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Wir können uns zwar unsere Freunde aussuchen, aber das gilt nicht für unsere Familie. Leider sind gemeine, unhöfliche Familienmitglieder schwer auszuhalten. Trotzdem ist es wichtig, dass du lernst, mit diesen Personen umzugehen, anstatt dass es zwischen euch zu einem Streit kommt. Egal ob du das Familienmitglied nur einmal im Jahr siehst oder alle paar Tage, unternimm Schritte, um deine mentale Gesundheit und Familienbeziehungen zu retten.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Die Person bei Familienzusammenkünften meiden

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  1. Obwohl es unvermeidlich sein kann, dass du das andere Familienmitglied triffst, finden größere Familienfeiern doch eher an weitläufigen Orten statt. Halte dich von gemeinen Familienmitgliedern fern, indem du einfach deinen Standort wechselst. Sei höflich und begrüße die Person, schüttle ihr die Hand und lächle, aber zu mehr bist du nicht verpflichtet.
    • Halte dich außer Hörweite auf. Selbst wenn du deinen Standort wechselst, kann es sein, dass du immer noch etwas hören kannst, was dich aufregt. Achte also darauf, dass du in einen Raum gehst, wo du die Stimme des anderen Familienmitglieds nicht mehr hören musst oder schließe die Tür zu dem Zimmer, in der sich die Person befindet.
    • Wenn es sich um ein Familienmitglied handelt, das du jeden Tag siehst, wie zum Beispiel deine Schwester oder dein Bruder, dann plane, nur wenig Zeit mit ihr/ihm zu verbringen. Beispielsweise kannst du nach der Schule an einer AG teilnehmen, sodass du nicht mit deinem fiesen Bruder zum Mittagessen musst.
  2. Oftmals versuchen unhöfliche Menschen, mit ihrem Verhalten Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, indem sie eine Reaktion provozieren. Wenn du weißt, was solche Streitthemen sind, dann vermeide sie und leite die Unterhaltung in ein neutrales Terrain über, bei dem es nicht um die Meinung deines Gegenübers oder seine Reaktion geht.
    • Vermeide beispielsweise Gespräche über politische Ansichten und sprich über Dinge, die die andere Person mag und bei der sie positiv bleibt, wie die Renovierung des Hauses. Sage etwas wie: „Das ist ein schwieriges Thema, zu dem ich erst mehr lesen muss, um mir eine Meinung zu bilden. Wo ich gerade über Lesen spreche, ich habe einen tollen Artikel über Gärten gelesen. Wie hast du deinen Garten nur so schön gestaltet?“
    • Wenn es sich um ein Familienmitglied handelt, mit dem du jeden Tag interagieren musst, bleibe höflich. Sprich über gemeinsame Interessen oder Abneigungen, um eine Beziehung herzustellen.
  3. Abhängig davon, wie groß die Familienzusammenkunft ist, kann die Möglichkeit bestehen, sich abzusondern. Bei großen Familienfeiern braucht es vielleicht Verwandte, die auf die Kinder aufpassen oder beim Essenmachen oder Aufräumen helfen können. Wenn du der Person so einen Job zuteilst, wird sie beschäftigt sein.
    • Bitte zum Beispiel um Hilfe bei der Autoreparatur, der Hausrenovierung oder wenn es darum geht, mit den Kindern zu spielen.
    • Sei vorsichtig, dass du das Familienmitglied nicht an einer Aktivität teilnehmen lässt, bei der es noch mehr Leute verärgern könnte. Wenn du die Person fragst, an einer Aktivität teilzunehmen, die auf viel sozialer Interaktion basiert, könntest du damit Öl ins Feuer gießen.
    • Beschäftige dich, wenn du im Haus bist oder such dir ein neues Hobby, um dich von deinem gemeinen Geschwisterteil fernzuhalten. Oder noch besser du schürst das Interesse deiner Schwester oder deines Bruders. Kaufe zum Beispiel Bücher aus einem bestimmten Genre, wenn sie beziehungsweise er es besonders mag. So ist dein Geschwisterteil für längere Zeit beschäftigt. [1]
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Die Person konfrontieren

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  1. Mach dir klar, was dich am Verhalten des Familienmitglieds stört. Sei rational und analysiere deine Gedanken offen und ehrlich. Es kann helfen, wenn du deine Gedanken mit einem Freund oder einem anderen Familienmitglied teilst. Schlafe immer mehrere Tage über deine Emotionen, so kannst du sicherstellen, dass sie akkurat sind und nicht nur auf irrationalen Eindrücken basieren. [2]
    • Herauszufinden, wie du dich mit der Situation fühlst, wird dir helfen eine Lösung für das Problem zu finden.
  2. Wenn du aufschreibst, was du sagen möchtest, wird deine Kommunikation viel rationaler und zusammenhängender verlaufen.
    • Erstelle ein Flussdiagramm oder brainstorme deine Gedanken und Emotionen.
    • Übe, was du sagen möchtest. Egal, ob du vor einem Spiegel übst oder mit anderen Familienmitgliedern deine Stichpunkte durchgehst, versuche, dich daran zu gewöhnen, über dieses Thema in einer aufgeheizten Atmosphäre zu sprechen.
  3. Durch Schweigen wird schlechtes Verhalten nur ermöglicht. Es kann sein, dass andere Familienmitglieder sich nicht trauen, die Sache anzusprechen. Führe eine ehrliche Unterhaltung und lasse das Familienmitglied wissen, wie sein Verhalten dich und den Rest der Familie betrifft.
    • Hole tief Luft vor und während der Unterhaltung. [3] Bleibe ruhig, wenn du der Person deine Meinung sagst, die sie als Anschuldigung auffassen könnte. Eine offene Körpersprache und ein freundliches Auftreten können helfen, defensive Verhaltensweisen beim Gegenüber zu vermeiden. [4]
    • Denke daran, dass Menschen, die unhöflich oder gemein sind, diese Tatsache leugnen oder eine defensive Haltung einnehmen können.
    • Benutze „Ich-Aussagen“, um auszudrücken, was du fühlst, statt deine Sätze mit „du“ zu beginnen. Versuche, Anschuldigungen zu vermeiden, sondern sage lieber deutlich, was du fühlst, während du deinem Gegenüber gut zuhörst.
  4. Achte darauf, dass du deine Worte weise wählst und versuche, nicht noch mehr Öl ins Feuer zu gießen, indem du einen emotionalen oder wütenden Tonfall hast, wenn du mit der anderen Person sprichst. [5]
    • Wenn du beispielsweise deinen jüngeren Bruder auf sein Verhalten ansprichst, sage: „Ich finde deine abfälligen und sarkastischen Kommentare nicht gut. Es gibt auch für Witze den richtigen Zeitpunkt, an dem man sie anbringen kann. Es ist in Ordnung, wenn du mit deinen Freunden oder mit mir beim gemeinsamen fernsehen herumwitzelst, aber bitte sage nichts, was Mutti oder Vati aufbringen könnte. Gerade während des Abendessens solltest du solche Witze vermeiden, wenn unsere Eltern von einem langen Arbeitstag geschafft sind.“
  5. Es kann passieren, dass die Situation eskaliert, wenn du mit dem Störenfried vor anderen Familienmitgliedern redest, weil es der Person peinlich ist und sie sich deshalb verteidigen wird. Wähle einen Ort, an dem ihr euch als ebenbürtig gegenüber treten könnt.
    • Wenn du das Gespräch gemeinsam mit der anderen Person planst, dann fühlt sie sich nicht überrascht und in die Ecke gedrängt beziehungsweise hat das Gefühl, sie muss sofort eine Antwort geben. Einen Termin für das Gespräch zu planen, zeigt, dass du die Zeit der anderen Person schätzt und genug über die Unterhaltung nachgedacht hast, da du sie priorisieren möchtest.
  6. Sei objektiv und lasse dich in deinem Urteil nicht von deinen Emotionen lenken. Lerne das Familienmitglied erst besser kennen, bevor du die Person auf ihr Verhalten ansprichst. Vielleicht ist das Familienmitglied nur gemein, weil es eine schwierige Kindheit hatte oder weil die Person kein Selbstbewusstsein hat, gerade wenn sie ihre eigene Leistung mit denen der anderen Familienmitglieder vergleicht.
    • Sprich keine schwierigen Themen an und werde dabei ebenfalls gemein oder unhöflich. Wenn das Familienmitglied beispielsweise immer wieder anbringt, wie es mit dir verglichen wird, lass die Person wissen, dass du verstehst, dass die Situation für sie und die Familie schwer ist. Biete deinen Ratschlag an und sage, dass du verstehst, warum die Person so denkt.
    • Sage beispielsweise: „Verstehe ich dich falsch? Du scheinst recht unhöflich zu sein. Bitte sag mir, ob ich etwas falsch interpretiere oder sag mir, warum du aufgebracht bist. Ich höre dir zu und will wirklich verstehen, was du sagst.“
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Mit anderen Verwandten reden

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  1. Familiendynamiken sind komplex, daher suche dir die Person aus, die das Familienmitglied am besten auf ihr gemeines Verhalten ansprechen kann. Benutze andere Verwandte als Puffer. Sprich mit dem engsten Vertrauten des Störenfrieds, sodass du nicht mit ihm über sein Verhalten sprechen musst.
    • Es kann sein, dass das Familienmitglied eine engere Beziehung zu seinem Cousin statt zu seinem Bruder hat oder die Person hat eine bessere Beziehung zum Großvater statt zum Vater. Bitte einen Verwandten, der das Familienmitglied respektiert, mit dem Störenfried in der Familie zu reden.
  2. Vergewissere dich, dass das Familienmitglied tatsächlich gemein ist und du nicht nur überempfindlich reagierst. Frage jedes Familienmitglied unter vier Augen und versichere deinem Gegenüber, dass du nur willst, dass innerhalb der Familie, jeder mit Respekt behandelt wird.
    • Einige Familienmitglieder wollen kein zusätzliches Drama schaffen. Achte darauf, dass dir die Mehrheit deiner Familie zustimmt.
  3. Sei nett und respektiere jedes Familienmitglied. Nur weil ein Familienmitglied gemein ist, bedeutet das nicht, dass du auch so reagieren solltest. Verhalte dich moralisch überlegen und behalte eine freundliche Art bei, um negative Situationen zu vermeiden.
    • Vergeude keine wertvollen emotionalen und mentalen Ressourcen, indem du dich mit Dingen beschäftigst, die du nicht kontrollieren kannst. Konzentriere dich darauf, was dich glücklich macht, wenn du an deine Familie denkst, und arbeite daran, eure Beziehung zu vertiefen. Genieße die gemeinsamen Momente, die du mit den anderen Familienmitgliedern hast.
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Tipps

  • Es ist wichtig, ruhig zu bleiben.
  • Streite dich nicht ernsthaft mit dem Familienmitglied. Wenn du das nicht kannst und doch in einen Streit gerätst, denke daran, dass die süßeste Rache ein großer Erfolg ist.
  • Wenn zwischen dir und einer Person eine bestimmte Routine in Bezug auf das Verhalten besteht und die andere Person dich nicht zu respektieren scheint, ist es besser, dass du deinem Gegenüber das letzte Wort überlässt. Finde lieber Freunde, mit denen es Spaß macht, Zeit zu verbringen. Wenn du dein Verhalten änderst, wirst du das nervige Familienmitglied wahrscheinlich auch nicht mehr so nervig finden, sondern die Person akzeptieren für das, was sie ist.
  • Sei authentisch, ehrlich und transparent.
  • Wenn du dein Familienmitglied in einem Brief oder einer E-Mail auf ihr Verhalten ansprechen möchtest, dann achte darauf, dass die Person die Nachricht auch bekommen kann. Vergewissere dich, dass dies die beste Methode ist, deinen Standpunkt zu verdeutlichen. Sofern ihr keine anderen Kommunikationsmittel benutzt oder ihr euch regelmäßig schreibt, kann es passieren, dass einige Leute diese Art der Kommunikation als passiv-aggressiv empfinden oder sie auf eine andere Weise negativ interpretieren.
  • Verweigere deine Hilfe, besonders dann, wenn die Person nur nett zu dir ist, wenn sie dich um einen Gefallen bittet. Wenn dir das Familienmitglied textet, um sich Geld zu leihen und du ein paar Stunden später nach Hause kommst, dann sage nichts, wenn du den Bittsteller siehst. Wenn daraufhin die Person sauer reagiert, sag, dass du den Text nicht bekommen hast. Belasse es dabei und entscheide dann, ob du dem Familienmitglied vielleicht doch helfen möchtest.
  • Halte die Konversation knapp und kurz. Komm direkt zum Punkt und vermeide vage oder mehrdeutige Aussagen.
  • Der Zeitpunkt, wenn du mit der anderen Person sprichst, spielt ebenfalls eine Rolle. Wenn das Familienmitglied einen schlechten Tag hatte, kann es sich in der Unterhaltung sofort defensiv verhalten.
  • Sprich mit dem Familienmitglied und lerne mehr über die Person. Vielleicht macht die Person gerade eine schwierige Phase durch, bei der du ihr helfen kannst, sodass das Familienmitglied auch keinen Grund mehr hat, gemein zu sein.
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Warnungen

  • Es kann sein, dass das Familienmitglied defensiv oder angriffslustig reagiert. Nimm dir einen Moment Zeit, um dich wieder zu sammeln, und antworte dann. Frage dich, ob du zuhörst, um zu antworten oder ob du zuhörst, um zu verstehen. Habe keine Angst, dem Familienmitglied die gleiche Frage zu stellen.
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