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Anders als andere Metalle ist rostfreier Edelstahl sehr schwierig zu löten. Er enthält eine dicke Oxidschicht, die verhindert, dass geschmolzenes Lötzinn an seiner Oberfläche haftet. Obwohl die Aufgabe ein bisschen komplizierte ist als reguläres Löten , kannst du mit ein paar simplen Schritten erfolgreich rostfreien Edelstahl löten. Behandle den Edelstahl zuerst vor, indem du ihn gründlich reinigst und ein säurehaltiges Flussmittel auf seine Oberfläche aufträgst. Verwende für die beste Bindung ein Lötzinn, das aus mindestens 50% Zinn besteht. Heize dann beide Stücke Metall vor, so dass das Lötzinn effizient schmilz und bindet.

Methode 1
Methode 1 von 2:

Den rostfreien Edelstahl vorbehandeln

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  1. Rostfreien Edelstahl zu löten erfordert Lösungsmittel und andere Chemikalien, die während des Heizvorgangs verdampfen könnten. Erledige die ganze Arbeit in einem gut belüfteten Bereich, um zu vermeiden, etwaige Dämpfe von dem Vorgang einzuatmen. Trage immer eine Schutzbrille und Handschuhe, wenn du lötest.
    • Arbeite entweder draußen, in einer Garage mit offener Tür oder in der Nähe eines Fensters.
    • Trage als zusätzlichen Schutz eine Staubmaske.
  2. Die Oberfläche verunreinigende Substanzen hindern gelötetes Material daran, richtig zu binden. Entferne jegliche flüssige oder schmierige Schmutzstoffe mit einem Lösungsmittel. Gieße etwas auf einen Lappen und wische den Bereich ab, in welchem du lötest. [1]
    • Isopropylalkohol ist ein einfaches Lösungsmittel, das in den meisten Fällen geeignet ist. Verwende für mit Schmiere oder Öl verkrustete Teile einen stärkeren Reiniger wie Aceton.
    • Aceton ist ätzend, reizend und entflammbar. Trage Handschuhe, wenn du damit hantierst, und halte es von offenen Flammen fern. Falls du welches auf deine Haut bekommst, halte den Bereich fünf Minuten lang unter fließendes Wasser.
  3. Die Reinigung mit Lösungsmittel entfernt womöglich keine festen Verunreinigungen wie Staub und Schmutz. Bürste beide Metallteile an ihrer zu lötenden Oberfläche ab, zum die auf die Bindung vorzubereiten. [2]
    • Keine Sorge, falls das Bürsten das Metall ein bisschen zerkratzt. Eine raue Oberfläche hilft dem Lötzinn sogar dabei, besser zu binden.
  4. Der Schlüssel dabei, Lötzinn sich an rostfreien Edelstahl binden zu lassen, ist, ihn vor dem Löten mit Flussmittel zu behandeln. Flussmittel ist eine ölige oder wässrige Substanz, je nach Sorte, die Metalloberflächen reinigt, so dass sie besser binden. Bei rostfreiem Edelstahl entfernt ein Flussmittel Oxide von der Edelstahloberfläche und hilft den Metallen dabei, aneinander zu haften. Benutze ein starkes Flussmittel auf Säurebasis. Befeuchte einen Pinsel mit dem Fließmittel und trage es auf den rostfreien Edelstahl auf. [3]
    • Sieh dich nach einem Flussmittel um, das spezifisch für den Gebrauch an rostfreiem Edelstahl gedacht ist, Das ist für gewöhnlich auf dem Etikett aufgedruckt.
    • Benutze Schutzbrille und Handschuhe, wenn du mit Säuren hantierst.
    • Andere Flussmittel, die auf Harz basieren, sind beim Löten von rostfreiem Edelstahl nicht so effektiv. Verwende ein stärkeres Flussmittel auf Säurebasis.
    • Falls du zwei Stücke rostfreien Edelstahl miteinander verlötest, wische sie beide mit dem Flussmittel ab. Falls du rostfreien Edelstahl an ein anderes Metall lötest, wische nur den Edelstahl ab.
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Methode 2
Methode 2 von 2:

Die Metalle binden

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  1. Obwohl es viele Lötzinnsorten gibt, bindet eine Variante mit hohem Zinnanteil am besten mit rostfreiem Edelstahl. Zinn entspricht außerdem der Farbe von rostfreiem Edelstahl und ergibt dadurch eine besser sichtbare Lötstelle. [4]
    • Lötzinn mit etwas Silber darin bildet außerdem eine stärkere Lötstelle. Denke daran, dass Lötzinn mit Silber länger braucht, um zu schmelzen.
  2. Du brauchst beide Hände, wenn du lötest, also befestige beide Metallteile. Ordne sie in dem Winkel an, in dem sie binden sollen, benutze dann eine Klemme oder einen Schraubstock, um sie festzuklemmen. [5]
    • Es gibt spezielle Lötbänke mit Klemmen, die zwei Metallteile festhalten. Ziehe in Erwägung, in eine von diesen zu investieren, falls du oft lötest.
    • Die meisten Tischschraubstöcke sind ebenfalls groß genug, um zwei Stücke Metall gleichzeitig festzuhalten.
    • Falls du etwas lötest, das fest an einer Stelle ist, wie etwa ein Rohr, musst du nur das Gegenstück befestigen.
  3. Hierfür kann sowohl eine Lötlampe als auch ein Lötkolben geeignet sein. Halte das Heizelement entlang der Linie, die du verbindest, an beide Metallteile. Lasse das Element daran, bis das Metall heiß genug wird, um das Lötzinn zu schmelzen. [6]
    • Das Flussmittel wirft etwas Blasen, wenn es erhitzt wird. Das ist normal.
    • Um zu testen, wann das Metall heiß genug ist, halte ein bisschen Lötzinn an seine Oberfläche, ohne dass sich das Heizelement daran befindet. Falls es beim Kontakt schmilzt, ist das Metall heiß genug.
  4. Falls du ein anderes Metall an den Edelstahl bindest, wie Kupfer oder Zinn, heize die Oberfläche vor, indem du etwas Lötzinn darauf schmilzt. Das verschafft dem Stahl eine Oberfläche, an die er sich binden kann. Erhitze das Metall mit deinem Lötkolben oder deiner Lötlampe, bis es heiß genug ist, um Lötzinn zu schmelzen. Drücke dann Lötzinn ans Metall und lass sich etwas an der Stelle sammeln, die du an den Stahl bindest. [7]
    • Falls du zwei Teile rostfreien Edelstahl verlötest, überspringe diesen Schritt.
    • Lötzinn ist ein dünner Metalldraht, der auf eine Spule aufgewickelt ist. Wenn du ihn schmilzt, rolle 15 cm von der Spule ab, um deine Hand in sicherem Abstand von der Hitze zu halten.
  5. Wenn beide Metallteile vorgeheizt sind, bindet das Lötzinn viel besser. Berühre das erhitzte Metall mit dem Lötzinn, damit es schmilzt. Verteile das Lötzinn dann, bis du die ganze Verbindungsstelle bedeckt hast. Wende mehr Hitze an, falls das Metall abkühlt. [8]
    • Falls du einen Lötkolben benutzt, halte ihn an die Verbindungsstelle. Berühre dann den Kolben mit dem Lötzinn. Verteile das geschmolzene Lötzinn an der Verbindungsstelle entlang, wenn es am Kolben herunterfließt.
    • Falls du eine Lötlampe benutzt, berühre das Lötzinn nicht direkt mit der Lampe. Heize das Metall mit der Flamme auf, bis es heiß genug ist, um Lötzinn zu schmelzen und berühre dann mit dem Lötzinn das Metall.
  6. Flussmittel ist stark ätzend, also kann es das Metall mit der Zeit beschädigen, wenn man es darauf lässt. Lasse das Lötzinn zwei bis drei Minuten lang abkühlen, bevor du es berührst. Spüle dann das verbleibende Flussmittel ab. Bringe das Metallteil zu einem Wasserhahn und lasse warmes Wasser darüber laufen. Reibe es mit einem Schwamm oder einer Zahnbürste ab, um etwaiges übrig gebliebenes Flussmittel zu entfernen. [9]
    • Falls das Teil, das du gelötet hast, zu groß oder fest angebracht ist, halte einen Eimer warmes Wasser darunter. Schrubbe die Verbindung mit einem Schwamm ab.
    • Benutze ein mildes Geschirrspülmittel, falls das Flussmittel nicht mit simplem Schrubben abgeht.
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Tipps

  • Verwende Lötmaterialien, die für den Gebrauch an rostfreiem Edelstahl gedacht sind. Diese Produkte sind in Baumärkten erhältlich und sollten entsprechend gekennzeichnet sein.
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Warnungen

  • Arbeite in einem gut belüfteten Bereich. Flussmittel können giftige Dämpfe abgeben.
  • Trage immer eine Schutzbrille und Handschuhe, wenn du lötest.
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Was du brauchst

  • Heizelement
  • Lötzinn
  • Flussmittel auf Säurebasis
  • Drahtbürste
  • Nicht metallhaltigen Pinsel
  • Warmes Wasser
  • Schutzbrille
  • Handschuhe

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