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Wenn du von Haus aus schon ungeschickt bist, ist es wahrscheinlich der Fall, dass sich dein Leben anfühlt, als würdest du derjenige sein, der dafür geboren, wurde, sich ständig in die Bredouille zu begeben. Egal, ob du dauernd über deine eigenen Beine stolperst, du Leute anrempelst oder Gegenstände umwirfst: Nun gibt es eine gute Nachricht. Es gibt Wege, wie man die Tollpatschigkeit bekämpfen kann!

Methode 1
Methode 1 von 4:

Sich über Ungeschicklichkeit informieren

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  1. Der menschliche Körper ist ein sehr komplexes Konstrukt. Deshalb kann es in Bezug auf die Koordinationsfähigkeit schnell zu einem Durcheinander kommen. Es gibt vier Körperteile, die hauptsächlich für die Koordination verantwortlich sind. Sollte einer dieser Bereiche eingeschränkt sein, kommt es zu Tollpatschigkeit. [1]
    • Die Augen. Die Augen nehmen die äußeren Einflüsse über die Position des Körpers im Raum auf.
    • Das Gehirn und das Nervensystem. Diese leiten Informationen und Nachrichten durch den Körper, wie er auf die physische Umwelt reagieren soll.
    • Das Kleinhirn. Das Kleinhirn ist ein Bereich des Gehirns, das für die Koordinationsfähigkeit und das Gleichgewicht zuständig ist.
    • Muskeln und Knochen. Die Muskeln und Knochen reagieren auf die Befehle des Gehirns. Dadurch kannst du dich bewegen.
  2. Es gibt viele Auslöser, die zur Ungeschicklichkeit führen. Egal, ob es temporär oder chronisch ist. Einige diese Auslöser sind ernsthafte medizinische Probleme, andere kann man in den eigenen vier Wänden lösen. [2] Einige häufige Gründe, die zu Ungeschicklichkeit führen sind:
    • Kopfverletzungen
    • Gelenkhypermobilität
    • Probleme mit der Sehkraft
    • Arthritis
    • Bestimmte Arzneimittel
    • Alkohol- bzw. Drogenkonsum
    • Stress und Müdigkeit
    • Muskelschwäche
  3. Es gibt fast keine Studien darüber, warum manche Menschen chronisch tollpatschig sind. Einiges weist darauf hin, dass bestimmte Menschen durch „kognitive Störungen“ anfälliger für Unfälle sind. [3] Ein Fragebogen in Bezug auf „kognitive Störungen“ des Psychologen Donald Broadbent könnte dabei helfen, die Tollpatschigkeit zu messen. [4] Nachfolgend findest du einige Beispiele des Fragebogens. Beantwortest du die meisten Fragen mit „Ja“, bist du anfälliger für „kognitive Störungen“.
    • “Übersiehst du Wegweiser auf der Straße?”
    • “Verwechselst du links und rechts, wenn du den Weg beschreibst?”
    • “Rempelst du oft Menschen auf der Straße an?”
    • “Findest du, dass du oft orientierungslos bist, wenn du dich auf einer Straße befindest, die du eigentlich kennst, doch nur wenig benutzt?”
    • “Vergisst du, wohin du zum Beispiel die Zeitung oder ein Buch gelegt hast?”
    • “Siehst du im Supermarkt oft nicht, was du kaufen möchtest, obwohl es vorrätig ist?”
    • “Lässt du gerne Dinge fallen?”
    • “Bist du der Meinung, dass du versehentlich Dinge wegwirfst, die du eigentlich behalten möchtest und gleichzeitig Gegenstände, die du wegwerfen möchtest, behältst?”
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Methode 2
Methode 2 von 4:

Seinen Körper trainieren, nicht tollpatschig zu sein

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  1. Deine Muskulatur in Rücken, Bauch und Brust hilft dir dabei, dein Gleichgewicht zu halten, wenn du dich bewegst. Ist man in diesen Bereichen gut trainiert, erhält man eine bessere Kontrolle über seinen Bewegungsablauf bzw. eine gesteigerte Koordinationsfähigkeit, was dazu führt, dass man weniger tollpatschig ist. [5]
    • Übungen wie Crunches, Übungen bei denen du die Beine anhebst (der „Superman“) und Planks bauen in den richtigen Bereichen Muskeln auf und können entweder zu Hause oder im Fitnessstudio gemacht werden.
    • Benutze Ausrüstung wie zum Beispiel Gleichgewichtsbälle, mit denen du dein Gleichgewicht steigerst und gleichzeitig körperlich stärker wirst.
  2. Neben dem Muskelaufbau musst du ebenfalls an deiner Flexibilität arbeiten, damit du weniger tollpatschig wirst. [6] Studien haben gezeigt, dass die Sportler, die sich nur darauf konzentrieren Muskeln aufzubauen und Flexibilität und Geschicklichkeit vernachlässigen, sich leichter wieder verletzen als diejenigen, die auch an ihrer Koordinationsfähigkeit arbeiten. [7]
    • Neben Yoga und Pilates helfen Tanzen und Kampfsport dabei, die Flexibilität zu steigern. [8]
    • Tägliches Dehnen ist ebenfalls nützlich, um beweglicher zu werden. Außerdem steigert es den Blutfluss und man wird gelenkiger. [9]
  3. Der Muskelaufbau und eine gute Koordinationsfähigkeit sind notwendige Komponenten, wenn du langfristig Unfälle vermeiden willst. Du musst aber auch das Gleichgewicht verbessern. Es gibt mehrere Übungen, die man täglich machen kann, um seine Koordinationsfähigkeit zu verbessern. [10]
    • Sein Gewicht von einer zur anderen Seite zu verlagern, auf einem Bein stehen, sind Übungen, die das Gleichgewicht fördern.
  4. “Vestibulo-okuläre Reflexübungen” ist kompliziert ausgedrückt und steht für Übungen, die die Hand-Augen-Koordinationsfähigkeit fördern. Diese Übungen führen dazu, dass das Gehirn mit dem inneren Ohr und dem vestibularen System, also den Augen, kommuniziert und synchronisiert, was wiederum zu einem gesteigerten Gleichgewichtssinn beiträgt.
    • Versuche es zu Beginn mit dieser einfachen Übung: Während du sitzt, beugst du den Kopf soweit nach unten, bis du auf den Boden blickst. Anschließend schaust du in Richtung Decke. Danach bewegst du langsam den Kopf in die Richtung deiner Augen. Diese Übung wiederholst du zehn Mal.
    • Versuche es mit dieser Starr-Stabilisations-Übung: Während du sitzt, starrst du an einen bestimmten Punkt, der ungefähr einen bis drei Meter weg ist. Der Punkt muss sich auf Augenhöhe befinden. Bewege deinen Kopf von Seite zu Seite und konzentriere dich weiterhin auf den Punkt. Diese Übung wiederholst du drei Mal und machst sie auch drei Mal täglich.
    • Diese Übung kann zu Schwindel führen. Deshalb solltest du sie langsamer machen. Sobald dir schlecht bzw. schwindelig wird, musst du aufhören und eine Pause einlegen.
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Methode 3
Methode 3 von 4:

Die Möglichkeit eines Unfalls schmälern

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  1. Die meisten tollpatschigen Menschen haben kein gutes Auge für ihre Umgebung. Wenn du aufstehst und herumläufst, wirf einen Blick um dich, um zu sehen, was sich in deiner Nähe befindet. Stelle sicher, dass du nichts anrempelst.
  2. Es ist ziemlich einfach zu stolpern, wenn überall auf dem Boden Sachen rumliegen. Räume zu Hause bzw. im Büro auf, damit du nicht im Anfall von Tollpatschigkeit etwas umwirfst.
    • Sollte dein Zuhause nicht über genug Freiraum verfügen, um sicher von A nach B zu gelangen, musst du die Möbel anders platzieren. Dadurch rempelst bzw. schmeißt du keine Dinge um.
    • Indem du mit doppelseitigem Klebeband die Kanten von kleinen Teppichen abrundest, hilft dies dabei, dass du nicht mehr so einfach über Dinge stolperst. [11]
  3. Wenn du Probleme mit dem Gleichgewicht hast, wenn du Schuhe mit einem hohen Absatz bzw. schmalen Sohlen trägst, kann dies den Schwerpunkt so verändern, dass du an Gleichgewicht verlierst und eher einen Unfall erleidest. Entscheide dich für Schuhe mit weiten und festen Sohlen, die dir besseren Halt bieten. Wenn du unbedingt Absätze tragen willst, dann entscheide dich für „Chunky Heels“, da diese mehr Halt bieten.
  4. Unruhe aus deinem Alltag. Du wirst am ehesten abgelenkt, wenn du gestresst oder unruhig bist. Dies führt zu Unfällen und Ungeschicklichkeit. Verbanne deshalb soweit es geht Unruhe und Angst aus deinem Alltag, und du wirst schnell merken, dass du weniger ungeschickt wirst. [12]
    • Sei aufmerksam. Konzentriere dich und passe stets gut auf, wenn du dabei bist, etwas zu tun. Ist man immer aufmerksam, hilft das ebenfalls, die „kognitiven Störungen“ in den Griff zu bekommen, die zu Tollpatschigkeit führen können.
    • Versuche ausreichend viel zu schlafen. Studien belegen, dass Schlafmangel zu körperlichen Symptomen führt, die auf Tollpatschigkeit hinweisen. [13]
  5. Tollpatschigkeit kann dazu führen, dass man sich selbst geißelt, was zu mehr Angstgefühlen und innerer Unruhe führt. Mache dir begreiflich, dass sich jeder von Zeit zu Zeit tollpatschig verhält und nichts daran auszusetzen ist. [14]
    • Wenn du dich dabei erwischst, wie du nach einem Fall oder Ausrutscher in Verlegenheit gerätst, stehst du einfach wieder auf und atmest einige Male tief durch. Tiefe, kontrollierte Atemzüge lassen dich ruhig werden, und du wirst dich schnell besser fühlen.
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Methode 4
Methode 4 von 4:

Wissen, wann man professionelle Hilfe in Anspruch nehmen sollte

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  1. Da einige Menschen von Haus aus ziemlich tollpatschig sind und manche hin und wieder Tollpatschigkeitsanfälle haben, können auch Krankheiten der Auslöser von Tollpatschigkeit sein. Darunter fallen zum Beispiel Diabetes, Parkinson und Dyspraxie (ein Syndrom, das hauptsächlich bei Kindern auftritt). Diese führen zu anhaltenden Problemen mit dem Gleichgewicht sowie zu ungeschicklichkeit. [15]
    • Sollte dir ständig schwindelig oder schlecht sein, kann dies ein Zeichen für Probleme mit dem Blutzucker sein, wie zum Beispiel Diabetes. Für diese Beschwerden musst du ärztliche Unterstützung in Anspruch nehmen.
    • Ein plötzliches Taubheitsgefühl, schlechte Sicht und Gleichgewichtsverlust können Anzeichen für einen Schlaganfall sein. Sollten diese Symptome auftreten, dann rufe sofort den Krankenwagen.
    • Wenn du dir leicht den Muskel verstauchst, oder häufig unter Gelenksteifheit leidest, kann es sein, dass du eine sogenannte Gelenkhypermobilität hast. Diese Krankheit ist zwar nicht lebensbedrohlich, doch solltest du trotzdem mit einem Arzt bzw. Physiotherapeuten über deine Beschwerden reden. [16]
  2. Jede Arznei hat Nebenwirkungen. Viele Medikamente einschließlich Psychopharmaka, Medizin gegen Migräne und Allergien haben Nebenwirkungen. Es kann zu Schwindel, Gleichgewichtsstörungen kommen. Diese Symptome werden durch den Konsum von Alkohol verstärkt. Solltest du Medikamente zu dir nehmen, die einige dieser Nebenwirkungen besitzen, achte besonders auf deine Umwelt, damit sich die Wahrscheinlichkeit, einen Unfall zu erleiden, reduziert.
    • Wenn du der Meinung bist, dass die Nebenwirkungen nicht mehr auszuhalten sind, musst du mit dem Arzt sprechen. Er wird dir eine alternative Medizin verschreiben.
  3. Wenn du trotz deines gesteigerten körperlichen Trainings immer noch Koordinationsschwierigkeiten aufweist, kann deine Tollpatschigkeit Teil einer ernsthaften medizinischen Erkrankung sein. Gehe zum Arzt und beschreibe ihm die Symptome, damit er dir zeigen kann, welche Behandlungsmethoden es gibt.
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Tipps

  • Wenn du aufstehst, um herumzulaufen, dann schaue dich erst um, damit du weißt, wohin du trittst und was sich in den Weg stellen könnte.
  • Wenn du weißt, dass du Probleme mit deiner Koordinationsfähigkeit hast, darfst du nicht zu albern bzw. wild sein, wenn du dich bewegst. Dies könnte nämlich leicht zu Unfällen führen.
  • Übung macht den Meister! Du wirst bestimmt nicht die Tollpatschigkeit über Nacht ablegen. Doch mit hartem Training und Achtsamkeit, wirst du sicherlich weniger trampelhaft.
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Warnungen

  • Da die meisten Menschen von Zeit zu Zeit unfallgefährdet sind, kann es dazu kommen, dass du in Schwierigkeiten gerätst, wenn du diese Probleme nicht mit einem Profi durch hartes Training löst. Die Tollpatschigkeit kann zum Beispiel an Diabetes, einem Schlaganfall, oder an einer anderen Erkrankung liegen.


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