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Lange bevor es Papier gab, entwickelten die Ägypter eine Methode, um eine Art frühzeitliche Version des Papiers zu erschaffen: Papyrus. Doch selbst jetzt mit dem Eintritt in das digitale Zeitalter arbeitet die Weltgesellschaft großteils noch immer mit Papier und Tinte. Obwohl man Papier einfach kaufen kann, ist die Herstellung von Papyrus eine nützliche Fähigkeit – und es fühlt sich großartig an, dein eigenes Papier zu erschaffen! Zur Herstellung von Papyrus musst du zuerst die Pflanze vorbereiten, anschließend den Papyrus herstellen und den Prozess dann für ein bestmögliches Ergebnis auf die richtige Weise beenden. [1]

Teil 1
Teil 1 von 4:

Die Herstellung des Papyrus vorbereiten

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  1. Papyrusblätter werden aus den Fasern der Cyperus papyrus -Pflanze hergestellt, die aus leichten, aber festen Halmen besteht. Du kannst echten Papyrus über das Internet oder in einem Gartencenter kaufen. Eine Gärtnerei, die sich auf Papyrus spezialisiert hat, wäre jedoch die beste Wahl. [2]
    • Du kannst Papier auch aus breiten Gräsern wie Schilf herstellen.
    • Wähle eine Papyrusstaude mit starken, gesunden Halmen aus, da du hieraus die Papyrusblätter herstellen wirst.
  2. Aus etwa 30 cm einer Papyruspflanze lässt sich ein großes Stück Papyrus mit einer Länge von fast 60 cm herstellen. Schneide so viele Halme ab, wie du für die von dir gewünschte Menge an Papyrus brauchst, und schneide dann ihre Spitzen ab. Du wirst die Spitzen der Papyrus-Halme nicht verwenden, da es sich hierbei um die dünneren, grasähnlichen Enden der Pflanze handelt. [3]
    • Benutze hierzu eine starke Haushaltsschere oder eine Gartenschere.
  3. Nur der innere Teil der Pflanze wird für die Papyrusherstellung verwendet. Du musst daher den äußeren, grünen Teil der Pflanze entfernen. Benutze ein scharfes Messer, um den Halm der Länge nach aufzuschneiden, bis du die gesamte äußere Schicht entfernt hast. Das Innere der Pflanze sollte weiß oder grünlich sein. [4]
    • Du kannst auch eine Schere benutzen, wenn dir kein scharfes Messer zur Verfügung steht.
    • Lass dir beim Schälen von jemandem helfen, wenn dir das Schneiden mit einem scharfen Messer nicht so gut liegt.
  4. Benutze das Messer, mit dem du die äußere Schicht entfernt hast, um die innere Schicht des Papyrus (Mark) in feine Streifen zu schneiden. Halte das Mark hierzu in deiner Hand und ziehe das Messer senkrecht in deine Richtung. Achte darauf, dass alle Streife die gleiche Länge und Dicke haben. [5]
    • Die besten Streifen erhält man gewöhnlich aus der Mitte der Pflanze. Die schlechteste Qualität liefern die äußersten Schichten.
    • Alternativ kannst du auch von deinem Körper wegschneiden, wenn es dir unangenehm ist, das Messer in Richtung deines Körpers zu ziehen.
    • Für kleinere Blätter kannst du die Streifen in kleinere Stücke schneiden.
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Teil 2
Teil 2 von 4:

Den Papyrus herstellen

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  1. In der Pflanze sind natürliche, klebstoffähnliche Stoffe, die herausgelöst werden müssen, bevor du Papyrus herstellen kannst. Lass sie daher für wenigstens drei Tage im Wasser liegen. Versuche, sie zum Einweichen flach auf einer flachen Schale mit Wasser auszubreiten. Stelle die Schale an einen Platz, an dem das Wasser nicht zu schnell verdunstet. [6]
    • Die Streifen werden flexibel und durchscheinend.
  2. Zu diesem Zeitpunkt ist es noch unwichtig, in welchem Muster sie liegen, da du sie später anders anordnen wirst. Lege sie einfach auf einer harten, flachen Oberfläche aus und achte darauf, dass sie nicht überlappen. [7]
    • Eine glatte, ungeflieste Küchenarbeitsfläche oder ein stabiler Tisch eignen sich hierfür gut.
  3. Nimm ein Nudelholz und benutze es, um die Streifen flach auszurollen. Mit einem Nudelholz solltest du das Wasser herausdrücken und die Streifen zu Platten ausrollen können. [8]
    • Früher wurden die Papyrusstreifen mit einem harten Gegenstand zerstoßen, um überschüssiges Wasser zu entfernen.
  4. Lege die Streifen auf ein Tuch. Besorge dir ein trockenes Stück Leinen oder Filz. Beginne dann, die Streifen miteinander zu verweben. Du musst zwei Lagen aus Streifen erschaffen, wobei die obere Lage senkrecht zur unteren Lage verlaufen muss. Dein Papyrusblatt sollte einem Tischset ähneln. Die Streifen sollten sich ein wenig überlappen, um zu verhindern, dass der Papyrus später Löcher hat. [9]
    • Bedecke die Papyrusstreifen mit einem zweiten Leinentuch, sobald du sie zu einem Blatt verwebt hast.
  5. Achte darauf, dass die Holzbretter recht schwer sind. Der Druck wird benötigt, um die Papyrusstreifen flach aneinanderzudrücken. Lege das in Leinen verpackte Papyrusblatt auf eine flache Oberfläche. Das Blatt wird von den Holzbrettern und der Schwerkraft flachgedrückt. [10]
    • Du kannst dicke Bücher auf die Bretter legen, wenn sie nicht schwer genug sind.
  6. Dies solltest du alle paar Stunden machen. Sei beim Entfernen der feuchten Leinentücher vorsichtig. Ziehe sie ganz langsam vom Papyrus ab. Das Trocknen sollte etwa 72 Stunden dauern. [11]
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Teil 3
Teil 3 von 4:

Den Papyrus fertigstellen

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  1. Das Blatt ist vielleicht nicht vollkommen glatt, nachdem du die Holzbretter entfernt hast. Lege das Papyrusblatt für bis zu sechs Tage unter eine Steinplatte, um es vollkommen zu glätten. [12]
    • Während dieser Zeit verschmelzen die Zuckermoleküle im Papyrus miteinander.
    • Wenn du unter Zeitdruck stehst, kannst du ein Nudelholz zum Glätten des Blattes benutzen.
  2. Dieser Schritt ist nicht unbedingt notwendig, dein Papyrus wird danach aber schöner und vollendet aussehen. Benutze eine Muschel oder ein glattes Stück Elfenbein. Jede glatte Muschel ohne Rillen eignet sich hierfür. Reibe mit der Muschel oder dem Elfenbein über das Papyrusblatt, bis es stärker glänzt als zuvor. [13]
    • Ein glatter Stein eignet sich ebenfalls.
    • Reibe nicht zu stark, da der Papyrus sonst reißen könnte.
  3. Das Blatt ist im fertigen Zustand vielleicht größer als du möchtest. Benutze ein Rasiermesser, eine Schere oder eine Papierschneidemaschine, um deinen Papyrus in kleinere Blätter zu schneiden. Miss, wie groß die Blätter werden sollen, damit du mehrere gleich große Blätter erhältst.
    • Du kannst aus den gerade fertiggestellten Papyrusblättern auch ein Notizbuch machen.
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Teil 4
Teil 4 von 4:

„Papyrus“-Herstellung für Kinder

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  1. Benutze Zeitungspapier, um den Tisch oder die Arbeitsfläche, auf der du den „Papyrus“ herstellen möchtest, abzudecken. Vor allem mit Kindern kann hierbei eine große Sauerei entstehen. Lege Papiertücher auf die Zeitungen, sobald die Arbeitsfläche abgedeckt ist. [14]
    • Die Papiertücher dienen als unterste Lage für den „Papyrus“.
  2. Nimm 120 ml Bastelleim. Jeder flüssige, weiße Leim eignet sich hierfür. Verrühre den Inhalt mit einem Löffel, bis das Gemisch dünnflüssig ist. [15]
    • Gib auf zwei Blätter Papier je 240 ml Leim und Wasser in die Schale.
  3. Du brauchst zwei braune Brottüten aus Papier. Reiße die Tüten in etwa anderthalb Zentimeter breite Streifen. Die Streifen selber sollten jedoch länger sein. Sie müssen so lang sein, wie das Papier werden soll. Reiße die Tüten mit den Händen in Streifen oder benutze eine Schere. [16]
    • Für zwei Papierblätter brauchst vier braune Papiertüten.
    • Es ist besser, die Streifen zu reißen als zu schneiden, da sich die gerissenen Ränder besser miteinander verbinden und du eine glattere Oberfläche erhältst.
  4. Tauche jeden Streifen einzeln hinein. Pass auf, dass die Streifen beim Eintauchen möglichst gerade bleiben. Achte darauf, dass sie vollkommen mit der Mischung getränkt sind. [17]
    • Ziehe die Streifen zwischen deinem Zeige- und Mittelfinger durch, um überschüssigen Leim zu entfernen. Wie beim Pappmaché müssen die Streifen von der Mischung durchtränkt, aber nicht triefend nass sein.
  5. Nachdem du jeden Streifen in die Mischung getaucht hast, lege sie nebeneinander auf die Papiertücher. Du solltest sie senkrecht legen und sie sollten ein wenig überlappen. [18]
    • Achte darauf, dass der obere und untere Rand der Streifen eine Linie bilden. Sie sollten nicht schief oder versetzt sein.
  6. Sobald du die erste Hälfte der Streifen senkrecht ausgelegt hast, beginnst du, die zweite Hälfte der Streifen zu verteilen. Lege die Streifen waagerecht auf die senkrechten Streifen. [19]
    • Damit dein Papier einem Papyrusblatt ähnelt, kannst du die waagerechten Streifen über und unter die senkrechten Streifen weben wie bei einem Korb oder einer gewebten Fußmatte.
  7. Drücke das Papier mit den Händen fest, sobald alle Streifen richtig angeordnet sind. Glätte alle Luft- und Leimbläschen. Fahre hiermit fort, bis das Papier glatt und flach ist. [20]
    • Beginne in der Mitte des Papiers und arbeite dich von dort nach außen zu den Rändern vor. Bewege deine Hände erst waagerecht und dann senkrecht auseinander.
  8. Lass das Papier während des Trocknens auf den Papiertüchern und der Zeitung liegen. Das Trocknen sollte etwa acht Stunden dauern. Sobald das Papier trocken ist, kannst du es vorsichtig vom Zeitungspapier abziehen. [21]
    • Die Papiertücher werden gewiss an der Rückseite deines Papiers festkleben. Dies ist aber kein Problem, da es sich ja nur um die Rückseite handelt.
    • Wenn du unter Zeitdruck stehst, kannst du den Prozess mit einem Haartrockner beschleunigen.
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Tipps

  • Dies ist ein gutes Naturwissenschaftsprojekt für die Schule.
  • Je nach Schärfe und Größe des Messers kann ein Abziehen oder Schneiden beim Schneiden und Schälen der Papyrushalme schnelle und gleichmäßige Ergebnisse liefern.
  • Du kannst deinen selbstgemachten Papyrus an einen engen Freund oder ein Familienmitglied verschenken.
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Warnungen

  • Wasch deine Hände nach dem Umgang mit der Papyruspflanze. Die klebstoffähnliche Substanz ist giftig.
  • Die Streifen zu lange im Wasser einzuweichen kann kontraproduktiv sein. Wenn sich die klebstoffähnliche Substanz zu lange im Wasser herausgelöst hat, befindet sich nicht mehr genug in den Papyrusstreifen, um sie zusammenzuhalten.
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Was du brauchst

  • Papyruspflanze
  • Gartenschere
  • Flache Schale mit Wasser
  • Nudelholz
  • Leinentücher
  • Schwere Holzbretter
  • Flache Oberfläche
  • Papiertüten (für Kinder)
  • Weißen Bastelleim (für Kinder)
  • Zeitungspapier (für Kinder)

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