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Egal ob du Schweine zum Schlachten oder als Haustiere großziehen möchtest, es ist wichtig zu wissen, wie man sich richtig um die Tiere kümmert. Schweine sind aufgrund ihres Fleisches und dem Mist, den sie produzieren, Nutztiere für den Menschen. Das verstärkte Gesellschaftsbewusstsein für biologisches Essen hat jedoch dazu geführt, dass die Verbraucher ihr Fleisch eher von kleinen, lokalen Anbietern kaufen und nicht von den großen Massentierhaltungen. Scrolle nach unten und lerne, wie man Schweine richtig aufzieht.

Teil 1
Teil 1 von 2:

Die Unterkunft

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  1. Schweine brauchen einen trockenen und sicheren Ort, an dem sie vor ungemütlichem Wetter geschützt sind und ausreichend Platz haben sich zu bewegen. Manche Menschen behaupten, ein ausgewachsenes Schwein braucht 1,86 qm Platz. Für eine wirklich artgerechte Tierhaltung solltest du dem Schwein jedoch um die 4,6 qm zur Verfügung stellen. Bedenke bei der Planung, dass der Stall am besten doppelt so lang wie breit sein sollte.
    • Denke bei der Planung außerdem daran, dass Schweine sich sehr gerne in der Nähe ihrer Wasserstelle erleichtern. Daher sollte die Wasserstelle ganz hinten im Schweinestall stehen, möglichst weit weg von Futter und Unterschlupf.
    • Hast du eine Scheune mit leerstehenden Ställen, dann könntest du deine Schweine auch in der Scheune halten. Vergiss jedoch nicht, dass du den ganzen Mist in diesem Fall eigenständig aus der Scheune befördern musst.
  2. Verwende einen geflochtenen Zaun, der "schweinesicher" ist und ein Bodenbrett hat, damit das Untergraben verhindert wird. Am besten markierst du dir den Bereich für die Schweinebehausung und errichtest einen stabilen Holzzaun drumherum. Wenn der Zaun steht, bringst du 4x2 geschweißte Eisendrähte im Innern des Zaunes an, so dass die Schweine sich dagegen drücken können ohne das etwas passiert.
    • Ein tragbarer Elektrozaun ist eine gute Wahl für die Schweine, die auf die Weide oder andere Bereiche auf der Farm kommen sollen und immer wieder umgetrieben werden.
  3. Wenn Schweine in der Hitze nicht vor dem direkten Sonnenlicht geschützt werden, können sie einen Sonnenbrand erleiden. Bei kaltem Wetter suchen die Schweine Schutz vor Wind und Kälte. Die beste Variante ist ein dreiseitiger, bedachter Bau, der innerhalb des umzäunten Bereichs aufgestellt wird. Viele Schweinebauern empfehlen mindestens 1 - 2 qm Schatten für die Tiere. Das Dach muss nicht höher als 1,3 m sein.
    • Denke daran Belüftungsschlitze zwischen dem Dach und der Konstruktion zu lassen, damit im Sommer die Hitze durch diese Schlitze entweichen kann.
    • Im Winter solltest du den Unterschlupf mit Heu auslegen, damit die kleineren Tiere sich darin wärmen können.
  4. Es stimmt - Schweine lieben Schlamm. Schweinen fällt es sehr schwer ihre eigene Körpertemperatur zu regeln und wenn sie großer Hitze ausgesetzt sind, hilft ihnen der Schlamm dabei genauso gut wie uns ein Pool abkühlen würde. Wähle für das Schlammbad einen bestimmten Bereich im Stall aus. Eventuell baust du einen niedrigen Zaun darum herum, damit der Schlamm auch wirklich in dem Bereich bleibt. Lockere die Erde und bewässere diese 1 bis 2 Mal am Tag (an heißeren Tagen auch häufiger).
    • Schlamm hilft außerdem das Risiko für einen Lausbefall zu reduzieren, die Schweine können darin wühlen (mit ihren Nasen im Schlamm graben - dabei haben sie wirklich Spaß) und ihre Haut wird in gutem Zustand erhalten.
  5. Ein 100 Pfund schweres Schwein produziert ca. 1,6 Pfund Mist pro Tag. Dieser kann als Dünger in deinem Garten oder auf deinen Feldern verwendet werden. Außerdem wäre es möglich den Mist an andere Bauern oder Gärtnereien zu verkaufen, die noch keinen festen Zulieferer gefunden haben.
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Teil 2
Teil 2 von 2:

Die Schweineaufzucht

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  1. Am besten wachsen die Tiere bei warmem Wetter (15 bis 20 Grad sind ideal). Starte dein Aufzuchtprojekt daher am besten im Frühling oder Spätsommer - so haben die Ferkel in ihrer Wachstumsphase die idealen Bedingungen. So überraschend es auch klingen mag, ein 50 Pfund Schweinchen kann bei konstanter Zufuhr von Wasser und Futter innerhalb von ca. 100 Tagen auf 250 Pfund (Marktgewicht) wachsen. Das nennt man dann wohl einen Wachstumsschub.
  2. Egal ob die Schweine zum Schlachten oder als Haustiere gekauft werden, du solltest immer darauf achten gesunde Tiere von einem guten Züchter zu erwerben. Konzentriere dich auf die Schweinebauern in deiner Umgebung, die gerade Ferkel zum Verkauf anbieten. Wenn du dir die Ferkel ansiehst, entscheide dich auf keinen Fall für eines das ständig scharrt oder hustet. Erscheinen dir 20 % oder mehr der Schweine als nicht vollständig gesund, solltest du für den Kauf einen anderen Bauern auswählen.
    • Gehst du zu einem Verkauf, bei dem verschiedene Ferkel von verschiedenen Züchtern angeboten werden, dann sind die Tiere dort wahrscheinlich viel gestresster. Sie werden dadurch anfälliger für Krankheiten.
  3. Schweine trinken sehr viel Wasser. Durchschnittlich 7,6 bis 15 l pro Tag. Vergrabe eine Wanne im Boden und fülle diese täglich mit frischem Wasser auf. Würdest du die Wanne einfach auf den Boden stellen, dann werden die Schweine damit eher spielen und das ganze Wasser verschütten.
  4. Wie du vielleicht schon weißt sind Schweine wirklich gute Esser. Grundlegend solltest du eine feste Futtermischung haben, damit deine Schweine mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt sind. Ein 20 Pfund schweres Ferkel sollte 16 % Protein erhalten, wohingegen ein 125 Pfund schweres Schwein eine 14 % Proteinmischung erhalten sollte, obwohl einige Farmer es lieber bei 16 % belassen. Ein Schwein sollte täglich 0,45 kg zunehmen.
  5. Das Schwein ist auch als lebende Mülltonne bekannt - was eine gar nicht so falsche Assoziation ist. Bleib jedoch bei einem Hauptfutter und füttere die Reste zusätzlich. Du kannst deinem Schwein Früchte, Gemüse, Fleischreste, Gartenabfälle und sogar verdorbene Eier füttern. Deine Schweine sollten jedoch nicht ausschließlich von Resten ernährt werden.
    • Bedenke dass die für Menschen giftigen Dinge (wie Rhabarberblätter oder bestimmte Beeren) auch deine Schweine vergiften könnten. Du solltest es grundsätzlich vermeiden die Schweine mit rohen Kartoffeln oder rohem Fleisch zu füttern, da beides giftig oder voller gefährlicher Bakterien sein kann.
    • Einige professionelle Schweinebauern vertreten die Meinung, dass man jedes "menschliche" Essen, das man den Schweinen geben möchte noch einmal abkochen sollte. So schützt man die Schweinchen vor jeglichen Bakterien, die noch im Essen enthalten sein könnten.
  6. Da die Schweine den ganzen Tag im Schlamm und Mist wühlen sind sie stark gefährdet von Parasiten befallen zu werden. Bitte deinen Tierarzt allen Tieren eine Wurmkur zu verabreichen, die Würmer und Parasiten abtötet.
  7. Möchtest du deine Schweine verkaufen, dann solltest du sie auf 200 bis 250 Pfund (90 bis 114 kg) wachsen lassen. Sind die Schweine bereit zum Verkauf, so berechnet sich ihr Preis nach Maßen und Gesundheit. Bring deine Schweine zu einer lokalen Auktion oder einem Tiermarkt. Vereinbare einen Termin mit dem örtlichen Schlachter.
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Tipps

  • Getestete Pestizide können die Schweine vor Läusen und Milben schützen.
  • Prüfe regelmäßig die Sicherheit deines Zauns. Schweine sind sehr intelligente Tiere, die von Natur aus gerne graben. Sie werden jegliche Schwachstelle im Zaun ganz sicher ausfindig machen und sich keine Möglichkeit zum Entkommen entgehen lassen.
  • Kaufe kein Ferkel, das jünger ist als 6 Wochen, denn so lange sollte es mindestens bei ihrer Mutter bleiben.
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Warnungen

  • Gib deinen Schweinen nie rohes Fleisch zu fressen. Rohes Fleisch kann Krankheiten übertragen und nach bundesrechtlichen Vorschriften ist es verboten Schweinefleisch von Tieren zu verkaufen, die rohes Fleisch zu fressen bekommen haben.
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Was du brauchst

  • Holzbretter
  • Stacheldrahtzaun oder Maschendrahtzaun
  • Wasser
  • Wanne
  • Futter
  • Ein Schwein



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