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Wenn du bei einem Waldspaziergang Knochen gefunden hast, fragst du dich wahrscheinlich, ob es menschliche oder tierische Überreste sind. Wenn du dir nicht sicher bist, ist es natürlich das Klügste, die Polizei anzurufen. Wenn du dich allerdings ein wenig mit dem Aufbau des Skeletts beschäftigst, solltest du sagen können, ob es sich um menschliche oder tierische Knochen handelt, da es eindeutige Unterschiede bei Schädel- und Rumpfknochen sowie den Gliedmaßen und dem Knocheninnerem gibt.

Teil 1
Teil 1 von 4:

Schädelknochen unterscheiden

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    Achte auf einen relativ großen, bauchigen Schädel. Da das menschliche Gehirn im Vergleich zur Größe des Kopfes relativ groß ist, sieht deshalb unser Schädel im Vergleich zu unserem Gesicht bauchig aus. Tierische Schädel sind mehr gerundet, da sie ein kleineres Gehirn schützen müssen.
    • Tierische Schädel haben im Vergleich zum menschlichen Schädel ein größeres Gesicht.
    • Rufe die Polizei an, wenn du einen Schädel findest, den du nicht eindeutig zuordnen kannst.
  2. Die meisten Tiere haben kein Kinn. Wenn du dir also einen Schädel ansiehst, achte genau darauf, ob ein Kinn von der unteren Vorderseite des Schädels hervorsticht. Wenn das der Fall ist, ist es wahrscheinlich ein menschlicher Schädel. [1]
  3. Menschen haben über der Nase an der Schädelvorderseite Augenhöhlen. Bei Tieren liegen diese Höhlen meistens hinter der Nase an der Schädelseite. Du solltest in der Lage sein, einen menschlichen von einem tierischen Schädel zu unterscheiden, indem du dir ansiehst, wo die Augenhöhlen liegen.
    • Achte auch darauf, wie das Gesicht und die Nase nach außen zeigen. Bei Tieren weist der Nasenbereich viel weiter nach außen als beim Menschen.
  4. Suche nach einem Loch an der Schädelbasis, das man Großes Hinterhauptsloch nennt oder Foramen Magnum. Durch dieses Loch wird das Rückenmark mit dem Gehirn verbunden. Da Menschen aufrecht stehen, befindet sich das Loch an einer mittigen Stelle der unteren Schädelseite. Bei Tieren sitzt das Hinterhauptsloch meistens weiter hinten am Schädel, da der Körper oft parallel zum Boden steht. [2]
    • Denke daran, wie ein Mensch im Vergleich zu einem Hund oder selbst einem Gorilla geht. Der menschliche Kopf sitzt direkt über den Schultern, während der Kopf eines Gorillas/Hundes in einem Winkel zum Rest des Körpers sitzt. Wenn du dir überlegst, wo der Verbindungspunkt sitzen würde, kannst du bestimmen, wo sich das Hinterhauptsloch bei jedem Tier befinden sollte.
  5. Diese Zähne sind oft sehr spitz. Da Menschen Allesfresser sind, haben auch sie wie andere Omnivore Eckzähne. Allerdings sind diese menschlichen Zähne tendenziell kleiner als bei den meisten anderen Fleischfressern/Raubtieren, die lange Reißzähne haben.
    • Pflanzenfresser haben höchstens sehr kleine Eckzähne, wenn überhaupt.
    • Mit der Ausnahme von Pferden haben Menschen größere Schneidezähne als andere Säugetiere. Die Schneidezähne sind die gerade gewachsenen Zähne, die an der Vorderseite des Gebisses liegen.
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Teil 2
Teil 2 von 4:

Die Knochen des Rumpfes überprüfen

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  1. Da Menschen auf zwei Füßen gehen, hat das menschliche Becken eine andere Form als das von Tieren. Das menschliche Becken ist kürzer und wie eine Schüssel geformt. [3] Tiere hingegen haben typischerweise ein längeres Becken, das klingenartig aussieht.
    • Am einfachsten ist es, den Unterschied bei verschiedenen Becken zu erkennen, wenn du die Knochen von der Seite betrachtest. Ein tierisches Becken wird schmaler, fast flach aussehen. Bei einem Menschen ist das Becken viel breiter und hat gebogene Knochen, die sich fast von vorne nach hinten über die ganze Körperbreite erstrecken. [4]
    • Das breite menschliche Becken bietet dem Oberkörper Unterstützung, was uns hilft, aufrecht zu gehen. [5]
  2. Obwohl beim Menschen das Becken breiter ist, ist der Brustkorb schmaler. Auf diese Weise verschiebt sich der Körperschwerpunkt zur Wirbelsäule, was Menschen hilft, aufrecht zu stehen. Bei anderen Tieren ist der Brustkorb oft viel breiter und runder. [6]
    • Bei einem Affen beispielsweise reicht beim Gehen die Breite des Brustkorbs fast bis zum Ellbogen. Wenn du deine Arme vor dir ausstreckst, siehst du, dass deine Rippen nicht so breit gewachsen sind.
  3. Da Menschen aufrecht gehen, ist die Wirbelsäule an drei Stellen gerundet, wie bei einem „S“. Die meisten Tiere haben eine gerade Wirbelsäule. Bei Affen erstreckt sich die Wirbelsäule zum Beispiel in einer geraden Linie entlang dem Rücken, da diese Tiere ihr Körpergewicht sowohl mit Armen und Beinen tragen. [7]
    • Die gekurvte S-Linie hilft dem Körper Stöße zu absorbieren und den Kopf aufrecht zu halten.
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Teil 3
Teil 3 von 4:

Die Gliedmaßen untersuchen

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  1. Der menschliche Fuß ist gewölbt, was dabei hilft, den Körper ähnlich einer Sprungfeder bei jedem Schritt nach vorne zu bringen. Tiere wie Affen haben Plattfüße, da sie den Boden mit ihren Zehen versuchen zu greifen. [8]
    • Das Fußgewölbe wird durch Bänder gestützt.
    • Bei einem Affen weist auch der große Zeh, der senkrecht von den anderen Zehen absteht, nach außen. Bei Menschen sind alle Zehen in die gleiche Richtung gewachsen.
    • Außerdem tragen Menschen Gewicht auf dem ganzen Fuß, weshalb dieser lang und schmal gewachsen ist. Andere Tiere tragen ihr Gewicht hauptsächlich auf den Zehen.
  2. Andere Tiere gehen auf allen vieren, deshalb haben sie oft größere Knochen in den Armen als Menschen. Menschen tragen mit den Armen kein Körpergewicht, die deshalb nicht groß sein müssen.
    • Beispielsweise trägt ein Affe oder ein Pferd das eigene Körpergewicht auf allen vieren, deshalb sind die oberen Gliedmaßen stärker ausgebildet.
  3. Da Menschen aufrecht gehen, ist der Oberschenkelknochen, der auch Femur genannt wird, der längste und kräftigste Knochen im menschlichen Körper. Bei Tieren ist der Femur gleich lang wie andere Knochen.
    • Suche nach einem langen Knochen, der kurz über dem Knie anfängt und bis zum Becken hinauf reicht.
  4. Die zwei Wadenknochen (Schien- und Wadenbein) sind beim Menschen getrennt gewachsen. Überprüfe also die Wadenknochen und schau, ob du nur einen Knochen oder zwei Knochen hast, um herauszufinden, ob du menschliche oder tierische Überreste vor dir hast.
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Teil 4
Teil 4 von 4:

Sich das Innere der Knochen ansehen

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  1. Als Kortikales wird eine kompakte Schicht Knochengewebe bezeichnet, die direkt unter der Knochenhaut sitzt. Menschen haben tendenziell eine weniger dichte Kortikales als Tiere, das heißt, das Knochengewebe ist poröser.
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    Achte darauf, ob die Kortikales ca. ¼ des ganzen Knochens ausmacht. Bei einem langen Knochen, wie zum Beispiel dem Oberschenkel- oder Oberarmknochen, solltest du dir den Querschnitt ansehen. Bei dem Menschen wird die Kortikales nur ¼ des gesamten Knochens ausmachen. Da tierische Knochen dichter sind, macht die Kortikales ungefähr die Hälfte der Dichte des Knochens aus.
    • Um einen Querschnitt zu betrachten, wirst du entweder einen zerbrochenen Knochen haben müssen oder einen Knochen zerteilen, um das Innere sehen zu können.
    • Wenn du dir nicht sicher bist, ob es sich um einen menschlichen oder tierischen Knochen handelt, solltest du auf jeden Fall die Polizei anrufen, bevor du in den Knochen schneidest.
  3. Im Schaft der Knochen befindet sich die sogenannte Markhöhle. Bei Menschen weist dieser Bereich typischerweise kleine Löcher auf, die sich Knochenbälkchen nennen. Tierische Knochen haben dahingegen normalerweise keine kleinen Löcher. Der Knochenschaft ist oft glatt.
    • Ähnliches gilt für den menschlichen Schädel, der auf der Innenseite schwammig aussieht. Obwohl ein sonnengebleichter Schildkrötenpanzer, der in Stücke zerbrochen ist, einem menschlichen Schädel ähneln kann, wird er auf der Innenseite nicht so schwammig aussehen.
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Tipps

  • Es kann nützlich sein, eine Nachbildung eines menschlichen Skeletts zu haben. Auf diese Weise kannst du die Größe und Form der Knochen mit der Nachbildung vergleichen. Du kannst das auch online tun, es ist aber leichter, wenn du zum Vergleichen ein Modell vor dir hast.
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Warnungen

  • Rufe immer die Polizei an, wenn du dir nicht sicher bist, ob die Knochen, die du gefunden hast, menschlicher oder tierischer Natur sind.
  • Die Knochen von Kleinkindern und Kindern unterscheiden sich von Knochen von Erwachsenen. Sie können schwerer zu identifizieren sein.
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