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Die folgende Frage ist in Schulfluren, Kommentarspalten diverser sozialer Medien und in den Besprechungsräumen von großen und kleinen Firmen oft gleichermaßen berechtigt: „Warum musst du so gemein sein?“. Ganz egal, wer du bist: Vermutlich wurde dir in der Vergangenheit bereits die zweifelhafte Ehre zuteil, die Bekanntschaft von Menschen mit unappetitlichen Ansichten zu machen – und leider kann man diesem Schlag Mensch auch nicht so einfach entkommen. Allerdings kannst du lernen, wie du mit gemeinen Menschen am besten umgehen sollst, während du dich selbst schützt.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Steuere deine Reaktionen

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  1. Zwar bist du höchstwahrscheinlich nicht dazu in der Lage, die Verhaltensweise einer anderen Person zu steuern, allerdings kannst du kontrollieren, wie du darauf reagierst. Manchmal sind Menschen einfach nur gemein, um eine Reaktion zu provozieren – und du kannst kontrollieren, ob du der anderen Person diesen Gefallen tust oder nicht. Du allein entscheidest, wie du reagierst und wie die Situation enden wird. [1]
    • Außerdem kontrollierst du manche der Situationen, in denen du mit der gemeinen Person interagierst. Obwohl dieser Faktor vermutlich nicht nur von dir allein abhängt, kannst du beispielsweise versuchen, in den Pausen, auf Veranstaltungen etc. eine gesunde Distanz zu dieser Person einzuhalten. Ziehe klare Grenzen darüber, wann du mit der gemeinen Person keinesfalls interagieren wirst.
    • Wenn du zu jener Art Mensch gehörst, die dazu neigt, sehr positiv zu denken, könntest du dir vornehmen, das negative Verhalten unter positiven Aktionen zu vergraben. Anstatt die gemeine Person zu vermeiden, kannst du alles unternehmen, um nett zu ihr zu sein und eure Interaktionen zu verbessern. [2]
  2. Es kann sein, dass die gemeine Person schwerwiegende Probleme hat, die sie hinter ihrem gemeinen Verhalten verstecken möchte. Manchmal sind die schlimmsten Mobber und Tyrannen auch jene Menschen, die andernorts undenkbaren Missbrauch ertragen mussten. [3]
    • Gemeinheit kann als Frustration, Reizbarkeit oder Ungeduld sichtbar werden. Wenn du eine gemeine Person siehst, die eine dieser Emotionen erlebt, könntest du sagen: „Sieht so aus, als könntest du eine Pause gebrauchen. Warum gehen wir nicht fünf Minuten raus?“ oder „Gibt es irgendwas, womit ich dir helfen könnte?“.
    • Wenn du dir die Zeit nimmst, die gemeine Person besser kennenzulernen, könnten dir einige Dinge klarer werden. Es kann gut sein, dass du die Dinge zu persönlich nimmst oder dass die andere Person einfach immer missverstanden wird. Wenn du der Person mit Mitgefühl begegnest, kannst du ihr vermitteln, dass du auch die Person an sich siehst und nicht nur ihr negatives Verhalten. [4]
  3. Durchsetzungsvermögen bedeutet, für sich selbst und die eigenen Bedürfnisse einzustehen, während man gleichzeitig die Bedürfnisse anderer respektiert. Irgendwann wirst du vielleicht einer gemeinen Person begegnen, die nicht auf Mitgefühl anspricht, weshalb es dir schlicht und einfach nicht möglich ist, die vernünftigere Person zu sein und sie einfach zu ignorieren. In Situationen dieser Art wäre es am besten, wenn du direkt bist und der Person mitteilst, dass du ihr nicht erlauben wirst, dich weiter zu schikanieren.
    • Ein Beispiel: Stelle dir vor, du bist in der Schule und ein anderes Kind stellt sein Tablett neben dich und fordert dich auf, dein Essen wegzuwerfen. Eine durchsetzungsstarke Antwort wäre, wenn du Augenkontakt aufnimmst und mit ruhiger und gefasster Stimme sagst: „Das werde ich ganz bestimmt nicht tun“. Das andere Kind könnte dir weiterhin befehlen, seiner Anweisung zu folgen, aber du kannst einfach wiederholt „Nein“ sagen. Wenn du beharrlich auf deiner Weigerung bestehst, wird das andere Kind irgendwann von dir ablassen. [5]
  4. Wenn du dich im näheren Umfeld einer gemeinen Person befindest, brauchst du vermutlich eine dicke Haut. Du weißt genau, dass die gemeine Person irgendwann auch dich zur Zielscheibe machen und etwas Abscheuliches zu dir sagen wird. Fühle die Emotionen, die in dir aufkochen werden, wenn du es mit einer derartigen Person zu tun hast. Schiebe diese Gefühle nicht einfach weg oder tue so, als wären sie irrelevant. Benenne deine Gefühle lieber. [6]
    • Es ist nur allzu einfach, deine eigenen Gefühle unter den Teppich zu kehren, allerdings ist das weder der anderen Person, noch dir selbst gegenüber wirklich fair oder hilfreich. Im Endeffekt wirst du dadurch nur deine Gefühle aufstauen, was dazu führen wird, dass du irgendwann explodierst.
    • Wenn du deine Gefühle bewusst ansprichst, könntest du wichtige Einblicke erhalten, warum das alles passiert. Schüttest du mit deiner Reaktion Öl ins Feuer und gibst der gemeinen Person dadurch noch mehr Gründe, um auf dir rumzuhacken? Manchmal attackiert eine gemeine Person eine andere Person nur, weil sie sich dann so schön aufregt, weil sie es komisch findet oder weil sie Lust auf Machtspielchen hat.
    • Halte einen Moment inne, mache einen Schritt zurück und beobachte, wie die gemeine Person mit anderen Menschen interagiert. Tritt das gemeine Verhalten nur dir gegenüber auf oder geht sie generell so mit Menschen um?
  5. Kümmere dich gut um dich selbst. Sorge für selbst-heilende Erfahrungen. Wenn du dich selbst auf die notwendige Interaktion vorbereitest, kannst du außerdem erreichen, dass die Aussage der gemeinen Person in der tatsächlichen Konfrontation dann weniger schmerzt.
    • Tiefe Atemzüge, kombiniert mit positiven Affirmationen können deine Nerven beruhigen, nachdem du der gemeinen Person begegnet bist. Wenn du dich aufregst, wütend oder traurig reagierst, servierst du der gemeinen Person genau jene Reaktion, auf die sie gehofft hat – aus diesem Grund wäre es in deinem besten Interesse, wenn du lernst, dich im akuten Moment aus der Situation zu entfernen, ohne emotional zu reagieren.
  6. Das bedeutet, dass du dir die Zeit nimmst, um dich auf deinen Körper zu konzentrieren, beobachtest, wie er auf Stress reagiert und Wege findest, wie du deinen Stress durch Meditation oder konzentrierte Gedanken abbauen kannst. Es kann extrem stressig und ermüdend sein, wenn du es häufig mit einer gemeinen Person zu tun hast – und Achtsamkeitsübungen sind eine wunderbare Option, um den Stress loszulassen.
    • Versuche die sogenannte Body-Scan-Übung, um die Spannung abzubauen. Lege dich zuerst auf einer flachen Oberfläche hin, z.B. auf dein Bett oder den Boden. Wenn du gerade im Büro bist und es nicht realistisch oder angemessen ist, dich hinzulegen, kannst du die Übung auch auf deinem Stuhl durchführen. Reinige deinen Geist und deine Gedanken von allen Dingen, außer den momentanen Gefühlen in deinem Körper. Beginne mit der Spannung in den Zehenspitzen, spanne sie zuerst an und lasse dann wieder los. Nachdem du jeden Bereich angespannt und wieder gelockert hast, kannst du zum nächsten Körperteil übergehen, bis du deinen gesamten Körper gescannt hast. Für gewöhnlich dauert diese Übung circa 15 Minuten. [7]
    • Alternativ kannst du dir auch ein paar Entspannungsvideos auf YouTube herunterladen, wenn du dich lieber von einer externen Stimme durch den Prozess leiten lässt.
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Stelle die gemeine Person zur Rede

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  1. Wenn du dich aufmachst, eine Person zu konfrontieren, die gemein zu dir ist, wirst du zwangsläufig tapfer und selbstsicher rüberkommen müssen. Strecke deine Schultern nach hinten. Hebe das Kinn an und blicke direkt in die Augen der anderen Person.
    • Du kannst entscheiden, ob du dem gemeinen Verhalten selbstbewusst Paroli bietest oder ob du dein Selbstvertrauen einsetzt, um dem Angriff unbeschadet standzuhalten. Das entscheidest alleine du – ohne Selbstvertrauen geht es aber nicht. [8]
  2. Sage der Person direkt, was du von ihren Worten oder Verhaltensweisen hältst. Oft verschleiert die gemeine Person zugrundeliegende Gefühle mit negativer Aufmerksamkeit, daher solltest darauf verzichten, eine persönliche Attacke daraus zu machen. Er oder sie muss wissen, dass dich das Verhalten verletzt hat, aber nicht die Person an sich. [9]
    • "Hey, als du mich vorher in der Besprechung veräppelt hast, habe ich mich gedemütigt gefühlt“. Eine direkte, konkrete Aussage sollte meistens funktionieren.
    • Vermeide vage Aussagen. Dazu zählt beispielsweise, dass es nichts bringt, der Person zu sagen, dass sie gemein ist. In dieser Aussage kommunizierst du nämlich nicht, welche konkrete Handlung nicht ok war. Sage der gemeinen Person stattdessen, dass es erniedrigend war, als sie dich bei der letzten Mitarbeiterversammlung vor allen Leuten bloßgestellt hat. Diese Aussage ist direkt und auf den Punkt.
  3. Anstatt der Person einfach zu verklickern, was sie falsch gemacht hat, solltest du erklären, wie sie die Situation auf eine nettere Art und Weise bewältigen hätte können.
    • Hier ein Beispiel: „Nächstes Mal, wenn du Vorschläge bezüglich meiner Leistung am Arbeitsplatz hast, könntest du so freundlich sein und sie unter vier Augen mit mir teilen? Das würde ich sehr schätzen“.
    • Eine weitere effektive Taktik, um die Situation umzudrehen, ist, wenn du die gemeine Person einfach um Hilfe bittest, damit er oder sie seine Talente zeigen kann, anstatt negative Aufmerksamkeit zu suchen. Wenn du der gemeinen Person zeigst, dass du den Wert ihrer Fähigkeiten anerkennst, könntet ihr eine bessere, kollegiale Beziehung aufbauen.
    • Reiche als erste Person deine Hand und sei freundlich zur gemeinen Person, denn eine aufkeimende Freundschaft könnte das negative Problem lösen. Wenn die gemeine Person plötzlich positive Aufmerksamkeit bekommt, wird das gemeine Verhalten oft aufhören. [10]
  4. Diesen Schritt solltest du nur unternehmen, wenn du bereits erfolglos alle anderen Herangehensweisen probiert hast, denn deine Beziehung zur gemeinen Person könnte schwer darunter leiden. Wenn es sich um eine Person handelt, mit der du nur hin und wieder für kurze Intervalle interagieren musst, lohnt es sich vermutlich nicht, eine weitere Person hineinzuziehen.
    • Mobbing ist in Schulen und an Arbeitsplätzen beispielsweise völlig unerwünscht. Wenn du allerdings das Gefühl hast, dass du die Zielscheibe von Mobbing bist, solltest du dich einer vertrauenswürdigen Person anvertrauen, die dir dabei helfen kann, der negativen Situation ein Ende zu bereiten. [11]
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Schütze dich vor der gemeinen Person

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  1. In manchen Fällen wirst du es nicht verhindern können, mit der gemeinen Person zu interagieren, allerdings kannst du die Zeit, die du mit ihr verbringst, auf ein Minimum reduzieren. Am wichtigsten ist, dass eure Interaktion so kurz und knapp wie möglich ausfällt.
    • Ein Beispiel: Wenn du findest, dass diese Person immer schnippisch reagiert, sobald du sie ansprichst, könntest du von nun an versuchen, nur noch via E-Mail zu kommunizieren.
    • Wenn du der gemeinen Person von Angesicht zu Angesicht begegnest, solltest du im Voraus eine Art Skript in deinem Kopf vorbereiten, damit du das Gespräch so schnell wie möglich Richtung Ende dirigieren kannst. „Hey, ich bin gerade auf dem Weg zu einer Besprechung. Ich wollte nur kurz nachfragen, wie weit du mit dem Bericht bist“.
  2. Das ist ein wichtiger Bestandteil deines Exit-Plans. Wenn du um seine oder ihre Hilfe bitten musst, solltest du das auf dem Weg zum Mittagessen tun, damit du gar keine Zeit hast, um zu bleiben und negatives Feedback zu kassieren. [12]
    • Deine Exit-Strategie sollte sehr offensichtlich sein, z.B. weil du deinen Mantel anhast und gerade zur Tür rausgehst. Du hast die Kontrolle über diese Interaktion und kannst nach der kurzen Interaktion einfach weggehen, wenn du beschäftigt bist. Gib der Person gar nicht genug Zeit, um gemein zu sein.
    • Du könntest etwas Ähnliches sagen wie: „Ach, schade. Ich bin schon zu spät dran für meine Mittagspause. Wir sprechen später“.
  3. In manchen Fällen könnte es dir freistehen, ob du mit der gemeinen Person interagierst oder nicht, z.B. ob du dich im Supermarkt in der Schlange der gemeinen Kassiererin anstellst. In anderen Fällen könnte die gemeine Person dein Chef sein, den du natürlich nicht vollständig vermeiden kannst. Gemeine Menschen sind für gewöhnlich äußerst talentiert darin, ihre negative Energie weiterzuverbreiten. Wenn du es schaffst, einen gesunden Abstand zu bewahren, wirst du dir eine positive Sichtweise bewahren können. [13]
    • Im Falle von Menschen, die du nicht so einfach vermeiden kannst, solltest du jede Begegnung als eine Art Herausforderung betrachten, in der du Mitgefühl und Geduld üben kannst. Genauso wie gemeine Menschen negative Energie verbreiten, kannst du es dir zum Ziel machen, positive Energie in dein Umfeld zu bringen.
  4. Es kann ermüdend sein, wenn du es oft mit gemeinen Menschen zu tun hast. Genauso wie du versuchen solltest, gemeinen Menschen so gut es geht aus dem Weg zu gehen, solltest du dich ebenfalls bemühen, dich mit Menschen zu umgeben, die nett und hilfsbereit sind. Wenn du diesen Rat befolgst, wirst du die dringend benötigte Fürsorge und Unterstützung erhalten und du wirst die negative Energie der gemeinen Person wesentlich besser abwehren können. [14]
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