzung, Krankheit oder Infektion kann bei manchen Betroffenen der erste Auslöser für diese Schmerzen gewesen sein. Chronische Schmerzen können bei anderen Patienten aber auch ohne diese Auslöser auftreten und anhalten. Erfahre mehr über chronische Schmerzen und unterstütze die Betroffenen mit deinem Verständnis und deiner Hilfe. Wisse außerdem, was du sagen kannst und was du besser nicht sagst.
Vorgehensweise
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Finde mehr über die Schmerzen heraus, unter denen der Betroffene leidet. Jede Schmerzerfahrung mit chronischem Charakter ist für den Betroffenen einzigartig. Es kann möglicherweise hilfreich sein, wenn der Betroffene über seine Krankheit und den täglichen Kampf mit den Schmerzen redet. Je mehr du darüber weißt, was genau der Betroffene aufgrund seiner chronischen Schmerzen erlebt, desto eher wirst du in der Lage sein zu verstehen, wie er sich fühlt.
- Litt der Betroffene an einer Rückenzerrung, einer schweren Infektion oder gibt es einen anderen anhaltenden Grund für die Schmerzen, wie zum Beispiel Arthritis, Krebs oder einen Ohrinfektion? Erfahre, wann der Schmerz begonnen hat und recherchiere ein wenig oder informiere dich über Geschichten von Menschen mit ähnlichen Beschwerden.
- Zwinge den Betroffenen nicht über Themen zu sprechen, die er lieber nicht mit dir besprechen möchte. Manche Menschen können sich noch schlechter fühlen, wenn sie über ihre Probleme reden.
- Kopfschmerzen, Schmerzen im unteren Rücken, Krebs, Arthritis, Schmerzen aufgrund einer Schädigung der peripheren Nerven oder des zentralen Nervensystems oder Schmerzen ohne bekannte Ursache sind die häufigsten Arten von chronischen Schmerzen.
- Eine Person kann mehrere, nebeneinander bestehende Erkrankungen mit chronischen Schmerzen haben. Häufig werden in diesem Zusammenhang das chronische Erschöpfungssyndrom, Endometriose, Fibromyalgie, entzündliche Darmerkrankungen, interstitielle Zystitis, Fehlfunktion des Kiefergelenks und Vulvodynie genannt.
- Akzeptiere, dass Worte vielleicht nicht angemessen beschreiben können, was der Betroffene fühlt. Rufe dir eine Zeit aus der Vergangenheit in Erinnerung, als unter starken Schmerzen gelitten hast. Stelle dir nun vor, dass diese Schmerzen 24 Stunden am Tag ohne Möglichkeit der Linderung vorhanden sind und sie für den Rest deines Lebens anhalten werden. Es ist sehr schwer, die richtigen Worte für diese Art von Schmerzen zu finden.
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Kenne die Schmerzskala. Zur Messung der Intensität der empfundenen Schmerzen wird eine numerische Schmerzskala benutzt, die dem medizinischem Personal ermöglicht, die Wirkung der Behandlung zu bewerten. Die Skala mit einer Einteilung von eins bis zehn beschreibt den Grad der Schmerzen. Die Nummer eins steht für "keine Schmerzen, ich fühle mich wunderbar" und die Nummer zehn steht für "die schlimmsten Schmerzen, die ich je empfunden habe". Frage den Betroffenen, auf welcher Stufe der Schmerzskala er sich befindet.
- Gehe nicht einfach davon aus, dass die von chronischen Schmerzen Betroffenen keine Schmerzen empfinden, wenn sie sagen, dass es ihnen gut geht. Wegen des Unverständnisses der anderen, versuchen viele Betroffene ihre Schmerzen zu verbergen.
- Wenn sie nach dem Grad ihrer Schmerzen gefragt werden, geben Menschen mit chronischen Schmerzen möglicherweise nicht den richtigen Grad ihrer Schmerzen an. Weil ihre Schmerzen chronisch sind, haben sie sich an ein gewisses Maß von Schmerzen gewöhnt und akzeptieren es einfach als normal oder stufen diesen Zustand als "ohne Schmerzen" ein. Bei einem akuten Schmerz werden sie dir wahrscheinlich den richtigen Grad ihrer Schmerzen mitteilen. Das bedeutet, dass der Schmerz den normalen, alltäglichen Grad der Schmerzen, den die Betroffenen täglich zu bewältigen haben, übersteigt oder verändert ist. Der Schmerz fühlt sich nun anders an und wird möglicherweise als "stechend" statt "schmerzend" oder "brennend" statt "pochend" beschrieben. Die Einschätzung der Schmerzen auf der Skala entspricht auch dann eher den wahren Tatsachen, wenn die Betroffenen direkt nach ihrem akuten und chronischem Schmerzgrad gefragt werden.
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Erkenne Bewältigungsstrategien. Bei einer Grippe fühlst du dich wahrscheinlich nicht gut, aber du gibst dein Bestes, um weiter zu funktionieren. Menschen, die unter chronischen Schmerzen leiden fühlen sich möglicherweise für eine lange Zeit einfach schrecklich. Sie entwickeln einen Bewältigungsmechanismus, der das wahre Schmerzempfinden verbirgt, oder sie können nicht normal funktionieren.
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Achte auf Symptome von Depressionen. Chronische Schmerzen können sekundäre Depressionen verursachen (wärst du nicht auch depressiv und niedergeschlagen, wenn deine Schmerzen monatelang oder sogar jahrelang anhalten?). Obwohl die Depression wahrscheinlich direkt auf die chronischen Schmerzen zurückzuführen ist, werden chronische Schmerzen nicht durch eine Depression ausgelöst.
- Manche Menschen können aufgrund der Depressionen weniger Emotionen zeigen und damit ihre Schmerzen verbergen, weil der Betroffene seinen wahren Zustand anderen Menschen nicht mitteilt. [1] X Forschungsquelle Achte immer auf die Anzeichen einer Depression und verwechsele diese nicht mit einem Nachlassen der Schmerzen.
- Depressionen können Menschen auch dazu veranlassen, mehr Emotionen zu zeigen. Das kann sich in Weinen, Tränen, Angstzuständen, Reizbarkeit, Traurigkeit, Einsamkeit, Hoffnungslosigkeit, Zukunftsangst, leichter Erregbarkeit, Ärger, Frustration, Hyperaktivität oder Gesprächsaktivität aufgrund von Medikamenten, dem Verlangen, sich Luft zu machen oder Schlafmangel äußern. Diese Symptome können sich - ebenso wie die Schmerzen - täglich, stündlich oder jede Minute verändern.
- Das Schlimmste, was du tun kannst, ist jemanden mit chronischen Schmerzen zu verlassen. Damit haben die Betroffenen einen Grund mehr, depressiv zu sein, sich allein zu fühlen und keine positive Einstellung zu haben. Versuche, für diese Menschen da zu sein und unterstütze sie im Rahmen deiner Möglichkeiten.
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Respektiere physische Einschränkungen. Bei vielen Krankheiten wird der Betroffene offensichtliche Anzeichen seiner Erkrankung zeigen. Das sind zum Beispiel Lähmungen Fieber oder gebrochene Knochen. Bei chronischen Schmerzen gibt es keine Möglichkeit, die Bewegungsfähigkeit einer Person in einem bestimmten Moment zu erkennen. Du kannst nicht immer Schlüsse aus ihrem Gesichtsausdruck oder der Körpersprache ziehen.
- Der Betroffene weiß möglicherweise von einen Tag zum anderen nicht, wie er sich fühlen wird, wenn er aufwacht. Jeder Tag muss so gelebt werden, wie er kommt. Das kann für alle Beteiligten sehr verwirrend sein. Für den Betroffenen ist es zudem sehr frustrierend.
- Sollte der Betroffene in der Lage sein für zehn Minuten zu stehen, bedeutet das nicht, dass er auch zwanzig Minuten oder eine Stunde stehen kann. Nur weil der Betroffene gestern eine halbe Stunde lang stehen konnte, bedeutet das nicht, dass er das auch heute kann.
- Bewegung ist nicht die einzige Beschränkung, die den Betroffenen möglicherweise behindert. Sitzen, gehen, sich konzentrieren oder sozial sein sind Fähigkeiten, die ebenfalls betroffen sein können.
- Habe Verständnis, wenn eine betroffene Person mit chronischen Schmerzen sagt, dass sie sich "jetzt sofort" hinsetzen, hinlegen oder ein Medikament einnehmen muss. Das bedeutet möglicherweise, dass diese Person keine Wahl hat und den Schmerz nicht einfach abschütteln kann, weil sie sich gerade mitten in der Beschäftigung mit anderen Dingen befindet. Chronische Schmerzen warten auf niemanden.
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Achte auf Anzeichen von Schmerzen. Grimassen, Ruhelosigkeit, Gereiztheit, Stimmungsschwankungen, Händewringen, Wimmern, Schlafstörungen, Zähneknirschen, mangelnde Konzentration, verminderte Aktivität und möglicherweise auch das Niederschreiben von Selbstmordgedanken. All diese Zeichen können ein Hinweis auf die Pein oder die Schmerzen sein. Sei sensibel für das, was der Betroffene durchleiden muss. [2] X Forschungsquelle
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Erkenne, dass chronische Schmerzen real sind. Du kannst möglicherweise glauben, dass Menschen mit chronischen Schmerzen nur deshalb zum Arzt gehen, weil sie Aufmerksamkeit suchen, den Besuch genießen oder Hypochonder sind. Tatsächlich suchen sie nach einem Weg, ihre Lebensqualität zu verbessern und häufig forschen sie auch nach der Ursache ihrer Schmerzen, falls diese nicht bekannt sein sollte. Niemand möchte sich so fühlen, wie sie sich fühlen, aber sie haben keine Wahl.
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Erkenne, was du nicht tun kannst. Schmerz ist etwas, das sich einer anderen Person nur schwierig beschreiben lässt. Die Empfindung ist sehr persönlich und existiert sowohl im physischen als auch dem psychischem Teil von uns. Auch wenn du sehr empathisch bist, solltest du niemals davon ausgehen, dass du genau weißt, wie sich der Schmerz für eine andere Person anfühlt. Sicher weißt du, wie er sich für dich anfühlt, aber das ist für jeden von uns unterschiedlich und es ist unmöglich, in die Haut einer anderen Person zu schlüpfen, um ihre Schmerzen zu fühlen.Werbeanzeige
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Praktiziere Empathie. Empathisch sein bedeutet, dass du versuchst, die Gefühle, Perspektiven und das Verhalten einer anderen Person zu verstehen, indem du die Welt durch ihre Augen betrachtest. Du nutzt dieses Verständnis als Leitfaden, was du für diese Person tun kannst und was du ihr sagen kannst. Personen mit chronischen Schmerzen unterscheiden sich in manchen Aspekten von dir, aber sie ähneln dir auch. Du solltest dich deshalb auf eure Gemeinsamkeiten konzentrieren und versuchen, die Unterschiede zu verstehen. [3] X Vertrauenswürdige Quelle Greater Good Magazine Weiter zur Quelle
- Krank zu sein bedeutet nicht, dass der Betroffene nicht länger ein Mensch ist. Obwohl Menschen mit chronischen Schmerzen den größten Teil des Tages mit beachtlichen Schmerzen verbringen, wünschen sie sich immer noch die gleichen Dinge, die sich gesunde Menschen wünschen. Sie wollen ihre Familie, Arbeit, Freunde und Freizeitaktivitäten genießen.
- Menschen mit chronischen Schmerzen können das Gefühl haben, in ihrem Körper, über den sie wenig oder gar keine Kontrolle haben, gefangen zu sein. Die Schmerzen rücken alles, was diese Menschen einst genossen haben, außer Reichweite und können zu Gefühlen wie Hilflosigkeit, Traurigkeit und Depression führen.
- Versuche, dich daran zu erinnern, wie glücklich du bist, weil du physisch in der Lage bist, alle Dinge zu tun, die du tun möchtest. Stelle dir dann vor, dass du das nicht mehr kannst.
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Respektiere, dass der Betroffene sein Bestes gibt. Diese Person kann vielleicht versucht sein, den Schmerz zu überspielen, glücklich zu sein und sich weitestgehend normal zu verhalten. Vergiss nicht, dass ein Betroffener tatsächlich Schmerzen spürt, wenn er sagt, dass er Schmerzen hat.
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Höre zu . Aktives Zuhören ist einer der besten Dienste, die du einem Betroffenen mit chronischen Schmerzen erweisen kannst. Als guter Zuhörer musst du dem Betroffenen deine Aufmerksamkeit widmen und versuchen zu erfassen, was in seinem Inneren vorgeht, damit du begreifen kannst, wie er sich fühlt und was er tatsächlich braucht.
- Mache deutlich, dass du tatsächlich hören willst, was die Person zu sagen hat. Viele Menschen mit chronischen Schmerzen haben das Gefühl, dass andere ihnen nicht glauben oder sie lächerlich erscheinen, weil sie schwach sind.
- Versuche über die Beobachtung ihrer Körpersprache oder den Ton ihrer Stimme herauszufinden, was sie verstecken oder minimieren wollen.
- Erlaube dir selbst, verletzlich zu sein. Teilen bedeutet, dass ihr beide etwas gebt. Du wirst deine wahren Gefühle, Überzeugungen und Erfahrungen zeigen müssen, wenn du eine starke empathische Bindung aufbauen und die Dinge wirklich ändern möchtest.
- Lies auch den Artikel Ein guter Zuhörer sein, der mehr Informationen zu diesem Thema enthält.
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Sei geduldig . Falls du selbst ungeduldig bist und darauf wartest, dass der Betroffene "einfach damit fertig wird", riskierst du, dieser Person eine Schuld zu suggerieren und unterminierst damit ihre Entscheidung, die Situation richtig zu bewältigen. Diese Personen möchten möglicherweise gern die Anforderungen erfüllen, die du an sie hast, aber sie haben aufgrund ihrer Schmerzen nicht die Kraft oder Kapazität dazu.
- Sei nicht beleidigt, wenn Personen mit chronischen Schmerzen empfindlich reagieren. Sie müssen viel durchleiden. Chronische Schmerzen erschöpfen nicht nur den Körper sondern auch den Geist. Diese Menschen versuchen ihr Bestes, mit den erschöpfenden und zur Verzweiflung bringenden Schmerzen fertig zu werden, aber sie können nicht immer guter Dinge sein. Akzeptiere diese Menschen so, wie sie sind.
- Eine Person, die unter chronischen Schmerzen leidet, muss eine vorher eingegangene Verpflichtung möglicherweise in letzter Minute absagen. Nimm es bitte nicht persönlich, wenn das passiert.
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Sei hilfsbereit . Menschen, die unter chronischen Schmerzen leiden, sind zu einem großen Teil von anderen Menschen abhängig, die nicht krank sind, und sie daheim unterstützen oder besuchen, wenn sie selbst zu krank zum Ausgehen sind. Manchmal brauchen sie Hilfe beim Einkaufen, Kochen, Saubermachen oder bei Besorgungen und beim Babysitten. Du kannst ihre "Verbindung" zum normalen Leben sein und ihnen helfen, mit diesem Teil des Lebens in Kontakt zu bleiben, das sie so sehr vermissen und wieder aufnehmen wollen.
- Viele Menschen bieten ihre Hilfe an, aber sie sind oft nicht da, wenn sie tatsächlich darum gebeten werden. Eine Person mit chronischen Schmerzen, um die du dich kümmerst, ist von dir abhängig.
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Halte deine Verantwortung für die Pflege anderer im Gleichgewicht. Falls du mit einer Person, die unter chronischen Schmerzen leidet, zusammenlebst oder sie regelmäßig unterstützt, musst du das Gleichgewicht in deinem eigenen Leben erhalten. Du kannst wirklich abbauen, wenn du dich nicht um deine eigenen Bedürfnisse kümmerst oder das Gleichgewicht zwischen Leben und Arbeit gestört ist. Achte darauf, den "Pfleger Burn Out" zu vermeiden, indem du andere Menschen um Hilfe bittest, und dir eine Weile frei nimmst. Pflege diese Person so gut du kannst, aber denke immer daran, auch für dich selbst zu sorgen.
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Handele mit Würde. Trotzdem die Person mit chronischen Schmerzen verändert ist, denkt sie das Gleiche. Vergiss nicht, wer diese Person ist und denke auch an die Dinge, die sie getan hat, bevor die Schmerzen so schlimm geworden sind. Dieser Mensch ist immer noch die gleiche Person mit dem intelligenten Verstand, der ein schönes Leben und eine Arbeit hatte, die er geliebt hat. Diese Person hatte keine andere Chance als aufzugeben. Sei freundlich, achtsam und bevormunde diese Personen nicht.
- Eine kranke Person wird sich noch schlechter fühlen, wenn sie für etwas bestraft wird, das von ihr verlangt wurde, das sie aber nicht erfüllen konnte. Das zeigt lediglich, dass du sie wirklich nicht verstehst. Menschen, die unter chronischen Schmerzen leiden, ertragen bereits mehr, als die meisten von uns je verstehen können. Versuche zu verstehen, warum sie die Anforderung nicht erfüllen konnten.
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Schließe sie in dein Leben ein. Nur weil jemand bestimmte Aktivitäten nicht so häufig ausüben kann oder er eine Verabredung vorher absagt, bedeutet das nicht, dass du ihn das nächste Mal nicht einladen oder deine Pläne vor ihm verstecken solltest. Es gibt vielleicht einige Tage, an denen diese Aktivität möglich ist, und die chronischen Schmerzen wirken in ihren Leben dieser Betroffenen bereits isolierend genug. Habe bitte Verständnis und frage diese Personen weiterhin.
- Sollte der Betroffene dich nicht einladen oder treffen wollen, bedeutet das nicht, dass er dich nicht sehen möchte. Vielleicht kann diese Person das Haus nicht sauber genug halten oder sie hat nicht genug Energie, ein Abendessen oder eine Feier zu planen etc.
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Biete eine Umarmung an. Statt darüber zu spekulieren, wie ein Betroffener seine Schmerzen bewältigen kann, solltest du dir überlegen, einfach emphatisch zu sein, und ihm eine Umarmung anbieten. Damit zeigst du dieser Person, dass du sie unterstützen wirst. Diese Menschen müssen endlose Ratschläge ihrer Ärzte anhören, die ihnen sagen, wie sie sich verhalten sollen, um ihre chronischen Schmerzen zu bewältigen.
- Manchmal reicht es als Trost, einfach deine Hand auf die Schulter von jemanden zu legen. Vergiss nicht, sanft zu sein. Ein sanfter Druck hilft diesen Personen, eine Verbindung anzunehmen.
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Spare dir deine aufmunternden Worte für deine Kinder und Sportkameraden auf. Erkenne, dass chronische Schmerzen unterschiedlich sein können. Aufmunternde Worte können die Stimmung des Betroffenen demoralisieren und seinen Zustand noch verschlimmern. Frage den Betroffenen, wenn du ihn bitten möchtest, etwas Bestimmtes zu tun und respektiere die Antwort.
- Vermeide Worte wie: „Aber du hast das vorher gekonnt“ oder „Na komm, ich weiß, dass du das tun kannst.“
- Halte keinen Vortrag über den Wert von frischer Luft und körperlichen Übungen. Menschen mit chronischen Schmerzen finden diese Dinge nicht immer hilfreich und oft können die Beschwerden sogar noch schlimmer werden. Ihnen zu sagen, dass sie Sport treiben oder sich mit anderen Dingen beschäftigen müssen, um "sich abzulenken" kann diese Menschen möglicherweise frustrieren und wenn sie in der Lage wären, diese Dinge zu tun, würden sie sicher auch tun.
- Eine weitere, sehr schmerzhafte Aussage ist: „Du musst dich nur noch ein wenig mehr anstrengen. Gib dir mehr Mühe.“ Manchmal kann die Teilnahme an einer einzelnen Aktivität noch mehr Schaden und physische Schmerzen verursachen, und das kann für den Betroffenen möglicherweise eine intensive Erholungszeit bedeuten.
- Eine Person mit chronischen Schmerzen muss nicht zu hören bekommen: „Du bist zu sensibel“ oder „Du musst besser damit umgehen“ oder „Du musst das für X,Y oder Z tun.“ Natürlich sind diese Menschen sensibel. Du hast keine Vorstellung davon, was sie ertragen müssen, und du kennst den Grad der Schmerzen oder ihre Sorgen nicht, die sie bewältigen müssen.
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Spiele nicht den Arzt. Menschen mit chronischen Schmerzen arbeiten ständig mit Ärzten und versuchen, ihren Zustand mit den richtigen Behandlungsformen für ihre Krankheit zu verbessern. Du kannst möglicherweise einen falschen Ratschlag geben – besonders, wenn du keine medizinische Ausbildung hast und nicht erfassen kannst, was diese Person bewältigen muss.
- Sei sensibel, wenn du Medikamente oder alternative Behandlungen vorschlägst. Verschreibungspflichtige Medikamente, rezeptfreie Mittel und alternative Therapien können Nebenwirkungen und unerwünschte Konsequenzen haben.
- Einige Betroffene werden für deine Ratschläge möglicherweise nicht dankbar sein, jedoch ist der Grund dafür nicht, dass sie sich nicht besser fühlen wollen. Diese Menschen haben möglicherweise bereits von der Behandlung gehört und sie ausprobiert. Sie sind vielleicht nicht bereit, eine neue Behandlung zu beginnen, die eine weitere Bürde in ihrem bereits sehr belastenden Leben bedeutet. Fehlgeschlagene Behandlungen beinhalten auch emotionale Schmerzen in Form von Misserfolgen, derentwegen sich Betroffene ebenfalls schlechter fühlen können.
- Falls es etwas gibt, das Menschen bei dieser besonderen Form von chronischen Schmerzen geheilt oder ihnen geholfen hat, solltest du den Betroffenen darüber in einem Augenblick informieren, in dem er aufmerksam ist und dir bereitwillig zuhört. Sei sensibel, damit du den richtigen Ton triffst.
- Halte dem Betroffenen keinen Vortrag über verschreibungspflichtige Medikamente, wenn sie von einem Arzt verschrieben wurden. Die Schmerzkontrolle ist sehr schwierig zu steuern und der Betroffene kann an einigen Tagen mehr Medikamente als an anderen Tagen brauchen. Toleranz ist KEINE Sucht.
- Vermeide, über den Medikamentenkonsum des Betroffenen zu urteilen. Sollte medizinisches Marihuanaöl das Leben dieser Person erleichtern, gibt es keinen Grund, diese wohlverdiente Pause von seinen Schmerzen allein aus Gründen der moralischen Korrektheit zu entwürdigen.
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Äußere niemals abwertende Gedanken. Gehe nicht einfach davon aus, dass du es besser weißt und vermeide Sätze wie: „Ach, das ist das Leben. Damit musst du klarkommen“ oder „Du wirst das schon überwinden“ oder „Bis dahin musst du einfach dein Bestes geben“ oder am schlimmsten: „Dafür siehst du aber gut genug aus“, etc. Diese Aussagen sind eine Form von Distanzierung deiner Person zu der kranken Person. Häufig wird sich der Betroffene noch schlechter und hoffnungsloser fühlen. [4] X Forschungsquelle
- Menschen, die mit chronischen Schmerzen leben müssen, wissen genau, wie sie sich fühlen und sind sich ihrer Situation sehr bewusst. Übertrage deshalb deinen Glauben und deine Vorstellung darüber, wie sich der Leidende fühlen soll, nicht auf den Betroffenen.
- Biete dem Betroffenen statt dieser wegwerfenden Aussagen lieber "Lebensleinen", indem du zum Beispiel fragst: "Und wie hast du das überlebt?" [5] X Forschungsquelle
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Ziehe keinen Vergleich zwischen gesundheitlichen Problemen. Sage nicht: „Ich hatte das auch schon einmal und jetzt geht es mir gut“. Das zeigt lediglich dein mangelhaftes Verständnis und führt dazu, dass die Person, die mit den chronischen Schmerzen leben muss, das Gefühl bekommt, etwas falsch zu machen, weil sie nicht in der Lage ist, mit ihren Erfahrungen umzugehen, die andere in der gleichen Situation viel besser bewältigen konnten.
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Sei positiv. Es ist sehr schlimm, mit chronischen Schmerzen leben zu müssen, aber es ist noch schlimmer, wenn Menschen dich aufgeben, missverstehen oder sich negativ verhalten. Das tägliche Leben kann für Menschen mit chronischen Schmerzen sehr hart und einsam sein. Deine konstante Unterstützung, Hoffnung und der Ausdruck deiner Liebe können für die Kommunikation mit diesen Menschen unglaublich wichtige Dinge sein.
- Tröste Menschen mit chronischen Schmerzen und lasse sie wissen, dass du für sie da bist. Ein loyaler Freund ist ein Lebensretter.
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Frage die Betroffenen nach ihrer Behandlung. Forsche nach und finde heraus, wie zufrieden der Betroffene mit seiner Behandlung ist. Es ist wichtig, hilfreiche Fragen zu stellen, um herauszufinden, ob der Betroffene mit seiner Behandlung zufrieden ist oder ob er glaubt, dass seine Schmerzen erträglich sind. [6] X Forschungsquelle Selten werden von anderen offene, "hilfreiche Fragen" gestellt, die dem Betroffenen tatsächlich helfen, sich zu öffnen und frei zu reden.
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Frage, wie es geht. Höre nicht auf, jemanden mit chronischen Schmerzen zu fragen: „Wie geht es dir?“ nur weil die Antwort unangenehm sein könnte. Es kann möglicherweise deine einzige Gelegenheit sein zu zeigen, dass du dir wirklich Gedanken über sein Wohlergehen machst. Sollte dir die Antwort nicht behagen, darfst du nicht vergessen, dass es seine Antwort und nicht deine Meinung ist.
- Falls sich die kranke Person letztlich jemandem gegenüber öffnet, sollte sie nicht mit den Worten gebremst werden, dass sie "zuviel darüber redet" oder sie "über nichts anderes redet". Erinnere dich daran, dass die Schmerzen möglicherweise einen großen Teil des Lebens der Betroffenen einnehmen. Diese Menschen wollen vielleicht nicht über Dinge wie Urlaub, Einkaufen, Sport oder Klatsch reden.
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Auch Schweigen ist in Ordnung. Manchmal kann das gemeinsame Erlebnis von Schweigen eine gute Erfahrung sein und der Betroffene ist einfach froh, dass du bei ihm bist. Du musst nicht jede Minute der Unterhaltung mit Worten füllen. Deine Anwesenheit sagt bereits eine ganze Menge aus.
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Gib zu, dass du keine Antworten hast. Verstecke deine Ignoranz nicht hinter Platitüden oder plakativen Behauptungen, die nicht auf Fakten basieren. Auf dem Gebiet der chronischen Schmerzen gibt es viele Aspekte, auf die sogar die Wissenschaft und Mediziner keine Antwort haben. Die Worte "Ich weiß es nicht" sind für niemanden schädlich, aber du kannst vielleicht anbieten, die Antwort herauszufinden.Werbeanzeige
Tipps
- Denke daran, dass die Schmerzen nicht der Fehler des Betroffenen ist. Sie haben nicht um diese Schmerzen gebeten und du solltest deshalb nicht verärgert sein, wenn sie etwas nicht tun können, weil sie dadurch noch mehr leiden werden.
- Menschen, die unter chronischen Schmerzen leiden, denken sich nichts aus und sind auch keine Hypochonder.
- Biete deine Hilfe an. Gehe einkaufen, schreibe E-Mails oder koche eine Mahlzeit etc.
- Denke gründlich über das gesamte Ausmaß der Verantwortung nach, das du bei der Pflege einer Person mit chronischen Schmerzen übernimmst. Denke nach, bevor du diesen Menschen triffst. Verstehe, dass es wirklich eine Menge Dinge zu bewältigen gibt, und wenn du auch nur den leisesten Zweifel hast, solltest du NICHT VERSUCHEN, dich selbst zu überzeugen. Entweder bist du bereit oder du solltest dich selbst und den Betroffenen respektieren, indem du dich nicht in eine Position manövrierst, in der du zum Beispiel eine Beziehung entwickelst. Du bist keine schlechte Person, wenn du glaubst, dass du es nicht schaffst, für jemanden mit gesundheitlichen Problemen zu sorgen, aber du kannst es werden, wenn du deine Entscheidung letztendlich bedauerst oder dem Betroffenen dafür beschuldigst, krank zu sein.
- Schmerzen oder Unbehagen und die Fähigkeiten, Aufgaben zu bewältigen, können innerhalb eines Tages stark variieren.
- Ein Lächeln kann mehr verstecken als du glauben möchtest.
- Obwohl es schwierig ist, kann es auch sehr befriedigend sein, eine kranke Person oder jemand mit chronischen Schmerzen zu versorgen. Du kannst vielleicht erleben, wie es dieser Person wieder besser geht und sie mehr wie sie selbst handelt. Die Person, für die du sorgst, und auch andere Menschen erkennen all deine Bemühungen an und achten dich deshalb besonders.
- Vergiss nicht, dass Personen mit chronischen Schmerzen genauso normal wie du sind, selbst wenn sie andere Probleme haben. Sie wollen so gesehen und erlebt werden, wie sie sind.
Warnungen
- Chronische Schmerzen, besonders in Verbindung mit Depressionen erfordern möglicherweise höhere Dosen von Opiaten, weil die Schmerzen sonst unerträglich würden. Die Folge ist eine erhöhtes Selbstmordrisiko. Lasse dir professionell helfen, wenn du oder jemand, der dir nahe steht unter chronischen Schmerzen leidet und Anzeichen schwerer Depressionen zeigt oder Selbstmordgedanken hegt. Du kannst die Suizid Hotline der Seelsorge unter 0800 111 0111 anrufen. [7] X Forschungsquelle
Referenzen
- ↑ http://overcomingpain.com/ten-tips-for-communicating-with-a-person-suffering-from-chronic-pain
- ↑ http://overcomingpain.com/ten-tips-for-communicating-with-a-person-suffering-from-chronic-pain
- ↑ http://greatergood.berkeley.edu/article/item/six_habits_of_highly_empathic_people1
- ↑ http://overcomingpain.com/ten-tips-for-communicating-with-a-person-suffering-from-chronic-pain/
- ↑ http://overcomingpain.com/ten-tips-for-communicating-with-a-person-suffering-from-chronic-pain/
- ↑ http://overcomingpain.com/ten-tips-for-communicating-with-a-person-suffering-from-chronic-pain
- ↑ http://www.medscape.com/viewarticle/804832