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Noten lesen können ist sehr wertvoll, denn mit dieser Fähigkeit erwirbt man sich ein grundsätzliches Verstehen des musikalischen Ablaufs, der verschiedenen Geschwindigkeiten und so weiter; es ist die Basis, um viele verschiedene Instrumente spielen zu können. Viele Instrumente sind aber so außergewöhnlich, dass sie zusätzliche Notationen benötigen, um bestimmte Spieltechniken anzugeben. Die Geige ist ein solches Instrument. Noten lesen für die Geige erfordert die Kenntnis, wo die Finger und Hände zu platzieren sind, Bogenstriche und andere Techniken, um den einzigartigen und schönen Klang der Geige zu erzielen.

Methode 1
Methode 1 von 4:

Die Grundlagen lernen

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  1. Die Notenlinien bestehen aus fünf parallelen Linien, auf denen die Noten geschrieben sind. Der Schlüssel ist das allererste Zeichen links, am Anfang der ersten Notenlinien. [1] Dieser gibt an, in welchem Musikregister du spielst.
    • Geige wird nur im Violinschlüssel gespielt. Das ist das Zeichen, das einem & gleicht.
  2. Jede Note ist ein kleiner Kreis auf einer Linie oder zwischen den Linien der Notenlinien. Die Noten zwischen den Linien, von unten nach oben, sind F, A, C und E. Die Noten auf den Linien, von unten nach oben, sind E, G, H, D und F. [2]
    • Noten unter oder über den Notenlinien werden als kleine Kreise und einer kleinen, horizontalen Linie darunter oder durch deren Mitte wiedergegeben.
    • Falls es Erniedrigungszeichen (b) oder Erhöhungszeichen (#) hat, können diese neben einer Note erscheinen. Sie können aber auch am Anfang neben dem Violinschlüssel stehen. Wenn z.B. ein Kreuz auf der F-Linie steht, bedeutet das, dass jedes F in dem betreffenden Musikstück (Satz) als F# gespielt werden soll.
  3. Eine leere Saite heißt, dass sie beim Spielen nicht von einem Finger niedergedrückt wird. Auf der Geige gibt es vier leere Saitennoten: G, D, A und E. Diese Saiten gehen von der dicksten bis zur dünnsten Saite, oder von links nach rechts, wenn die Geige in Spielposition gehalten wird. [3]
    • In den Musiknoten werden diese Noten oft mit einem 0 bezeichnet.
  4. Um mehr Noten als nur G, D, A und E spielen zu können, wirst du die Saiten mit deinen Fingern niederdrücken müssen. Die Finger deiner linken Hand werden mit 1 bis 4 bezeichnet. Dein Zeigefinger ist 1, dein Mittelfinger ist 2, dein Ringfinger ist 3 und dein kleiner Finger ist 4.
    • In Musiknoten für Anfänger werden die Noten mit den Zahlen 0 bis 4 bezeichnet sein. Die 0 bezeichnet eine leere Saite, während die anderen Zahlen sich auf einen bestimmten Finger, der die Saite niederdrücken soll, beziehen. [4]
  5. Mit jedem Finger, den du auf eine Saite drückst, wirst du eine höhere Note spielen; das gilt für jede Saite.
    • Beginne damit, den Bogen über die D-Saite zu streichen, ohne sie niederzudrücken. Das wird eine Note D ergeben.
    • Setze deinen Zeigefinger auf die D-Saite und spiele. Du spielst jetzt die nächsthöhere Note der D-Tonleiter oder D-Dur.
    • Spiele die nächsten drei Noten der D-Tonleiter, indem du den Mittelfinger, den Ringfinger und den kleinen Finger auf die Saite setzest. [5]
    • Nachdem du den kleinen Finger auf die D-Saite gesetzt und diese Note gespielt hast, geh zur nächsten Saite (die A-Saite) und spiele die nächste Note dieser Tonleiter. Beginne damit, die leere A-Saite (kein Finger drückt die Saite nieder) zu spielen. Spiele dann die folgenden Noten, indem du wieder den Zeigefinger, dann den Mittelfinger und so fort niederdrückst.
    • Während du übst, die Finger der Reihe nach auf die Saite zu drücken, präge dir auch ins Gedächtnis ein, welche Finger welchen Noten entsprechen. Wenn du also z.B. ein D siehst, dann wirst du wissen, dass dies die leere D-Saite bedeutet. Wenn du ein F# siehst, dann wirst du wissen, dass du den Mittelfinger auf die D-Saite drücken musst.
  6. Beim Geigenspielen wird deine linke Hand sich um den Geigenhals legen, um die Saiten mit den Fingern niederdrücken zu können. Die Saiten können entweder nahe dem Wirbelkasten, gewöhnlich erste Lage genannt, oder näher dem Steg (dritte, vierte oder sogar fünfte Lage) gespielt werden. Diese Lagen werden in Geigennoten mit römischen Zahlen unterhalb der Note angegeben. [6] Bewege deine Hand entlang des Griffbretts, bis sie der angegebenen Lage entspricht. Erste Lage oder I bedeutet, dass deine Hand am Geigenhals nahe dem Wirbelkasten platziert sein wird. [7]
    • Diese Lagen können auch mit “1. Lage“ oder „3. Lage“ bezeichnet sein, anstatt römische Zahlen zu gebrauchen.
    • Geigennoten für Anfänger sind beinahe immer für die erste Lage geschrieben. [8]
  7. Doppelgriffe sind zwei Noten, die du gleichzeitig spielst. Auf der Geige wirst du gleichzeitig über zwei Saiten streichen. [9] Doppelgriffe werden auf den Notenlinien durch zwei übereinander gesetzte Noten dargestellt, und zwar in den entsprechenden Notenwerten.
    • Die Noten liegen nicht immer direkt übereinander. Manchmal ist ein Zwischenraum dazwischen, aber eine Note ist immer über der anderen.
    • Geigenmusik für Fortgeschrittene kann Dreifachgriffe und sogar Vierfachgriffe aufweisen, was bedeutet, dass du drei oder vier Noten gleichzeitig spielen sollst.
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Methode 2
Methode 2 von 4:

Bogenstrich-Anweisungen lesen

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  1. Es gibt eine Anzahl Zeichen, die angeben, wie der Bogen gestrichen werden soll. Ein V-Zeichen unter der Note (oder über den Notenlinien) bedeutet, dass der Bogen aufwärts gestrichen werden soll. [10]
  2. Ein Zeichen, das einem Tisch gleicht (Rechteck mit zwei Beinen) ist die Notation für den Abwärtsstrich.
  3. Über oder unter der Note kann ein Spitze-Klammer-Zeichen (>) erscheinen. Das bedeutet, dass du die Note stark spielen sollst. . [11]
  4. Ein Zeichen wie ein dickes Komma zeigt an, dass der Bogen gehoben werden soll. Wenn du dieses Zeichen über einer Note siehst, hebe den Bogen und bringe ihn zurück in die Ausgangslage. [12]
  5. Manchmal wird Musik für Geige gewisse Initialen aufweisen, die den Spieler anweisen, welcher Teil des Bogens zu benutzen ist, um eine bestimmte Note oder Stelle zu spielen. [13] Es folgen die gebräuchlichsten Initialen, die anzeigen, welcher Bogenteil zu gebrauchen ist:
    • GB: Ganzer Bogen
    • UH: Untere Hälfte des Bogens
    • OH: Obere Hälfte des Bogens
    • MB: Mitte des Bogens
  6. Du wirst noch zahlreichen anderen Bogennotationen begegnen, besonders, wenn du schwierigere Geigenmusik oder ältere Musik zu spielen beginnst. [14] Diese Notationen bezeichnen fortgeschrittene Techniken, um gewisse Klänge zu erzielen, wie:
    • ‘‘‘Col legno‘‘‘: Das bedeutet „mit dem Holz“. Benutze die Stange des Bogens, nicht die Haare, um die Saiten zu streichen. Dies kann das Holz des Bogens beschädigen, daher benutzen viele Musiker einen anderen Bogen für solche Musikabschnitte.
    • ‘‘‘Sul ponticello‘‘‘: Setze den Bogen ganz nahe am Steg der Geige an, um einen flüsternden Ton zu erzielen.
    • ‘‘‘Au talon‘‘‘: Das bezieht sich auf einen Musikabschnitt, der am Frosch des Bogens (am unteren Ende der eingespannten Haare) gespielt werden soll.
    • ‘‘‘Martelé‘‘‘: Dieser Begriff bedeutet „gehämmert“ und besagt, dass mit dem Bogen Druck auf die Saite ausgeübt werden soll, während der Bogen kräftig über die Saite gezogen wird, und dann der Bogendruck beinahe sofort wieder entfernt wird. [15]
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Methode 3
Methode 3 von 4:

Dynamische Zeichen und Stilanweisungen lesen

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  1. Vibrato ist ein Effekt, der die gespielte Note vibrieren lässt. Vibrato wird erzeugt, indem du den Finger während des Spielens beugst und streckst. [16] Diese Dynamik wird meistens mit „Vibr“ unter den Noten, die Vibrato gespielt werden sollen, angegeben. [17]
  2. Pizzicato ist eine Technik, die gewöhnlich mit „pizz“ angegeben oder ganz ausgeschrieben wird; sie gibt die Anweisung, die Note mit dem Finger zu zupfen.
    • Falls „pizz“ oder „pizzicato“ nicht ausdrücklich angegeben wird, dann soll das Musikstück mit „arco“, d.h. mit dem Bogen gespielt werden. [18]
  3. Pizzicato kann auch als Bartok Pizzicato bezeichnet sein. Das Zeichen, ein Kreis mit einer senkrechten Linie darüber, wird über der zu zupfenden Note erscheinen. Dieser Art Pizzicato wird ein zusätzliches Schnappen verliehen, indem die Saite mit zwei Fingern gezupft und auf das Griffbrett zurückgeschnappt wird. [19]
  4. Tremolo ist ein Spielstil, bei dem sehr kurze, schnelle Töne gespielt werden, indem der Bogen über der Saite hin- und hergezogen wird. Das Tremolo wird mittels kurzer schräger Striche durch den Notenstiel angegeben. [20] Das Tremolo kann entweder bemessen oder nicht bemessen sein.
    • Eine schräge Linie bedeutet 1/8 Noten-Tremolo (bemessen).
    • Zwei schräge Linien bedeuten 1/16 Noten-Tremolo (bemessen).
    • Drei schräge Linien bedeuten ein nicht bemessenes Tremolo.
  5. Stilanweisungen geben an, in welcher Stimmung die Musik gespielt werden soll. Sie sind im Allgemeinen in italienischer Sprache angegeben. [21] Einige der üblichsten Wörter, die du sehen wirst, sind:
    • ‘‘‘Con‘‘‘: Mit
    • ‘‘‘Poco a poco‘‘‘: Allmählich
    • ‘‘‘Meno mosso‘‘‘: Weniger bewegt
    • ‘‘‘Dolce‘‘‘: Süß, sanft
    • ‘‘‘Allegro‘‘‘: Schnell und lebhaft
  6. Dynamische Zeichen in Musiknoten zeigen an, wie laut oder leise du spielen sollst. Sie erscheinen allgemein unter den Notenlinien und werden sich im Verlauf des Stücks ändern. Ebenfalls auf Italienisch geschrieben reichen sie von sehr leise (pianissimo) über mezzo (mittel) zu fortissimo (sehr laut). [22]
    • Dynamische Zeichen erscheinen meist in Form kleiner Buchstaben, wie p (piano), mf (mezzo forte), ff (fortissimo) und so weiter.
    • Crescendo und Diminuendo werden ebenfalls gebraucht; diese zeigen an, dass du allmählich lauter oder leiser spielen sollst. Sie werden üblicherweise mittels eines langen, dünnen Zeichens, das einer Möhre gleichsieht, oder einem sich verdickenden oder verjüngenden Akzentzeichen dargestellt.
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Methode 4
Methode 4 von 4:

Geigen-Tabulatur lesen

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  1. Tabulatur oder „Tab“ ist eine Art Stenographie, welche dir sagt, wo und wann du einen Finger auf eine Saite setzen sollst, um eine Note zu spielen. Diese Art Notation sagt dir jedoch oft nicht, wie lange die Note ausgehalten werden soll. Eine Tabulatur hat vier Linien, die jeweils einer Saite entsprechen. . [23]
    • Die Linien sind von unten nach oben mit G, D, A und E bezeichnet.
  2. Ein ‚Tab‘ wird dir sagen, wo du welchen Finger für eine bestimmte Note hinsetzen sollst, und wenn du die Orte bereits markiert hast, wird es einfacher sein, eine Tabulatur zu lesen. Diese Markierungen können mit Klebeband oder einem Klecks Farbe oder Tippex direkt auf dem Griffbrett der Geige angebracht werden. Miss die Stellen dieser Markierungen vom Sattel aus entlang dem Griffbrett. [24]
    • ‘‘‘1. Griffleiste‘‘‘: 2,4 cm vom Sattel entfernt
    • ‘‘‘2. Griffleiste‘‘‘: 5 cm vom Sattel entfernt
    • ‘‘‘3. Griffleiste‘‘‘: 7,4 cm vom Sattel entfernt
    • ‘‘‘4. Griffleiste‘‘‘: 9,8 cm vom Sattel entfernt
  3. Jedem Finger (außer dem Daumen) deiner linken Hand wird eine Zahl, die einer Griffleiste zugeordnet ist, entsprechen. Der Zeigefinger ist 1, der Mittelfinger ist 2, der Ringfinger ist 3 und der kleine Finger ist 4. Eine 0 bedeutet eine leere Saite (kein Finger drückt die Saite nieder).
  4. Jede Note wird auf einer bestimmten Saiten-Linie der Tabulatur mit einer Zahl bezeichnet sein. Zum Beispiel, wenn eine 0 auf der obersten Linie der Tabulatur erscheint, bedeutet das, dass du die leere E-Saite spielen sollst (keinen Finger auf die Saite drücken). Erscheint eine 1 auf der obersten Linie der Tabulatur, wirst du mit dem Zeigefinger auf der E-Saite auf die erste Griffleiste drücken. Wenn du eine 3 auf der dritten Linie der Tabulatur siehst, wirst du auf der A-Saite mit dem Ringfinger auf die dritte Griffleiste drücken. [25]
  5. Es gibt eine große Auswahl an Liedern, die für Geigen-Tabulatur geschrieben und im Internet erhältlich sind. Tippe „Geigen-Tabulatur-Musik“ in eine Suchmaschine, um Lieder in verschiedenen Schwierigkeitsgraden zu finden.
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