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In Sachen Tätowieren trifft das alte Sprichwort „Wer schön sein will, muss leiden“ leider ziemlich genau zu. Alle Tattoos tun zumindest ein bisschen weh. Mit dem richtigen Wissen und mit ein paar einfachen Tricks gegen Schmerzen gewappnet kannst du den Tattoo-Schmerz einigermaßen in Schach halten. Du wirst überrascht sein, wie einfach es ist, das Tätowieren zu überleben!

Teil 1
Teil 1 von 2:

Vor dem Termin

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  1. Falls du dir noch nie ein Tattoo hast stechen lassen und dich mental darauf vorbereiten möchtest, solltest du dich erst einmal über das Mysterium Tattoo aufklären lassen. Sei nicht zu nervös, wenn du zu deinem Tattoo-Termin aufkreuzt; je entspannter du bist, desto entspannter auch die Erfahrung für dich. Versuche, mit Leuten zu sprechen, die schon viele Tattoos haben oder sprich mit den Mitarbeitern bei dem Tätowierer in deiner Nähe über ihre Erfahrungen in Sachen Tattoos. Die meisten werden dir gerne weiterhelfen.
    • Die Schmerzgrenze ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Tätowieren wird von den meisten Leuten in der Tat als unangenehm empfunden, aber der Schmerz ist bei weitem nicht mit einer Geburt oder Nierensteinen zu vergleichen. Die meisten Leute, mit denen du dich darüber unterhalten wirst, werden dir das bestätigen.
  2. Es kommt auf die Stelle an deinem Körper an, wie sehr das Tätowieren weh tut. Wenn du so wenig Schmerzen wie möglich erfahren willst, solltest du dir ein Tattoo an einer Stelle stechen lassen, wo es weniger weh tut. Dies unterscheidet sich zwar von Mensch zu Mensch, im Allgemeinen gilt jedoch: [1]
    • Stellen mit vielen Muskeln (Arme, Beine, oberer Brustbereich) und Stellen mit viel Fettpolster (Pobacken, Hüfte, usw.) tun normalerweise am wenigsten weh.
    • Sensible Gegenden (Brüste, Unterarme, Gesicht, Schritt) und "harte" Stellen nahe der Knochen (Kopfhaut, Gesicht, Brustbein, Rippen, Hände, Füße) tun normalerweise am meisten weh. [2]
    • In diesem Artikel findest du ein nützliches Diagramm, welches dir den Schmerzgrad an den unterschiedlichen Stellen des Körpers zeigt. [3]
  3. Nicht alle Tattoos werden auf dieselbe Weise kreiert. Der Schmerzgrad beim Tätowieren kann auch dadurch beeinflusst werden, was du auf die Haut bekommst. Trotz einiger Ausnahmen kann man im Allgemeinen sagen:
    • Je kleiner und simpler das Tattoo, desto weniger wird es weh tun. Große, detaillierte Motive schmerzen viel mehr.
    • Einfarbige Tattoos sind weniger schmerzvoll (und sind schneller fertig) als mehrfarbige Tattoos.
    • Einfarbige Stellen tun am meisten weh, da der Tattookünstler diese Stellen mehrmals bearbeiten muss.
  4. Du musst die Tätowiererfahrung nicht allein durchstehen. Falls möglich, lasse dich von einem guten Freund oder einem Familienmitglied begleiten. Jemanden dabei zu haben, der sich um dich kümmert, macht das Ganze um einiges erträglicher – du hast jemanden dabei, dem du zuvor deine Ängste anvertrauen kannst und der dich mit aufmunternden Worten beruhigt, falls das Tätowieren zu schmerzhaft wird.
    • Wenn du nicht zu schüchtern bist, mach aus deinem Tattoo-Termin ein Treffen. In vielen Tattoostudios sind kleine Gruppen im Aufenthaltsraum oder sogar im Raum, in dem das Tattoo gestochen wird, erlaubt, solange sie sich nicht daneben benehmen. Ein paar Leute die dir Mut machen – dich sogar anfeuern – können dein Tattoo-Erlebnis zu einer unvergesslichen Erfahrung machen.
  5. Eine moderne Tätowiermaschine besteht im Grunde genommen aus vielen kleinen Nadeln, die schnell in die Haut eindringen und jedes Mal etwas Tinte hinterlassen. [4] Dies hat zur Folge, das an der Stelle, wo das Tattoo entsteht, viele kleine Schnitte verursacht werden. Fast jeder, der sich ein Tattoo stechen lässt, blutet davon ein wenig. Falls dir von diesem Vorgang schlecht oder schwindlig wird, solltest du am besten nicht hinsehen.
    • Scheue dich nicht davor, dem Tattookünstler deine Sorge mitzuteilen. Ein guter Tätowierer tut alles dafür, deine Tattoo-Erfahrung so behaglich wie möglich zu gestalten.
    EXPERTENRAT

    Sorg in der Nacht, bevor du dich tätowieren lässt für eine guten Schlaf und iss etwas, bevor du hingehst.

    Michelle Myles

    Tattoo-Künstlerin und Miteigentümerin von Daredevil Tattoo
    Michelle Myles ist die Miteigentümerin von Daredevil Tattoo, einem Tattoo-Studio an der Lower East Side in New York City. Michelle hat mehr als 20 Jahre Erfahrung mit Tätowieren. Sie betreibt auch das Daredevil Tattoo Museum, das Miteigentümer der persönlichen Sammlung von antiken Tattoo-Erinnerungsstücken von Brad Fink ist, die er in den letzten 27 Jahren des Tätowierens gesammelt hat.
    Michelle Myles
    Tattoo-Künstlerin und Miteigentümerin von Daredevil Tattoo
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Teil 2
Teil 2 von 2:

Während dem Tätowieren

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  1. Es ist schwierig, kurz vor dem Beginn des Tätowierens ruhig zu bleiben, aber falls du es schaffst, wirst du es dir viel leichter machen. Atme ein paar Mal tief ein und aus, sprich mit deinem Freund oder Familienmitglied oder plaudere mit dem Tätowierer. Dies wird dir dabei helfen, dich zu entspannen und dich weniger darauf zu konzentrieren, was gleich passieren wird.
    • Falls du vor deinem Termin sehr aufgeregt bist, rufe im Voraus an und frage, ob du etwas mitbringen darfst, was dir beim Entspannen hilft. Zum Beispiel könntest du deinen MP3-Player mitnehmen und während dem Termin deine Lieblingslieder zur Entspannung anhören. In vielen Tattoostudios hat man nichts gegen so etwas, solange es die Arbeit des Tattookünstlers nicht beeinflusst.
  2. Je nach Größe und Detailreichtum deines Tattoos kannst du mehrere Stunden im Tattoostudio verbringen. Du bekommst zwar ein paar Pausen, um dir die Beine zu vertreten, aber du solltest dich schon im Voraus darum kümmern, dir den Aufenthalt so entspannt wie möglich zu gestalten. Hier einige Vorschläge:
    • Nimm etwas zu dir, bevor du zum Termin aufbrichst. Trinke ausreichend Wasser, um Dehydrierung zu vermeiden.
    • Trage weite, bequeme Kleidung, in dern du problemlos ein paar Stunden sitzen kannst.
    • Nimm alles mit, was dir während des Tätowierens die Zeit vertreibt (Musikplayer, Lesestoff, usw.)
    • Gehe vorher noch einmal auf die Toilette.
    EXPERTENRAT

    Michelle Myles

    Tattoo-Künstlerin und Miteigentümerin von Daredevil Tattoo
    Michelle Myles ist die Miteigentümerin von Daredevil Tattoo, einem Tattoo-Studio an der Lower East Side in New York City. Michelle hat mehr als 20 Jahre Erfahrung mit Tätowieren. Sie betreibt auch das Daredevil Tattoo Museum, das Miteigentümer der persönlichen Sammlung von antiken Tattoo-Erinnerungsstücken von Brad Fink ist, die er in den letzten 27 Jahren des Tätowierens gesammelt hat.
    Michelle Myles
    Tattoo-Künstlerin und Miteigentümerin von Daredevil Tattoo

    Versuche, deinen Körper so entspannt wie möglich zu halten. Das Geheimnis des Umgangs mit Schmerzen während eines Tattoos besteht darin, sich so weit wie möglich zu entspannen. Du wirst wahrscheinlich den Drang verspüren, dich gegen die Nadel zu wappnen, aber je angespannter du bist, desto mehr wird es weh tun. Konzentriere dich einfach auf deine Atmung und halte dich ruhig.

  3. Muskelanspannung durch Quetschen mit der Hand oder Kauen kann den Schmerz deutlich lindern. Dies ist sogar eine Methode, mit der Frauen Geburtsschmerzen mindern – und das funktioniert ziemlich gut. [5] In vielen Tattoostudios gibt es etwas, was du dafür benutzen kannst, bringe aber für alle Fälle einen der folgenden Gegenstände mit:
    • Stressball
    • Federdruck-Gerät
    • Schutzmundstück
    • Kaugummi
    • Weiche Kaubonbons
    • Handtuch, Holzlöffel, usw.
    • Beiße nicht, wenn sich nichts Weiches in deinem Mund befindet. Einfach mit den Zähnen knirschen kann Zahnschäden verursachen. [6]
  4. Sogar so etwas Einfaches wie Atemkontrolle kann das Tätowieren schon viel erträglicher machen. Versuche, auszuatmen, wenn der Schmerz besonders schlimm wird. Atme einfach aus oder mache ein leises Geräusch (z.B. ein tiefes Summen). Bei Stress oder Anstrengung auszuatmen, macht es einfacher, den Schmerz auszuhalten. Den meisten Fitnessquellen wirst du entnehmen, dass zum Beispiel beim Gewichtheben empfohlen wird, auszuatmen, wenn man die Gewichte hochhebt. [7]
    • Andererseits ist es ebenso möglich, die Schmerzen sogar noch zu verschlimmern , wenn du falsch atmest. Versuche, bei Schmerzen den Atem nicht anzuhalten. Der Schmerz wird dich sonst nur noch mehr ablenken.
  5. In besonders schmerzvollen Zeitspannen des Tätowierens kann es verlockend sein, sich vor Schmerz zu winden. Versuche, dies nicht zu tun. Je weniger du dich bewegst, desto präziser kann der Künstler arbeiten und desto schneller wird der Termin vorüber sein. Schließlich ist es für einen Künstler schwierig, auf einer Leinwand zu malen, die sich bewegt.
    • Falls du dich dennoch bewegen musst, sage dem Künstler rechtzeitig Bescheid, sodass er oder sie die Tätowiermaschine von deiner Haut entfernen kann. Du möchtest ja nicht, dass er oder sie aus Versehen einen Fehler macht – Tattoos lassen sich nicht ohne weiteres wieder entfernen.
  6. Fast jeder Tätowierer wird dich im Voraus darüber informieren, aber man kann es nicht oft genug wiederholen: Bitte ihn oder sie darum, eine Pause einzulegen, wenn der Schmerz unerträglich wird. Die meisten Künstler haben nichts dagegen, sie wollen ja auch nicht, dass das Tätowieren für dich unnötigerweise zur Qual wird. Zögere nicht, eine kurze Pause von zwei Minuten einzulegen und dann weiterzumachen.
    • Es soll dir nicht peinlich sein, um eine Pause zu bitten. Die meisten Tätowierer hatten schon mit Kunden der verschiedensten Schmerzgrenzen zu tun und sind schon mit "allen möglichen" Reaktionen auf Schmerz vertraut. Denk daran: Du bezahlst ja dafür, also denke auch an dein Wohlbefinden!
  7. Wenn du mit dem Schmerz absolut nicht klar kommst, solltest du dir eine Tablette eines rezeptfreien Schmerzmittels einwerfen. Achte darauf, dass es sich bei dem Medikament nicht um ein blutverdünnendes Mittel handelt, oder als Nebenwirkung Blutverdünnung auftritt. In kleinen Dosen sind diese zwar beim Tätowieren ungefährlich, aber es kann sein, dass du dadurch mehr blutest. [8]
    • Ein gutes rezeptfreies Schmerzmittel ohne blutverdünnende Wirkung ist Acetaminophen (auch Paracetamol genannt). Andere Schmerztabletten wie Ibuprofen, Aspirin oder Naproxen wirken jedoch blutverdünnend.
  8. Es erscheint zwar verlockend, unter Alkoholeinfluss zu deinem Termin zu erscheinen, besonders wenn du noch einige Leute mitbringst, aber es ist eine sehr schlechte Idee. Die meisten guten Tattoostudios lassen sich nicht darauf ein, eine betrunkene Person zu tätowieren. Das hat einen guten Grund – betrunkene Kunden tendieren dazu, lauter und unruhiger zu sein und wählen ein Tattoomotiv, welches sie später bereuen. [9]
    • Zusätzlich ist bekannt, dass Alkohol leicht blutverdünnend wirkt, weswegen du mehr als sonst bluten wirst. [10]
  9. Das Tattoo ist nach der Fertigstellung normalerweise noch einige Tage etwas wund. Sobald das Tattoo fertig ist, wird dir der Tätowierer einige Tipps zur Pflege des Tattoos geben. Folge den Anweisungen, damit der Schmerz nicht so groß ist und nicht so lang anhält.
    • Siehe Die Versorgung frischer Tätowierungen für eine detaillierte Anleitung. Die genauen Anweisungen deines Tätowierers können sich leicht von denen in dem Artikel unterscheiden. Im Grunde genommen musst du dein frisches Tattoo sauber halten, es vor Irritationen schützen und regelmäßig eine antibakterielle Salbe auftragen, bis es vollständig abgeheilt ist.
    • Vermeide es, das frisch gestochene Tattoo mit dreckigen Händen oder anderen unsterilen Objekten zu berühren. Falls du aus Versehen an das Tattoo kommst, wasche es vorsichtig mit Seife und Wasser. Wenn Bakterien aus Versehen in eine frische Tattoowunde gelangen, kann es zu einer schmerzhaften Infektion kommen (außerdem kann es sein, dass das Tattoo am Ende anders aussieht) [11]
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Tipps

  • Lass dir dein Tattoo nur in einem hygienischen Studio mit gutem Ruf stechen. Für eine gute Tätowiererfahrung bringt es schon sehr viel, sich im Voraus auf Seiten wie Google oder Yelp schlau zu machen.
  • Es ist zwar selten, aber manche Menschen können allergisch auf die Tätowiertinte reagieren. Rote Farbtöne lösen diese Allergie am häufigsten aus. [12]
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