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Gedanken an Selbstmord können manchmal auftauchen, wenn Gefühle von Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung zu schmerzhaft werden, um sie länger zu ertragen. Diese Gefühle können dich so überwältigen, dass der Tod wie der einzige Weg erscheint, um Erleichterung zu finden. Du solltest dir jedoch bewusst machen, dass es immer einen anderen Ausweg gibt, und dass es Menschen gibt, die dich dabei unterstützen können, diese Auswege zu finden. Melde dich bei einem Therapeuten und lass dir helfen, damit du heilen und bald wieder Glück und Freude empfinden kannst. Egal wie unmöglich das gerade erscheinen mag, du kannst es schaffen. Dass du diesen Artikel gefunden hast, ist ein guter und wichtiger erster Schritt. Lies weiter, um zu erfahren, wie du Hilfe bekommen kannst.

Wenn du sofortige Hilfe brauchst, um mit deinen Selbstmordgedanken klarzukommen, dann rufe bitte den Notruf oder eine Krisenhotline an:

  • Informiere dich auf der Webseite der deutschen Gesellschaft für Suizidprävention oder telefonisch unter 0921-28 33 01
  • Rufe die Telefonseelsorge an. Die Nummern sind 0800-111 0 111 für die evangelische Hotline oder 0800-111 0 222 für die katholische. Das Kinder- und Jugendtelefon erreichst du unter 0800-111 0 333
Teil 1
Teil 1 von 5:

Gib deinen Gedanken jetzt und hier nicht nach

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  1. Versprich dir selbst, dass du mindestens 48 Stunden abwarten wirst, bevor du irgendetwas unternimmst. Vergiss nicht, dass Gedanken nicht die Macht haben, dich zu irgendeiner impulsiven Handlung zu zwingen. [1] Extremer körperlicher oder seelischer Schmerz kann unsere Wahrnehmung beeinträchtigen. Gib deinen Gedanken Zeit, sich zu sortieren, bevor du irgendetwas tust.
  2. Selbstmordgedanken können absolut überwältigend sein, und du musst diese Gedanken nicht alleine bekämpfen und bewältigen. Es gibt Profis, die nur dafür da sind, Menschen in deiner Situation zur Seite zu stehen. Diese Leute sind speziell ausgebildet und hören dir rund um die Uhr zu, wenn du Hilfe brauchst. Du kannst dich zum Beispiel an die Telefonseelsorge oder – wenn du noch sehr jung bist – an das Kinder- und Jugendtelefon wenden. Es ist ein Zeichen von Stärke, sich Hilfe zu suchen, wenn man sie braucht!
    • Diese Dienste sind kostenlos und anonym.
    • Du kannst auch die 112 oder dein örtliches Krankenhaus anrufen, um dich mit einem ausgebildeten Seelsorger verbinden zu lassen.
    • Wenn du Student bist, kannst du dich auch an deiner Uni nach Hilfsangeboten und einer Einrichtung zur Suizidprävention erkundigen.
  3. Wenn du dich am Telefon ausgesprochen hast, deine selbstzerstörerischen Gedanken dir aber einfach keine Ruhe lassen wollen, geh in die Notaufnahme. Bitte einen lieben Menschen, dich ins Krankenhaus zu fahren oder rufe einen Krankenwagen. [2]
    • Hab keine Angst, dass man dich abweisen könnte. Du bist ein Notfall, und man wird sich dementsprechend um dich kümmern!
    • Du kannst speziellen Zentren für psychologische Krisen oder Kliniken für suizidgefährdete Menschen auch im Telefonbuch oder online nachschlagen. So findest du vielleicht auch einigermaßen bezahlbare Optionen. [3]
  4. Das Risiko, dass du tatsächlich Selbstmord begehst, ist viel höher, wenn du mit deinen zerstörerischen Gedanken allein bist. Behalte sie nicht für dich und versuche nicht, sie zu unterdrücken. Rufe jemanden an, den du liebst und dem du vertraust und teile dich diesem Menschen mit. Manchmal beruhigen sich deine Gedanken allein dadurch, dass du mit einem guten Zuhörer reden kannst. Bleibe so lange wie nötig am Telefon oder bitte die Person, zu dir zu kommen, damit du nicht alleine sein musst. [4] [5]
    • Du sprichst möglicherweise nicht gerne mit jemandem über deine Gefühle. Aber sie müssen dir nicht peinlich oder unangenehm sein. Die Menschen, die dich lieben, werden dich dafür nicht verurteilen, also teile dich ihnen mit. Sie werden eher froh sein, dass du dich gemeldet hast und um Hilfe bittest, als alles mit dir allein auszumachen.
    • Du weißt nie, wann das Leben dir eine neue Tür öffnet. Wenn du nur noch zwei Tage länger durchhältst, ändert sich dadurch vielleicht alles. Du wirst es aber nie herausfinden, wenn du jetzt einfach deinem Impuls folgst.
  5. Wenn du den Notruf oder einen Freund angerufen und um Hilfe gebeten hast, konzentriere dich darauf, so lange gut auf dich aufzupassen, bis jemand bei dir ist. Atme tief und gleichmäßig, das beruhigt. Wiederhole immer wieder deine Bewältigungsmantras. Du kannst sie auch aufschreiben, um sie noch stärker zu verinnerlichen.
    • Diese Mantras können etwa so aussehen: „Ich bin gerade nicht ich. Das ist meine Depression, die versucht, die Kontrolle zu übernehmen.“ „Ich werde diese Phase überstehen.“ „Es sind nur Gedanken. Sie können mich zu nichts zwingen.“ „Es gibt andere Wege, mit meinen Gefühlen klarzukommen” [6]
  6. Möglicherweise denkst du, dass du mit Alkohol oder Drogen deine Gedanken betäuben kannst. Aber wenn du deinen Körper mit chemischen Substanzen vollpumpst, kannst du noch weniger klar denken. Genau das musst du aber tun, um mit Selbstmordgedanken fertigzuwerden. Solltest du bereits getrunken oder etwas genommen haben, höre jetzt sofort auf und gönne deinem Kopf eine völlige Auszeit. Viele Menschen machen den Fehler, Alkohol und andere betäubende Substanzen als Antidepressiva einzusetzen, aber die Wahrheit ist, dass diese Dinge dir nur für sehr kurze Zeit Erleichterung verschaffen werden. [7]
    • Wenn du glaubst, dass du es einfach nicht schaffst, die Finger von irgendwelchen Substanzen zu lassen, bleibe nicht alleine. Bleibe grundsätzlich nach Möglichkeit nicht alleine. Einsamkeit macht Selbstmordgedanken nicht besser, eher im Gegenteil, sie können dadurch noch viel intensiver werden.
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Teil 2
Teil 2 von 5:

Erstelle einen Sicherheitsplan für den Notfall

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  1. Schreibe alle Dinge auf, die dir in der Vergangenheit schon einmal geholfen haben, deine negativen Gedanken zu bewältigen. Schreibe die Namen deiner besten Freunde und liebsten Familienmitglieder auf, deine Lieblingsplätze, Musik, Filme und Bücher, die schon einmal als deine Lebensretter funktioniert haben. Vergiss auch kleine Dinge nicht, etwa dein Lieblingsessen und deinen Lieblingssport, oder Hobbys und Leidenschaften, die dafür sorgen, dass du morgens aufstehen kannst. [8]
    • Schreibe auf, was du an dir selbst liebst – Charaktereigenschaften, körperliche Vorzüge, Errungenschaften und einfach alles, was dich stolz macht.
    • Notiere dir Dinge, die du in deinem Leben noch erleben willst – Orte, an die du reisen willst, Kinder, die du dir wünschst, Menschen, denen du begegnen und die du lieben willst, Erfahrungen, die du immer machen wolltest.
    • Du kannst dir bei dieser Liste vielleicht von einem Freund oder Familienmitglied helfen lassen. Depressionen, Angstzustände und andere Auslöser suizidaler Gedanken machen es manchmal schwierig, die Dinge an dir sehen zu können, die dich zu solch einem wundervollen und besonderen Menschen machen.
  2. Hier geht es nicht um gute Angewohnheiten oder Selbstoptimierungsstrategien . Es soll eine Liste von Dingen werden, die du tun kannst, um möglichst viel Distanz und dich einen möglichen konkreten Selbstmordversuch zu bringen, wenn die Gedanken zu belastend und übermächtig werden. Denke darüber nach, was in der Vergangenheit schon einmal funktioniert hat, und schreibe es auf. Hier sind einige Beispiele:
    • Gönne dir ein Essen in deinem Lieblingsrestaurant
    • Rufe einen alten Freund an und quatsche stundenlang
    • Schau deine Lieblingsserien und Lieblingsfilme an
    • Lies deine Lieblingsstelen in deinem Lieblingsbuch
    • Mach einen echten Roadtrip
    • Lies alte Mails, Briefe oder Postkarten, die dir ein gutes Gefühl geben
    • Geh mit deinem Hund in den Park
    • Mach einen langen Spaziergang oder geh laufen, um den Kopf freizubekommen
  3. Schreibe wenigstens fünf Namen und Telefonnummern von Leuten auf, die du jederzeit anrufen und auf die du dich verlassen kannst. Schreibe mehrere Namen auf, falls jemand doch einmal nicht zu erreichen ist.
    • Schreibe Namen und Telefonnummern von deinem Therapeuten und den Leuten in deiner Selbsthilfegruppe auf.
    • Schreibe Namen und Nummern von Organisationen und Krisenhilfen auf, an die du dich wenden kannst.
  4. Ein Sicherheitsplan ist ein schriftlicher Plan, was genau du tun solltest, wenn dich Selbstmordgedanken überkommen. In diesen Momenten erinnerst du dich vielleicht nicht an deine guten Vorsätze und die Wege, die du für dich selbst gefunden hast, um dich auf andere Gedanken zu bringen. Wenn du diese Dinge aufschreibst, kannst du ihn einfach hervorholen und so vielleicht verhindern, dass die Welle der negativen Gedanken dich völlig unter sich begräbt. Dieser Plan kann dein Leben retten. Hier ist ein Beispiel für einen Sicherheitsplan: [9]
    • Die Liste der Dinge durchlesen, die ich liebe. Ich erinnere mich an die Dinge, die mir wichtig sind und die mich bereits früher davon abgehalten haben, mir das Leben zu nehmen.
    • Einen Punkt auf der Liste der Ablenkungsmanöver ausprobieren. Ich versuche mich mich von meinen Suizidgedanken mit etwas abzulenken, was früher schon einmal funktioniert hat.
    • Jemanden auf meiner Liste anrufen, der mir zuhören wird. Ich werde es so lange versuchen, bis ich jemanden ans Telefon bekomme, mit dem ich solange sprechen kann, bis es mir besser geht.
    • Den Plan aufschieben und mein Zuhause sichern. Ich schließe alles weg, mit dem ich mir selbst Schaden zufügen könnte und nehme mir wenigstens noch 48 Stunden Zeit, mir zu überlegen, ob Selbstmord wirklich mein letzter Ausweg ist.
    • Jemanden bitten, herzukommen und auf mich achtzugeben. Ich werde denjenigen bitten, so lange zu bleiben, bis ich wieder stabil genug bin, um allein zu sein.
    • Ins Krankenhaus fahren.
    • Den Notruf wählen.
    • Im Internet gibt es sogar Vorlagen. Einen Musterplan auf Englisch findest du hier .
    • Gib eine Kopie deines Planes an einen Freund oder ein Familienmitglied, dem du vertraust.
    • Wann immer du an Selbstmord denkst, hole deinen Sicherheitsplan hervor und halte dich daran.
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Teil 3
Teil 3 von 5:

Triff Sicherheitsvorkehrungen

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  1. Wenn du Selbstmordgedanken hast und dir ernsthaft Sorgen machst, dass du dir selbst etwas antun könntest, dann achte darauf, dass du dir selbst nicht zu leicht die Möglichkeit dazu gibst. [10] Ein wirklicher Suizidversuch wird wesentlich wahrscheinlicher, wenn du die Gelegenheit dazu hast. [11] Werde alles los, was du als Waffe gegen dich selbst einsetzen könntest, wie Pillen, Rasierklingen, scharfkantige Gegenstände oder Schusswaffen. Gib sie jemandem zur Verwahrung, wirf sie weg oder schließe sie ein und gib den Schlüssel an jemand anderen. Mach es dir auf gar keinen Fall zu leicht, deine Meinung zu ändern.
    • Wenn du dich alleine zuhause nicht sicher fühlst, dann geh an einen Ort, wo dies der Fall ist: Zu einem Freund, deinen Eltern, in ein Gemeindehaus oder an einen öffentlichen Ort.
    • Wenn du darüber nachdenkst, eine Überdosis Medikamente zu nehmen, dann gib die Medikamente jemandem in Verwahrung, dem du vertraust und der sie dir täglich in dosierter Form zurückgeben kann. [12]
  2. Ein Therapeut kann dir helfen, mit den Ursachen deiner Suizidgedanken besser umzugehen. [13] Solche Gedanken resultieren oft aus psychischen Erkrankungen wie Depressionen und bipolaren Störungen, die absolut behandelbar sind. [14] Stressige oder traumatische Erlebnisse können Selbstmordgedanken verursachen. Was auch immer hinter deinen negativen Gedanken und Gefühlen steckt, ein Berater oder Therapeut kann dich dabei unterstützen, damit umgehen zu lernen und letztlich gesünder und glücklicher zu leben. [15]
    • Depressionen können in 80 bis 90% aller Fälle erfolgreich behandelt werden. [16]
    • Zu den üblichsten und erfolgreichsten Behandlungen bei Suizidgedanken gehören: [17]
      • Kognitiv-behaviorale Therapie zeigt dir, wie du automatische und kontraproduktive Denkmuster aufbrichst und veränderst.
      • Problemlösungstherapie soll dir beibringen, dich zuversichtlicher, selbstbewusster und mehr als Herr der Lage zu fühlen, indem du lernst, wie du Probleme aktiv lösen kannst.
      • Dialektisch-behaviorale Therapie bringt dir Techniken bei, wie du mit negativen Gefühlen umgehen kannst, ohne dich von ihnen überwältigen zu lassen. Diese Therapie ist sehr hilfreich für Menschen mit Borderline-Syndrom.
      • Interpersonelle Therapie soll deine sozialen Funktionen stärken, damit du dich nicht mehr so isoliert und allein fühlst.
    • Dein Arzt kann dir eine Kombination aus Medikamenten und einer Therapie empfehlen. Achte darauf, dass du Medikamente immer wie verschrieben einnimmst.
    • Sei dir bewusst, dass einige Medikamente Selbstmordgedanken verschlimmern können. Wenn du nach der Einnahme deiner Medikamente feststellst, dass deine Gedanken an Tod und Suizid intensiver werden, halte noch einmal Rücksprache mit deinem Arzt.
  3. Manchmal werden Verzweiflung und Suizidgedanken durch bestimmte Orte, Menschen oder Angewohnheiten ausgelöst. Möglicherweise sind die Zusammenhänge nicht immer gleich offensichtlich, aber du solltest gründlich darüber nachdenken, ob du irgendwelche Muster erkennen kannst, die dich auf mögliche Auslöser hinweisen. Meide nach Möglichkeit alles, was dich traurig oder hoffnungslos werden lässt oder dich stresst. [18] Dies sind einige häufige Auslöser:
    • Der Konsum von Alkohol und Drogen. Beides fühlt sich zunächst wahrscheinlich gut an, aber aus negativen Gedanken werden dadurch ganz schnell suizidale Gedanken. Bei etwa 30% aller Selbstmorde spielt Alkohol eine Rolle! [19]
    • Menschen, die dich körperlich oder emotional misshandeln
    • Bücher, Filme und Musik mit dunklen und emotionalen Themen
    • Stressige Situationen
    • Einsamkeit [20]
  4. Suizidgedanken kommen nicht einfach aus dem Nichts. Sie sind das Resultat von etwas, einem Gefühl der Hoffnungslosigkeit, Depression, Trauer oder Überforderung. Wenn du lernst, welche anderen Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen deine suizidalen Gedanken begleiten, dann kannst du früher erkennen, wann es an der Zeit ist, dir Unterstützung von anderen zu suchen. Dies sind typische Alarmsignale: [21]
    • Du konsumierst mehr Alkohol, Drogen oder andere Substanzen
    • Du plagst dich mit einem Gefühl von Hoffnungslosigkeit und Sinnlosigkeit
    • Du bist (manchmal grundlos) wütend
    • Du bist sehr leichtsinnig
    • Du fühlst dich gefangen
    • Du isolierst dich von anderen
    • Du hast Angstzustände
    • Du erlebst starke und plötzliche Stimmungsschwankungen
    • Du verlierst das Interesse an Dingen, die dir eigentlich immer Spaß gemacht haben
    • Deine Schlafgewohnheiten verändern sich
    • Du schämst dich oder fühlst dich schuldig
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Teil 4
Teil 4 von 5:

Stärke dein Netzwerk

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  1. Es gibt kaum etwas Wirksameres gegen negative Gedanken als ein starkes Netzwerk von Menschen, die für dich da sind. Selbstmordgedanken entstehen allzu oft aus einem Gefühl von Isolation und der Angst, niemanden zu haben, der einen unterstützt, und sowieso nur eine Last für andere zu sein. Wenn du Menschen findest, die dir zeigen, dass du ihnen wichtig bist, kannst du mit deinen Gefühlen umzugehen lernen und dich vor ihnen schützen. [22] [23]
    • Suche dir spirituelle Führung und Unterstützung. Wenn du spirituell oder religiös bist, dann findest du vielleicht Trost in einem Gespräch mit einem Priester oder spirituellen Lehrer.
    • Unterhalte dich mit einem Freund. Mach es dir zur Gewohnheit, jeden Tag mit mindestens einer Person Kontakt aufzunehmen, auch an solchen Tagen, wo du eigentlich gar keine Lust dazu hast. Wenn du dich von anderen isolierst, kann das deine Selbstmordgedanken noch verstärken.
    • Rufe bei einer Hotline an. Du solltest nicht denken, dass du bei einer Seelsorge nur einmal anrufen darfst. Selbst wenn du dich täglich oder sogar mehrmals am Tag dort meldest, wird man dir zuhören. Diese Leute sind da, um zu helfen.
    • Suche dir eine Gemeinschaft von Menschen, die wie du sind. Besonders Menschen die bestimmten Gruppen oder Minderheiten angehören, etwa Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transsexuelle, haben ein erhöhtes Risiko, irgendwann Selbstmord zu begehen. Wenn du dich mit Menschen umgibst, bei denen du so sein kannst, wie du bist, ohne dich Ablehnung, Hass oder Unterdrückung ausgesetzt zu sehen, kannst du viel leichter stark bleiben und dich selbst akzeptieren und lieben. [24]
      • Wenn du ein junger Mensch und lesbisch, schwul, bisexuell oder transgender bist, kannst du dich zum Beispiel beim Kinder- und Jugendtelefon unter 0800-111 0 333 melden.
  2. Warum auch immer dich Selbstmordgedanken plagen, du musst da nicht allein durch. Viele, viele andere Menschen haben erlebt, was du gerade erlebst. Viele Menschen wollten schon sterben, waren dann aber am nächsten Tag glücklich, noch am Leben zu sein. Sprich mit Leuten, die dich verstehen können. Das ist die beste Art, mit deinen Suizidgedanken klarzukommen [25] [26]
  3. Konzentriere dich darauf, negative Denkmuster zu durchbrechen, und mache dir klar, dass deine Gedanken nicht der Realität entsprechen. Du solltest gut zu dir selbst sein und dich selbst als eine starke Person ansehen, die durchhalten wird. [28]
    • Es gibt viele Mythen über Selbstmord, etwa die Ansicht, dass es sich dabei um einen sehr egoistischen Akt handelt. Diese Mythen sind in vielen Kulturen verbreitet und setzen Menschen, denen es sowieso nicht gut geht, unnötig noch mehr unter Druck, indem sie ihnen zusätzlich noch Scham- oder Schuldgefühle aufladen. Damit ist niemandem geholfen. [29] Du wirst besser mit deinen negativen Gedanken umgehen können, wenn du dir bewusst machst, wo die Trennung zwischen Mythos und Realität verläuft.
    • Suche dir positive Mantras, die du dir vorsagen kannst, wenn es dir schlecht geht. Bestärke dich selbst und sage dir, dass du eine starke und liebenswerte Person bist, und erinnere dich daran, dass deine Selbstmordgedanken eine Phase sind, die du überwinden kannst. Zum Beispiel: „Im Moment möchte ich am liebsten einfach sterben. Aber das sind meine Gefühle und keine Fakten. Diese Gefühle werden nicht ewig dauern. Ich liebe mich selbst und werde mir selbst die Ehre erweisen, stark zu bleiben.“ Oder : „Ich kann lernen, mit diesen Gedanken umzugehen. Ich bin stärker als meine Gedanken.“
  4. Suizidale Gedanken entstehen nicht aus dem Nichts, und mit Hilfe eines Profis kannst du vielleicht zu den Ursachen vordringen. Es gibt viele Dinge, die dafür verantwortlich sein können, von medizinischen Problemen über Schwierigkeiten mit den Behörden oder der Polizei bis hin zu Drogenmissbrauch. Wenn du erkennst, was deine schlimmen Gedanken auslöst, kannst du diesen Auslöser beseitigen. Dann hast du auch eine Chance, wieder glücklich zu werden. [30]
    • Wenn du zum Beispiel in einer aussichtslos erscheinenden finanziellen Situation steckst, wende dich an einen Schuldenberater. Es gibt staatliche Stellen, bei denen man sich kostenlos beraten lassen kann.
    • Wenn du keine Hoffnung mehr für deine persönlichen Beziehungen siehst, dann trainiere mit einem Therapeuten deine Sozialkompetenz. Diese Art von Training kann dir helfen, soziale Ängste und Schwierigkeiten zu überwinden und zu lernen, wie man tiefe menschliche Beziehungen zu anderen aufbauen kann.
    • Mach einen Kurs zum Thema „Gewahrsamkeitsmeditation“ oder beschäftige dich allein mit dem Thema. Gewahrsamkeit bedeutet, Dinge zu akzeptieren, die im gegenwärtigen Moment passieren, ohne sie zu bewerten oder zu vermeiden, und Studien haben gezeigt, dass dieses Bewusstsein auch im Umgang mit Suizidgedanken sehr gut helfen kann. [31]
    • Mobbing ist heutzutage einer der häufigsten Gründe, warum sich gerade junge Menschen mit Selbstmordgedanken quälen. Aber denke bitte immer daran, dass es nicht deine Schuld ist. Wenn jemand dich schlecht behandelt, liegt der Fehler bei demjenigen und auf keinen Fall bei dir. Eine psychologische Beratung kann dir helfen, mit dem Mobbing besser umgehen zu lernen und dein Selbstwertgefühl zu bewahren. [32]
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Teil 5
Teil 5 von 5:

Pass auf dich auf

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  1. Manchmal lösen chronische Schmerzen emotionalen Stress bis hin zu Selbstmordgedanken aus. Sprich mit deinem Arzt darüber, was du tun kannst, um chronische Schmerzen zu lindern, damit du dich wieder gesünder fühlen und glücklicher sein kannst. [33]
  2. Bewegung und Sport können nachweislich die Auswirkungen von Depressionen und Angstzuständen lindern. [34] Möglicherweise fällt es dir gerade in einer depressiven Phase sehr schwer, dich dazu aufzuraffen. In diesem Fall kann es dir vielleicht helfen, wenn du einen festen Trainingsplan erstellst und dich mit einem Freund zum Sport verabredest. [35]
    • Wer weiß, wenn du zu einem Sportkurs gehst, lernst du vielleicht neue Leute kennen, die dich aus deiner Einsamkeit und Isolation herausholen?
  3. Depressionen wirken sich oft auf die Schlafgewohnheiten aus. Manche Leute schlafen kaum noch, andere fast den ganzen Tag. Forschungen haben gezeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen gestörten Schlafgewohnheiten und Suizidgedanken gibt. [36] Wenn du darauf achtest, dass du gut und ungestört schlafen kannst, wird sich auch in deinem Kopf vieles klären.
    • Sprich mit deinem Arzt, wenn du nicht schlafen kannst.
  4. Drogen und Alkohol benebeln deine Sinne und beeinträchtigen deine Urteilsfähigkeit, und sie spielen bei vielen Selbstmorden eine Rolle. [37] Sie können zudem Depressionen verschlimmern und impulsives und leichtsinniges Verhalten fördern. Wenn du dich mit Suizidgedanken plagst, meide Drogen und Alkohol umso mehr. [38]
    • Wenn du Probleme mit Alkohol hast, gehe zu einem örtlichen Treffen der anonymen Alkoholiker. Diese Organisation hat schon vielen Menschen geholfen und kann auch für dich eine Stütze sein, damit du deine Selbstmordgedanken überwinden kannst. [39]
  5. Eine Beschäftigung wie Gärtnern, Malen, ein Instrument spielen, eine neue Sprache lernen, etc. hilft dir dabei, unerwünschte und immer wiederkehrende Gedanken zu verbannen die dich verfolgen, wenn du schlechte Stimmung hast oder wenn dir langweilig ist und du herumgrübelst. Wenn du schon einmal ein Hobby hattest, versuche es erneut und du wirst bald wieder Spass daran haben. Wenn nicht, suche dir etwas Neues.
  6. Jeder hatte einmal gute Zeiten, die aber in depressiven Phasen oft überschattet werden. Denke an vergangene, gute Momente, deine erfolgreichen Kämpfe, deine Triumpfe, Freudenausbrüche und Glücksmomente.
  7. Es gibt sicher Dinge, die du gerne erreichen möchtest. Vielleicht träumst du schon immer davon, einmal die Oper von Sydney zu besuchen oder Machu Picchu mit deinen eigenen Augen zu sehen. Vielleicht möchtest du auch einfach nur zehn bemitleidenswerte Katzen adoptieren und ihnen ein liebevolles, kuscheliges neues Zuhause bieten. Was auch immer deine Ziele sind, schreibe sie auf. Wenn es dir schlecht geht, erinnere dich daran. [40]
  8. Wenn du gerade immerzu an Selbstmord denken musst, kannst du dir nur schwer vorstellen, dass sich alles einmal zum Besseren wenden wird. Denke aber daran, dass es andere Menschen gibt, die in genau dieser Situation waren und es geschafft haben, sie hinter sich zu lassen. Das kannst du auch! Pass gut auf dich auf und sorge dich um dich selbst, übernimm wieder das Steuer in deinem Leben – und lass dir helfen! Du bist stark!
    • Erinnere dich immer wieder selbst daran, dass es einen großen Unterschied zwischen Gefühlen und Fakten gibt. Wenn dir schlimme Gedanken durch den Kopf gehen, halte inne und sage dir ganz bewusst: „Auch wenn es sich jetzt so anfühlt, als ob mich sowieso keiner vermissen würde – ich habe doch heute noch mit einem Freund gesprochen, der mir gesagt hat, wie froh er ist, mich zu haben. Meine Gedanken spiegeln nicht die Realität wieder, und ich kann diese Phase überwinden.“ [41]
    • Diese Dinge brauchen Zeit. Du denkst womöglich, dass deine Probleme sich einfach in Luft auflösen würden, wenn du nicht mehr da wärst. Aber du hättest dann ja gar nicht mehr die Chance, es zu genießen. Es dauert eben, sich von einem Trauma, großer Trauer oder einer Depression zu erholen. Hab Geduld und Mitgefühl mit dir selbst und sei gut zu dir. [42]
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Tipps

  • Denke daran, dass viel Kraft und Stärke dazugehört, um Hilfe zu bitten. Es zeigt, dass du dich selbst immer noch genug wertschätzt, um nach einer Lösung zu suchen.
  • Finde deinen Humor wieder, um das Leben zu bestehen. Schau dir Komödien an, lies lustige Bücher oder Comics, etc. Wenn diese Dinge dich auch nur für eine kurze Weile ablenken, ist dir damit schon ein wenig geholfen.
  • Finde in deinem Leben nach etwas, was du liebst. Das kann dein Bruder oder deine Schwester, aber auch dein Hund, deine Katze, dein Hase, Vogel oder Fisch sein. Es muss ja noch nicht einmal lebendig sein. Vielleicht liebst du, wie toll du in extrem kurzen Shorts aussiehst, oder wie gut dir ein Pferdeschwanz steht. Vielleicht liebst du das Gefühl, wenn dir jemand ein Kompliment macht, oder du Zeit mit deinen Freunden verbringen kannst. Möglicherweise vergötterst du immer noch da Plüschtier, das dir deine Oma geschenkt hat, als du noch ein Baby warst. Es kann sein, dass du in deinem Job vollkommen aufgehst und dich rundum wohlfühlst. Was auch immer in deinem wunderschönen Leben es ist, das dir ein gutes Gefühl gibt, mach daraus deinen Antrieb, am Leben zu bleiben. Denke an alles, was zu gut ist, um es aufzugeben.
  • Vergiss niemals , wie sehr du geliebt wirst. Deine Familie liebt dich. Deine Freunde lieben dich. Es wäre ein unfassbarer, unerträglicher Verlust für sie, wenn du nicht mehr wärst. Wenn sie dann auch noch damit umgehen müssten, dass du selbst deinem Leben ein Ende gesetzt hast, würde es möglicherweise ihr Leben für immer zerstören, und sie würden sich von diesem Verlust niemals erholen. Vielleicht würde dir sogar jemand in den Selbstmord folgen, weil er ohne dich einfach nicht mehr leben mag. Du bist ein wichtiger Teil vieler Leben, und du solltest niemals versuchen, deines zu beenden. Dein Weg wird manchmal steinig sein, und nicht jeden Tag wird die Sonne darauf scheinen, aber es lohnt sich, wenn du deine Gedanken darauf fokussierst, jeden Moment bis zu deinem natürlichen Ende bewusst zu erleben, Hindernisse zu überwinden und deine Ziele zu erreichen. Niemand verdient einen solch sinnlosen Tod. Niemals. Vergiss das nicht!
  • Ritze nicht! Manche Menschen mit suizidalen Gedanken tun das, aber auch wenn es sich wie eine zeitweise Erleichterung anfühlen mag, lass es. Du würdest damit nicht nur dir selbst schaden und Schmerzen zufügen, sondern indirekt auch allen, die dich lieben.
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Warnungen

  • Wenn deine Selbstmordgedanken zu übermächtig werden, rufe jemanden an! Das ist ein Notfall und sollte als solcher angesehen und behandelt werden. Rufe sofort bei der Seelsorge unter 0800-111 0111 oder 0800-111 0 222 an oder suche dir einen anderen Ansprechpartner. Auch unter der Notrufnummer 112 wird man sich um dich kümmern. Lass dir von jemandem helfen und dich unterstützen. Mach diesen einen Anruf, es könnte der wichtigste deines Lebens sein!
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  1. http://www.helpguide.org/articles/suicide-prevention/suicide-help-dealing-with-your-suicidal-thoughts-and-feelings.htm
  2. https://www.psychologytoday.com/blog/hide-and-seek/201204/fighting-suicidal-thoughts
  3. http://www.helpguide.org/articles/suicide-prevention/suicide-help-dealing-with-your-suicidal-thoughts-and-feelings.htm
  4. http://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/suicide/basics/treatment/con-20033954
  5. http://www.helpguide.org/articles/suicide-prevention/suicide-help-dealing-with-your-suicidal-thoughts-and-feelings.htm
  6. http://www.healthquality.va.gov/guidelines/MH/srb/OvercomingSuicidalThoughtsandFeelingsFINAL.pdf
  7. http://www.save.org/index.cfm?fuseaction=home.viewPage&page_id=705D5DF4-055B-F1EC-3F66462866FCB4E6
  8. http://www.healthquality.va.gov/guidelines/MH/srb/OvercomingSuicidalThoughtsandFeelingsFINAL.pdf
  9. https://www.mentalhelp.net/articles/suicide-triggers/
  10. http://www.amhc.org/9-suicide/article/13738-other-factors-contributing-to-suicide-risk
  11. http://familydoctor.org/familydoctor/en/diseases-conditions/depression/symptoms/coping-with-suicidal-thoughts.html
  12. http://www.healthquality.va.gov/guidelines/MH/srb/OvercomingSuicidalThoughtsandFeelingsFINAL.pdf
  13. http://www.helpguide.org/articles/suicide-prevention/suicide-help-dealing-with-your-suicidal-thoughts-and-feelings.htm
  14. http://www.healthquality.va.gov/guidelines/MH/srb/OvercomingSuicidalThoughtsandFeelingsFINAL.pdf
  15. http://www.thetrevorproject.org/pages/facts-about-suicide
  16. http://www.medicalnewstoday.com/articles/193026.php
  17. http://www.helpguide.org/articles/suicide-prevention/suicide-help-dealing-with-your-suicidal-thoughts-and-feelings.htm
  18. http://www.helpguide.org/articles/suicide-prevention/suicide-help-dealing-with-your-suicidal-thoughts-and-feelings.htm
  19. https://www.psychologytoday.com/blog/hide-and-seek/201204/fighting-suicidal-thoughts
  20. http://www.npr.org/templates/story/story.php?storyId=126365907
  21. http://www.healthquality.va.gov/guidelines/MH/srb/OvercomingSuicidalThoughtsandFeelingsFINAL.pdf
  22. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3383812/
  23. http://www.helpguide.org/articles/abuse/dealing-with-bullying.htm
  24. http://www.chronicpainperspectives.com/articles/feature-article/article/assessing-suicide-risk-in-patients-with-chronic-pain-and-depression/fce1014bd03c1b050b5fa4932254a5c1.html
  25. http://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/depression/in-depth/depression-and-exercise/art-20046495
  26. http://www.helpguide.org/articles/suicide-prevention/suicide-help-dealing-with-your-suicidal-thoughts-and-feelings.htm
  27. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2656315/
  28. http://www.mentalhealthamerica.net/suicide
  29. http://www.nber.org/digest/aug02/w8810.html
  30. http://www.aa.org/
  31. http://www.helpguide.org/articles/suicide-prevention/suicide-help-dealing-with-your-suicidal-thoughts-and-feelings.htm
  32. http://www.dcoe.mil/content/Navigation/Documents/SPC2012/2012SPC-Blauner-Operation_Decisive_Victory.pdf
  33. http://www.nytimes.com/2008/07/06/magazine/06suicide-t.html ?

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