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Mit einem passiv-aggressiven Ehemann kann es wirklich schwierig sein, gemeinsame Probleme zu lösen und Meinungsverschiedenheiten zu bearbeiten. Wenn die betreffende Person explodiert, ist es einfach, ihre Wut zu erkennen. Bei passiv-aggressivem Verhalten aber kann sich dies schwieriger gestalten, und wenn sich die betreffende Person weigert zu handeln, kann dies auch schwer nachvollziehbar sein. Obwohl du das Gefühl haben könntest, dass eine Veränderung außerhalb deiner Macht steht, solltest du gelassen bleiben und dich daran erinnern, dass du ebenso viel Macht in der Beziehung besitzt wie dein Ehemann.
Vorgehensweise
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Erkenne passiv-aggressives Verhalten. Es ist wichtig, dass du passiv-aggressives Verhalten erkennst und verstehst, damit du aufgrund des Verhaltens deines Ehemannes keine falschen Schlüsse ziehst. Das stärkste Merkmal für passiv-aggressives Verhalten ist ein Ungleichgewicht zwischen dem Handeln und dem Verhalten einer Person, insbesondere in wutgeladenen Situationen. Passiv-aggressives Verhalten kann daher auch als versteckte Form der Wut angesehen werden. [1] X Forschungsquelle Das Verhalten zu verstehen kann dir dabei helfen, die versteckte Bedeutung hinter den Worten oder Taten deines Ehemannes zu erkennen, sodass du auf die Ursache für seine passive Aggressivität und nicht bloß auf sein Verhalten reagieren kannst.
- Passive Aggressivität unterscheidet sich von einer gelegentlichen Abwehrhaltung oder verspäteten Reaktion. Passiv-aggressives Verhalten verfolgt einen Zweck und entwickelt sich oft zu einem Verhaltensmuster. [2] X Forschungsquelle
- Es passiert schnell, dass man in diese Form der Interaktion hineingezogen wird und sich schuldig oder im Unrecht fühlt, wenn dieses Verhalten als Manipulationstaktik eingesetzt wird.
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Achte auf Verleugnung. Ein passiv-aggressiver Mensch weigert sich, die Verantwortung für sein Verhalten zu übernehmen. Dein Ehemann könnte lügen oder dich beschuldigen, um nicht zugeben zu müssen, dass er dich (oder jemand anderen) verletzt hat. Methoden wie Rationalisieren, Ausreden und Kleinreden können eingesetzt werden, um sein Verhalten oder die Auswirkungen seines Handelns abzustreiten. [3] X Forschungsquelle
- Dein Ehemann könnte „vergessen“ haben, die Kleidung in der Reinigung abzuholen, oder behaupten, dass du ihn nicht daran erinnert hast, die Kinder von der Schule abzuholen.
- Er könnte auch so tun, als hätte er etwas nicht getan, selbst wenn es eindeutige Beweise dafür gibt.
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Beobachte, wie er das Opfer spielt. Er findet immer irgendwie und in jeder Situation eine Methode, um alles so aussehen zu lassen, als sei es deine und nicht seine Schuld. So könnte er dir die Schuld für seine Wut und die Tatsache geben, dass er dich angeschrien oder geschlagen hat. Er findet immer Wege, um sich der Verantwortung zu entziehen und der Schuld für das Verletzen anderer zu entgehen. [4] X Forschungsquelle
- Findet dein Ehemann Wege, um die Wahrheit so zu verdrehen, dass er keine Schuld trägt? Fällt dir auf, dass er immer dir die Schuld gibt, wenn etwas schief läuft, selbst wenn du nichts damit zutun hattest?
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Verstehe Entzug. Anstatt seine Wünsche und Bedürfnisse auszudrücken, könnte er mitten im Streit gehen, aufhören, mit dir zu sprechen, oder versuchen, das Gespräch zu beenden, indem er z.B. „Warum antworte ich überhaupt noch? Du hast doch eh immer recht.“ sagt. Er könnte dir auch Dinge entziehen (Geld, Geschlechtsverkehr oder andere Sachen), um Macht auszuüben. [5] X Forschungsquelle
- Wenn dein Ehemann Sachen, die dir wichtig sind, verschenkt oder wegschmeißt, dann ist dies ebenfalls eine Form des Entzuges.
- Versucht dein Ehemann, Macht über dich auszuüben, indem er dir seine Liebe entzieht oder Dinge wegnimmt?
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Erkenne chronisches Zuspätkommen. [6] X Forschungsquelle Chronisches Zuspätkommen kann ein Ausdruck von passiver Aggressivität sein. Es ist eine Methode, um zu sagen „Dies ist mir nicht wichtig“ oder „Was ich tue, ist wichtiger als deine Pläne“.
- Kommt es oft vor, dass du darauf warten musst, dass dein Ehemann den Computer oder Fernseher ausschaltet, wenn ihr etwas vorhabt? Findet er immerzu Ausreden für sein Zuspätkommen (z.B. Wichtiges auf der Arbeit oder der Verkehr)?
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Richte dein Augenmerk besonders auf Inkompetenz. Aufgaben oder Pflichten nur halbherzig zu erledigen kann eine Form der passiven Aggressivität sein. Er könnte das Erledigen seiner Aufgaben herauszögern und sie dann nur mit so viel Aufwand wie gerade notwendig ausführen, sodass du noch einmal nacharbeiten musst. [7] X Forschungsquelle Aufgaben auf diese Weise zu erledigen kann seine Art sein, um auszudrücken, dass ihm die Sache (oder du) egal ist und er dir dies ganz deutlich zeigen will, indem er schlechte Arbeit leistet.
- Führt dein Ehemann seine Aufgaben oft nicht vollständig aus? Findet er Gründe, um sie aufzuschieben, oder versucht er, sich herauszureden, wenn er schlechte Arbeit geleistet hat?
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Erkenne die Warnsignale. Dein Ehemann könnte passiv-aggressives Verhalten langsam annehmen, ohne es selbst zu bemerken. Der Trick hierbei ist, dass du die Verhaltensmuster erkennst, ehe sie außer Kontrolle geraten. Dir könnte auffallen, dass er seine Pflichten langsam immer stärker vernachlässigt, sie länger als gewohnt hinauszögert oder für gewisse Dinge immer wieder Ausreden findet. [8] X Forschungsquelle
- Wenn dir diese Zeichen auffallen, kannst du dich aus der Konfliktsituation herausziehen, ehe sich das passiv-aggressive Verhalten bei deinem Mann stärker ausprägt.
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Vermeide eine Eskalation des Konfliktes. Obwohl deine erste Reaktion sein könnte, dass du an ihm herumnörgelst oder auf ihn wütend bist, solltest du dies unterlassen. Du könntest in die Elternrolle verfallen, was weder für dich noch deinen Ehemann gut wäre. [9] X Forschungsquelle Du möchtest schließlich nicht die Rolle eines Elternteils bei deinem Ehemann einnehmen und er möchte gewiss ebenso wenig die Rolle eines Kindes in eurer Ehe haben.
- Wenn du spürst, dass du kurz davor stehst, auf sein Verhalten zu reagieren, solltest du innehalten und nachdenken. Analysiere, wie du dich fühlst und welche Gedanken dir durch den Kopf gehen. Atme tief durch, bevor du etwas sagst.
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Sei bestimmt. [10] X Forschungsquelle Beteilige dich nicht an seinem Spiel. Wenn du auf seine passive Aggressivität reagierst, beginnt ein Teufelskreis, der euch beide furchtbar unglücklich machen wird. Gehe stattdessen auf ihn zu und sage „Wir haben ein Problem, an dem wir gemeinsam arbeiten müssen“.
- Wenn er immer zu spät kommt, sag z.B. „Es fällt uns schwer, rechtzeitig das Haus zu verlassen, wenn wir Verabredungen einhalten müssen. Was wäre deiner Meinung nach hilfreich, um sicherzustellen, dass wir rechtzeitig ankommen?“
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Bleibe standhaft. [11] X Forschungsquelle Vielleicht haben seine Sprüche früher bewirkt, dass du dich schlecht gefühlt oder die Schuld angenommen hast, dem solltest du aber nun ein Ende bereiten. Sorge dafür, dass diese Taktiken bei dir nicht mehr wirken. Wenn er sagt, er sei nicht ärgerlich, es aber eindeutig der Fall ist, dann bitte ihn, ehrlich zu dir zu sein und seine Gefühle mit dir zu teilen. Sagt er daraufhin, dass er bloß gescherzt habe, musst du ihm unmissverständlich klar machen, dass diese Art von Scherzen respektlos ist und du sie nicht dulden wirst.
- Wenn er dich dann fragt, warum du so ärgerlich seist, solltest du ihm klar zu verstehen geben, dass dich sein Verhalten aufregt. Sage z.B. Folgendes: „Es ist wirklich frustrierend für mich, wenn du nicht mit mir kommunizierst. Ich würde gerne wissen, was für dich an dieser Situation gerade schwierig ist.“
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Drücke deine Bedürfnisse und Wünsche eindeutig aus. Anstatt dich an seine Verhaltensweise anzupassen, solltest du deine eigenen Bedürfnisse und Erwartungen vertreten. Gehe nicht davon aus, dass deine Erwartungen offensichtlich sind und einfach erfüllt werden. Wenn du ihn um etwas bittest, solltest du deutlich machen, was erledigt werden und bis wann es fertig sein muss. [12] X Forschungsquelle
- Gewöhne dir an, aufzuschreiben, was erledigt werden muss. Lass keinen Raum für Mehrdeutigkeiten. Je eindeutiger du dich ausdrückst, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er deine Bitte umgehen oder absichtlich falsch deuten kann.
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Beschuldige ihn nicht und stelle ihn auch nicht bloß. Deinen Ehemann zu beschuldigen oder bloßzustellen bringt dich nicht an dein gewünschtes Ziel. Halte dich daher mit Anschuldigungen zurück und teile ihm stattdessen mit, wie du dich fühlst. Sage ihm, was dich stört, welche Wirkung es auf dich (und eure Beziehung) hat und worauf du gerne hinarbeiten würdest. [13] X Forschungsquelle
- Anstatt Folgendes zu sagen „Ich kann es einfach nicht ausstehen, wenn du die Dinge, um die ich dich bitte, nicht erledigst. Ich kann nicht glauben, dass du so faul bist!“, sage „Es stört mich, dass ich das Gefühl habe, dass ich mich nicht darauf verlassen kann, dass du deine Aufgaben erledigst. Es wirft uns bei unseren häuslichen Pflichten zurück und macht mir Stress. Können wir einen Weg finden, um zusammenzuarbeiten und sicherzustellen, dass alle nötigen Aufgaben im Haus erledigt werden?“.
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Erkenne an, dass er Unmut oder Wut empfindet. Dein Ehemann ist wahrscheinlich gereizt oder ärgerlich und hat das Gefühl, dass er seine Sorgen nicht ausdrücken kann. Es ist viel einfacher, seine Probleme anderen zuzuschieben, als selbst an ihnen zu arbeiten. Er könnte es darauf anlegen, dass du einen Wutausbruch bekommst, damit du mehr Schuld trägst als er. [14] X Forschungsquelle Erkenne dieses Muster und entscheide selbst, ob du darauf eingehen möchtest oder nicht.
- Wenn ihr euch beide beruhigt habt, solltet ihr ein ernsthaftes Gespräch über eure Gefühle führen. Sprecht über die Dinge, die für dich, ihn und euch beide als Ehepaar gut und schlecht laufen. Finde Methoden, um deinen eigenen Groll oder Ärger auszudrücken, und ermutige ihn, das Gleiche zu tun.
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Hört einander zu. Verbringt einmal die Woche aktiv Zeit miteinander, in der ihr lernt, einander zuzuhören, Verständnis füreinander zu entwickeln und einander zu unterstützen. Diese Fähigkeiten müsst ihr mitunter erst entwickeln, daher könnte es ein wenig Zeit und Übung erfordern. Ihr solltet euch die Mühe aber machen. Zeige deinem Ehemann, dass er seine Emotionen vor dir ausdrücken kann und dass ihm deine Unterstützung sicher ist. Erlaube ihm aber auch, die gleiche Rolle bei dir einzunehmen.
- Übe, aktiv zuzuhören, indem du das, was dein Ehemann sagt, wiederholst oder zusammenfasst: [15] X Forschungsquelle „Ich habe gehört, dass du mir gesagt hast, dass du einen anstrengenden Tag hattest und heute Abend daher nicht über Finanzielles sprechen möchtest. Ist das richtig?“
- Wenn dein Ehemann seine Emotionen ausdrückt, dann solltest du mitfühlend reagieren. „Ich kann sehen, dass du frustriert bist“ oder „Oh, Mann! Das hört sich wirklich stressig an. Ich würde mich auch überwältigt fühlen,“ sind Methoden, um ihm zu zeigen, dass du seine Emotionen verstehst.
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Hole dir Hilfe. Wenn es dir schwerfällt, Verständnis für deinen passiv-aggressiven Ehemann zu empfinden, dann erwäge, dich hilfesuchend an einen Therapeuten zu wenden. Ihr könntet zu einer Ehetherapie gehen oder eine Einzeltherapie beginnen. Eine Therapie kann dabei helfen, gestörte Verhaltensweisen zu regulieren, die Kommunikation zu verbessern und emotionale Abwendung zu verringern. [16] X Forschungsquelle
- Denke immer daran, dass du zwar deinen Ehemann nicht ändern kannst, dafür aber wie du auf ihn reagierst. Ein Therapeut kann dir helfen, deine Reaktionen zu ändern, selbst wenn sich dein Ehemann nie ändern wird.
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Referenzen
- ↑ https://www.psychologytoday.com/blog/passive-aggressive-diaries/201011/10-things-passive-aggressive-people-say
- ↑ http://psychcentral.com/lib/dealing-with-a-passive-aggressive-partner/
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- ↑ https://www.psychologytoday.com/blog/passive-aggressive-diaries/201206/3-strategies-responding-passive-aggressive-behavior-in-your
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- ↑ http://psychcentral.com/lib/become-a-better-listener-active-listening/
- ↑ https://www.psychologytoday.com/blog/fulfillment-any-age/201203/5-principles-effective-couples-therapy
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