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Wenn du in einem warmen Klima ohne harten Winter lebst, kannst du die tropischen Passionsfrüchte zu Hause anbauen. Die Pflanze ist etwas empfindlich und braucht Platz, aber mit genügend Pflege bietet sie eine kontinuierliche Ernte köstlicher Früchte.

Teil 1
Teil 1 von 4:

Aus Samen ziehen

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  1. Frisch geerntete Passionsfrüchte keimen schnell, ältere, trockene Samen brauchen jedoch Monate oder keimen überhaupt nicht.
    • Ein paar Tage vor dem Pflanzen der Samen solltest du reife Passionsfrüchte im Laden kaufen. Öffne sie und sammle mindestens ein halbes Dutzend Samen.
    • Verteile die Samen auf Sackleinen und reibe sie, bis die Saftbeutel aufplatzen.
    • Wasche die Samen in Wasser und lasse sie drei bis fünf Tage lang trocknen, bevor du sie nochmals wäschst und im Schatten trocknen lässt.
    • Wenn du die Samen sofort pflanzt, sollten sie in zehn bis zwanzig Tagen keimen.
    • Wenn du die Samen lagern musst, lege sie in luftdichte Plastiktüten und kühle sie für bis zu sechs Monate.
  2. Idealerweise solltest du die Passionsfruchtreben in einem einzelnen, geschützten Topf anziehen und später in den vorbereiteten Garten auspflanzen. Wähle einen Behälter, der nicht größer ist als einen Quadratmeter.
    • Fülle den Behälter mit Erde aus gleichen Teilen Kompost, Mutterboden und grobem Sand. Fülle den Behälter mit 10 cm dieser Mischung.
  3. Grabe mit einem Stock flache Rillen in 5 cm Abstand in deinem Anzuchtbehälter.
    • Diese Rollen dienen als schmale Drainagegräben, die verhindern, dass zu viel Wasser die Samen oder ihre sprießenden Wurzeln ertränkt.
  4. Lege die Samen im Abstand von 1 cm in die Rillen. Schütze die Samen, indem du sie mit einer sehr dünnen Schicht deiner Erdmischung bedeckst.
    • Gieße sofort nach dem Säen. Befeuchte die Erde, aber durchnässe sie nicht.
    • Nach dem Pflanzen musst du die Samen nur noch gelegentlich gießen, wenn die Erde an der Oberfläche trocknet.
  5. Wenn die Setzlinge eine Höhe von 20 bis 25 cm erreicht haben, ist es Zeit sie in den Garten auszupflanzen.
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Teil 2
Teil 2 von 4:

Aus Stecklingen ziehen

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  1. Fülle einen Plastik-Blumentopf mit einer Mischung aus drei Teilen Pflanzsand und einem Teil Mutterboden. Mische die Bodenkomponenten gut, so dass sie sich gleichmäßig im Behälter verteilen.
    • Setzlinge ziehen die meiste Feuchtigkeit aus der Luft, da sie noch keine Wurzeln haben. Daher solltest du keine Erde verwenden, die viel Feuchtigkeit speichert.
  2. Wähle eine reife, gesunde Passionsfruchtpflanze, um einen Steckling abzuschneiden. Schneide ein Stück Ranke mit mindestens drei Knospendirekt unterhalb der untersten Knospe ab.
    • Neueres Wachstum ist aktiver, daher ist es empfehlenswert, dass du einen neueren Teil der Rebe statt eines älteren Teils verwendest.
    • Pflanze dies sofort in dein Sandbeet.
  3. Der beste Ort für eine Ranke ist ein Treibhaus. Wenn du keines hast, kannst du eine Feuchtigkeitskammer bauen, indem du Plastikfolie über einen Rahmen aus Bambus breitest.
    • Achte darauf, dass deine Feuchtigkeitskammer feucht bleibt. Stelle sie in volle Sonne dahin, wo die Luft feucht bleibt.
    • Wenn du mehr Feuchtigkeit brauchst, kannst du einen Luftbefeuchter oder Schüsseln mit mit Wasser bedecktem Kies am Fuß des Setzlings hineinstellen.
  4. Die Stecklinge bilden innerhalb von ein bis zwei Wochen neue Wurzeln. Diese können nun wie Setzlinge behandelt und in den Garten ausgepflanzt werden.
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Teil 3
Teil 3 von 4:

Setzlinge auspflanzen

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  1. Idealerweise solltest du eine Stelle in voller Sonne mit wenig anderen Wurzeln wie Bäumen finden.
    • "Volle Sonne" bedeutet mindestens sechs Stunden Sonnenlicht am Tag.
    • Die Stelle sollte auch frei von Unkraut sein. Wenn etwas Unkraut vorhanden ist, musst du es vor dem Auspflanzen entfernen.
    • Die Ranken brauchen Platz zum Klettern und Ausbreiten. Am besten solltest du sie an bereits vorhandene Klettermöglichkeiten Pflanzen, wie einen Zaun, Balkon oder Pergola. Wenn nichts davon zur Verfügung steht, kannst du stattdessen ein Klettergerüst aufbauen.
  2. Passionsfrucht braucht einen leichten, tiefen Boden mit reichlich organischem Material. Deine Gartenerde hat wahrscheinlich nicht genügend Nährstoffe, daher musst du sie aufbessern, bevor du entweder Samen oder Triebe pflanzen kannst.
    • Misch die Erde vor dem Pflanzen mit Kompost. Kompost verbessert sowohl die Struktur als auch den Nährwert des Bodens. Du solltest auch organischen, verrotteten Mist, verrottetes Laub und anderen pflanzlichen Abfall probieren.
    • Wenn der Boden besonders dicht ist, kannst du ihn mit einer Handvoll grobem Sand auflockern.
    • Achte auch auf den pH Wert im Boden. Der pH Wert sollte zwischen 6,5 und 7,5 betragen. Wenn der Boden zu sauer ist, mische gemahlenen Kalkstein hinein.
  3. Grabe für jeden Setzling ein extra Loch. Die Löcher sollten doppelt so breit sein wie die momentane Breite der Pflanze und mindestens so tief wie der Behälter, in dem der Setzling momentan steht.
    • Nimm den Setzling mit Wurzel vorsichtig aus dem Behälter.
    • Setze die Wurzeln in die Mitte des Lochs und fülle es lose mit Erde, bis die Pflanze fest steht.
    • Berühr die Wurzeln beim Umpflanzen so wenig wie möglich. Die Wurzeln sind sehr zerbrechlich, und wenn du sie beim Umpflanzen beschädigst, kannst du die Pflanze zerstören.
  4. Verteile Hühnerdungpellets oder anderen organischen Dünger mit langsamer Freisetzung um die Pflanze herum. Verteile auch organischen Mulch oder Holzchips um die Pflanze herum.
    • Das gesamte Wurzelsystem muss zum Dünger und Mulch gelangen können Drücke oder grabe vorsichtig ein wenig davon in den Boden, nachdem du den Dünger und Mulch um die Pflanze herum verteilt hast.
  5. Gießgründlich mit einer Gießkanne oder einem Gartenschlauch, nachdem die Setzlinge gepflanzt sind. Das Wasser muss sehr feucht sein, es dürfen sich jedoch keine Pfützen bilden, da dies ein Zeichen dafür ist, dass du mehr gegossen hast als der Boden aufnehmen kann.
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Teil 4
Teil 4 von 4:

Tägliche und langfristige Pflege

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  1. Passionsfrüchte sind starke Zehre, weswegen du während der Wachstumsphase oft düngen und gießen musst.
    • Du solltest im Frühling und während des Sommers alle vier Wochen düngen. In der Herbstmitte solltest du zum letzten Mal düngen. Wähle langsamen, organischen Dünger mit wenig Stickstoff. Hühnermistpellets sind eine gute Option.
    • Wenn die Gegend, in der du lebst, viel Regen bekommt, musst du vielleicht nicht so viel gießen. Bei Trockenheit oder in nur mäßig feuchtem Klima musst du aber mindestens einmal in der Woche gießen. Lasse die Oberfläche des Bodens nie ganz trocken werden.
  2. Wenn die Ranken sich ausbreiten, musst du sie dazu bringen, dass sie an deinem Zaun oder anderen Stützmöglichkeiten entlang klettern. Die Pflanze ist am gesündesten, wenn die Ranken klettern dürfen und eine gesunde Pflanze produziert die beste Ernte.
    • Die Ranken zu erziehen, ist ziemlich einfach, wenn du einmal weißt, wie es geht. Wenn neue Ranken wachsen, bindest du sie mit dünner Schnur am Draht deiner Struktur fest. Knote sie lose fest, um die Ranken nicht zu drücken.
    • Wenn die Pflanze neu ist, sollten seitliche Triebe bis zur Höhe des Drahts abgeknipst werden Die beidseitigen Zweige aus dem Hauptstamm sollten um den oberen Draht deiner Struktur gebogen werden und in entgegengesetzte Richtungen wachsen.
    • Wenn die seitlichen Zweige sich geteilt haben, können sich weitere Triebe aus ihnen entwickeln und lose herunterhängen.
  3. Passionsfrüchte brauchen so viel Nahrung und Wasser, dass der reichhaltige Boden oftmals Unkraut anzieht. Du musst diese so weit wie möglich entfernen, so dass sie deiner Pflanze nicht die Nährstoffe entziehen.
    • Lasse 60 bis 90 cm Platz um jede Pflanze herum. Verwende keine Chemikalien, sondern organische Arten der Unkrautbekämpfung. Mulch kann verhindern, dass Unkraut aus dem Boden sprießt. Jäten von Hand ist eine weitere gute Option.
    • Der Rest des Gartens kann andere Pflanzen und Kräuter haben, du solltest jedoch solche Pflanzen fernhalten, die Krankheiten verbreiten oder Insekten anziehen können. Vor allem Hülsenfrüchte sind in der Gegenwart von Passionsfrüchten gefährlich.
  4. Der wichtigste Grund, die Pflanze zuzuschneiden, ist den unteren Teilen der Pflanze genügend Sonne zu bieten.
    • Schneide jedes zweite Jahr im Frühling. Tu dies, bevor die Pflanze blüht. Zuschneiden nach der Blüte kann die Pflanze schwächen und den Ertrag einschränken.
    • Schneide Zweite unterhalb von 60 cm mit einer Schere. Dies beseitigt schwaches, altes Wachstum, während es auch die Luftzirkulation am Boden der Pflanze verbessert.
    • Achte beim Zuschneiden darauf, dass du keine größeren Zweite beseitigst, indem du dem Stiel von unten an folgst, bevor du ihn abschneidest.
    • Lasse drei bis fünf Knoten an der Basis des Triebs stehen, wenn du ihn abschneidest. Neues Wachstum kann aus dem zurückbleibenden Stummel austreiben.
  5. Normalerweise bestäuben Bienen ohne zusätzliche Hilfe. Wenn es in deiner Gegend keine Bienen gibt, musst du jedoch selbst eingreifen.
    • Um die Pflanzen von Hand zu bestäuben, nimm einen kleinen, sauberen Pinsel und sammle den Pollen von männlichen Blüten. Reibe den gesammelten Pollen mit diesem Pinsel auf die weiblichen Blüten.
    • Du kannst auch Stempel und Nabe der Blüten mit Daumen und Zeigefinger berühren, während du durch die Reihen gehst.
  6. Du solltest kein Insektizid benutzen, bis du einen Befall mit Ungeziefer bemerkst. Verwende organische Pestizide, da chemische Varianten die Früchte ruinieren können.
    • Das größte Ungezieferproblem sind Blattläuse, Weinrüssler und Käferlarven.
      • Blattläuse kann man meist beseitigen, indem man roten Pfeffer um die Pflanzen herum streut.
      • Weinrüssler kann man durch ein organisches Pflanzenschutzmittel auf Teerbasis bekämpfen. Verteile diese Lösung unten um den Haupttrieb herum und entferne beschädigte Triebe.
      • Gegen Käferlarven musst du ein systemisches Insektizid benutzen, bevor die Pflanze blüht.
  7. Es gibt eine Handvoll Krankheiten, die du verhindern solltest. Wenn du Anzeichen einer Erkrankung feststellst, musst du auch alles Notwendige tun, um sie zu beseitigen und um zu verhindern, dass die Krankheit sich ausbreitet.
    • Passionsfruchtranken können Fäulnis- und Viruserkrankungen zum Opfer fallen.
      • Wurzelfäulnis muss rechtzeitig verhindert werden, indem der Boden angemessen drainiert wird.
      • Mit Viren infizierte Pflanzen kannst du mit einer kommerziellen Lösung behandeln, normalerweise musst du die befallenen Teile jedoch abschneiden und verbrennen, um zu verhindern, dass sie die verbliebenen Pflanzen befallen. Der Passionsfrucht-Fleckenvirus, Passionsfrucht-Ringfleckenvirus und Gurken-Mosaikvirus sind die häufigsten Bedrohungen.
  8. Es kann ein Jahr bis zu eineinhalb Jahre dauern, bis deine Pflanze Früchte produziert, aber wenn sie einmal anfängt, kannst du diese Frucht ernten und essen.
    • Normalerweise fallen reife Passionsfrüchte von der Rebe, sobald sie verzehrfertig sind. Das Herunterfallen schadet der Frucht nicht, du solltest sie jedoch baldmöglichst sammeln, um die beste Qualität zu bekommen.
    • Wenn du eine Sorte hast, die ihre Früchte nicht abwirft, pflücke die Früchte einfach, sobald du bemerkst, dass die Schale schrumplig wird.
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Was du brauchst

  • Reife Passionsfrucht (zum Sammeln von Samen)
  • reife Passionsfrucht-Pflanze (zum Schneiden von Stecklingen)
  • Behälter für die Anzucht oder Sandbeet
  • Messer oder Gartenschere
  • Sackleinen
  • Plastikfolie
  • Muttererde
  • Sand
  • Kompost
  • Schaufel oder Spaten
  • Organischen Dünger
  • Gießkanne oder Gartenschlauch
  • Gerüst oder andere Stütze
  • Kleiner Pinsel (zum Bestäuben)
  • Insektizid (nach Bedarf)


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