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Es kann unglaublich schwierig sein, mit jemandem zu leben, der an Schizophrenie leidet. Es ist jedoch wichtig, nicht zu vergessen, dass dieser Mensch dich braucht, auch wenn er sich manchmal nicht so verhält. Anhand der nachfolgenden Informationen kannst du herausfinden, wie du das Leben des Betroffenen und deines so angenehm wie möglich gestalten kannst.

Teil 1
Teil 1 von 4:

Informiere dich

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Das Beste, was du für eine geliebte Person tun kannst, ist, mehr darüber zu erfahren, was sie durchmacht. Wenn du die Höhen und Tiefen der Krankheit kennst, kannst du eine bessere häusliche Umgebung schaffen.

  1. Es handelt sich bei Schizophrenie um eine schwere Gehirnstörung, die mit Medikamenten und Therapie kontrolliert werden kann. Schizophrenie verändert die Art und Weise, wie eine Person denkt, fühlt und allgemein die Welt wahrnimmt. Aus diesem Grund ist es sehr häufig, dass Menschen mit dieser Erkrankung Halluzinationen und Wahnvorstellungen haben. [1]
  2. Halluzinationen zu haben bedeutet, Dinge zu sehen oder zu hören, die andere nicht wahrnehmen können. Wahnvorstellungen zu haben bedeutet, falsche Überzeugungen als wahr anzusehen.
    • Ein Beispiel für eine Halluzination wäre, Stimmen zu hören, die andere Menschen nicht hören können. Ein Beispiel für eine Wahnvorstellung wäre, dass eine Person mit Schizophrenie denkt, dass eine andere Person ihre Gedanken lesen kann.
  3. Obwohl der Realitätsverlust (Psychose) ein typisches Zeichen von Schizophrenie ist, ist es nicht das einzige. Menschen mit Schizophrenie können auch Interessen- und Antriebsverlust, Sprachprobleme, Depressionen, Gedächtnisschwierigkeiten und Stimmungsschwankungen zeigen. [2]
  4. Eine Verschlimmerung der Symptome tritt normalerweise auf, wenn Menschen die Behandlung abbrechen. Auch Drogenmissbrauch, andere Krankheiten, psychosozialer Stress und unerwünschte Wirkungen des Medikaments, das zur Behandlung eingesetzt wird, können eine Verschlimmerung auslösen.
  5. Obwohl Schizophrenie nicht geheilt werden kann, verbessern sich die Symptome normalerweise mit der richtigen Behandlung. Bis zu 50% der Patienten, die medizinisch behandelt werden, erfahren eine deutliche Besserung. Du solltest auch wissen, dass die Behandlung von Schizophrenie mehr als nur Medikamente erfordert. Wenn die Behandlung mit psychologischen und psychosozialen Therapien kombiniert wird, können Patienten schneller genesen.
  6. Zwar können 20 bis 25% der Menschen mit Schizophrenie eine Linderung erfahren, aber etwa 50% werden weiterhin anhaltende oder schubweise auftretende Symptome haben. Viele Menschen denken, dass sie mit Liebe und Unterstützung in der Lage sein werden, den Betroffenen zu heilen. Liebe und Unterstützung spielen zwar eine große Rolle, aber es ist auch wichtig, die eigenen Erwartungen zu überprüfen und sicherzustellen, dass sie der Realität der Krankheit entsprechen.
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Teil 2
Teil 2 von 4:

Eine aktive Rolle übernehmen

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  1. Wenn du frühzeitig erkennst, dass die Psychose zurückkehrt und eine sofortige Behandlung einleitest, kannst du in der Regel einen vollständigen Rückfall verhindern. Du musst dir jedoch bewusst sein, dass ein Rückfall bei Schizophrenie sehr häufig vorkommt. Er kann meist auch nicht vollständig verhindert werden, selbst wenn der Patient die beste Behandlung erhält. Obwohl die Symptome eines Rückfalls manchmal schwer zu erkennen sind (da sie in der Regel nicht spezifisch für Schizophrenie sind), achte auf folgende Dinge:
    • Subtile Veränderungen im Verhalten des Betroffenen, einschließlich Appetit- und Schlafprobleme, Reizbarkeit, Verlust des Interesses an täglichen Aktivitäten und eine depressive Stimmung.
    • Erhöhter Stress, Unruhe oder Angst.
    • Ungewöhnliches Verhalten.
    • Wenn die Person über Dinge redet, die nicht in der Realität begründet zu sein scheinen.
  2. Manchmal geht eine Person nicht mehr zur Nachbehandlung oder setzt die Medikamente ab, was häufig zur Rückkehr der Symptome führt. Ohne Behandlung werden manche Menschen mit Schizophrenie so desorganisiert, dass sie nicht mehr in der Lage sind, ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen, einschließlich Nahrung, Unterkunft und Kleidung. Um zu helfen, dass die Person alle nötige Hilfe bekommst, solltest du: [6]
    • Die Einnahme von Medikamenten der Person im Auge behalten. Wenn du bemerkst, dass die betroffene Person Medikamente weglässt, entweder absichtlich oder unabsichtlich, stelle sicher, dass sie sie weiterhin einnimmt.
    • Notiere die Art der Medikamente, die Dosierung und die Wirkung der Medikamente auf die betroffene Person. Da Schizophrenie Desorganisation verursacht, solltest du - zumindest bis die Medikamente wirken - die Dosen der einzelnen Medikamente für den Betroffenen überwachen.
  3. Aus Gründen, die noch nicht vollständig geklärt sind, neigen Menschen mit Schizophrenie eher zum Missbrauch von Drogen und Alkohol. Ebenso haben sie ein erhöhtes Risiko, an Fettleibigkeit, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu leiden. Um der Person zu helfen, diese Probleme zu überwinden, ermutige sie zu einem gesunden Lebensstil, der eine gute Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität beinhaltet:
    • Biete an, jeden Tag mit diesem Menschen spazieren zu gehen. Oder fahre ihn ins Fitnessstudio und sorge für eine tägliche Sportroutine.
    • Fülle den Kühlschrank mit gesunden Lebensmitteln auf. Biete an, jeden zweiten Tag das Abendessen zu kochen und serviere ausgewogene Mahlzeiten, die aus Obst, Gemüse, Eiweiß, milcharmen Produkten und Vollkorn-Kohlenhydraten bestehen.
    • Trinke höchstens minimale Mengen an Alkohol in ihrer Nähe und verzichte auf den Konsum von illegalen Drogen. Das kann der Person helfen, auf demselben Weg zu bleiben.
  4. Da Schizophrenie das Gehirn angreift, haben viele Betroffene Schwierigkeiten, andere zu verstehen und effektiv zu kommunizieren. Damit derjenige dich gut versteht, sprich langsam und in einem klaren, deutlichen Ton. Entschärfe Argumente, bevor sie beginnen, denn Anspannung kann den Zustand desjenigen verschlimmern. [7]
    • Du solltest auch mit Empathie und Mitgefühl in deiner Stimme sprechen. Menschen mit Schizophrenie reagieren schlecht auf harte oder negative Töne. Daher ist es für eine effektive Kommunikation sehr wichtig, mit liebevoller Stimme zu sprechen.
  5. Das Gespräch wird sonst fast immer zu stärkeren Spannungen führen. Sprich, aber versuche gar nicht erst, lange über die Wahnvorstellungen zu diskutieren, die auftreten. Lerne, was als "konstruktiver Rückzug" bekannt ist, bei dem lange Diskussionen über Wahnvorstellungen vermieden werden.
  6. Manchmal wirkt es so, als ob die Handlungen oder Worte des Betroffenen dich provozieren oder ärgern sollen. Bleib in diesem Fall geduldig. Es ist sehr wichtig, angesichts der Handlungen nicht gestresst oder wütend zu reagieren. Eine aufgeladene Atmosphäre kann zu einem Rückfall führen. Entwickle stattdessen einige Techniken, um ruhig zu bleiben. Dazu könnten zählen:
    • Zähle bis zehn oder rückwärts.
    • Übe Atemtechniken.
    • Verlasse die Situation, anstatt dich zu engagieren.
  7. Es ist wichtig, dass du durch deine Handlungen und Worte vermittelst, dass du dem Betroffenen in seinem Kampf um die Rückgewinnung seiner Identität beistehst. Deine Akzeptanz für die Person und ihre Situation ermutigt sie, sich selbst und ihre Situation zu akzeptieren. Das ist der Schlüssel für eine freiwillige Zustimmung zu einer Behandlung.
  8. Viele Menschen mit Schizophrenie sind nicht gern in der Nähe von großen Menschengruppen. Besuche sollten sich auf kleine Gruppen oder Einzelpersonen beschränken. Setze die betroffene Person auch nicht unter Druck, etwas zu tun, was sie nicht tun möchte. Lass sie dir zeigen, wenn sie etwas tun will und lass es sie dann in ihrem eigenen Tempo tun.
    • Frage sie, wie du sie am besten unterstützen könntest.
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Teil 3
Teil 3 von 4:

Auf einen psychotischen Ausbruch reagieren

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Ein psychotischer Ausbruch ist ein Rückfall in Halluzinationen oder Wahnvorstellungen. Sie können auftreten, wenn der Betroffene seine Medikamente nicht einnimmt oder wenn eine äußere Quelle seine Symptome verschlimmert.

  1. Im Gegensatz zu dem, was in Filmen gezeigt wird, sind Menschen mit Schizophrenie im Allgemeinen nicht gewalttätig. Einige können jedoch als Folge von Halluzinationen und Wahnvorstellungen aggressiv handeln. Dann können sie zu einer Gefahr für sich selbst oder andere werden.
    • Menschen mit Schizophrenie haben z.B. ein 5%iges Risiko, im Laufe ihres Lebens Selbstmord zu begehen. Das ist eine deutlich höhere Rate als in der allgemeinen Bevölkerung.
  2. Wenn du mit einem psychotischen Anfall konfrontiert bist, dann ist dieser Punkt besonders wichtig, auch wenn du weißt, dass die Ansichten nicht mit der Realität übereinstimmen. Für Menschen mit Schizophrenie sind Halluzinationen und bizarre Gedanken nicht nur Produkte der Phantasie: Sie sind ganz real. Die Erkrankten nehmen wirklich Dinge wahr, die du nicht wahrnimmst. Aus diesem Grund solltest du versuchen, nicht über Wahnvorstellungen oder falsche Überzeugungen zu streiten.
  3. Wenn du mit unrealistischen Überzeugungen der betroffenen Person konfrontiert wirst, dann solltest du unbedingt sagen, dass du die Welt nicht auf die gleiche Weise siehst. Lass die Person aber wissen, dass die Dinge für sie anders aussehen können. Das kann ihr helfen, sich daran zu erinnern, dass sie eine Krankheit hat. Lass dich jedoch nicht auf einen Streit über diese Überzeugungen ein.
    • Wenn die betroffene Person denkt, dass du ihre Überzeugungen in Frage stellst, versuche das Thema zu wechseln. Oder lenke ihre Aufmerksamkeit auf etwas anderes, das keine Meinungsverschiedenheit hervorruft.
  4. Wenn eine Person einen psychotischen Zusammenbruch erleidet, ist es wichtig, ihr weiterhin Liebe, Freundlichkeit und Einfühlungsvermögen zu zeigen. Sage nette Dinge und erinnere sie an gute Zeiten. Wenn sie sich jedoch aggressiv verhält, halte Abstand, während du weiterhin Liebe und Unterstützung zeigst.
  5. Obwohl es nicht sehr oft vorkommt, können Menschen mit Schizophrenie gefährlich werden. In diesem Fall kann die Polizei dabei helfen, eine psychiatrische Notfalleinschätzung zu bekommen. Du solltest auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, die Person für ein paar Tage ins Krankenhaus einzuweisen, bis die Symptome unter Kontrolle sind.
    • Sei vorsichtig im Umgang mit der Polizei, vor allem, wenn der Betroffene männlich und/oder keine weiße Hautfarbe hat. Die Polizei kann gewalttätig oder mit tödlicher Gewalt reagieren, insbesondere in den USA. Dort ist die Erfolgsbilanz in Bezug auf psychisch kranke und behinderte Menschen nicht besonders positiv. [5] [6]
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Teil 4
Teil 4 von 4:

Auf sich selbst achten

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Es kann eine große Herausforderung sein, sich um jemanden mit einer psychischen Erkrankung zu kümmern. Es kann auch einen großen Einfluss auf dein eigenes Leben haben. Du musst dich vielleicht täglich mit vielen praktischen und emotionalen Problemen auseinandersetzen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass du auch auf dich selbst achtest.

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    Setze Grenzen, wenn nötig. Du kannst jemanden unterstützen, ohne in alles verwickelt zu sein, was ein geliebter Mensch durchmacht. Schütze deinen Seelenfrieden und stelle sicher, dass du weißt, wann du dich zurückziehen musst. Du kannst dem Betroffenen nicht helfen, wenn du nicht auf dich selbst achtest.
    • Wenn du merkst, dass du deine Grenze erreicht hast, dann solltest du dich möglichst an jemanden wenden, der für eine Weile einspringen und helfen kann.
  2. Plane deinen Alltag so, dass du nicht vergisst, deine freie Zeit zu nutzen. Es ist wichtig, sich die Zeit für sich selbst und die schönen Dinge zu nehmen. Denn so kannst du besser mit der Situation umgehen. Nimm dir Zeit, um allein zu sein oder mit Freunden auszugehen.
    • Geh mit Freunden ins Kino, plane bestimmte Stunden nur für dich oder lass dich ab und zu massieren.
  3. Das ist wichtig, besonders wenn du dich um jemanden kümmerst. Halte Kontakt zu Freunden, pflege deine Liebesbeziehung und besuche deine Familie, wenn du die Möglichkeit dazu hast. Ein gutes Netzwerk von Freunden und Familie wird dir helfen, zukünftige anstrengende Tage zu überstehen.
  4. Mentale und körperliche Gesundheit sind eng miteinander verbunden. Wenn dein Körper gesund ist, können auch dein Geist und deine Gefühle gesund bleiben. Treibe regelmäßig Sport und iss ausgewogene Mahlzeiten. Sport ist auch ein guter Weg, um Stress abzubauen oder dich aus einer angespannten Situation zu lösen. Wenn du dich dabei ertappst, dass du ungeduldig bist, geh joggen oder mach einen langen Spaziergang.
    • Yoga eignet sich hervorragend, sowohl den Geist als auch den Körper zu trainieren. Melde dich in einem lokalen Yogakurs an und übe, deine innere Ruhe zu finden.
  5. Dort kannst du dich mit einer Vielzahl von Menschen treffen, die alle auf unterschiedliche Art und Weise mit Betroffenen zu tun haben. Es ist ein Ort, an dem du so akzeptiert wirst, wie du bist, an dem du bedingungslose Unterstützung erfährst und an dem deine Situation vollständig verstanden wird, ohne dass du stigmatisiert wirst.
    • Ermutige die betroffene Person dazu, einer Selbsthilfegruppe beizutreten. Abgesehen davon, dass sie den Familienmitgliedern Unterstützung bieten, helfen Selbsthilfegruppen Menschen mit Schizophrenie auch dabei, persönliche Stärken und mehr Widerstandsfähigkeit zu entwickeln. Beide Fähigkeiten helfen, um gegen dieses Leiden anzukämpfen.
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Tipps

  • Nimm dir jeden Tag Zeit, um für dich allein oder mit anderen Menschen zusammen deinen Kopf frei zu bekommen und um Geduld und Empathie zu entwickeln.
  • Bleib immer ruhig, wenn ein Mensch, der dir nahesteht, Anzeichen eines Rückfalls zeigt. Anspannung und Stress können die Krankheit verschlimmern.
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Warnungen

  • Wenn der Mensch, der dir nahesteht, gewalttätig wird (gegen sich selbst oder andere), hole dir sofort Hilfe. Sei jedoch sehr vorsichtig und rufe nicht die Polizei, wenn du in den USA lebst, da sie die schizophrene Person töten könnte. [7] [8] Rufe stattdessen einen Krankenwagen, einen Arzt oder eine Suizid-Hotline an.
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Referenzen

  1. http://www.nimh.nih.gov/health/topics/schizophrenia/index.shtml?utm_source=publish2&utm_medium=referral&utm_campaign=www.kpbs.org
  2. Nordqvist, C. (2013, October 20). "What Is Schizophrenia?." Medical News Today.
  3. Brian Smith, MS. (2006). Helpful Hints about Schizophrenia for Family Members and Others. Psych Central. Retrieved on February 19, 2014,
  4. Brady, N., McCain, G. (November 29, 2004) "Living with Schizophrenia: A Family Perspective" OJIN: The Online Journal of Issues in Nursing. Vol. 10 No. 1.
  5. http://america.aljazeera.com/opinions/2015/3/a-chance-to-reduce-police-killings-of-the-disabled.html
  6. http://rt.com/usa/242769-aclu-police-shootings-disabled-americans/
  7. The Washington Post: Distraught People, Deadly Results - Officers often lack the training to approach the mentally unstable, experts say (USA)
  8. Police Brutality's Hidden Victims: The Disabled

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