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Die beste Behandlung für Menschen, die an häufigen oder starken Migräneanfällen leiden, ist Vorbeugung. Es gibt einige Dinge, die du tun kannst, um eine Migräne vor ihrem Einsetzen aufzuhalten. Dies funktioniert am besten, indem du deine persönlichen Schlüsselreize oder Trigger findest, die bei dir zu Migräne führen. Es hat sich zudem gezeigt, dass Veränderungen im Lebensstil bei vielen Betroffenen die Stärke und Häufigkeit der Migräneanfälle reduzieren können. Du kannst ein paar einfache Schritte befolgen, um deine Migränetrigger zu finden und einem Migräneanfall vorzubeugen.

Methode 1
Methode 1 von 5:

Häufige Schlüsselreize kontrollieren

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  1. Ein niedriger Blutzuckerspiegel, auch als Hypoglykämie bekannt, kann Migräneanfälle verursachen. Er wird durch einen Nährstoffmangel oder durch den Verzehr von zu vielen industriell hergestellten, raffinierten Kohlenhydraten ausgelöst, die im Blut zu Zucker umgewandelt werden. Kleine, häufige Mahlzeiten sind wichtig, wenn du deinen Blutzuckerspiegel kontrollieren möchtest. Lasse tagsüber keine Mahlzeit ausfallen. Verzichte möglichst auf Produkte mit raffinierten Kohlenhydraten wie Kristallzucker und Weißbrot. Vollkornbrot ist in Ordnung.
    • Entscheide dich bei jeder deiner kleinen Mahlzeit für frisches Obst und Gemüse und kombiniere dies mit Proteinen wie Eiern oder fettarmem Fleisch. Dies wird dazu beitragen, dass dein Blutzuckerspiegel den ganzen Tag über stabil bleibt.
  2. Tyramin ist eine Substanz, die einen bestimmten chemischen Stoff, das sogenannte Noradrenalin, in deinem Gehirn freisetzt, was wiederum zu Kopfschmerzen führen kann. Viele der weitverbreiteten Lebensmittel enthalten Tyramin oder Nitrit. Hierzu gehören Lebensmittel wie Auberginen , Kartoffeln, Wurst, Speck, Schinken, Spinat, Zucker, gereifter Käse, Bier und Rotwein.
    • Zu anderen tyraminhaltigen Lebensmitteln gehören Schokolade, Frittiertes, Bananen, Pflaumen, Saubohnen, Tomaten und Zitrusfrüchte.
    • Lebensmittel, die einen starken Anteil an Würzmitteln (z.B. Glutamat) und künstliche Zusatzstoffe enthalten, könnten für Migräneanfälle ebenfalls mit verantwortlich sein.
    • Sojaprodukte, insbesondere fermentierte, können einen hohen Tyramingehalt haben. Tofu, Sojasauce, Teriyaki-Sauce und Miso sind Beispiele für tyraminhaltige Sojaprodukte. [1] [2]
  3. Eine Allergie oder Unverträglichkeit auf ein bestimmtes Lebensmittel kann bei hierfür anfälligen Menschen einen Migräneanfall auslösen. Ursache ist die Entzündung, die bei allergischen Reaktionen auftritt. Versuche, alle Lebensmittel, auf die du allergisch bist, zu meiden, sowie auch die, bei denen du eine Unverträglichkeit deinerseits vermutest.
    • Wenn du an einem Migräneanfall leidest, notiere dir alle Lebensmittel, die du an diesem Tag zu dir genommen hast. Mit dieser Liste behältst du den Überblick und kannst anfangen, herauszufinden, auf welche Lebensmittel du allergisch reagierst. Du kannst dich auch von deinem Arzt auf Allergien testen lassen.
    • Lebensmittelallergien und -unverträglichkeiten treten häufig auf Weizen, Nüsse, Molkereiprodukte und bestimmte Getreidesorten auf. [3]
    • Sobald du herausgefunden hast, welche Lebensmittel bei dir die Migräneanfälle auszulösen scheinen, streiche sie von deinem Speiseplan. Wenn du dir nicht sicher bist, verzichte auf das jeweilige Lebensmittel für eine Weile, um herauszufinden, wie du dich ohne es fühlst und wie dein Körper darauf reagiert. Alternativ kannst du deinen Arzt um einen Allergietest bitten.
    • Sei dir darüber im Klaren, dass nicht alle Betroffenen die gleichen Lebensmittel als Trigger haben und dass auch ihre Reaktion auf diese Trigger unterschiedlich sein kann. Ein Lebensmittel, dass bei einem Leidensgenossen Migräne auslöst, muss nicht auch bei dir zu einem Anfall führen.
  4. Einer der Hauptauslöser für Migräne ist Flüssigkeitsmangel. Da der menschliche Organismus täglich eine bestimmte Menge an Wasser benötigt, reagiert der Körper auf einen Flüssigkeitsmangel mit Schmerzen und Unwohlsein. Dies führt auch zu anderen Symptomen wie Müdigkeit, Muskelschwäche und Schwindelgefühl. [4]
    • Die beste Flüssigkeitsquelle ist reines Wasser. Doch auch andere koffeinfreie Getränke, die nur wenig oder gar keinen Zucker oder künstliche Süßungsmittel enthalten, kannst du trinken, um deinen Flüssigkeitsbedarf zu decken.
  5. Wenn du versucht, einem Migräneanfall vorzubeugen, solltest du helles Licht meiden. Bei manchen Betroffenen können auch bestimmte Lichtfarben Migräne auslösen. Diese Empfindlichkeit wird auch als Photophobie bezeichnet. Dies trifft auf dich zu, wenn Licht deinen Kopfschmerz verstärkt, da helles Licht bestimmte Nervenzellen in deinem Auge, sogenannte Neuronen, reizt. [5]
    • Wenn du an einer Lichtempfindlichkeit leidest, können 20 bis 30 Minuten Dunkelheit nötig sein, um den Schmerz zu lindern, da die Neuronen über diese Dauer noch aktiv sein können. [6]
  6. Da helles und blinkendes Licht manchmal Migräneanfälle auslösen können, solltest du an sonnigen Tagen und auch an hellen Wintertagen eine Sonnenbrille tragen. Die blendende Helligkeit von Schnee, Wasser und auch Gebäuden kann Migräneanfälle auslösen. Deine Sonnenbrille sollte qualitativ hochwertige Gläser und möglichst auch Seitenblenden haben. Manche Betroffene berichten, dass auch getönte Kontaktlinsen helfen. [7]
    • Gönne deinen Augen, wenn du fernsiehst oder am Computer arbeitest, hin und wieder Ruhe. Stelle die Helligkeit und den Kontrast an deinem Computer- und Fernsehbildschirm optimal ein. Wenn du keinen entspiegelten Bildschirm benutzt, kannst du die Spiegelung mit besonderen Filtern reduzieren oder indem du die Jalousien oder Gardinen an einem sonnigen Tag schließt.
    • Aber auch nicht-visuelle Reize wie starke Gerüche können bei manchen Betroffenen Migräne auslösen. Sobald du einen bestimmten Geruch ausmachen konntest, der bei dir zu einem Migräneanfall zu führen scheint, versuche, diesen Geruch zu meiden. [8]
  7. Migräne kann durch laute Geräusche ausgelöst werden, insbesondere wenn der Lärm anhaltend ist. Man ist sich noch nicht sicher, woran dies liegt, manche Wissenschaftler vermuten aber, dass Betroffene laute Geräusche nicht unterdrücken können. Andere vermuten wiederum, dass der Gehörgang im Innenohr verantwortlich sein könnte. [9]
  8. Wetterbedingte oder klimatische Veränderungen, die mit dem Luftdruck zusammenhängen, können Migräneanfälle auslösen. Trockene Wetterbedingungen oder ein warmer, trockener Wind könnten bewirken, dass bei dir Kopfschmerzen auftreten, da aufgrund der Druckveränderung ein chemisches Ungleichgewicht in deinem Körper entsteht. [10]
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Methode 2
Methode 2 von 5:

Lebensstilveränderungen einführen

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  1. Ernähre dich gesund und ausgewogen, indem du Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und hochwertiges Eiweiß zu dir nimmst. Iss viele dunkelgrüne Gemüsesorten wie Brokkoli, Spinat und Grünkohl. Du kannst auch Eier, Joghurt und fettarme Milch zu dir nehmen, um gesunde Proteine aufzunehmen. Diese Lebensmittel enthalten Vitamin B, welches Migräneanfällen vorbeugen kann.
    • Nimm magnesiumreiche Lebensmittel zu dir. Magnesium entspannt die Blutgefäße und spielt bei der Zellfunktion eine wichtige Rolle. Zu den magnesiumreichen Lebensmitteln gehören Nüsse (z.B. Mandeln und Cashewkerne), Vollkornprodukte, Weizenkeime, Sojabohnen, Avocados, Joghurt, dunkle Schokolade und Blattgemüse. [11] [12]
    • Auch der Verzehr von Fettfisch kann Migräneanfällen vorbeugen. Iss dreimal wöchentlich Fettfischarten wie Lachs, Thunfisch, Sardinen und Sardellen, um mehr Omega-3-Fettsäuren aufzunehmen. [13] [14]
  2. Tabakkonsum ist als Migränetrigger bekannt. Wenn du das Gefühl hast, ohne Hilfe nicht aufhören zu können, frage deinen Arzt nach Methoden oder Medikamenten, die dir bei der Entwöhnung helfen können. [15]
    • Eine Studie hat gezeigt, dass fünf Zigaretten am Tag die Wahrscheinlichkeit eines Migräneanfalles bereits erhöhen. Wenn du das Rauchen nicht aufgeben kannst, könnte es dir helfen, deinen Tabakkonsum auf weniger als fünf Zigaretten am Tag zu senken. [16]
  3. Koffein ist ein Stoff, der auf Menschen ganz unterschiedliche Wirkungen hat. Manche Betroffene haben das Gefühl, dass Koffein ihre Migräne auslöst, andere wiederum, dass er ihnen bei Migräneanfällen hilft. Wenn du regelmäßig Koffein zu dir nimmst und vermutest, dass er deine Migräne auslösen könnte, dann versuche, deinen Konsum Stück für Stück einzustellen. Plötzlicher Koffeinentzug könnte Migräneanfälle verschlimmern, sei dir dessen also bewusst und löse dich ganz langsam vom Koffein. [17] [18]
    • Koffein ist der Hauptwirkstoff in manchen Migränemedikamenten, d.h. seine helfende Wirkung ist bekannt. Wenn du jedoch jeden Tag Koffein zu dir nimmst, kann es sein, dass er dir nicht helfen kann, da dein Körper bereits eine Toleranz entwickelt hat. [19]
    • Trage den Verzehr von koffeinhaltigen Lebensmitteln und Getränken in dein Kopfschmerztagebuch ein sowie auch deine Ausscheidungsverfahren, um herauszufinden, wie sie bei dir wirken.
  4. Ein gestörter Schlafrhythmus raubt dir Kraft und die Toleranz auf bestimmte Reize. Schlafmangel und Schlaflosigkeit (Insomnie) erhöhen das Migränerisiko. Aber auch zu viel Schlaf kann einen Migräneanfall auslösen. Wenn dein Körper nicht ausreichend Ruhe bekommt, entstehen durch den unregelmäßigen Schlafrhythmus Kopfschmerzen. [20] [21]
    • Migräneanfälle können auch auftreten, wenn du mehr als gewohnt schläfst, sich deine Arbeitszeiten ändern oder du einen Jetlag hast.
  5. Bei vielen Betroffenen führt Alkoholkonsum zu Kopfschmerzen, Übelkeit und anderen Migränesymptomen, die mitunter mehrere Tage anhalten. Alkohol, insbesondere Bier und Rotwein, enthält viel Tyramin, eine Triggersubstanz. Nutze dein Kopfschmerztagebuch, um deine Akzeptanzschwelle zu ermitteln.
  6. Bewältige oder vermeide Stress . Migräne verstärkt sich oft durch Stress, da er bewirkt, dass sich die Muskeln verspannen und die Blutgefäße weiten. Stress mithilfe von Entspannungstechniken, positivem Denken und der richtigen Zeiteinteilung zu bewältigen kann vor Migräneanfällen schützen. Es hat sich gezeigt, dass Entspannung und Biofeedback vielen Betroffenen geholfen hat, einen bereits vorhandenen Migränekopfschmerz zu lindern. Beim Biofeedback lernt man seine Vitalzeichen (wie Körpertemperatur, Puls und Blutdruck) mithilfe von Entspannungstechniken zu kontrollieren. [23] [24]
  7. Regelmäßige Bewegung kann bei vielen Betroffenen die Häufigkeit der Migräneanfälle reduzieren. Bewegung hilft dabei, Stress abzubauen, und hebt die Laune. Sie hilft auch gegen Muskelverspannungen, die Migräneanfälle auslösen können. Plötzliche oder anstrengende Übungen wurden allerdings als Migränetrigger erkannt, daher solltest du es nicht übertreiben. Zudem solltest du vor und nach dem Sport immer langsame Aufwärmübungen machen und darauf achten, dass du ausreichend viel trinkst. Es kann auch helfen, nicht unter zu heißen oder zu kalten Bedingungen Sport zu treiben. [26]
    • Achte auf eine gute Haltung. Eine falsche Haltung kann zu Kopfschmerzen führen, da sich deine Muskeln verspannen. [27]
  8. Trockene Luft kann das Migränerisiko erhöhen. Dies liegt an der Anzahl der positiv geladenen Ionen in der Luft: Sie erhöhen deinen Serotoninwert – dies sind Botenstoffe des Nervensystems, deren Spiegel sich bei einem Migräneanfall erhöht. Um deine Umgebungsluft zu befeuchten und einem Migräneanfall vorzubeugen, kannst du einen Luftbefeuchter benutzen oder Wasser abkochen. [28]
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Methode 3
Methode 3 von 5:

Medikamente einnehmen

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  1. Viele Frauen, die Migräne haben, stellen fest, dass sie meistens vor oder während der Menstruation unter Migränekopfschmerzen und Übelkeit leiden. Dies kann auch während einer Schwangerschaft oder in den Wechseljahren der Fall sein. Wissenschaftler vermuten, dass dies mit Schwankungen im Östrogenspiegel zusammenhängt. Wenn du vor der Menstruation unter Migräne leidest, könnte es ein, dass du auf die Einnahme von östrogenhaltigen Verhütungsmitteln verzichten oder bei der Einnahme etwas verändern musst, da der Östrogenabfall durch die Einnahme stärker sein kann, sodass sich auch die Kopfschmerzen verstärken.
    • Pillen zur Geburtenkontrolle mit hohem Östrogengehalt und Hormonersatztherapie können bei vielen Frauen das Problem verstärken. Daher könnte es für dich das Beste sein, auf diese Medikamente möglichst zu verzichten. Wenn du sie bereits einnimmst und dir bei der Intensität oder der Häufigkeit deiner Migräneanfälle eine Steigerung auffällt, solltest du mit deinem Arzt über einen Abbruch dieses Medikamentes sprechen. [29] [30]
    • Sei dir darüber im Klaren, dass das Problem mitunter nicht einfach damit behoben ist, dass du keine Verhütungsmittel mehr einnimmst. Manche Frauen sind der Meinung, dass sie sogar dabei helfen, die Häufigkeit ihrer Migräneanfälle zu reduzieren. Andere wiederum stellen fest, dass Migräne nur ausgelöst wird, wenn sie monatlich eine Woche lang die aktive Pille nicht einnehmen. Du kannst eine andere Antibabypille ausprobieren oder die aktive Pille durchgehend einnehmen, und dann abwarten, ob es hilft. Frage auch deinen Arzt nach möglichen Lösungen für dieses Problem.
  2. Wenn du unter häufigen oder starken Migräneanfällen leidest, frage deinen Arzt nach vorbeugenden Medikamenten. Diese Medikamente, sogenannte Migräneprophylaktika, sind nur mit einem ärztlichen Rezept erhältlich. Viele haben ernsthafte potenzielle Nebenwirkungen, daher dürfen sie nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden, und auch nur nachdem du über alle anderen präventiven Maßnahmen mit deinem Arzt gesprochen hast. Aufgrund der Anzahl der verfügbaren Medikamente und der Einzigartigkeit einer jeden Migräneerkrankung, kann es eine Weile dauern, bis sich die richtige Kombination zur Vorbeugung gefunden hat. [31]
    • Herz-Kreislauf-Medikamente, zu denen auch Betablocker wie Propranolol und Atenolol gehören, Calciumkanalblocker wie Verapamil und blutdrucksenkende Medikamente (Antihypertensiva) wie Lisinopril und Candesartan, können bei Migräne vorbeugend eingenommen werden.
    • Antiepileptika wie Valproinsäure und Topiramat können bei Migräne helfen. Sei dir aber bewusst, dass Valproinsäure zu Hirnschäden führen kann, wenn deine Migräne durch einen Harnstoffzyklusdefekt hervorgerufen wird.
    • Antidepressiva wie Trizyklika, Amitriptylin und Fluoxetin wurden bei vielen Migränefällen bereits erfolgreich eingesetzt. Diese Medikamente haben bei ihrer normalen Dosierung erhebliche, unerwünschte Nebenwirkungen, doch neuere trizyklische Antidepressiva (z.B. Nortriptylin), die zur Behandlung von Migräne in geringer Dosis eingesetzt werden können, haben bedeutend weniger Nebenwirkungen.
    • Cannabis ist ein traditionelles Heilmittel gegen Migräne, das in letzter Zeit wieder das Interesse der Wissenschaft geweckt hat. In Deutschland und Österreich ist er nur als zugelassenes Fertigarzneimittel erlaubt. [32] [33] Erkundige dich über die Rechtslage in deinem Land und sprich mit deinem Arzt über diese Option. [34] [35] [36]
  3. Verschreibungspflichtige Medikamente sind nicht die einzigen Mittel, die zur Vorbeugung von Migräne Wirksamkeit gezeigt haben. Auch bestimmte Heilpflanzen und Mineralstoffe können bei Migräne helfen. Wissenschaftler haben einen recht starken Zusammenhang zwischen einem Magnesiummangel und dem Einsetzen von Migräneanfällen festgestellt. In einigen Studien hat sich gezeigt, dass die regelmäßige Einnahme von Magnesiumergänzungsmitteln Betroffenen geholfen hat.
    • Bedenke, dass du vor der Einnahme von pflanzlichen Präparaten und Nahrungsergänzungsmitteln immer deinen Arzt konsultieren solltest, insbesondere wenn du sie zusammen mit anderen, rezeptpflichtigen Medikamenten einnimmst. [37]
    • Viele pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel sollen die Häufigkeit von Migräneanfällen senken können. Hierzu gehören Mutterkraut-, Pestwurz- und Kudzuwurzelextrakte. Diese Präparate sollten jedoch nicht von Schwangeren eingenommen werden. [38] [39]
    • Relativ hohe Dosen (400 mg) Vitamin B2, auch als Riboflavin bezeichnet, könnten vorbeugend gegen Migräneanfälle helfen. [40] [41]
    • In Studien über den Stoffwechsel und die Leberfunktion hat sich zudem gezeigt, dass Coenzyme oder aktives Vitamin B6 bei dem Aminosäurestoffwechsel in der Leber, dem Glukosestoffwechsel und bei der neurologischen Übertragung hilft. Aktives Vitamin B6 trägt zum chemischen Gleichgewicht im Gehirn (z.B. dem Serotonin-Gleichgewicht) bei. Dies kann dich vor einem chemischen Ungleichgewicht schützen, welches zu Migräneanfällen führen kann. [42]
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Methode 4
Methode 4 von 5:

Die Symptome einer Migräne erkennen

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  1. Wenn eine Migräne bei dir bisher noch nicht ärztlich bestätigt wurde, ist es sehr wichtig, dass du mit deinem Arzt über deine Kopfschmerzen sprichst. Starke, chronische Kopfschmerzen können auch auf ernsthafte Erkrankungen wie Gehirntumore hinweisen. Dein Arzt sollte andere mögliche Ursachen für deine Kopfschmerzen ausschließen, bevor du die Kopfschmerzsymptome selbst behandelst.
    • Ein Arzt kann dir zudem Medikamente und alternative Behandlungen gegen Migräne verschreiben.
  2. Eine Migräne ist ein Kopfschmerz, der anfangs dumpf ist, dann aber immer intensiver wird. Er kann einige Minuten bis Tage andauern. Der Schmerz wird als drückender, pulsierender und pochender Kopfschmerz beschrieben. Er kann auf einer Kopfseite auftreten, zum Nacken oder Hinterkopf ziehen oder hinter einem Auge sitzen. Er kann zusammen mit vermehrtem Urindrang, Schüttelfrost, Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Taubheitsgefühlen, Schwäche, Kribbeln, Appetitlosigkeit, Schwitzen sowie Licht- und Geräuschempfindlichkeit auftreten.
    • Nachdem der Migränekopfschmerz abgeklungen ist, könntest du dich geistig benebelt fühlen, den Wunsch verspüren, zu schlafen, und unter Nackenschmerzen leiden. [43]
  3. Es gibt bestimmte Faktoren, die manche Menschen migräneanfälliger machen als andere. Migräne tritt am häufigsten bei Menschen im Alter von 10 bis 40 Jahren auf. Ab einem Alter von 50 Jahren sind Migränefälle meist seltener. Migräne scheint manchmal auch erblich bedingt zu sein. Wenn ein Elternteil unter Migräne leidet, besteht bei dem Kind ein 50-prozentiges Risiko, ebenfalls Migräne zu bekommen. Wenn beide Elternteile unter Migräne leiden, liegt das Migränerisiko beim Kind sogar bei 75 Prozent. [44]
    • Bei Frauen ist das Migränerisiko dreimal höher als bei Männern. Dies kann an der Verbindung zwischen Östrogenspiegel und Migräne liegen. Frauen, die kurz vor ihrer Periode stehen, leiden aufgrund des Östrogenabfalls häufig unter Kopfschmerzen.
  4. Es gibt mehrere Phasen, die mit bestimmten Migränestadien assoziiert werden. Die Vorbotenphase ist die erste Phase. Sie kann bis zu 24 Stunden vor dem eigentlichen Migräneanfall beginnen und sie tritt bei bis zu 60 Prozent der Betroffenen auf. Wenn du die Symptome wahrnimmst und daraufhin gut auf dich Acht gibst, dich ausruhst und potenzielle Auslöser meidest, könntest du die Intensität der später folgenden Migräneattacke reduzieren oder sie gar vollkommen verhindern. Es ist wichtig, dass du versuchst, positiv zu bleiben, wenn dir diese Symptome auffallen, da Stress oder Angst das Einsetzen des Migräneanfalls beschleunigen und/oder verstärken können.
    • Stimmungsveränderungen, einschließlich Depressionen, Euphorie und Reizbarkeit, können Frühsymptome einer Migräne sein.
    • Du könntest auch unter vermehrtem Durst oder Wassereinlagerungen leiden. Viele Betroffene bemerken ein vermehrtes Durstgefühl vor dem Beginn einer schlimmen Kopfschmerzattacke. Du könntest aber auch vermehrten oder verminderten Appetit empfinden.
    • Du kannst unter Müdigkeit, Ruhelosigkeit, Kommunikations- oder Verständigungsproblemen, Sprachstörungen, einem steifen Nacken, Schwindelgefühl, Schwäche in einem Arm oder Bein oder auch Benommenheit, die zu Gleichgewichtsstörungen führt, leiden. Wenn diese Symptome bei dir das erste Mal oder stärker als gewohnt auftreten, solltest du dich sofort an deinen Arzt wenden.
  5. Die Auraphase folgt auf die Vorbotenphase. Sie tritt jedoch nur bei 15 Prozent der Betroffenen auf. Während dieser Phase setzt meistens der Kopfschmerz ein. Betroffene mit Auraphase empfinden oft visuelle Störungen, wie das Sehen von Punkten oder flimmernden Lichtern bis zu vorübergehendem Verlust der Sehkraft. Die Migräneaura kann fünf Minuten bis eine Stunde vor Beginn des Kopfschmerzes andauern.
    • Die Auraphase kann sich auch als Kribbeln oder Taubheitsgefühl auf der Haut zeigen. Zudem könntest du unter Hörstörungen leiden.
    • Eine seltene Form der Migräneaura wird als Alice-im-Wunderland-Syndrom bezeichnet, bei dem es zu Wahrnehmungsveränderungen des eigenen Körpers oder der Umgebung kommt. Diese Art tritt oft bei Kindern auf, manchmal aber auch bei erwachsenen Migränepatienten.
  6. Die Kopfschmerzphase kommt als Nächstes und ist für die meisten Betroffenen die schlimmste Phase. Der Kopfschmerz beginnt gewöhnlich an einem Bereich des Kopfes, kann aber auch zu anderen Kopfbereichen wandern. Betroffene leiden meistens unter einem pochenden, pulsierenden Kopfschmerz. Bei körperlicher Betätigung nimmt der Kopfschmerz häufig zu. Andere Faktoren wie Licht und Lärm können ihn ebenfalls verstärken.
    • Betroffene sind wegen der starken Kopfschmerzen oft nicht in der Lage, Gespräche führen.
    • Durchfall, Übelkeit oder gar Erbrechen kann mit der Kopfschmerzphase einhergehen. [45]
  7. Die letzte Phase einer Migräne ist die sogenannte Rückbildungsphase. Dies ist die Phase, in der sich dein Körper von den Strapazen der Migräne erholt. Viele Betroffene leiden nach dem Migräneanfall unter vollkommener Erschöpfung. Manchen klagen auch über Gereiztheit und Stimmungsschwankungen nach Ende der Kopfschmerzphase.
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Methode 5
Methode 5 von 5:

Einen Migräne-Managementplan erstellen

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  1. Obwohl es einige geläufige Auslöser für Migräneanfälle gibt, musst du herausfinden, wodurch speziell deine Migräne ausgelöst wird. Ein Kopfschmerztagebuch kann dir hierbei helfen. Zusätzlich kann es dir und deinem Arzt aber auch dabei helfen, die Wirksamkeit der Behandlung zu überwachen. Indem du dir eine Aufzeichnung der Dinge, die du während der 24 Stunden vor dem Migräneanfall getan, gegessen, erlebt und gefühlt hast, ansehen kannst, kann du sehr viel über deine persönlichen Schlüsselreize erfahren.
    • Beginne das Tagebuch, indem du dir folgende Fragen stellst: Wann hat der Kopfschmerz angefangen? Wie oft hatte ich diesen Kopfschmerz bereits? An irgendwelchen bestimmten Tagen? Zu bestimmten Zeiten? Wie würde ich den Kopfschmerz beschreiben? Gibt es irgendwelche Auslöser? Habe ich verschiedene Arten von Kopfschmerzen? Leidet jemand anderes in meiner Familie an Kopfschmerzen? Leide ich während der Kopfschmerzen an Sehstörungen? Bekomme ich sie immer kurz vor oder während meiner Periode?
    • Notiere dir das Datum, den Zeitraum, über den der Kopfschmerz anhielt, die Schmerzintensität auf einer Skala von null bis zehn, jedwede Schlüsselreize, jedwede ankündigenden Symptome, Medikamente, die du gegen den Schmerz eingenommen hast, und was dir anscheinend geholfen hat. [46]
    • Wenn du ein Smartphone hast, kannst du dir auch eine App herunterladen, mit der du deine Migräne, die Schlüsselreize, die Aura, Medikamente und dergleichen aufzeichnen kannst. Du kannst Migräne-Apps für Android finden, indem du im Google Play Store nach dem Begriff „Migräne“ oder anderen verwandten Begriffen suchst.
  2. Für Migräne gibt es nicht nur einen einzigen Auslöser. Man ist sich noch nicht sicher, wodurch Migräne ausgelöst wird, da sie sich von Person zu Person unterscheidet. Es scheint, dass Migräneanfälle durch eine große Bandbreite an verschiedenen Dingen verursacht werden. Es kann etwas sein, was du gegessen, gerochen oder gesehen hast. Auch kann es oft in Zusammenhang mit deinem Schlafrhythmus oder deinen Tagesaktivitäten stehen. Achte darauf, jeden Tag alles, was du tust, aufzuzeichnen, damit du nach einer gewissen Zeit, deine persönlichen Schlüsselreize ausmachen kannst. [47] Zwei Monate detailliertes Aufzeichnen deiner Aktivitäten und Symptome helfen oft schon die Auslöser zu identifizieren. Wichtig ist, dass du auch die verschiedenen Arten deiner Kopfschmerzen unterscheidest und dokumentierst. [48]
  3. Obwohl es wahrscheinlich nicht möglich sein wird, alle Migräneanfälle zu verhindern, solltest du doch in der Lage sein, sie in gewissem Maße zu kontrollieren. Lies dir dein Kopfschmerztagebuch gründlich durch und versuche, herauszufinden, welche Muster zu erkennen sind. Suche nach diesen Mustern, um deine Schlüsselreize zu finden. Versuche, bestimmte Tageszeiten, Wochentage oder Jahreszeiten zu finden, bei denen du mehr Probleme als sonst hattest.
    • Sobald du ein Muster gefunden hast, überlege dir, wie du vorgehen kannst, um Migräneanfällen künftig vorzubeugen. Setze deinen Plan in die Tat um, vermeide Schlüsselreize und sei dir deiner Empfindlichkeiten bewusst. Schreibe die Ergebnisse auf und behalte alles bei, was dich vor Migräneanfällen zu schützen scheint.
    • Du könntest aber auch ein Schmerzmittel einnehmen, sobald der Kopfschmerz beginnt, und anderen mitteilen, wie schlimm deine Schmerzen sind.
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Tipps

  • Manche Migräneauslöser, wie Wetterumschwünge und die Menstruation, können nicht gemieden werden. Wenn du unter Faktoren, die außer deiner Macht stehen, leidest, könntest du feststellen, dass es dir hilft, dich ganz besonders auf deine Entspannungstechniken zu konzentrieren und darauf, andere Auslöser möglichst zu meiden.
  • Über die Migräneauslöser ist noch nicht viel bekannt. Obwohl es viele Empfehlungen für Lebensmittel und Tätigkeiten gibt, die man meiden sollte, sind die einzigen Auslöser, die du tatsächlich meiden solltest, diejenigen, die deine Migräneattacken auslösen.
  • Manche Betroffene berichten, dass ihnen Akupressur, Akupunktur, Massage und chiropraktische Behandlungen geholfen haben, die Migräneanfälle zu kontrollieren. Es gibt derzeitig aber keine wissenschaftlichen Beweise für die Wirksamkeit dieser Methoden.
  • Leider gibt es noch keine bekannte Heilmethode für Migräne. Selbst durch das Meiden der Trigger und der Einnahme von Migräneprophylaktika leiden Betroffene meistens weiterhin von Zeit zu Zeit unter Migräne.
  • Manche Kopfschmerzexperten konnten Migräneanfälle erfolgreich mit Botoxinjektionen verhindern. [49]
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Warnungen

  • Dieser Artikel ist eine allgemeine Anleitung und kein Ersatz für den Rat eines Arztes. Konsultiere deinen Arzt, bevor du Medikamente einnimmst oder drastische Veränderungen in deinem Lebensstil einführst.
  • Wenn du mehr als 15 Tage im Monat rezeptfreie Schmerzmittel einnimmst, besteht die Gefahr, dass du an medikamenteninduzierten Kopfschmerzen leidest, sobald du diese Schmerzmittel absetzt. Bei der Entwöhnung könnte eine Entgiftung erforderlich sein, um diese Kopfschmerzen loszuwerden. Aus diesem Grund solltest du Aspirin®, Ibuprofen und andere Schmerzmittel nur im Notfall einnehmen. [50] Frage deinen Arzt nach dem sicheren Gebrauch dieser Medikamente.
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  1. http://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/migraine-headache/expert-answers/headaches/faq-20058505
  2. Winnie Yu, What to Eat for What Ails You: How to Treat Illnesses by Changing the Food and Vitamins in Your Diet, Gloucester, MA: Fair Winds Press, 2007,167
  3. http://www.migrainesurvival.com/should-you-be-taking-magnesium
  4. Reader's Digest. Curing Everyday Ailments the Natural Way. Australia: Reader's Digest Pty Limited, 2000, 277
  5. http://migraine.com/migraine-treatment/natural-remedies/fish-oil-for-migraine-headaches/
  6. http://www.sciencedaily.com/releases/2009/06/090624102257.htm
  7. http://www.sciencedaily.com/releases/2009/06/090624102257.htm
  8. Winnie Yu, What to Eat for What Ails You: How to Treat Illnesses by Changing the Food and Vitamins in Your Diet, Gloucester, MA: Fair Winds Press, 2007,168
  9. Beers, Mark H. "Migraine Headaches," in The Merck Manual of Medical Information: 2nd Home Edition . New York: Merk & Company, 2003, 461
  10. http://www.achenet.org/resources/caffeine_and_migraine/
  11. Beers, Mark H. "Migraine Headaches," in The Merck Manual of Medical Information: 2nd Home Edition . New York: Merk & Company, 2003, 457
  12. Hirshkowitz, Mark and Patricia B Smith. Sleep Disorders for Dummies. Hoboken, NJ: Wiley Publishing, 2004, 137
  13. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18231712
  14. http://migraine.com/migraine-triggers/emotions-stress/
  15. http://www.everydayhealth.com/headache-migraine/headache-biofeedback-therapy.aspx
  16. http://www.mayoclinic.org/healthy-living/stress-management/in-depth/relaxation-technique/art-20045368
  17. Winnie Yu, What to Eat for What Ails You: How to Treat Illnesses by Changing the Food and Vitamins in Your Diet, Gloucester, MA: Fair Winds Press, 2007,169
  18. http://www.takingcharge.csh.umn.edu/conditions/migraine
  19. http://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/migraine-headache/expert-answers/headaches/faq-20058505
  20. http://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/migraine-headache/basics/prevention/con-20026358
  21. Beers, Mark H. "Migraine Headaches," in The Merck Manual of Medical Information: 2nd Home Edition . New York: Merk & Company, 2003, 459
  22. http://www.aafp.org/afp/2006/0101/p72.html
  23. http://www.wiwo.de/unternehmen/industrie/cannabis-in-der-medizin-hanf-medikamente-auf-dem-vormarsch-/12530210.html
  24. http://gesund.co.at/hanf-arzneimittel-wundermittel-24991/
  25. http://www.aafp.org/afp/2006/0101/p72.html
  26. Beers, Mark H. "Migraine Headaches," in The Merck Manual of Medical Information: 2nd Home Edition . New York: Merk & Company, 2003, 460
  27. http://www.medicann.com/migraine-headaches/
  28. Winnie Yu, What to Eat for What Ails You: How to Treat Illnesses by Changing the Food and Vitamins in Your Diet, Gloucester, MA: Fair Winds Press, 2007,169
  29. http://www.healthy.co.nz/ailment/2056-kudzu-alcoholism-migraines.html
  30. http://www.berkeleywellness.com/supplements/article/can-butterbur-fight-migraines
  31. Winnie Yu, What to Eat for What Ails You: How to Treat Illnesses by Changing the Food and Vitamins in Your Diet, Gloucester, MA: Fair Winds Press, 2007,168
  32. http://www.nlm.nih.gov/medlineplus/druginfo/natural/957.html
  33. http://migraine.com/migraine-treatment/natural-remedies/vitamin-b6-for-migraine-headaches/
  34. http://www.nlm.nih.gov/medlineplus/ency/article/000709.htm
  35. http://www.webmd.com/migraines-headaches/guide/headaches-faq
  36. Beers, Mark H. "Migraine Headaches," in The Merck Manual of Medical Information: 2nd Home Edition . New York: Merk & Company, 2003, 457
  37. http://www.headaches.org/For_Professionals/Headache_Diary
  38. Beers, Mark H. Migraine Headaches',' The Merck Manual of Medical Information: 2nd Home Edition. New York: Merk & Company, 2003, 457
  39. https://orthoexpert.de/ratgeber/migraene/migraenekalender/
  40. http://www.webmd.com/migraines-headaches/news/20101018/fda-approves-botox-to-treat-chronic-migraines
  41. http://www.hopkinsmedicine.org/neurology_neurosurgery/centers_clinics/headache/conditions/rebound_headache.html

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