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Die Opportunitätskosten werden definiert als das, was dir entgeht, wenn du dich für die eine, statt für die andere Möglichkeit entscheidest. Bei diesem Konzept wird basierend auf deiner Entscheidung das, was dir entgeht, mit dem, was du gewinnst, verglichen. Opportunitätskosten können gemessen werden, es kann aber auch sein, dass sie schwer zu bestimmen sind. Wenn du das Konzept der Opportunitätskosten verstehst, kann dir das dabei helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Die Opportunitätskosten berechnen

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  1. Wenn du eine Wahl zwischen zwei Alternativen hast, berechne die möglichen Erträge aus beiden Alternativen. Da du dich nur für eine der Alternativen entscheiden kannst, verlierst du die möglichen Erträge aus der anderen Option. Dieser Verlust sind deine Opportunitätskosten. [1]
    • Nehmen wir z. B. an, deine Firma hat 100.000 € an zusätzlichen Geldern und du musst zwischen der Investition in Sicherheiten und dem Kauf neuer Betriebsanlagen entscheiden.
    • Wenn du dich für die Investition in Sicherheiten entscheidest, kann es sein, dass du Erträge aus diesem Investment erhältst. Aber du verwirkst jegliche Profite, die du aus dem Kauf neuer Anlagen bekommen hättest.
    • Wenn du dich auf der anderen Seite für den Kauf neuer Anlagen entscheidest, bekommst du vielleicht einen Ertrag auf diese Investition in Form von höherem Umsatz. Du verwirkst aber Profite, die du vielleicht aus der Investition in die Sicherheiten bekommen hättest.
  2. Recherchiere die Optionen und schätze für jede den finanziellen Ertrag ab. Nehmen wir im Beispiel oben an, dass der erwartete Ertrag auf die Investition im Aktienmarkt 12 % beträgt. Dein potenzieller Gewinn beträgt also 12.000 €. Die neuen Anlagen könnten auf der anderen Seite zu einem zehnprozentigen Anstieg deiner Gewinnmarge führen. Dein potenzieller Ertrag aus diesem Investment wären also 10.000 €.
  3. Manchmal ist die beste Alternative nicht die lukrativste, vor allem auf kurze Sicht. Entscheide, welche Option basierend auf deinen langfristigen Zielen, nicht nur in Bezug auf den potenziellen Ertrag, die beste für dich ist. Das Unternehmen im Beispiel oben entscheidet sich z. B. vielleicht dafür, das Geld in neue Anlagen statt in den Aktienmarkt zu investieren. Auch wenn das Investment im Aktienmarkt kurzfristig einen höheren potenziellen Ertrag hat, ermöglichen die neuen Anlagen eine Steigerung der Effizienz und das Senken der Opportunitätskosten. Dies hat einen langfristigen Einfluss auf die Gewinnmarge.
  4. Die Opportunitätskosten sind der Unterschied zwischen der lukrativsten und der gewählten Alternative. Im Beispiel oben ist die lukrativste Alternative die Investition in Sicherheiten, welche einen möglichen Ertrag von 12.000 € bringt. Die Option, für die sich die Firma allerdings entschieden hat, war die Investition in neue Anlagen mit einem Ertrag von 10.000 €.
    • Opportunitätskosten = lukrativste Alternative - gewählte Alternative.
    • Die Opportunitätskosten des Kaufs neuer Anlagen liegen bei 2.000 €.
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Geschäftliche Entscheidungen bewerten

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  1. Die Kapitalzusammensetzung gibt an, wie ein Unternehmen seinen Betrieb und den Wachstum finanziert. Sie ist eine Mischung aus den Schulden und dem Eigenkapital der Firma. Schulden oder Forderungen können in Form von ausgegebenen Anleihen oder Krediten bei Finanzinstituten sein. Das Eigenkapital kann in Form von Lagerbestand oder Rücklagen sein. [2]
    • Unternehmen müssen die Opportunitätskosten bewerten, wenn sie sich zwischen Schulden und Eigenkapital entscheiden.
    • Wenn ein Unternehmen sich Geld leihen will, um eine Erweiterung zu finanzieren, dann steht das für die Rückzahlung des Kredits inklusive der Zinsen verwendete Geld nicht für eine Investition ins Inventar zur Verfügung.
    • Die Firma muss die Opportunitätskosten einschätzen, um zu sehen, ob die durch Schulden ermöglichte Erweiterung auf lange Sicht ausreichend Umsatz generieren wird, um ein Übergehen der Investition in den Lagerbestand zu rechtfertigen. [3]
  2. Die Opportunitätskosten werden oft berechnet, um finanzielle Entscheidungen zu bewerten. Firmen können die Opportunitätskosten allerdings auch nutzen, um den Einsatz anderer Ressourcen wie z. B. Personenstunden, Zeit oder mechanischen Output zu regulieren. Die Opportunitätskosten können mit jeder Ressource bestimmt werden, die in der Firma eingeschränkt vorhanden ist. [4]
    • Die Firmen müssen Entscheidungen in Bezug darauf treffen, wie sie diese Ressourcen auf verschiedene Projekte verteilen. Die für ein Projekt aufgewandte Zeit wird von etwas anderem abgezogen.
    • Nehmen wir z. B. an, ein Möbelhersteller mit 450 verfügbaren Personenstunden die Woche wendet zehn Personenstunden pro Stuhl auf, um damit 45 Stühle die Woche herzustellen. Das Unternehmen entscheidet sich, zehn Sofas die Woche herzustellen, die je 15 Personenstunden benötigen. Dies verbraucht 150 Personenstunden und ergibt zehn Sofas.
    • Sie haben 300 Stunden für die Herstellung von Stühlen übrig; dies ergibt 30 Stühle. Die Opportunitätskosten der zehn Sofas sind daher 15 Stühle .
  3. Wenn du Unternehmer bist, wirst du deine gesamte Zeit in deiner neuen Firma verbringen. Dies ist allerdings Zeit, die du für die Arbeit in einem anderen Job hättest aufwenden können. Dies sind deine Opportunitätskosten. Wenn du in einem anderen Arbeitsfeld ein hohes Einkommen erzielen könntest, musst du entscheiden, ob es sich für dich lohnt oder nicht, dein neues Geschäft zu gründen. [5]
    • Nehmen wir z. B. an, du bist ein Koch, verdienst 23 € die Stunde und entscheidest dich dafür, deinen Job zu kündigen, um dein eigenes Restaurant zu eröffnen. Bevor du überhaupt einen Cent in der neuen Firma verdienst, musst du Zeit für den Kauf von Nahrungsmitteln, die Einstellung von Personal, das Mieten eines Gebäudes und die Eröffnung des Restaurants aufwenden. Du wirst irgendwann Umsatz machen, aber die Opportunitätskosten wären die Summe, die du verdient hättest, wenn du während der Zeit in deinem alten Job weitergearbeitet hättest.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Persönliche Entscheidungen bewerten

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  1. Finde heraus, welche Arbeiten im Haushalt deine Zeit auffressen. Entscheide, ob die hierfür aufgewandte Zeit dir Zeit stiehlt, die du für etwas anderes hättest aufwenden können, das du als wertvoller erachtest. Hausarbeiten wie Waschen und Putzen kommen vielleicht deiner Arbeit in die Quere, wenn du oft von zuhause aus arbeitest. Außerdem kann die für Hausarbeiten eingesetzte Zeit dich daran hindern, andere, angenehmere Aktivitäten auszuüben, z. B. Zeit mit deinen Kindern zu verbringen oder einem Hobby nachzugehen. [6]
    • Berechne die finanziellen Opportunitätskosten. Nehmen wir an, du arbeitest von zuhause aus und verdienst 25 € die Stunde. Wenn du eine Haushälterin einstellen würdest, würdest du ihr 20 € die Stunde bezahlen müssen. Die Opportunitätskosten, wenn du die Hausarbeit selbst machst, liegen bei 5 € die Stunde (25 € - 20 € = 5 €).
    • Berechne die Opportunitätskosten in Bezug auf die Zeit. Nehmen wir an, du verbringst jeden Samstag fünf Stunden mit Waschen, dem Einkauf von Lebensmitteln und Putzen. Wenn einmal die Woche eine Haushälterin zum Saubermachen käme und um dir bei der Wäsche zu helfen, müsstest du samstags nur drei Stunden damit verbringen, Lebensmittel einzukaufen und die Wäsche fertigzumachen. Die Opportunitätskosten, wenn du selbst die Hausarbeit machst, liegen bei zwei Stunden.
  2. Nehmen wir an, du bezahlst 4.000 € im Jahr für den Besuch einer Hochschule. Du bekommst einen staatlichen Zuschuss von 8.000 €. Du musst aber auch die Opportunitätskosten berücksichtigen, da du nicht arbeiten kannst, während du in der Hochschule bist. Nehmen wir an, du könntest in einem Job 20.000 € im Jahr verdienen, statt studieren zu gehen. Dies bedeutet, dass die wahren Kosten eines Hochschuljahrs der staatliche Zuschuss plus die Opportunitätskosten aus der entgangenen Arbeit sind. [7]
    • Die gesamten Kosten für die Hochschule sind der Betrag, den du bezahlst (4.000 €) plus die staatliche Unterstützung (8.000 €), was insgesamt 12.000 € ergibt.
    • Die Opportunitätskosten der entgangenen Arbeit liegen bei 20.000 €.
    • Daher liegen die Gesamtkosten für ein Jahr auf der Hochschule bei 12.000 € + 20.000 € = 32.000 €.
    • Andere Opportunitätskosten in Bezug auf den Besuch einer Hochschule umfassen den Wert von vier Jahren Berufserfahrung, den Wert der Zeit, die du für's Lernen statt für andere Aktivitäten aufgewandt hast oder den Wert dessen, was du mit dem Geld hättest kaufen können, das du für das Schulgeld ausgegeben hast, oder die Zinsen, die du bekommen hättest, wenn du dieses Geld investiert hättest. [8]
    • Betrachte allerdings auch die andere Seite der Medaille. Der mittlere wöchentliche Durchschnittsverdienst ist bei jemandem mit Hochschulabschluss 400 € höher als bei jemandem ohne einen solchen Abchluss. Wenn du dich dafür entscheidest, nicht zu studieren, entsprechen die Opportunitätskosten dem Wert des späteren höheren Einkommens. [9]
  3. Immer, wenn du eine Wahl triffst, verzichtest du auf etwas anderes. Die Opportunitätskosten sind der Wert der nicht gewählten Alternative. Dieser Wert kann sich auf etwas Persönliches, Finanzielles oder Umweltbedingtes beziehen. [10]
    • Wenn du dich dafür entscheidest, ein neues statt ein gebrauchtes Auto zu kaufen, entsprechen die Opportunitätskosten dem Geld, das du beim Kauf des Gebrauchtwagen hättest sparen können, und den Möglichkeiten, wie du das Geld auf andere Weise hättest einsetzen können.
    • Nehmen wir an, du entscheidest dich dafür, deine Steuererstattung für einen Familienurlaub auszugeben, statt das Geld zu sparen oder zu investieren. Die Opportunitätskosten sind der Wert der Zinsen für dein Sparkonto oder der mögliche Ertrag eines Investments.
    • Denke daran, dass der Wert sich nicht unbedingt auf Geld oder greifbare Vermögensgegenstände bezieht. Erwäge, wie eine Wahl deine nicht greifbaren Vermögensgüter beeinflusst, z. B. deine Gesundheit, dein Glück und deine freie Zeit.
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