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Wenn du dich in der Wildnis zurechtfinden willst und keinen Kompass hast, mach dir keine Sorgen! Es gibt Möglichkeiten, den geografischen Norden im Tagesverlauf oder während der Nacht herauszufinden. Mach dir die Sonne, Schatten und die Sterne zu Nutze, dann wirst du keine Schwierigkeiten haben, Norden zu finden und in die richtige Richtung zu laufen.

Methode 1
Methode 1 von 4:

Benutz tagsüber die Methode mit einem Stock und seinem Schatten

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  1. Wenn du in der Wildnis unterwegs bist, gibt es mit Sicherheit Zweige und Stöcke um dich herum. Ein gerader Stock von wenigstens 60 cm Länge wird einen klaren und gut sichtbaren Schatten werfen, sodass du die Richtung leicht bestimmen kannst. Je länger der Stock, desto länger und besser sichtbar wird auch der Schatten sein. [1]
    • Es ist wichtig, dass der Stock gerade ist. Wenn du einen gebogenen oder krummen Stock benutzt, wird der Schatten nicht gerade fallen und die Richtung lässt sich nur schlecht bestimmen.
    • Wie dick der Stock ist, spielt meist keine Rolle, aber etwa 1,25 cm sind normalerweise in Ordnung. Wenn es bewölkt ist, wird ein dickerer Stock einen besser sichtbaren Schatten werfen.
  2. Er muss so gerade wie möglich stehen. Ist der Boden sehr hart, musst du eventuell mit einem Messer oder einem anderen Werkzeug erstmal ein Loch machen. Schau, in welche Richtung der Schatten des Stocks fällt. Du wirst ihn benutzen, um dich zurechtzufinden. [2]
    • Mit Steinen oder Erde kannst du dafür sorgen, dass der Stock gerade steht.
    • Es ist wichtig, dass der Schatten auf ebenen Untergrund fällt, ohne Gras oder andere Vegetation. Ist der Boden uneben oder grasbewachsen, kannst du dem Schatten nicht trauen. Schaff dir einen ebenen Untergrund, wenn es sein muss.
  3. Der Stein markiert die ursprüngliche Position des Schattens. Das ist wichtig, da der Schatten mit dem Lauf der Sonne wandern wird. [3]
    • Da die Sonne von Osten nach Westen über den Himmel wandert, wirft sie auf der entgegengesetzten Seite einen Schatten. Die ursprüngliche Position des Schattens ist also dein westlichster Punkt.
  4. In dieser Zeit wird die Sonne sich ein Stück weiter bewegen. Hat sich der Schatten nach 20 Minuten noch nicht sichtbar bewegt, warte ein bisschen länger. [4]
    • Wenn du keine Möglichkeit hast, die Zeit zu bestimmen, behalt den Stock einfach im Auge. Wenn du siehst, dass sich der Schatten bewegt hat, markier die neue Position.
  5. Mit der Bewegung der Sonne wird der Schatten sich nach Osten bewegen. Markier die neue Position mit einem Stein oder einem Stock. [5]
    • Denk daran, etwas zu benutzen, was nicht wegfliegen kann. Wenn du die Positionen des Schattens verlierst, musst du von vorn anfangen.
  6. Da sich die Sonne am Himmel nach Westen bewegt, wird der neue Schatten weiter in den Osten fallen. Wenn du die beiden Steine verbindest, bekommst du eine Ost-West-Linie und hast damit einen wichtigen ersten Schritt getan, um Norden zu finden. [6]
    • Um die beiden Steine zu verbinden, kannst du entweder eine gerade Linie auf dem Boden ziehen oder einen geraden Stock so hinlegen, dass er sie schneidet.
  7. Du hast nun schon einen halben Kompass angelegt und weißt, welche Seite welche ist. [7]
    • Denk daran, dass die Richtungen auf einem Kompass Norden, Osten, Süden und Westen sind, im Uhrzeigersinn. Wenn du die Richtungen öfter mal vergisst, präg dir den Merksatz Nie ohne Seife waschen“ ein.
  8. Wenn du in dieser Position stehst, schaust du nach Norden und dein Rücken zeigt in Richtung Süden. Dein Kompass ist nun komplett. Du blickst in Richtung des geografischen Norden, da du nicht das Magnetfeld der Erde sondern die Sonne benutzt hast. [8]
    • Wenn du die Richtungen nicht wieder verlieren willst, solltest du vor dir ein ‘N’ setzen und deine Rückseite mit ‘S’ markieren.
    • Diese Methode funktioniert sowohl in der nördlichen als auch in der südlichen Hemisphäre. Der einzige Unterschied ist, dass auf der Nordhalbkugel die Sonne in deinem Rücken stehen wird und auf der Südhalbkugel vor dir. [9]
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Methode 2
Methode 2 von 4:

Benutz eine analoge Uhr und die Sonne

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  1. Halt sie so, dass du die Zeiger und ihre Position gut sehen kannst. [10]
    • Du brauchst für diese Methode eine analoge Uhr mit Stunden- und Minutenzeiger. Mit einer Digitaluhr funktioniert es nicht.
  2. In der nördlichen Hemisphäre wandert die Sonne durch den Süden. Um die Nord-Süd-Linie zu finden, musst du dich zunächst so hinstellen, dass der Stundenzeiger genau auf die Sonne zeigt. [11]
  3. Auf der Nordhalbkugel findest du dort die Nord-Süd-Linie. Norden ist auf der Seite der Linie, die von der Sonne weg zeigt. [12]
    • Manche Analoguhren haben einen verstellbaren äußeren Ring extra zu diesem Zweck. Ist das bei deiner Uhr der Fall, kannst du den Ring so einstellen, dass der Pfeil die Linie anzeigt.
    • Beachte dabei, dass diese Methode nicht perfekt ist, da die Zeitzonen nicht hundertprozentig akkurat sind. Du wirst nicht ganz exakt den geografischen Norden bestimmen können, aber du bekommst eine generelle Idee von der Richtung.
  4. Dann bestimmst du die Mitte zwischen der 12 und dem Stundenzeiger, um die Nord-Süd-Linie zu finden. [13]
    • Auf der Südhalbkugel befindet sich Norden an dem Ende der Linie, das auf die Sonne zeigt.
  5. Je nach Jahreszeit und deinem Standort kann es sein, dass du die Sommerzeit berücksichtigen musst. Dann funktioniert die Methode genauso, aber da es einen Zeitunterschied von einer Stunde gibt, musst du die 1 statt der 12 benutzen. [14]
    • Die Sommerzeit beginnt Ende März und endet Ende Oktober.
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Methode 3
Methode 3 von 4:

Finde in der nördlichen Hemisphäre den Nordstern

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  1. Der Große Wagen ist ein Teil des Sternbildes Großer Bär und eine einfache Möglichkeit, auf der Nordhalbkugel den geografischen Norden zu finden. Es handelt sich um eine recht große Konstellation, die in einer klaren Nacht sehr einfach zu finden sein sollte. [15]
    • Der Große Wagen hat seinen Namen deshalb, weil er wie ein Anhänger aussieht und eine der hellsten Konstellationen am Himmel ist. Schau nach oben und versuch, ihn zu finden.
    • Oft wird behauptet, der Nordstern sei der hellste Stern am Himmel, aber das stimmt nicht. Such ihn mit Hilfe des Großen Wagens.
  2. Das äußere Ende, das aussieht wie der Stiel eines Löffels oder die Deichsel des Wagens, besteht aus zwei Sternen. Diese nennt man Zeigersterne, denn die zeigen dir, wo der Nordstern ist. [16]
  3. Diese Linie sollte durch das obere Ende der Deichsel gehen. Der Polarstern befindet sich am Ende der Linie. [17]
    • Der Polarstern ist der hellste Stern in dieser Konstellation. Er liegt am Ende der Deichsel des Großen Wagens. Wenn du ihn gefunden zu haben glaubst, schau nach, ob er Teil einer kleinen Konstellation ist, die ein bisschen wie ein Wagen aussieht. Ist dies der Fall, hast du ihn wohl gefunden.
  4. Du blickst dann automatisch in Richtung Norden. Mit diesem Wissen kannst du auch die anderen Himmelsrichtungen bestimmen. [18]
    • Vergiss nicht: Von rechts nach links sind die Richtungen Osten, Süden und Westen.
  5. Manchmal spielt das Wetter bei dieser Methode einfach nicht mit. In diesem Fall kannst du den Großen Wagen trotzdem noch finden, musst den Abstand zum Polarstern aber schätzen. [19]
    • Der Polarstern findet sich am Ende der sechsfachen Distanz zwischen den Zeigersternen. Schau dir den Abstand zwischen den Zeigersternen an und multipliziere ihn mit sechs. So findest du die ungefähre Position des Nordsterns.
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Methode 4
Methode 4 von 4:

Navigiere auf der Südhalbkugel nach den Sternen

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  1. Wenn du dich auf der Südhalbkugel befindest, kannst du den Polarstern nicht zu Hilfe nehmen. Du musst stattdessen mit der Sternenkonstellation Kreuz des Südens arbeiten. Diese Konstellation ist auf der Südhalbkugel immer sichtbar. [20]
    • Die Konstellation besteht aus vier hellen Sternen, die einen Drachen formen, wenn du sie mit einer gedachten Linie verbindest.
  2. Etwas außerhalb des Kreuzes gibt es zwei weitere Sterne, die man Zeiger nennt. Sie liegen in etwa parallel mit den beiden Sternen im Kreuz des Südens, die am dichtesten beieinander liegen. [21]
    • Die Zeigersterne gehören zu den hellsten Sternen in der südlichen Hemisphäre. Wenn du Schwierigkeiten hast, das Kreuz des Südens zu finden, kannst du auch zuerst nach den Zeigersternen Ausschau halten.
  3. Zwei Sterne in der Konstellation, Gacrux und Acrux, liegen von den vier am weitesten auseinander. Fang oben an und denk dir eine Linie zwischen den beiden Sternen, die sich dann nach außen fortsetzt. [22]
    • Halt einen geraden Stock vor dich, um dir die Linie besser vorstellen zu können.
    • Je nach Jahreszeit trifft diese Linie möglicherweise auf den Boden, da die Konstellation mit der Erde rotiert.
  4. Ebenso wie bei der Linie aus dem Kreuz des Südens suchst du nun nach dem Mittelpunkt zwischen den Zeigersternen und verlängerst die Linie nach außen. Sie sollte die Linie kreuzen, die du aus dem Kreuz gezogen hast. An dem Punkt, wo sie sich kreuzen, liegt der geografische Süden. [23]
    • Benutz einen natürlichen Orientierungspunkt. Ein hoher Baum am Horizont zum Beispiel kann dir als Hilfe dienen, um dir zu merken, wo der geografische Süden ist.
  5. Wenn du Süden gefunden hast, musst du dich nur noch umdrehen, um Norden zu lokalisieren. Achte darauf, dass du dich um exakt 180 Grad drehst, sonst schaust du nicht nach Norden. [24]
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Tipps

  • Denk daran, wenn du dich in der Wildnis verirrst hast, solltest du an Ort und Stelle bleiben. So können Retter dich am besten finden und dir helfen. Wenn du dich bewegst, erschwerst du ihren Job und verzögerst deine Rettung.
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