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Piercings sind eine schöne und besondere Art, deinen Stil und deine Individualität auszudrücken. Menschen tragen schon seit über 5000 Jahren Piercings an den unterschiedlichsten Körperstellen. [1] Ob du deine Ohren, die Nase, die Augenbraue, die Zunge, den Bauchnabel oder die Lippe gepierct haben möchtest, am besten lässt du das von einem Profi erledigen. Wenn du es aber unbedingt selbst machen willst, erklären wir dir in diesem Artikel, wie du das so steril und sicher und mit so wenig Schmerzen wie möglich anstellen kannst.

Teil 1
Teil 1 von 4:

Reinige dein Werkzeug und bereite dich vor

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  1. Schrubb deine Hände gründlich mit einer antibakteriellen Seife und trockne sie mit einem sauberen Handtuch ab. Wenn deine Hände sauber sind, musst du auch noch die Stelle desinfizieren, die du piercen willst. Gib dafür etwas Reinigungsalkohol auf sterile Gaze und reinige die Stelle gründlich damit. Auch Desinfektionstücher eignen sich dafür. [2] Damit du die Stelle, die du piercen willst, nicht kontaminierst, solltest du sie anschließend nicht mehr berühren.
    • Am einfachsten lässt sich das Ohrläppchen selbst piercen. Auch die Nase und den Bauchnabel kannst du mit überschaubarem Risiko selbst durchstechen. Geht es allerdings in den Bereich deiner Lippe oder Zunge, in die Nähe deines Auges oder deines Ohrknorpels, lass es bitte von einem Profi machen. Du könntest sonst bleibende Narben davontragen oder es könnte zu anderen dauerhaften Schäden oder sogar Entstellungen kommen. Riskier das nicht.
    • Nach der Reinigung deiner Hände solltest du nach Möglichkeit sterile Handschuhe anziehen, um Infektionen vorzubeugen.
  2. Im Idealfall solltest du deine Nadel frisch aus der Packung holen, wenn du bereit bist anzufangen. [3] Verwendest du eine bereits benutze oder ausgepackte Nadel, musst du sie sehr gut sterilisieren. Leg sie vor dem Stechen in Alkohol. Je besser du Nadel, Hände und die Stelle des Piercings desinfizierst, desto geringer das Risiko einer Infektion.
    • Du musst dafür unbedingt eine richtige Piercingnadel verwenden, keine Nähnadel oder ähnliches Zeug. Nur eine Piercingnadel hat die richtige Größe und ist spitz genug. Mit jeder anderen Nadel würdest du dir selbst unnötige Schmerzen und deinem Körper unnötige Schäden zufügen.
    • Piercingnadeln kannst du beispielsweise bei Amazon bestellen.
    EXPERTENRAT

    Karissa Sanford

    Spezialistin für Körperpiercing
    Karissa Sanford ist Miteigentümerin von Make Me Holey Body Piercing, einem Piercing-Studio in der San Francisco Bay Area, das sich auf sicheres und freundliches Körperpiercing spezialisiert. Karissa hat mehr als zehn Jahre Erfahrung mit Piercing und ist Mitglied der Association of Professional Piercers (APP).
    Karissa Sanford
    Spezialistin für Körperpiercing

    Sei beim Sterilisieren deiner Werkzeuge so gründlich wie nur eben möglich und benutz hochwertige Produkte, die auch im Studio zum Einsatz kommen würden! Ein Piercingstudio ist nach wie vor der sicherste Ort, um dir ein Piercing stechen zu lassen, aber das bedeutet nicht, dass du in Sachen Hygiene zuhause nicht annähernd den gleichen Standard erreichen kannst. Benutz professionelle Desinfektionsprodukte, dann kannst du Infektionen auch bei selbst gestochenen Piercings effektiv vorbeugen.

  3. Es ist wichtig, dass du einen hochwertigen Stecker benutzt, um das Risiko einer Infektion, Irritation oder allergischen Reaktion zu minimieren. Professionelle Piercer raten meist zu Chirurgenstahl, 14- oder 18-karätigem Gelbgold, 18-karätigem Weißgold, Niob oder Titan. [4] Kauf nicht irgendeinen billigen Stecker, um Geld zu sparen, sondern investier in guten Schmuck, den du direkt nach dem Stechen tragen kannst. Wenn das Piercing komplett abgeheilt ist, kannst du vielleicht auch Materialien von etwas minderer Qualität vertragen, am Anfang darfst du jedoch keine Kompromisse machen.
    • Reinige den Schmuck mit Reinigungsalkohol.
  4. Nimm einen Stift und mach einen kleinen Punkt dort, wo das Piercing am besten aussehen wird. Willst du dir beide Ohrläppchen durchstechen, achte darauf, dass die Punkte symmetrisch sind. Schau dir die Markierung aus allen Richtungen an und vergewissere dich, dass sie sich genau dort befindet, wo du sie haben möchtest. Der Punkt ist deine Einstichstelle. [5]
    • Wenn du dir noch nicht ganz sicher bist, ob die Stelle wirklich ideal ist, kannst du den Punkt mit einem Permanentmarker nachmalen und ihn einfach für ein paar Tage lassen. Warte ab, wie du reagierst, wenn du ihn im Spiegel siehst. So kannst du herausfinden, ob dir dein potenzielles Piercing langfristig gefallen wird, bevor du zustichst.
    • Wenn du deinen Bauchnabel pierct, kneif die Haut darüber zusammen. Zeichne den Punkt oben auf der Hautfalte an. Das eigentliche Piercing solltest du aber am besten von unten stechen. Stich die Nadel also von unten durch die Hautfalte und sorg dafür, dass sie an der mit dem Punkt markierten Stelle wieder herauskommt. [6]
    • Es ist natürlich etwas schwierig, einen Punkt auf deiner Zunge anzuzeichnen. Sieh es einfach als guten Rat an, deine Zunge nicht selbst zu piercen. So groß die Verlockung über das Geld ist, das du sparen könntest, es geht hier um das Organ, mit dem du sprichst und schmeckst!
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Teil 2
Teil 2 von 4:

Stich das Piercing

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  1. Vergewissere dich, dass du sie sicher in der Hand hast. Du musst sie im gleichen Winkel halten, in dem du später den Schmuck durch das Loch stecken willst. In anderen Worten: Die Nadel sollte genau so durch dein Ohr gehen wie später der Ohrring oder durch deinen Bauchnabel wie später der Piercingschmuck. Wenn du schief stichst, wirst du den Schmuck nicht gut hineinbekommen, deshalb lass dir Zeit und setz die Nadel genau an.
    • Wenn du möchtest, kannst du eine betäubende Salbe auftragen, bevor du das Piercing stichst. Lass der Salbe in diesem Fall entsprechend Zeit zu wirken. [7]
  2. Der Stich sollte in einer schnellen, fließenden Bewegung erfolgen. Wenn du ein bisschen zustichst, dann aufhörst und wieder nur ein bisschen zustichst, läufst du Gefahr, dass die Haut reißt. Ein entschlossener Stich sorgt dafür, dass das Loch gleichmäßig wird und schneller abheilt. [8] Drück die Nadel durch dein Ohrläppchen, bis sie mittig darin steckt. Lass sie etwa 20 Minuten stecken, um sicherzugehen, dass das Loch lange genug geöffnet bleibt, um den Ohrring einzustecken, nachdem du die Nadel wieder herausgezogen hast.
  3. Nachdem die Nadel das Loch etwa 20 Minuten lang gedehnt hat, ist es an der Zeit, etwas Hübscheres in das frische Loch zu stecken. Es wird ziemlich schnell zuheilen, deshalb ist es wichtig, dass der Schmuck bereitliegt, bevor du die Nadel herausziehst. Steck den Schmuck in das Loch. Du darfst dabei ruhig ein bisschen Druck ausüben, solltest aber keine Gewalt anwenden.
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Teil 3
Teil 3 von 4:

Reinige das Piercing

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  1. Vor dem Stechen ist es angebracht, die Haut und dein Werkzeug mit Reinigungsalkohol zu reinigen, aber im Anschluss ans Stechen würde Reinigungsalkohol die gepiercte Stelle zu sehr austrocknen. Eine Salzlösung ist milder und trocknet das Loch nicht aus. Du kannst sie in der Drogerie kaufen oder selbst herstellen. Du solltest die gepiercte Stelle im Wortsinn darin baden, wenn das irgendwie möglich ist, etwa in einer flachen Schale oder Tasse. [9] Wenn du das Piercing nicht in die Lösung eintauchen kannst, benutz ein Kosmetiktuch oder Wattestäbchen, um die Lösung großzügig auf das Piercing aufzutragen.
    • Willst du deine eigene Salzlösung herstellen, benutz dafür ein feinkörniges Meersalz ohne Jod. In vielen Supermärkten findest du es neben dem normalen Tafelsalz, alternativ kannst du es online bestellen.
    • Misch einen Viertel Teelöffel in etwa 250 ml gefiltertes oder Trinkwasser. Neigt deine Haut zu Trockenheit, nimm etwas weniger Salz.
  2. Es ist verlockend, an deinem neuen Piercing herumzuspielen, aber dadurch erhöht sich das Risiko einer Infektion enorm. Versuch, es am besten gar nicht anzufassen, wenn du es nicht gerade reinigst, und berühr es wenn überhaupt nur mit frisch desinfizierten Händen.
  3. Auch wenn du eine ganze Sammlung toller und hochwertiger Stecker hast, wechselst du den Schmuck, während das Loch noch nicht verheilt ist, erhöht sich das Risiko von Infektionen. Je nachdem, wo du dein Piercing hast, kann es zwischen einem Monat und einem Jahr dauern, bis es abgeheilt ist. [10]
    • Weitere Informationen über Piercings an der spezifischen Körperstelle, die du dir ausgesucht hast, bekommst du von einem Profi oder im Internet.
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Teil 4
Teil 4 von 4:

Sei dir der Risiken bewusst

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  1. Vor allem in der Zunge hast du große Blutgefäße, unter anderem eine große Vene, die extrem bluten wird, wenn sie durchstochen wird. Deshalb solltest du deine Zunge auf gar keinen Fall selbst piercen. Aber auch andere Stellen werden mit Sicherheit ein bisschen bluten. [11] Noch einmal: Am besten lässt du dich von einem Profi piercen, der dafür sorgen kann, dass sich die Blutungen in Grenzen halten.
  2. Wenn du dich selbst pierct, ist das Risiko von Infektionen und unansehnlichem Narbengewebe wesentlich größer. [12] Auch wenn du das Piercing später herausnimmst, kann es sein, dass die Narben für immer bleiben. Sei dir dessen bewusst, bevor du dir ein Piercing in die Nase, das Ohr, die Augenbraue, Lippe, Zunge oder den Bauchnabel stichst. Ein professionelles Piercing kostet zwar Geld, aber dafür wirst du sehr wahrscheinlich keine Narben davontragen.
  3. Wenn du Pech hast, kann es schwere Komplikationen geben. Piercings können zum Beispiel eine ganze Reihe fieser Infektionen verursachen und wenn diese nicht behandelt werden, lösen sie eventuell eine Sepsis, einen toxischen Schock oder eine Blutvergiftung aus. [13] Es ist wirklich wichtig, dass du die Risiken und möglichen Folgen deiner Entscheidung, dich selbst zu piercen, kennst.
    • Ob du dein Piercing selbst gestochen hast oder hast stechen lassen, du solltest mögliche Probleme erkennen können. Produziert dein Piercing Absonderungen, solltest du zum Arzt gehen. Ist es länger als drei Tage lang gerötet, geschwollen und schmerzt, geh ebenfalls zum Arzt. Sobald dir etwas nicht normal erscheint, solltest du es abchecken lassen.
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