Deine eigenen Bögen Papier herzustellen ist ein unterhaltsames und günstiges Hobby. Vermutlich hast du viele der Dinge, die du dafür brauchst, schon zuhause liegen! Außerdem ist die Herstellung von Papier ein tolles Bastelprojekt für Kinder. Wenn du im Kindergarten arbeitest oder Lehrer bist, kannst du es mit deinen Kids dort ausprobieren. Misch einfach Papiermatsch mit Wasser und gib alles auf ein Stück Fenstergitter. [1] X Forschungsquelle Du solltest alle Utensilien in einem Bastelgeschäft oder Baumarkt bekommen.
Vorgehensweise
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Spann Fenstergitter auf einen Holzrahmen. Kauf im Bastelgeschäft Fenstergitter und schneide es mit einer scharfen Schere auf etwa 30 x 20 cm zu. [2] X Forschungsquelle Dann leg das Fenstergitter auf einen Holzrahmen und tackere oder nagle es auf dem Rahmen fest. [3] X Forschungsquelle
- Es ist kein Problem, wenn du keinen Holzrahmen hast. Du kannst auch ein loses Stück Fenstergitter verwenden, es ist dann einfach nur ein wenig instabiler als mit einem Holzrahmen!
- Der Fachbegriff für den Rahmen ist „Schöpfrahmen“. Wenn du ihn nicht selbst basteln magst, kannst du ihn unter diesem Namen ebenfalls im Bastelladen finden.
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Such Papier zusammen, das du recyceln willst. Zeitungspapier funktioniert sehr gut, du kannst aber auch Fehldrucke, alte Notizen oder Telefonbücher benutzen. Jedes unbeschichtete Papier eignet sich. Berücksichtige nur, dass sowohl die Farbe des Papiers als auch Tinte und Druckerschwärze die Farbe deines selbstgemachten Papiers beeinflussen werden. Es kann passieren, dass du am Ende dunkelgraues Papier bekommst. [4] X Forschungsquelle
- Wenn du wirklich weißes Papier basteln willst, solltest du auch nur weiße Reste verwenden, die möglichst wenig bedruckt oder beschrieben sein sollten. Schon eine kleine Menge Tinte auf dem Ausgangspapier kann dein fertiges Papier gräulich aussehen lassen.
- Benutz kein glänzendes Papier, denn es würde nicht gut funktionieren. Das schließt zum Beispiel Fotoausdrucke, Modemagazine und Geschenkpapier ein.
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Entferne Plastik oder Heftklemmen aus dem Papier. Vor allem wenn du alte Prospekte und Werbung benutzt, findet sich in deinem Papier sicher Plastik, etwa von Umschlagfenstern. Wenn du Metall und Plastik nicht entfernst, könntest du deinen Mixer ruinieren.
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Reiß das Papier in etwa 5 cm breite Streifen. Sie müssen nicht perfekt gleich groß sein, aber sie sollten alle ungefähr zwischen 4 und 6 cm breit sein. [5] X Forschungsquelle Wenn du sehr viel Papier machen und nicht stundenlang einzelne Bögen zerreißen willst, kannst du das Papier auch einfach durch einen Reißwolf jagen.
- Wenn du mit Kindern Papier machst, lieben sie es vermutlich, das Papier zu zerfleddern. Lass sie sich einfach um diesen Teil des Prozesses kümmern!
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Lass das Papier etwa vier bis sechs Stunden lang in warmem Wasser einweichen. Steck die zerkleinerten Papierstücke in eine Wasserkanne oder eine große Plastikschüssel. Füll den Behälter etwa zur Hälfte mit Papier und füll ihn dann bis zum Rand mit warmem Leitungswasser, um sicherzugehen, dass alle Papierstreifen vollständig bedeckt sind. Lass sie dann vier bis sechs Stunden lang einweichen. [6] X Forschungsquelle
- Abhängig von der Menge an Papier, die du machen willst, brauchst du möglicherweise zwei oder drei Schüsseln.
- Wenn du am Ende weißes Papier haben willst, gib 125 ml Weißweinessig in deine Mischung.
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6Pürier das Papier etwa 30 Sekunden lang, um einen feinen Brei zu erhalten. Gib die eingeweichten Papierreste in einen Mixer, bis er etwa zu zwei Dritteln gefüllt ist. Stell ihn auf niedriger Stufe an und zerkleinere das Papier etwa 30 bis 40 Sekunden lang. Der Brei sollte glatt und gut durchmischt sein und du solltest keine Papierflocken mehr sehen können. Wenn du den Mixer zu hoch einstellst oder das Papier zu lange zerkleinerst, hast du am Ende eine dünnflüssige Suppe, aus der sich kein gutes Papier mehr herstellen lässt. [7] X Forschungsquelle
- Wenn du mehrere Schüsseln voll Papier eingeweicht hast, wirst du sie nicht alle auf einmal zerkleinern können. Mach dann einfach mehrere Ladungen.
- Der Brei sollte eine dickflüssige, klebrige und leicht wässrige Substanz sein. Am Ende wird daraus dein neues Papier. Wenn der Brei einmal auf dem Gitter fest geworden ist und zu trocknen beginnt, bezeichnet man ihn auch als Papierpulpe.
- Papierbrei ist grundsätzlich etwas wässriger als Pulpe.
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1Gib fünf oder sechs Tropfen Lebensmittelfarbe in einen Mixer voll Papierbrei. Lebensmittelfarbe ist eine schnelle und einfache Möglichkeit, dein Papier in einer hübschen Farbe einzufärben. Nachdem du die Farbe hinzugegeben hast, rühr den Brei um, bis er gleichmäßig eingefärbt ist. Möchtest du Papier in zwei unterschiedlichen Farben herstellen, teil die Masse vorher auf und gib die unterschiedlichen Farben in die einzelnen Portionen. [8] X Forschungsquelle
- Wenn du mehr als zwei Farben in einem Topf Papierbrei mischst, bekommst du am Ende nur ein hässliches Braun.
- Mit verschiedenen Materialien und Farben kannst du dein Papier künstlerisch aufwerten!
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2Mach Samenpapier, indem du eine Handvoll Samen in den Papierbrei gibst. Kauf ein kleines Päckchen Wildblumensamen oder Kräutersamen und schütte die Hälfte davon in deinen Papierbrei, nachdem du ihn püriert hast. Stattdessen kannst du aber auch eine kleine Handvoll zerkleinerte Blütenblätter oder Grashalme mit in die Schüssel geben, um das Papier zu verschönern. Samenpapier ist ein schönes Geschenk für viele Anlässe! [9] X Forschungsquelle
- Die Samen dürfen nicht mit in den Mixer, sonst werden sie zerstört und wachsen nicht.
- Wenn du große Blumen oder Gräser in den Brei gibst, zerkleinere sie vorher auf etwa einen Zentimeter, bevor du sie hineinwirfst.
- Du kannst Samenkörner auch erst in das fast fertige Papier drücken, bevor du es trocknen lässt.
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Streu eine Prise Glitzerpulver in den Brei, damit dein Papier glitzert. Wenn du gerne glitzerndes Papier haben möchtest, gib etwa einen Teelöffel Glitzerpulver in den Brei, nachdem du ihn püriert hast. Such dir die Farben aus, die deiner Meinung nach am besten zusammen und zur Farbe des Papiers passen. Nimm nicht zu viel Glitzerpulver, sonst wird der Brei zu trocken und haftet nicht gut zusammen. [10] X Forschungsquelle
- Misch deine Extras miteinander, sodass du am Ende ein wirklich einzigartiges Papier hast. Nimm zum Beispiel Samen und Lebensmittelfarbe oder leg zwei Schichten in unterschiedlichen Farben übereinander, um einen Bogen Papier zu erhalten, der auf Vorder- und Rückseite unterschiedliche Farben hat.
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Füll eine große Wanne wenigstens zu einem Drittel mit warmem Wasser. Die Wanne sollte mindestens 45 x 60 cm groß sein, damit du eine einigermaßen große Menge Papier auf einmal machen kannst. Wie viel Wasser du in diesem Moment benutzt, bleibt dir überlassen. Wenn du die Wanne über die Hälfte füllst, bekommst du einen ziemlich dünnen Brei und sehr zartes Papier. Füllst du die Wanne zu weniger als einem Drittel, wird der Brei sehr dickflüssig und das Papier fest und faserig. [11] X Forschungsquelle
- Du kannst für diesen Schritt entweder eine große Plastikwanne oder aber auch eine große Pfanne nehmen. Das Gefäß muss auf jeden Fall ein bisschen länger und breiter sein als dein Rahmen und am besten etwa die gleiche Form haben.
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Schütte den pürierten Brei in das Gefäß. Du solltest wenigstens 1,5 Liter des Breis benutzen. Die Menge bestimmt, wie dick das Papier wird. Wenn du zum ersten Mal Papier machst, experimentiere ein bisschen mit der Menge. Du kannst die Dicke des fertigen Papiers von zartem Schreibpapier bis hin zu stabiler Pappe ändern, indem du mehr oder weniger Brei in die Wanne gibst. [12] X Forschungsquelle
- Du willst zwar, dass der Brei dein Gitter gut bedeckt, aber du brauchst keine ganze Wanne voll dickem Matsch.
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Rühr den Brei ins Wasser ein, bis die Mischung eine gleichmäßige Konsistenz hat. Verrühr am besten alles 10 bis 20 Sekunden lang mit einem Holzlöffel, bis der gesättigte Brei gleichmäßig in der Schüssel verteilt ist. Wenn du gerade keinen Holzlöffel zur Hand hast, kannst du die Mischung auch mit deinen Händen vermengen. Schieb die Ärmel hoch, damit sie nicht nass werden, und knete den Brei mit den Fingern ins Wasser. [13] X Forschungsquelle
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Tauch den Rahmen mit dem Gitter in die Breimischung. Halt den Rahmen in einem Winkel von 45 Grad und tauch ihn in das Becken, sodass die Seite mit dem Gitter unten liegt. Wenn der Rahmen komplett untergetaucht ist, leg ihn ganz ab, sodass er waagerecht unter dem Brei liegt. Schüttle den Rahmen leicht von einer Seite zur anderen, bis der Brei gleichmäßig darauf verteilt liegt. [14] X Forschungsquelle
- Wenn du den Brei auf dem Rahmen nicht glättest, hast du am Ende ungleichmäßiges Papier, das dünne und dicke Stellen hat.
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Heb den Rahmen an, bis er sich über der Wasseroberfläche befindet. Pass dabei auf, dass du den Rahmen nicht kippst. Halt ihn vier bis fünf Minuten lang über dem Becken, sodass das überschüssige Wasser aus dem Brei abtropfen kann. Warte, bis das Wasser zum größten Teil abgetropft ist, dann kannst du die Ansätze eines neuen Bogens Papier sehen. Wenn du nicht willst, dass deine Arme lahm werden, leg den Rahmen auf einer Ecke der Wanne ab. [15] X Forschungsquelle
- Wenn das Papier dicker ist als es dir an diesem Punkt lieb ist, nimm etwas Papierbrei herunter. Ist es zu dünn, tauch es erneut in die Breimischung und nimm etwas mehr Brei auf das Gitter.
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Leg den nassen Papierbogen auf eine weiche und saugfähige Unterlage. Dreh den Rahmen um und leg ihn auf zwei oder drei Handtücher. Die Seite des Rahmens, an der du das Gitter befestigt hast, sollte oben liegen, damit das Papier gegen die Handtücher gedrückt wird. Drück ganz sanft auf die Rückseite des Gitters, um das Papier vom Gitter auf die Trockenunterlage zu bewegen. [16] X Forschungsquelle Benutz einen Schwamm, um so viel Wasser wie möglich an der anderen Seite des Gitters herauszudrücken, und wring den Schwamm ab und an aus. [17] X Forschungsquelle
- Anstelle von Handtüchern kannst du auch einen großen Bogen Filz benutzen. Tatsächlich ist Filz das Material, das man traditionell bei der Papierherstellung benutzt.
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Heb das Gitter hoch und vom Papier herunter. Zieh vorsichtig den Stoff aus dem Rahmen. Der nasse Bogen Papier sollte auf dem Stoff liegen bleiben. Geh dabei sehr vorsichtig vor, damit du das Papier nicht wieder mit dem Rahmen hochhebst. Wenn es am Rahmen kleben bleibt, hast du vielleicht zu hastig gearbeitet oder nicht genug Wasser aus dem Papier gedrückt. [18] X Forschungsquelle
- Du kannst einen trocknenden Bogen Papier glätten, indem du ein weiteres Stück Stoff darüber legst und sanft drückst. Dadurch wird dein Papier dünner und glatter. Lass das zweite Stück Stoff dort, während es trocknet.
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3Zieh das Papier von dem Gitter ab, wenn es nicht auf die Handtücher gewandert ist. Wenn du dickes Papier machst, kann es sein, dass es am Gitter kleben bleibt. Wenn das passiert, fass eine Ecke des Papiers mit Daumen und Zeigefinger und zieh es vorsichtig vom Gitter ab. Es sollte sich leicht lösen, solange du es nicht gerade in einer ruckartigen Bewegung abreißt. [19] X Forschungsquelle
- Löst es sich nicht leicht ab, puste es 10 bis 15 Sekunden lang mit einem Föhn an.
- Wenn das Papier am Stoff klebt, zieh es auch von diesem ab.
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Lass das Papier über Nacht trocknen. Nimm dein Papier und leg es auf eine trockene und ebene Oberfläche. Je nach Dicke deines Papiers kann es etwa sechs bis acht Stunden dauern, bis es komplett trocken ist. Danach kannst du es benutzen! [20] X Forschungsquelle
- Alternativ kannst du den Trocknungsprozess beschleunigen, indem du das Papier mit einem Föhn mit heißer Luft anpustest. Benutz dafür die niedrigste Stufe und richte den Luftstrahl etwa zehn Minuten lang auf das Papier.
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Wiederhol den gesamten Prozess, um weitere Papierbögen herzustellen. Wenn du einen Bogen fertig hast, kannst du auch noch mehr Papier machen. Schnapp dir wieder den Rahmen und den Topf mit Papierbrei und tauch den Rahmen erneut ein, um so viel Papier zu machen wie du magst! Arbeite weiter, bis du den gesamten Papierbrei aufgebraucht hast. [21] X Forschungsquelle
- Gib bei Bedarf Wasser und Brei ins Becken, um sicherzugehen, dass der Brei schön feucht bleibt und dass du genug Papierbrei hast, um stabile neue Bögen daraus zu basteln.
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Tipps
- Wenn du das Papier auf Stoff trocknest, könnte es die Farbe und Struktur des jeweiligen Materials annehmen. Überleg dir also gut, was du benutzt.
- Du kannst Flusen aus dem Trockner in deinen Papierbrei geben, aber versuch dein Papier nicht ausschließlich aus Fusseln herzustellen, denn es würde nicht gut halten.
Was du brauchst
- Papier zum Recyceln
- Fenstergitter
- Holzrahmen (optional)
- Schere
- Schüssel
- 125 ml Weißweinessig (optional)
- Mixer
- Samen (optional)
- Lebensmittelfarbe (optional)
- Glitter (optional)
- Topf oder Plastikeimer
- Leitungswasser
- Holzlöffel
- Zwei bis drei Handtücher
- Filz (optional)
- Schwamm
- Föhn (optional)
Video
Referenzen
- ↑ https://tinkerlab.com/how-to-make-paper/
- ↑ https://eekwi.org/cool/paper.htm
- ↑ https://www.dreamalittlebigger.com/post/how-to-make-paper-with-a-diy-deckle.html
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- ↑ https://climatekids.nasa.gov/seed-paper/
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- ↑ https://eekwi.org/cool/paper.htm
Über dieses wikiHow
Um Papier herzustellen herstellen, zerreiße zunächst altes Zeitungs- oder Notizpapier in kleine Stücke. Dann weiche die Schnipsel 30 Minuten lang in Wasser ein. Fülle dann einen Mixer mit den Papierschnipseln und warmem Wasser. Mixe alles 30 Sekunden lang, bevor du es in einem Plastikbehälter voller Wasser verteilst. Nachdem du das Papier in den Behälter gegeben hast, hebe es mit einem gerahmten Maschengitter heraus. Entferne überschüssiges Wasser mit einem Handtuch. Lass das Papier ein wenig trocknen, bevor du es von dem Sieb abziehst und zum Trocknen auslegst!