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Viele Menschen, die sich ein Alkoholproblem eingestehen, wissen nicht, dass es Alternativen zu den anonymen Alkoholikern gibt. In diesem Artikel geht es vor allem um die CORE -Methode: C ommit (sich festlegen), O bjektifizieren, R eagieren, E rleben. Mit diesen einfachen Methoden kannst du den Alkohol still und heimlich, kostenlos und von zuhause aus in Würde besiegen.

Teil 1
Teil 1 von 2:

Was steckt hinter deinem Alkoholkonsum?

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  1. Bevor du die CORE -Methode erfolgreich anwenden kannst, musst du das Problem sehen. Bei den anonymen Alkoholikern wird der Alkoholismus als Krankheit angesehen, die nur eine höhere Macht heilen kann. Abseits der anonymen Alkoholiker gibt es jedoch auch andere Modelle der Abhängigkeit. Eine sinnvolle Art, ein Alkoholproblem zu betrachten, ist, es unter dem Aspekt der Überlebensinstinkte zu sehen. Wenn wir annehmen, dass das Gehirn aus einem menschlichen Teil (ich) und einem tierischen Teil (es) besteht, fokussiert sich der tierische Teil nur auf das Überleben. Bist du alkoholabhängig, denkt dieser Teil, dass du Alkohol zum Überleben brauchst. Du könntest es also auch als dein "Alkoholgehirn" bezeichnen. Wenn du nicht verstehst, wie es funktioniert, kann es dein menschliches Gehirn leicht austricksen und zum Trinken bringen. [1]
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Teil 2
Teil 2 von 2:

Wende CORE an

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  1. Du brauchst keinen Alkohol zum Leben. Nimm dir vor, für immer die Finger davon zu lassen. [2] Wenn du bereit dazu bist, sprich die Worte aus: "Ich werde nie wieder trinken." Achte darauf, wie du dich dabei fühlst. Hast du Angst, gerätst in Panik, fühlst Wut oder Depression oder andere negative Emotionen, ist dein Alkoholgehirn am Werk. Ganz ehrlich: Natürlich wird es dir am Anfang richtig schlecht gehen. Dein Körper hatte wer weiß wie lange Zeit, sich an den Alkohol zu gewöhnen. Er denkt, dass es ohne nicht geht. Er muss erst wieder lernen, ohne den Alkohol zu funktionieren, und das geschieht in einer Lernkurve. Lass deinem Körper die Zeit, die er braucht.
    • Deine Neuronen, die einige Zeit lang vom Alkohol eingelullt wurden, erwachen auf einmal alle zu neuem Leben. Dadurch kann es passieren, dass du einige Tage lang Schlafstörungen hast. In dieser Zeit wird dein Alkoholgehirn dir allerlei Lügen auftischen. Entlarv diese Lügen und beschäftige dich, bis du deinen Rhythmus wiedergefunden hast.
  2. Das menschliche Gehirn ist wesentlich schlauer als das Alkoholgehirn. Letzteres glaubt, ohne Alkohol nicht leben zu können. Überliste dein Alkoholgehirn, indem du es als separaten Organismus ansiehst, der nicht Teil von dir ist, wenn es zu dir spricht. Objektifiziere es und sag: "Das Alkoholgehirn will einen Schnaps". Nicht du willst das. Wenn du dein Alkoholgehirn auf diese Weise objektifizierst, hat es keine Macht mehr über dich. Die Macht liegt ganz allein bei dir. Es wird versuchen, dich zum Trinken zu überlisten, aber du bist einfach zu schlau. [3]
    • Es wird wirklich alles versuchen, um dich zu überzeugen, weil es fälschlicherweise annimmt, dass es Alkohol zum Leben braucht. Wenn es dir schlecht geht, wird es dir vorgaukeln, dass es dir mit einem Drink besser gehen wird. Wenn es dir gut geht, wird es dich zum Trinken animieren, um zu feiern. Es wird einfach jede Situation und jede Stimmung als Entschuldigung vorschieben. Wann immer ein Gedanke oder Gefühl in dir den Wunsch nach Alkohol weckt, versucht dein Alkoholgehirn, dich zu überlisten.
  3. , wenn es sich meldet. Das wird dafür sorgen, dass es leiser wird, denn es stellt fest, dass es keine Kontrolle über dich hat und dich nicht zum Trinken zwingen kann. Es wird sich die ausgebufftesten Gründe einfallen lassen, warum du trinken solltest (vor allem zu Anfang), aber da du das weißt, wirst du ihm immer einen Schritt voraus sein. Vergiss nicht, jeder Gedanke und jedes Gefühl, das dir einen Drink nahelegt, ist das Alkoholgehirn, das sich verzweifelt an seiner Macht festzuklammern versucht. Deine Antwort ist immer die gleiche: "Ich trinke nie." Und dann machst du einfach mit deinem Tag weiter. Lass dich nicht auf Diskussionen ein. Du trinkst niemals. [4]
    • Wenn dir Freunde einen Drink anbieten, sag: "Nein danke, ich trinke nicht mehr" oder "Ich mag es lieber etwas ruhiger angehen lassen" - wenn du dich nicht erkläre willst, kannst du auch einfach "Nein, danke" sagen. Trinken deine Freunde regelmäßig, solltest du jedoch am besten ehrlich und direkt sein, damit sie dich diskret unterstützen können. Unterstützen sie deine Entscheidung nicht, such dir neue Freunde.
    • Mit der Zeit wird sich dein Alkoholgehirn entmutigen lassen und wird dich immer weniger nerven. Es wird gar nicht solange dauern, dann wirst du ein Experte im Umgang mit deinem Alkoholgehirn sein und keine Probleme mehr damit haben, nüchtern zu bleiben.
  4. Wenn du dich entscheidest, mit dem Alkohol aufzuhören, wird dein größtes Problem erstmal sein, den Alltag ohne Alkohol zu bewältigen. Wenn du nur zuhause sitzt und nichts zu tun hast, wird dein Alkoholgehirn dich bald nerven, doch etwas zu trinken, und es wird schwierig sein, es zum Schweigen zu bringen, weil dein menschliches Gehirn im Leerlauf läuft. Daher musst du Strategien entwickeln, um dein menschliches Gehirn zu beschäftigen. Finde neue Hobbys oder entdecke alte wieder, damit du dich nicht langweilst. Komm wieder in Form, bastle an einem alten Auto oder wag dich in eine neue Beziehung. Lern kochen oder ein Instrument zu spielen, dekorier das Haus oder geh mit Freunden ganz ohne Alkohol aus. Schreib hilfreiche Artikel für wikiHow. Spar das Geld, das du sonst für Alkohol ausgegeben hättest und gönn dir etwas Tolles davon. Feiere jedes nüchterne Jubiläum, sei es eine Woche oder ein Jahrzehnt. Es wird von Mal zu Mal besser und leichter werden. [5]
    • Hab keine Angst vor einem Ausrutscher oder Rückfall. Dahinter steckt dein Alkoholgehirn, das dir eine Ausrede liefern will, warum du einknicken und aufgeben solltest.
    • Irgendwann wird CORE zu einem Automatismus und es wird dir nicht mehr schwerfallen, nüchtern zu bleiben. Manchmal wirst du dich schlecht, wütend, traurig oder depressiv fühlen, aber das ist normal. Wenn das Alkoholgehirn diese Gefühle einsetzt, damit du wieder zur Flasche greifst, wirst du wissen, wie du damit umzugehen hast. Du bist besser, klüger, witziger, geistreicher und sogar größer, wenn du deinem Alkoholgehirn entschieden entgegentrittst.
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Tipps

  • CORE funktioniert auch für Abhängigkeiten von anderen Substanzen. Diese Techniken kannst du auch anwenden, um von Zigaretten, Medikamenten, Drogen und anderen Dingen loszukommen. Alle Abhängigkeiten funktionieren prinzipiell gleich, wenn es darum geht, sie zu überwinden. Ersetz das Wort "Alkohol" einfach durch jeden anderen Begriff, der deine Abhängigkeit beschreibt. Du musst keine ungesunden Substanzen konsumieren, du weißt es besser. CORE und ähnliche Ansätze können dir helfen, die Kontrolle schnell und möglichst unkompliziert wiederzuerlangen. Eine Sucht ist ein starker Gegner, aber Wissen ist Macht.
  • Technisch gesehen ist dein menschliches Gehirn dein Neokortex und das tierische Gehirn, also dein Alkoholgehirn, ist das Mittelhirn. Dein Neokortex ist eine komplexe und bewusste Abteilung deines Hirns, die zum Beispiel für deinen Sinn für Individualität und deine Persönlichkeit verantwortlich ist. Das Mittelhirn hingegen ist eine unterbewusste Abteilung und regelt deine Überlebensfunktionen wie Atmen, Essen, Sex und ähnliche Dinge. Wenn du alkoholabhängig wirst, wird Alkoholkonsum zu einem vom Mittelhirn als Überlebensdrang kategorisiert. Es bekommt den Alkohol aber nur, wenn du dich bewusst zum Trinken entscheidest. Diese Entscheidung trifft dein Neokortex. Wenn dein Neokortex (dein Ich) lernt, wie das Mittelhirn funktioniert, hat das Mittelhirn keine Gewalt mehr über dich und bekommt keinen Alkohol mehr. Du hast also die Kontrolle und kannst aufhören.
  • Finde etwas anderes als den Alkohol, worauf du deine Abhängigkeit projizieren kannst. Geh joggen, spazieren oder auf den Heimtrainer und quatsch dabei mit deinen Freunden; du kannst auch in der Natur radeln gehen. Powere dich aus, schnapp frische Luft und trink viel Wasser. Eventuell wirst du süchtig nach diesem gesunden Lebensstil!
  • Eventuell üben deine Freunde Druck auf dich aus, weil du nicht mit ihnen trinkst. Da spricht ihr Alkoholgehirn aus ihnen. Ignoriere es einfach.
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Warnungen

  • Wenn du ein sehr ernsthaftes Alkoholproblem hast und einen kalten Entzug machst, ohne dabei medizinische und psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, besteht das Risiko, dass du bei einem eventuellen Rückfall sehr viel trinken könntest. Dein Alkoholgehirn versucht, den "verpassten" Alkohol auf einmal nachzuholen. Das darf unter gar keinen Umständen passieren! Ein solches Besäufnis könnte zu einer Alkoholvergiftung, Leberversagen oder sogar zum Tod führen.
  • Bist du schwerer Alkoholiker, solltest du wenigstens für ein paar Tage in eine Klinik gehen, um dich vor medizinischen Problemen zu schützen. Wenn die anonymen Alkoholiker nichts für dich sind, lass dich von der Klinik jedoch nicht zu einer Therapie einschreiben, nachdem du die körperlichen Symptome überwunden hast. Diese Programme bauen fast immer auf den 12 Schritten der AA auf. Geh wieder nachhause, zieh dein CORE durch und trink einfach nicht.
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Was du brauchst

  • Ablenkung . Es hat absolute Priorität, dass du dich von deinem Alkoholgehirn ablenkst!
  • Erinnerungen . Manchmal wird dein Alkoholgehirn versuchen, dich zum Trinken zu verlocken, indem es mit Erinnerungen an gute Zeiten winkt - Spaß, Partys, angenehme Momente mit Alkohol. Du musst sofort aktiv dagegen angehen und zum Beispiel alle Gründe auflisten, warum du mit dem Trinken aufgehört hast. Vergiss nicht, was der Alkohol in deinem Leben alles kaputtgemacht hat, die Schuldgefühle, Scham, soziale Isolation, Probleme mit dem Gesetz und dem Geld, zerstörte Beziehungen und nicht zuletzt gesundheitliche Probleme. Wenn dein Alkoholgehirn sagt "Weißt du noch, als du auf dieser tollen Party betrunken warst...", beende den Satz mit "...und ich jemanden verletzt habe, der mit wichtig war", "...und ich verhaftet wurde" oder "...und ich mich den ganzen nächsten Tag elend gefühlt habe". Vergiss nicht, die kurzfristigen guten Momente rechtfertigen nicht die langfristigen Folgen des Trinkens.

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