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"Bauern lieben das Landleben. Sie beobachten und nähren das Wachstum von Pflanzen. Sie leben gern in der Gegenwart von Tieren. Sie arbeiten gern draußen. Sie lieben das Wetter, auch wenn es schlecht ist. " - Wendell Berry.

Du willst also ein Bauer werden, hast jedoch noch nie etwas angebaut oder Vieh gezüchtet? Keine Sorge – dieser Artikel bringt dich auf den richtigen Weg, deinen Traum vom Landleben in die Tat umzusetzen.

Teil 1
Teil 1 von 2:

Mehr über Landwirtschaft lernen

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  1. Es ist harte Arbeit, erfordert viel Verantwortung und ist mit Sicherheit auch kein Vorhaben, mit dem man schnelles Geld verdient. Große Teile des Sektors stecken in alten Traditionen fest. Wenn du noch nie in deinem Leben Erfahrungen mit der Landwirtschaft gesammelt hast, musst du davon ausgehen, dass sich Bauern und Nicht-Bauern gleichermaßen über dich wundern werden. Die Frage „Warum willst du in die Landwirtschaft gehen?“ solltest du mit Selbstvertrauen beantworten können.
    • Geh davon aus, dass du auf Kritik und dumme Bemerkungen stößt. Die meisten Leute in der Landwirtschaft sind jedoch Willens, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, wenn jemand ohne vorherige Erfahrung Bauer werden will.
  2. In den meisten Fällen gibt es zwei Arten: Ackerbau, dazu gehören Feldfrüchte (Ölsaaten, Getreide und Zwischensaaten), Obstgärten, Beerenfarmen und Weinberge, Gemüseproduktion, Heuproduktion und Silageproduktion, sowie Viehzucht, also die Zucht und Aufzucht von Fleisch- und Milchrindern, Schweinen, Geflügel, Pferden, Schafen, Ziegen, Bienen oder exotischen Tieren. Organischer Anbau ist ein weiterer Sektor der Landwirtschaft, der sowohl Ackerbau als auch Viehzucht abdeckt und zu den nicht konventionellen Produktionsformen zählt.
    • Kommerzielle/Industrielle Höfe bestehen aus mehr als einem Betrieb. Ein Milchhof kann zum Beispiel nicht rentabel sein ohne Silage, Heu und Getreide anzubauen. Ein reiner Ackerbaubetrieb erntet in Rotationsform mindestens zweimal pro Saison, wobei Getreide, Ölsaaten und/oder Zwischensaaten jedes Jahr abgewechselt werden, damit der Markt für diese Produkte bedient werden kann. Normalerweise sagt man, dass je größer ein Hof, desto weniger Sektoren von ihm abgedeckt werden. Dies ist jedoch nicht immer richtig und muss deine Entscheidung, womit und wie du deine Landwirtschaft betreiben willst, nicht beeinflussen. Du hast jedes Recht zu wählen, welche Betriebe und Sektoren du auf deinem Hof möchtest.
    • Viele Familienhöfe, die sich auf einen einzelnen Betrieb stützen – ob groß oder klein – enthalten mindestens fünf oder mehr Zweige. Es ist nicht unüblich, dass ein Familienbetrieb gemischt ist, also sowohl Ackerbau als auch Viehzucht betreibt.
  3. Suche Höfe aus, die eher der Art Betrieb entsprechen, den du führen möchtest. Erkundige dich, ob es einen in deiner Gegend gibt, den du besuchen kannst. Führe eine Internetsuche nach Bauernmärkten in der Nähe aus und besuche diese. Hier findest du ernsthafte und aktive Produzenten, mit denen du dich über die Landwirtschaft unterhalten kannst.
    • Frage, wie sie was tun (z.B. was sie anbauen oder züchten), wie sich ihr Hof mit der Zeit verändert hat, wie sie die Entwicklung ihres Sektors beurteilen und ob du sie einmal auf ihrem Hof besuchen kannst. Landwirte sind normalerweise freundliche, bescheidene, gastfreundliche Menschen, wenn manche auch reservierter sind als andere.
    • Auf Bauernmärkten kann man auch Landwirte kennen lernen, die sich auf eine besondere Art der Landwirtschaft spezialisiert haben (wie Ziegenkäse, Beeren, etc.).
  4. Lies Bücher über die Art Landwirtschaft, der du dich widmen möchtest. Suche im Internet nach Artikeln und Foren über die Landwirtschaft. Online-Foren sind ein toller Ort, um mit Landwirten und Landwirtschaftsexperten zu sprechen.
    • Finde bei deiner Recherche heraus, welche Fähigkeiten notwendig sind, um erfolgreich zu sein. Wie sieht der Markt für das Produkt aus? Ist diese Art Landwirtschaft kompatibel mit deinem Wohnort?
  5. Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie man sich in Kursen über die Landwirtschaft informieren kann. Dazu gehören ein Studium der Landwirtschaft oder Umweltwissenschaft an einer Universität. Natürlich muss man keine Universität besuchen, um Landwirt zu werden. Führe eine Suche im Internet aus um zu sehen, ob es in deiner Nähe landwirtschaftliche Kurse gibt.
    • Landwirte sind heute Geschäftsleute und sogar Unternehmer. Sie müssen überleben können. Verstehe die Ökonomie und Richtlinien der Landwirtschaft und belege Kurse in Agrobusiness an einer Schule oder Universität. Wenn du es über das Arbeitsstadium hinaus schaffen willst, musst du über alle Aspekte der Landwirtschaft informiert sein.
  6. In manchen Gegenden lohnt sich die Landwirtschaft mehr als in anderen, und manche Gegenden eignen sich besser für bestimmte Arten der Landwirtschaft als andere. Oder finde heraus, welche Höfe es in der jeweiligen Gegend gibt bevor du dich zu einem Umzug entscheidest, und ob deine Art der Landwirtschaft sich in dieser jeweiligen Gegend eignet oder nicht.
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Teil 2
Teil 2 von 2:

Erfahrung aus erster Hand sammeln

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  1. Dies ist der wichtigste Schritt auf deinem Weg zum Landwirt, da du Arbeit im Austausch für eine Lernerfahrung anbietest und mehr notwendige Erfahrungen sammelst, während du als Angestellter auf eine Hof arbeitest. Da du gerade erst beginnst, steigst du ganz unten in der Nahrungskette ein (wie in den meisten Berufen). Es gibt mehrere Möglichkeiten, auf einem Hof zu arbeiten.
    • Erkundige dich nach offiziellen Programmen zu Ackerbau und Viehzucht. Solche Kurse sind eine tolle Möglichkeit, neue Landwirte mit erfahrenen Landwirten oder solchen, die in Rente gehen, bekannt zu machen. Es gibt Programme, die Beratung durch Landwirte bieten oder Verbindungen zu Landbesitzern herstellen, die in Rente gehen.
    • Nimm an einem Schulungsprogramm für zukünftige Landwirte teil. Es gibt einige davon, du findest sie in einer einfachen Internetsuche (gib einfach ‚Schulung Landwirte [dein Ort]‘ in die Suchmaschine ein).
    • Nimm an einem Programm wie WWOOF (World Wide Opportunities on Organic Farms) teil. Wähle dein Land aus und erkunde alle Möglichkeiten in deiner Gegend. WWOOF kann eine tolle Möglichkeit sein, mit organischem Anbau zu beginnen und bietet viele Möglichkeiten, da du verschiedene Höfe besuchen kannst. [1]
  2. Die Bezahlung für Arbeiter oder Hilfsarbeiter ist in der Landwirtschaft oft sehr gering oder fehlt ganz. Bei vielen Stellen ist die Wohnung mit inbegriffen, normalerweise aber nur saisonal (z.B. während der Wachstums- und Erntezeit, aber nicht während des Winters).
  3. Beobachte, was Leute tun und bitte sie, es dir beizubringen; oftmals musst du sicher auch fragen, warum sie das tun, was sie tun. Im ersten Jahr deiner Arbeitserfahrung auf Bauernhöfen wirst du viel und sehr unterschiedliche Dinge lernen, wie einen Ölwechsel beim Traktor zu machen, Maschinen zu reparieren, die Kühe zum Melken vorzubereiten, Weiden zu pflegen und die Beweidung zu verwalten, Futter für das Vieh herzustellen und sogar wie man den Unterschied zwischen Weizen und Gerste erkennt.
    • Du darfst nicht erwarten, ein Landwirt zu werden, ohne die Techniken und Kunstgriffe zu lernen, die hinter den Abläufen auf einem Bauernhof stecken. All dies lernt man am besten durch Erfahrung. Bücher und wikiHow Artikel können dir nur so viel erzählen: die echte Landwirtschaft (oder Viehzucht) entsteht erst durch deine Erfahrung.
  4. Du musst willens sein, alles zu tun und zu lernen, was auf einem Bauernhof getan werden muss. Viele dieser Tätigkeiten erfordern etwas Zeit, um sie zu erlernen (und eine gute Portion körperliche Arbeit). Wenn es etwas gibt, das du nicht tun willst oder nicht gern tust, sage es im Voraus. Du musst aber wissen, dass dies diene Möglichkeiten einschränkt. Wenn du jedoch zum Beispiel nicht gern ein krankes, sterbendes Tier erlöst, erkennst du wahrscheinlich nicht, dass du diesem Tier den größten Gefallen tust, damit es nicht weiter leidet. Andere Beispiele sind:
    • Ställe ausmisten
    • Auf Leitern und Getreidespeicher klettern
    • Maschinen wie einen Pflug, einen Traktor oder einen Mähdrescher betreiben
    • Ungeziefer wie Retten und Kaninchen töten
    • Mit ungezogenen Tieren umgehen, die dich verletzen können.
    • Futter- und Melkpläne einhalten
    • 12 Stunden hintereinander oder oft mehr ernten oder mähen, mit wenigen oder ganz ohne Pause.
    • Pestizide auf Felder ausbringen
    • Schlachten und zerlegen
    • Vieh einschläfern
    • Maschinen reparieren und/oder warten, kranke Tiere behandeln, etc.
  5. In der Landwirtschaft muss man sich oft bücken, heben, ziehen und kriechen. Nur wer körperlich fit ist, kann diese körperliche Arbeit leisten, da man oft an seine körperlichen Grenzen stößt.
    • Scheue dich nicht vor mechanischen Aufgaben. Mach dich soweit wie möglich mit den Maschinen und deren sicherer Benutzung vertraut, und damit wie man sie repariert und wartet. Auch die kleinsten Höfe brauchen meist einen kleinen Traktor und eine Fräse.
  6. Dies klingt vielleicht oberflächlich, aber wenn du in Jeans und Gummistiefeln in eine Rechtsanwaltskanzlei marschierst, wäre dies ebenso fehl am Platz wie einen Anzug und teure Schuhe auf einem Bauernhof zu tragen. Wenn du gerade erst mit der Landwirtschaft beginnst, kommt wahrscheinlich eine Menge körperlicher Arbeit auf dich zu. Trage ein T-Shirt, Jeans und Arbeitsstiefel mit Stahlkappen, die dem Sicherheitsstandard genügen sollten.
    • Investiere in ein gutes Paar Arbeitshandschuhe, da du Materialien und Werkzeuge anfassen musst, die in kürzester Zeit zu hässlichen Blasen, verletzten Fingern oder Abschürfungen führen können. Sie sind auch ideal, wenn du dir die Hände nicht sehr schmutzig machen willst.
    • Wenn du langes Haar hast, binde es zu einem Zopf, so dass es sich nicht verfangen kann. Ein Hut oder eine Mütze ist auch ideal, um Augen und Kopf vor der grellen Sonne zu schützen.
  7. Lachen lässt den Tag schneller vorübergehen, vor allem, wenn deine Muskeln schmerzen und du das Gefühl hast, dass dir gleich die Finger abfallen, und das Wetter deine Pläne schon wieder durchkreuzt hat. Eine positive Einstellung ist auf jedem Bauernhof nützlich!
  8. Meist dauert es mindestens ein bis zwei Jahre Arbeit auf einem Bauernhof, bevor man sich als „gut genug“ erachten kann, wirklich ein Hofbesitzer und Betreiber einer Landwirtschaft zu werden.
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Tipps

  • Bewahre einen offenen Geist und lerne so viel du kannst. Du wirst Fehler machen, also nimm es nicht persönlich, wenn du dadurch in Schwierigkeiten kommst, sondern lerne deine Lektion daraus.
  • Wende deinen gesunden Menschenverstand und dein Bauchgefühl an, und wenn du nicht sicher bist, bitte um Hilfe.
  • Sei pünktlich und nett zu deinem Chef!
  • Bevor du eine Landwirtschaft beginnst, solltest du die Dinge mit einem kleinen Garten oder Haustier besser verstehen lernen.
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Warnungen

  • Die Landwirtschaft ist nicht für jeden geeignet. Nach den ersten Monaten stellst du vielleicht fest, dass es dir nicht gefällt. Daher ist es besser, zuerst für jemand anderen zu arbeiten als selbst einen Hof zu beginnen und es danach zu bereuen.
  • Die Landwirtschaft kann extrem gefährlich sein, vor allem da du ständig mit Tieren und Maschinen arbeitest. Die meisten Arbeitgeber bieten keine Unfallversicherung für ihre Arbeiter an, daher solltest du das Risiko kennen und vorsichtig sein!
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