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Ein Nerv kann eingeklemmt werden, wenn er zusammengedrückt wird bzw. wenn Druck auf ihn ausgeübt wird, was Schmerz und Unbehagen zur Folge hat. In diesem Artikel kannst du nachlesen, wie du die Symptome eines eingeklemmten Nervs mit Hausmitteln, Übungen und Medikamenten lindern kannst. Gehe zu Schritt 1, um anzufangen.
Vorgehensweise
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Folge dem PRICE Protokoll. PRICE steht für Protection (Schonung), Rest (Ruhe), Immobilization (Ruhigstellung), Compression (Kompresse) und Elevation (Hochlegen). All dies kann zu Hause gemacht werden und hilft dir dabei, mit durch einen eingeklemmten Nerv verursachten Schmerzen umzugehen.
- Protection: Schonung heißt, weitere Verletzungen des Nervs zu vermeiden. Um deine Hüfte zu schonen, setze sie keiner Hitze aus, zum Beispiel durch heißes Bad, Sauna oder Wärmepflaster, und vermeide zu abrupte Bewegungen.
- Rest: Es wird empfohlen, die betroffene Stelle in den ersten 24 bis 72 Stunden nicht weiter zu belasten, um weiteren Verletzungen vorzubeugen. Versuche, so lange wie möglich sitzen oder liegen zu bleiben.
- Immobilization: Normalerweise wird die betroffene Stelle geschient und bandagiert, damit sie für eine Zeit lang nicht bewegt werden kann, um Verletzungen vorzubeugen.
- Compression: Mache eine kalte Kompresse, indem du einen Eisbeutel in ein feuchtes Handtuch wickelst und alle 2 bis 3 Stunden täglich für 15 bis 20 Minuten an die betroffene Stelle hältst. Die Kälte lindert die Schmerzen und wirkt entzündungshemmend.
- Elevation: Um die Hüfte hochzulegen, schiebe ein oder zwei Kissen unter die Hüftgegend, sodass die Hüfte oberhalb des Herzens liegt, wenn du dich hinlegst. Das unterstützt die optimale Blutzufuhr zur verletzten Stelle und fördert ihre Heilung.
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Massiere den eingeklemmten Nerv. Eine sanfte Massage mit warmem Öl hilft dabei, den betroffenen Nerv zu beruhigen. Frage ein Familienmitglied oder einen Freund, dir die Hüfte zu massieren, oder vereinbare einen Termin bei einem Heilmasseur.
- Um den Hüftmuskel zu entspannen, Zuckungen vorzubeugen und Anspannungen im Nerv zu lindern, sollten bei der Massage ausgedehnte und feste Handbewegungen ausgeübt werden. Auch leichte Vibrationseinwirkung kann helfen, Muskeln und Nerven zu entspannen.
- Eine einzige Massagesitzung reicht nicht aus, um den eingeklemmten Nerv zu befreien – es werden mehrere Sitzungen nötig sein, damit der Nerv wieder eingerenkt wird.
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Mache Piriformis-Streckübungen. Bei dieser Übung werden die Hüftmuskeln und die Muskeln im unteren Rücken beansprucht, sodass die Hüfte von Starre und Druck befreit wird.
- Setze dich auf einen Stuhl, die Füße gerade auf dem Boden. Wenn du linksseitigen Schmerz in der Hüfte verspürst, lege deinen linken Knöchel auf das rechte Knie. (Wenn du den Schmerz auf der rechten Seite verspürst, mache das Gegenteil)
- Der Knöchel sollte etwa 2 bis 5 cm über der Kniescheibe liegen. Das Knie darf ruhig ein bisschen nach rechts abfallen.
- Lehne dich nach vorn, bis du links außen an der Hüfte und im unteren Rücken Spannung spürst. Halte diese Position für 10 bis 20 Sekunden.
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Versuche es mit Hüftbeugen. Bei dieser Übung werden die Hüftmuskeln gestreckt, dadurch werden Starre und Druck von der Hüfte gelöst.
- Gehe in die Ausfallschrittposition. Der vordere Fuß sollte ca. 1 m vor dem hinteren Fuß platziert werden, und beide Knie sollten um 90° angewinkelt sein. Das hintere Bein soll das schmerzende Bein sein, da es bei dieser Streckübung am meisten beansprucht wird.
- Berühre mit dem hinteren Knie den Boden. Das vordere Knie befindet sich auf gleicher Höhe wie der Fußballen. Bleibe in einer aufrechten Position und bewege dich langsam nach vorn, bis du im Schenkel des hinteren Beines Spannung spürst. Halte diese Position 10 bis 20 Sekunden lang und kehre anschließend wieder in die Ausgangsposition zurück.
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Versuche, die äußere Hüfte zu strecken. Wenn die äußere Hüfte zu steif ist, kann das Druck auf den Nerv ausüben, dadurch entsteht Schmerz. Diese Übung hilft, die starre Hüfte zu entspannen und den eingeklemmten Nerv zu beruhigen
- Nimm eine stehende Position ein. Stelle das betroffene Bein hinter das andere. Lehne dich in die entgegengesetzte Seite der betroffenen Hüftseite, sodass diese nach außen zeigt.
- Strecke den Arm (den auf der betroffenen Seite) über dem Kopf in die entgegengesetzte Richtung aus, um die Spannung zu erhöhen.
- Du führst diese Übung korrekt aus, wenn du Spannung am gesamten Körper auf der betroffenen Seite spürst. Halte diese Position 10 bis 20 Sekunden und kehre anschließend in die Ausgangsposition zurück.
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Führe Streckübungen für die Gesäßmuskeln durch. Verhärtete Gesäßmuskeln können zu Druck auf den darunterliegenden Nerven führen, was eingeklemmte Nerven und Hüftschmerzen verursacht. Bei dieser Übung streckt man die Gesäßmuskeln und löst so die Spannung in den Nerven.
- Lege dich mit ausgestreckten Beinen auf den Boden. Beuge das Knie auf der betroffenen Seite und führe es zu deiner Brust.
- Umklammere das Bein unterhalb der Kniescheibe und drücke das Knie weiter an deine Brust, ein wenig nach außen Richtung Schulter. Halte die Position 10 bis 20 Sekunden und kehre anschließend in die Ausgangsposition zurück.
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Probiere ein wenig mit ätherischen Ölen herum. Zu den heilenden Kräutern zählen z.B. Lavendel, Rosmarin und Thymian, von denen es ätherische Öle gibt und die durch ihre entspannende und beruhigende Wirkung den Heilungsprozess beschleunigen können.
- Untersuchungen zufolge weisen diese Öle schmerzlindernde und krampflösende Eigenschaften auf, die Nervenspannungen und Muskelzuckungen reduzieren und somit den Schmerz, verursacht durch einen eingeklemmten oder gequetschten Nerv, lindern können.
- Du kannst diese ätherischen Öle bei einer Massage direkt auftragen. Ihre Wirkung wird verstärkt, wenn du sie eine Stunde vor dem Schlafengehen aufträgst.
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Nimm Schmerzmittel, um die Schmerzen zu lindern. Wenn die Schmerzen kaum auszuhalten sind, wird dein Arzt dir wahrscheinlich Schmerzmittel verschreiben. Du kannst entweder rezeptfreie Mittel kaufen oder dir ein Rezept für stärkere Medikamente verschreiben lassen.
- Schmerzmittel unterbrechen die Schmerzsignale, die zum Hirn geleitet werden. Wenn das Signal das Hirn nicht erreicht, kann man keinen Schmerz wahrnehmen.
- Paracetamol ist zum Beispiel ein rezeptfreies Medikament, rezeptpflichtige, auf Acetaminophen basierende Medikamente sind Kodein und Tramadol.
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Nehme NSAIDs (nonsteroidal antiinflammatory drugs, nichtsteroidale Antirheumatika), um Entzündungen vorzubeugen. NSAIDs blockieren bestimmte Chemikalien im Körper, die dafür sorgen, dass sich Verletzungen entzünden können. NSAIDs sind zum Beispiel Ibuprofen, Naproxen und Aspirin.
- Nichtsteroidale Entzündungshemmer sollten allerdings nicht innerhalb von 48 Stunden nach einer Verletzung eingenommen werden, da sie den Heilungsprozess verlangsamen. Entzündungen sind anfangs ein Ausgleichsmechanismus des Körpers.
- NSAIDs können den Magen verstimmen, sollten also nur zusammen mit einer Mahlzeit eingenommen werden.
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Erhalte Anabolika-Spritzen. Diese Injektionen helfen dabei, Entzündungen und Schwellungen zu lindern, und dem eingedrückten Nerv zu helfen, sich schneller zu regenerieren.
- Steroid-Spritzen müssen von einem Arzt verschrieben und verabreicht werden. Die Steroide werden entweder direkt gespritzt oder intravenös eingeführt.
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Frage deinen Arzt, ob er dir eine Stütze oder Schiene anlegen kann. In manchen Fällen wird von Ärzten empfohlen, die betroffene Hüfte mit einer Schiene oder Stütze zu schützen. Dies schränkt die Beanspruchung der Muskeln an der betroffenen Stelle ein, sodass die Muskeln sich entspannen können, und Schmerzen reduziert werden.
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Denke über eine Operation nach. Falls sich mit keiner der bisher genannten Heilmethoden Besserung zeigt, wird ein operativer Eingriff nötig sein, um den Druck auf den Nerv zu lösen.Werbeanzeige
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Verstehe, worum es sich bei einem eingeklemmten Nerv handelt. Nervengewebe dehnt sich von Hirn und Rückgrat aus im ganzen Körper aus, um wichtige Informationen durch den gesamten Körper zu leiten. Man kann sich einen Nerv einklemmen, wenn man die Bauchgegend beim Bewegen überdehnt oder es zu einer Stauchung kommt. Da von dieser Stelle eine Menge Bewegungen ausgehen, kann dort eine Nervenverletzung zu sehr großem Schmerz und Unbehagen führen.
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Erkenne die Symptome für einen eingeklemmten Nerv. Die häufigsten Symptome für einen eingeklemmten oder gequetschten Nerv sind:
- Taubheit oder Kribbeln: An der betroffenen Stelle kann es zu Reizungen kommen. Im schlimmsten Fall kann man die betroffene Stelle nicht mehr spüren.
- Schmerz: Ein pochender oder ausstrahlender Schmerz tritt an der Stelle des eingeklemmten Nervs auf.
- “Stechen”: Manche Betroffene leiden bei einem eingeklemmten Nerv unter einem stechenden Schmerz.
- Schwäche: Wird ein eingeklemmter Nerv nicht sofort behandelt, wird man Schwierigkeiten dabei haben können, bestimmte Bewegungen auszuführen.
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Lerne, wie es zu einem eingeklemmten Nerv kommen kann. Der Nerv kann eingeklemmt werden, wenn aufgrund folgender Faktoren auf ihn Druck ausgeübt wird.
- Wiederkehrende Bewegungen: Wenn manche Teile des Körpers zu sehr beansprucht werden, wird zu viel Druck auf den Nerv ausgeübt, dadurch wird er zusammengedrückt.
- Lange Zeit in einer bestimmten Position verharren: Die ganze Zeit nur in einer Haltung zu verharren und sich nicht zu bewegen, kann ebenfalls zu einem eingeklemmten Nerv führen.
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Kenne die Risikofaktoren, die bei einem eingeklemmten Nerv eine Rolle spielen können. Die Wahrscheinlichkeit, sich einen Nerv einzuklemmen, ist höher, wenn auf dich einer der folgenden Risikofaktoren zutrifft:
- Vererbung: Manche Menschen sind genetisch dazu veranlagt, sich schnell einen eingeklemmten Nerv zuzuziehen.
- Übergewicht: Übergewicht kann den Druck auf die Nerven verstärken.
- Arthrose: Diese Krankheit verursacht Knochensporn, was wiederum ein Grund für zusammengedrückte Nerven ist.
- Überbeanspruchung: Wiederholte Bewegungen bestimmter Körperteile erhöhen die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung eines eingeklemmten Nervs.
- Körperhaltung: Durch eine schlechte Körperhaltung übt man Druck auf die Nerven und die Wirbelsäule aus.
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Mache dich darüber kundig, wie du einen eingeklemmten Nerv diagnostizieren lassen kannst. Nachdem von Spezialisten einige Untersuchungen durchgeführt wurden, kann dir ein eingeklemmter Nerv bestätigt werden. Dazu zählen:
- Elektromyografie: Während der Untersuchung führt man eine feine nadelförmige Elektrode in den Muskel ein, um seine elektrische Aktivität während einer Bewegung und während einer Ruhephase zu messen.
- Kernspintomographie (MRI): Ein MRI wird durchgeführt, um festzustellen, ob auf die Nervenwurzel Druck ausgeübt wird. Durch ein Magnetfeld und Radiowellen wird ein konkreteres Bild des Körpers erstellt.
- Nervenleitungsmessung: Elektroden werden an der Haut angebracht, um den Nerv mit leichten elektrischen Impulsen zu stimulieren.
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Referenzen
- http://www.webmd.com/pain-management/guide/compressed-nerves
- http://www.injuryinformation.com/injuries/pinched-nerve.php
- http://losp.org/pinched-nerve-hip-pain-relief/
- http://blog.gameready.com/blog/bid/292749/Recovering-from-an-Injury-Five-Ways-Compression-Therapy-Can-Help
- http://www.info-archive.com/oxywoundhealing.htm
- http://www.drugs.com/dosage/codeine.html
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