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Es kann ein großer Schock sein, wenn dir deine Freundin sagt, dass sie schwanger ist. Unabhängig davon, ob du die Neuigkeiten erwartet hast oder nicht, kannst du dich gestresst, verwirrt, glücklich oder einen Mix aus diesen Emotionen fühlen. Du kannst mit der Nachricht umgehen, indem du deiner Freundin den Raum gibst, sich auszudrücken und ihr dann sagst, wie du dich fühlst. Wenn ihr beiden das erste Gespräch hinter euch gebracht habt, könnt ihr euch Hilfe suchen und zu einer Entscheidung gelangen, was ihr tun möchtet.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Auf die Neuigkeiten reagieren

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  1. Wenn dir deine Freundin sagt, dass sie schwanger ist, solltest du dich daran erinnern, dass diese Situation sie mehr betrifft als irgendeine andere Person. Lasse sie also aussprechen und sich mitteilen, bevor du auf das Gesagte reagierst. [1] Sie kann ihre Gefühle zum Ausdruck bringen wollen, die von Schock über Verleugnung bis hin zu Freude oder einer Mischung aus vielen Emotionen gleichzeitig reichen können. [2]
    • Wenn deine Freundin dir mitteilt, dass sie schwanger ist und nicht viel mehr dazu sagt, kann es sein, dass sie auf ein Zeichen der Fürsorge von dir wartet. Zeige ihr deine Fürsorge und gib ihr die Chance, sich mitzuteilen, indem du etwas Neutrales wie „Wie fühlst du dich damit?“ sagst.
  2. [3] Bevor du auf die Nachricht deiner Freundin reagierst, hole tief Luft. [4] Werde nicht panisch, schreie nicht, dass alles ihr Fehler ist und euer Leben ruiniert ist. Tue auch nichts, was zu dramatisch wirkt. [5]
    • Verstehe deine eigenen Gefühle. Es kann sein, dass du verwirrt, aufgeregt, sauer, glücklich oder eine Kombination dieser Emotionen verspürst. Es ist in Ordnung, deiner Freundin zu sagen, was du fühlst.
  3. [6] In der Annahme, dass du deine Freundin unterstützen möchtest, solltest du so reagieren, dass du dein Mitgefühl für deine Freundin und die Situation zeigst. Mache deutlich, dass du jede Entscheidung unterstützen wirst, die sie macht. Versichere ihr zum Beispiel: „Das sind wirkliche Neuigkeiten, aber mach dir keine Sorgen. Ich werde für dich da sein und dir helfen, egal was du brauchst.“ Dies ist besonders in Kulturen wichtig, in denen unter bestimmten Umständen eine Schwangerschaft dazu führt, dass das schwangere Mädchen geächtet wird.
  4. Wenn du deine Freundin unterstützen möchtest, dann verstecke dich nicht vor ihr oder ziehe dich zurück. Sei da, wenn sie ein offenes Ohr braucht und achte darauf, dass sie dich leicht erreichen kann, wenn ihr getrennt lebt. Denke daran, dass sie eventuell später mehr über die Schwangerschaft reden muss, selbst nachdem sie zum ersten Mal die Neuigkeiten erzählt hat.
  5. Sobald deine Freundin glaubt, dass sie schwanger ist, sollte sie sichergehen, dass dies den Tatsachen entspricht. Wenn sie es also noch nicht getan hat, sollte sie einen Schwangerschaftstest machen, den sie entweder in der Apotheke oder im Drogeriemarkt bekommen kann. Wenn der Schwangerschaftstest „positiv“ oder „schwanger“ anzeigt, sollte deine Freundin immer noch eine Gynäkologin aufsuchen, die dieses Ergebnis bestätigen kann. Die Gynäkologin kann Tests durchführen, die die Schwangerschaft bestätigen und auch ein Ultraschall machen.
    • Wenn deine Freundin schwanger ist und sie das Kind austragen möchte (entweder um es selber großzuziehen oder es zur Adoption freizugeben), ist es wichtig, einen Arzt zu sehen, der ihr und dem Fetus (das ungeborene Baby) helfen kann, die Schwangerschaft gesund und sicher zu durchlaufen.
Teil 2
Teil 2 von 3:

Entscheidungen treffen

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  1. [7] Deine schwangere Freundin kann mehrere Optionen haben, was sie tun möchte. Bevor sie eine endgültige Entscheidung trifft, vergewissere dich, dass sie gute Informationen hat, die ihr im Entscheidungsprozess helfen können.
    • Deine Freundin kann das Kind haben und großziehen wollen. Das kann eine Heirat oder eine lange Beziehung bedeuten. Zusätzlich zur Schwangerschaft solltet ihr darüber sprechen, wie ihr euch eine feste Beziehung vorstellt.
    • Deine Freundin kann das Kind austragen und zur Adoption freigeben wollen.
    • Deine Freundin kann sich auch entscheiden, die Schwangerschaft abzubrechen (eine Abtreibung zu haben). Gesetze, die diesen Prozess regulieren, variieren von Land zu Land. [8]
    • Notfallverhütung (“die Pille danach”) wird nicht helfen, wenn deine Freundin bereits schwanger ist. Dieses Medikament wird die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft nur vermindern, wenn es innerhalb von fünf Tagen (abhängig von dem spezifischen Medikament) nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr eingenommen wird. [9]
  2. [10] Zu entscheiden, was im Fall einer Schwangerschaft getan werden soll oder die Neuigkeiten mit weiteren Menschen zu teilen, kann sehr stressig sein. Gib deiner Freundin Zeit, nachzudenken und zwinge sie nicht, eine überstürzte Entscheidung zu treffen. In der Zwischenzeit kannst du ihr mit all den Dingen helfen, mit denen sie Hilfe braucht: Schlaf, Essen, Entspannung, Hausarbeit, etc.
  3. Vielleicht weiß deine schwangere Freundin genau, was sie machen möchte. Es kann aber auch sein, dass sie verwirrt, unsicher oder einfach noch nicht dazu bereit ist, eine Entscheidung zu treffen. Wenn sie sich nicht sicher ist, könnt ihr beiden euch über die Optionen unterhalten und besprechen, wie ihr die Sache angehen möchtet.
    • Für gewöhnlich sind die Optionen bei einer Schwangerschaft, dass du das Baby bekommst und aufziehst (als Alleinerziehende/r oder als Paar), das Kind zur Adoption freizugeben oder die Schwangerschaft abzubrechen (eine Abtreibung zu haben). Jede dieser Optionen birgt ihre eigenen Punkte, die gut überlegt werden müssen. Aus diesem Grund sollte deine Freundin ihre Entscheidung nicht überstürzen, sondern sich zunächst Informationen zu diesen Themen besorgen und alles genau überdenken.
    • Die Entscheidung liegt letztendlich bei deiner Freundin, deshalb solltest du sie unterstützen, ohne fordernd zu sein. Dränge deine Freundin nicht. Vermeide es, Aussagen zu machen, wie „Du musst ...“
    • Wenn deine Freundin mehrere Optionen in Betracht zieht, dann zeige ihr, dass du für sie da bist, indem du beispielsweise sagst: „Egal welche Entscheidung du triffst, ich werde dich unterstützen.“
    • Wenn deine Freundin dich fragt, was du tun möchtest, dann sei ehrlich. Wenn ihr beiden nicht die gleiche Meinung teilt, sage ihr zum Beispiel: „Ich weiß, dass das eine sehr schwierige Entscheidung ist. Ich wollte ehrlich zu dir sein, aber ich bin bereit, mit dir darüber zu sprechen. Es kann auch sein, dass ich meine Meinung ändere, wenn wir über eine Option nachdenken, die besser erscheint.“
    • Du kannst ihr deine Unterstützung anbieten, auch wenn sich ihre Entscheidung von deiner eigenen unterscheidet.
  4. Wenn deine Freundin anderen Menschen über ihre Schwangerschaft erzählen möchte, wie euren Eltern, dann begleite sie zu dem Gespräch und unterstütze sie. [11] Es kann sehr stressig sein, anderen Menschen von einer Schwangerschaft zu erzählen, besonders wenn du jung bist. Deshalb ist es sehr wahrscheinlich, dass deine Freundin deine Unterstützung sehr zu schätzen weiß.
    • Bevor ihr euch mit den Eltern trefft, erstelle einen Plan, um es ihren und/oder deinen Eltern zu sagen. [12]
    • Sag deinen Eltern zum Beispiel direkt: „Ich (oder auch „Wir“) haben Neuigkeiten. [Name] ist schwanger.” [13]
    • Gib deinen Eltern Zeit, um zu reagieren und zu antworten. Bereite dich darauf vor, dass sie eine Reihe an Gefühlen zeigen werden. Eltern können glücklich, wütend, schockiert, aufgebracht, verletzt, enttäuscht, besorgt, aufgeregt oder eine Kombination dieser Emotionen zeigen.
    • Denke daran, dass sich die Gefühle von Eltern mit der Zeit verändern können, so wie deine eigenen. Die meisten Eltern wollen helfen, selbst wenn sie am Anfang aufgebracht sind.
  5. Es gibt viele Beratungsstellen, die unterschiedliche Philosophien verfolgen, die deine Freundin während der Schwangerschaft unterstützen können. Diese Stellen helfen auch dir in diesem Prozess. [14] [15] [16] Familie, Freunde und andere Menschen, die dir nahestehen, können dich in dieser Zeit unterstützen. Wenn deine Freundin möchte, dass du mit ihr zu einer Beratungsstelle gehst, um Hilfe zu bekommen, dann solltest du das wenn möglich tun. [17]
  6. [18] Wenn ihr Eltern werdet (oder auch nur die Möglichkeit, Eltern zu werden) beinhaltet eine Vielzahl persönlicher, emotionaler, physischer, medizinischer und rechtlicher Fragen. Selbst eine Option, die als naheliegend erscheint, birgt ihre eigenen Probleme und wirft Fragen auf, mit denen man sich befassen muss.
    • Wenn deine Freundin das Kind haben und behalten möchte, hilf ihr zu entscheiden, wie sie die Zukunft planen kann (zum Beispiel Finanzen, Erziehung, Arbeit, Lebenssituation etc.). [19]
    • Wenn deine Freundin das Kind haben und zur Adoption freigeben möchte, hilf ihr mit dem Adoptionsprozess und den Entscheidungen, die gemacht werden müssen (zum Beispiel ob das Kind erfahren kann, wer seine leiblichen Eltern sind, ob es Kontakt zwischen Adoptiv- und leiblichen Eltern geben wird etc.).
    • Wenn sich deine Freundin für eine Abtreibung entscheidet, vergewissere dich, dass sie die medizinischen und emotionalen Risiken dieses Eingriffs versteht und dass man sich nach dem Eingriff um sie kümmert.
    • Denke daran, egal welche Entscheidung ihr beiden fällt, dass die Konsequenzen dauerhaft sein werden. Nur in ihrer Auswirkungen werden sich die Konsequenzen unterscheiden.
  7. [20] Wenn ihr euch nicht einigen könnt, was ihr tun möchtet, verstehe, dass die Entscheidung über die Schwangerschaft ultimativ bei der Frau liegt. Du kannst versuchen, einen Kompromiss zu finden oder mit einem Therapeuten beziehungsweise Anwalt zusammen arbeiten, um einen Weg zu finden, wie ihr euch einigen oder euch besser verstehen könnt. [21]
    • Wenn deine Freundin das Kind haben möchte und ihr beiden nicht heiratet, kann es sein, dass du Unterhalt zahlen musst. Ihr beiden müsst auch eine Einigung finden in Bezug auf das Sorge- und Besuchsrecht etc.
    • Wenn deine Freundin das Kind haben und zur Adoption freigeben möchte und du nicht, kann es abhängig von dem Land, in dem ihr lebt, sein, dass du das Sorgerecht für das Kind beanspruchen kannst.
    • Wenn sich deine Freundin zu einer Abtreibung entscheidet, dann ist das ihre Entscheidung. Wenn du diese Entscheidung nicht teilst, kannst du eventuell mit ihr und einem Therapeuten zusammenarbeiten, um eine Einigung zu erzielen.
Teil 3
Teil 3 von 3:

Sich auf die Zukunft vorbereiten

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  1. Die Entscheidung eine Schwangerschaft zu beenden hat körperliche und emotionale Konsequenzen. Du kannst deiner Freundin nach einer Abtreibung zur Seite stehen, indem du ihr mit alltäglichen Dingen hilfst und dich auch sonst um ihr Wohlbefinden kümmerst.
    • Du kannst erwarten, dass es nach diesem medizinischen Eingriff zu Blutungen, Krämpfen oder Unwohlsein kommen kann. Wenn ungewöhnliche oder unerwartete Symptome auftreten, wie zum Beispiel schwere oder kontinuierliche Blutungen, Fieber oder extreme Schmerzen, hilf deiner Freundin, sich sofort medizinische Unterstützung zu holen. [22]
    • Hilfe deiner Freundin, sodass sie die Anweisungen des Arztes befolgen kann, zum Beispiel kannst du für sie Medikamente besorgen. Erinnere sie auch daran, dass sie die Medizin nehmen muss und sich schonen soll.
    • Es ist normal, danach eine Reihe an Emotionen oder gemischte Gefühle zu haben. Wenn du allerdings glaubst, dass deine Freundin leidet (Depression, Stress, etc.), dann hilf ihr, sich professionelle Hilfe zu holen.
  2. Die Kombination von Faktoren wie körperliche Veränderungen, Stress, der durch die Erledigung von Dingen verursacht werden kann sowie die neue Situation, in der ihr euch befindet, kann Veränderungen in eurer Beziehung hervorrufen. [23] Beratungsgespräche vor der Geburt können euch beiden helfen, euch auf die veränderten Rollen und Erwartungen vorzubereiten. [24] Veränderungen, die eintreten können, sind u. a. :
    • Veränderte Rollenverteilung zu Hause (zum Beispiel mehr Hausarbeit erledigen)
    • Veränderungen im Schlafrhythmus
    • Weniger Aufmerksamkeit für einander, während sich beide Partner auf die Schwangerschaft und das neue Baby einstellen
    • Neue sexuelle Gewohnheiten, Wünsche und Bedürfnisse
  3. [25] Der Geburtsprozess wird weniger stressig sein, wenn du vorab die Dinge besorgst, die das Neugeborene braucht (Nahrung, Kleidung, Fläschchen, Windeln etc.). Du kannst deiner Freundin auch in Vorbereitung auf den Geburtstermin helfen, indem du eine Tasche packst, die alles beinhaltet, was sie für den bevorstehenden Krankenhausaufenthalt braucht (Kleidung, Toilettenartikel, Snacks, persönliche Dinge etc.). Du solltest deine Freundin auch unterstützen, sodass sie alle Ratschläge von Doktoren, Hebammen usw. befolgen kann, wenn es darum geht, wie sie sich auf eine Geburt vorbereiten soll.
  4. Diese Stellen verfügen über erfahrene Mitarbeiter, die deiner Freundin helfen können, einen Adoptionsplan zu erstellen, der für alle Parteien gut funktioniert. [26] Wenn sich deine Freundin entscheidet, das Baby zur Adoption freizugeben, kannst du ihr auch während des Prozesses helfen.
    • Es gibt unterschiedliche Optionen, die Adoptiv- als auch leibliche Eltern haben. Beispielsweise kann sich eine Seite dazu entscheiden, dass das Kind seine leiblichen Eltern nicht kennenlernen wird bzw. dass eine Beziehung zwischen leiblichen Eltern und Kind möglich ist. Höre deiner Freundin zu, wenn sie über dieses Thema spricht und die verschiedenen Optionen durchspielt.
    • Wenn du ein Kind zur Adoption frei gibst, kann dieser Prozess viele unterschiedliche Emotionen hervorrufen. Das Spektrum der Gefühle kann von Glück über Trauer zu Scham reichen. [27] Hilf deiner Freundin, diese Emotionen zu verarbeiten und nimm, wenn notwendig, die Hilfe eines Therapeuten in Anspruch.

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