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Emotionaler Missbrauch hinterlässt vielleicht keine körperlichen Narben, aber das macht ihn nicht weniger real. Du bist absolut im Recht, wenn du eine emotionale Abhängigkeit oder missbräuchliche Beziehung verlassen willst - aber wie kannst du das schnell und sicher tun, ohne ins Fadenkreuz deines Partners zu geraten? Du bist damit nicht allein. Wir stehen dir mit vielen von Experten geprüften Tipps und Strategien zur Seite, die dir helfen werden, dich von deinem Partner zu lösen und die Kontrolle zurückzugewinnen. Der erste Schritt ist immer der schwerste, und wir sind stolz auf dich, dass du dein körperliches, geistiges und emotionales Wohlbefinden an erste Stelle setzt!

Methode 1
Methode 1 von 5:

Was sind Anzeichen einer emotional missbräuchlichen Beziehung?

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  1. Emotionaler Missbrauch ist nicht immer so offensichtlich wie andere Arten von Missbrauch, aber er hinterlässt dennoch unbestreitbare Spuren in deinem Leben. Hier sind einige häufige Anzeichen für einen emotional missbräuchlichen Partner:
    • Isolation: Er hindert dich daran, Zeit mit deinen Freunden und geliebten Menschen zu verbringen, und hält dich davon ab, deiner üblichen Routine nachzugehen.
    • Gaslighting: Der Partner bringt dich dazu, deinen Sinn für die Realität in Frage zu stellen.
    • Verbaler Missbrauch und Herabsetzungen: Er schreit dich an, setzt dich herab und beschimpft dich.
    • Finanzieller Missbrauch: Er nimmt dein Geld oder beschränkt deinen Zugang zu deinem Bankkonto.
    • Angstmacherei: Er droht damit, dich oder sich selbst zu verletzen.
    • Sozialer Missbrauch: Er versucht, deine Beziehungen zu sabotieren und alles, was du tust, zu überwachen. [1]
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Methode 2
Methode 2 von 5:

Plan deine Flucht

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  1. Auch wenn emotional missbräuchliche Beziehungen nicht körperlich gewalttätig sein müssen, können sie dennoch sehr gefährlich sein - dein Partner schüchtert dich vielleicht ein, droht dir, dich zu verletzen, oder hindert dich daran, an dein Geld heranzukommen. [2] Wenn du dich unsicher fühlst, kann ein vorgefertigter Sicherheitsplan etwas Trost und Stabilität bieten. [3] Denk an Dinge wie:
    • Zieh in eine sichere Ecke des Zuhauses, aus der du leicht entkommen kannst, wenn die Situation eskaliert.
    • Überleg dir eine Ausrede, um das Zuhause zu verlassen (etwa einen Einkaufsbummel).
    • Informier Freunde und Familie über den emotionalen Missbrauch.
    • Plan rechtliche Schritte gegen den Täter.
    • Spar Geld, um finanziell unabhängig zu werden.
  2. Vereinbare ein Treffen mit einem vertrauenswürdigen Freund oder Verwandten, wenn dein Missbrauchstäter nicht da ist. Erzähl ihm von deiner Situation und frag ihn, ob er bereit ist, dir zu helfen, die Beziehung zu beenden. [4] Sag etwa:
    • "Jamie hat mich nun schon seit Monaten verbal und finanziell missbraucht, und ich fühle mich in seiner Nähe nicht mehr sicher. Ich möchte die Beziehung beenden, aber ich habe Angst. Würdest du mir bitte helfen?"
    • "Ich will nicht mehr mit Andre zusammen sein, aber ihm gehört das Haus und ich kann nirgendwo hin, wenn ich gehe. Könnte ich für ein paar Nächte auf deiner Couch schlafen, bis ich eine dauerhafte Bleibe gefunden habe?"
  3. Viele emotionale Missbrauchstäter kontrollieren ihre Opfer, indem sie ihnen den Zugang zu ihrem Geld versperren. Fang langsam an, Geld in kleinen Beträgen beiseite zu legen, damit dein Partner nicht herausfindet, was du tust. Bitte einen vertrauenswürdigen Freund oder eine nahestehende Person, dein Geld aufzubewahren, damit der Täter es nicht in die Finger bekommt.
    • Ein separates Bankkonto ist der sicherste Ort für dein Geld, aber die Einrichtung eines solchen Kontos ist vielleicht keine Option, solange du noch mit deinem emotionalen (und finanziellen) Missbrauchstäter zusammenlebst. Das ist in Ordnung - konzentrier dich darauf, so viel Geld beiseite zu legen, wie du kannst, und richte dann ein Bankkonto ein, wenn du die Beziehung hinter dir gelassen hast.
  4. Kauf dir ein neues, Prepaid-Handy, dessen Nummer dein Peiniger nicht kennt. Gib diese neue Telefonnummer nur an vertrauenswürdige Freunde und Verwandte weiter, damit du während und nach deiner Flucht in Kontakt bleiben kannst. Wenn du schon dabei bist, gib den Desktop-Computer oder Laptop zu Hause auf und benutze einen öffentlichen Computer. Auf diese Weise kann der Täter deinen Suchverlauf nicht nachvollziehen. [5]
    • Einige Einrichtungen für häusliche Gewalt bieten kostenlose Prepaid-Telefone an.
    • Wenn du es gefahrlos tun kannst, ändere deine Benutzernamen und Passwörter, damit dein Täter keinen Zugriff auf deine Konten hat. Möglicherweise musst du damit aber warten, bis du nicht mehr mit deinem Täter zusammenlebst. [6]
  5. Frag einen Freund oder eine nahestehende Person, ob du vorübergehend bei ihnen wohnen kannst, während du eine neue Bleibe findest. Wenn du dich nicht wohl dabei fühlst, dich an jemanden zu wenden, den du kennst, ist das in Ordnung - du kannst jederzeit kostenlos in einem Heim für Opfer häuslicher Gewalt unterkommen. [7]
    • Ein Heim für Opfer häuslicher Gewalt ist ein sicherer Ort, an dem du vorübergehend bleiben kannst, nachdem du einer missbräuchlichen Beziehung entkommen bist. Die Adressen solcher Einrichtungen werden nicht im Internet veröffentlicht, so dass dein Täter dich nicht so leicht finden kann.
    • Ein Frauenhaus ist eine gute und sichere Option, wenn du mit deinen Kindern fliehen willst.
    • Dein lokales Frauenhaus kennt wahrscheinlich andere hilfreiche Ressourcen für Missbrauchsopfer, also scheu dich nicht, Kontakt aufzunehmen (schon bevor du gehst).
    • Adressen für lokale Anlaufstellen kann dir eine Krisenhotline geben.
  6. Pack ein paar Kleinigkeiten in einen Seesack, einen Rucksack oder eine andere Tasche, die sich leicht greifen und mitnehmen lässt. Steck nur das Nötigste in deine Tasche, wie: [8]
    • Wichtige Papiere und Ausweis
    • Zusätzliche Kleidung
    • Extra Geld
    • Medikamente
    • Versteck diese Tasche an einem Ort, an dem dein Partner sie nicht so leicht finden kann. Um besonders sicher zu sein, bewahr sie bei einem Freund oder Verwandten zu Hause auf.
  7. Selbst wenn du dich nicht in unmittelbarer physischer Gefahr befindest, kann ein Fluchtplan in den Tagen und Wochen vor dem Weggang eine wertvolle Beruhigung sein.
    • Präg dir eine Liste mit Notfallkontaktnummern ein, die du anrufen kannst, wenn die Situation außer Kontrolle gerät.
    • Wenn du ein eigenes Auto hast, solltest du darauf achten, dass es immer vollgetankt und fahrbereit ist. Üb, so schnell wie möglich in dein Auto zu steigen und wegzufahren, während dein Partner nicht zu Hause ist.
    • Wenn du vorhast, zu Fuß zu fliehen, plan den Weg, den du von deinem Zuhause weggehen wirst.
  8. Verlass dein Zuhause so schnell wie möglich, damit dein Peiniger nicht so viel Zeit hat, dich aufzuhalten oder dir bei deiner Flucht in die Quere zu kommen. [9]
    • Geh den Fluchtplan nochmal durch, besonders wenn du mit deinen Kindern fliehst. Auf diese Weise sind alle auf demselben Stand.
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Methode 3
Methode 3 von 5:

Schütz dich nach deiner Flucht

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  1. Versuch, zu einer anderen Zeit zur Arbeit zu gehen oder in einem anderen Lebensmittelladen einzukaufen. Kleine Änderungen können einen großen Unterschied ausmachen und es dem Täter erschweren, dich aufzuspüren. [10] Du könntest:
    • Geh um 7:30 Uhr statt um 8:00 Uhr zur Arbeit.
    • Nimm einen anderen Weg nach Hause.
    • Park weiter weg von deinem Arbeitsplatz.
  2. Geh zu deinem örtlichen Postamt und registriere ein Postfach auf deinen Namen. Selbst wenn der Täter deine Postfachnummer ausfindig machen kann, wird er nicht in der Lage sein, deine genaue Adresse herauszufinden. [11]
    • Ein Postfach kostet dich tatsächlich nur etwa 23 Euro im Jahr. [12]
  3. Eröffne ein neues Bankkonto, damit du finanziell unabhängig bist.Richte ein Bankkonto ein, das ausschließlich auf deinen Namen lautet, damit dein Partner keinen Zugriff auf das Geld darauf hat. Zahl alle Ersparnisse, die du zur Seite gelegt hast, auf dieses Konto ein, damit du einen kleinen Notgroschen hast, auf den du dich verlassen kannst. [13]
  4. Erkläre, dass du dich vor kurzem von deinem gewalttätigen Partner getrennt hast und dass du Angst hast, er könnte auftauchen und eine Szene am Arbeitsplatz machen. [14] Ihr Chef oder Vorgesetzter kann vielleicht einige Lösungen anbieten, um dir das Leben etwas leichter zu machen, wie zum Beispiel:
    • Dem Ex-Partner verbieten, den Arbeitsplatz zu betreten.
    • Das Büro oder den Arbeitsort zu wechseln
    • Dich von zu Hause aus arbeiten zu lassen.
  5. Emotionaler Missbrauch ist nicht immer leicht zu verfolgen - es kommt ganz darauf an, wo du wohnst und was dein Partner getan hat. An manchen Orten kannst du eine einstweilige Verfügung gegen deinen Ex-Partner wegen "Stalking" beantragen, was unter den Begriff "emotionaler Missbrauch" fällt. [15]
    • Natürlich kannst du immer eine einstweilige Verfügung beantragen, wenn dein Ex-Partner dich belästigt und in deine Privatsphäre eindringt.
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Methode 4
Methode 4 von 5:

Tipps für Heilung und Rehabilitation

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  1. Sich von emotionalem Missbrauch zu erholen, ist eine Reise - aber es ist keine, die du allein antreten musst. Ein zugelassener Therapeut kann dir dabei helfen, zu lernen, zu wachsen und von deiner Beziehung zu heilen, damit du dein bestes und gesündestes Gesicht zeigen kannst. [16]
  2. Selbsthilfegruppen sind eine großartige Möglichkeit, Trost und Solidarität zu finden, während du dich von deiner vergangenen Beziehung erholst und heilst. [17] Erkundige dich bei deiner örtlichen Einrichtung für häusliche Gewalt, welche Arten von Selbsthilfegruppen es in deiner Gegend gibt, oder besuche eine soziale Website wie Meetup, um zu sehen, welche Möglichkeiten du hast.
  3. Zeit mit deinen Liebsten zu verbringen, hilft dir, deine Identität in einer sicheren, unterstützenden Umgebung wiederzufinden. Auch wenn der Heilungsprozess nicht immer einfach ist, können deine Freunde und deine Familie dich ständig daran erinnern, dass du nicht allein bist. [18]
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Methode 5
Methode 5 von 5:

Hilf jemandem beim Verlassen einer emotional missbräuchlichen Beziehung

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  1. Emotionaler Missbrauch ist nicht immer so offensichtlich wie andere Arten von Missbrauch - deshalb kann es nervenaufreibend sein, sich anderen Menschen gegenüber zu öffnen. Lass die Person wissen, dass du ihr glaubst und dass du für sie da bist, um ihr zuzuhören und sie so gut wie möglich zu unterstützen. [19] Sag etwa:
    • "Ich kann mir nicht vorstellen, was du durchmachst, aber ich möchte, dass du weißt, dass ich hier bin. Du kannst dich ruhig aussprechen und mir mitteilen, wie du dich fühlst. Ich habe immer ein offenes Ohr für dich!"
  2. Missbrauch ist definitiv ein heikles Thema, das man in einem Gespräch ansprechen sollte - aber wenn du die Situation nicht anerkennst, unterstützt du das Schweigen und die Selbstgefälligkeit des Opfers. Versuch, den Missbrauch auf subtile und einfühlsame Weise anzusprechen, zum Beispiel: [20]
    • "Es muss wirklich frustrierend sein, wenn dein Partner dich nicht ausgehen und Zeit mit deinen Freunden verbringen lässt."
    • "Ich war wirklich traurig, als ich gestern die gemeinen Kommentare hörte, die Alan über dich gemacht hat. Er scheint solche Dinge ziemlich häufig zu sagen."
  3. Biete an, nach Ressourcen für Missbrauch und häusliche Gewalt zu suchen, die das Opfer in Anspruch nehmen kann, wenn es sich von seinem Peiniger trennt. Du kannst: [21]
    • Ihm den Kontakt zu einer Einrichtung für häusliche Gewalt vermitteln.
    • Ihn mit einer örtlichen Selbsthilfegruppe verbinden.
    • Ihm Hotlines nennen, die er anrufen kann.
  4. Je mehr du das Opfer unter Druck setzt, damit es die Beziehung aufgibt und den Täter verlässt, desto wahrscheinlicher ist es, dass das Opfer einen Rückzieher macht und in der toxischen Beziehung bleibt. Biete stattdessen weiterhin bedingungslose Liebe und Unterstützung an und erinnere das Opfer daran, dass es in dieser schwierigen Zeit nicht allein ist. [22]
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Tipps

  • Ruf eine Beratungsstelle an, wenn du dich nicht sicher fühlst, ob du mit einem Freund oder einer geliebten Person über deine emotional missbrauchende Beziehung sprechen kannst. Eine Hotline, die du bei häuslicher Gewalt anrufen kannst, ist etwa 08000116016. Ein weltweites Verzeichnis von Hotlines und Ressourcen findest du hier: https://www.hotpeachpages.net/a/countries.html .
  • Wende dich an einen Anwalt für Familienrecht, um zusätzlichen rechtlichen Rat zu erhalten, wenn du eine emotional missbräuchliche Beziehung verlässt. Er kann dir dabei helfen, mögliche Hindernisse in der Zeit danach zu überwinden, wie etwa Regelungen zum Sorgerecht für die Kinder und deine finanzielle Sicherheit.
  • Wenn du mit dem Täter gemeinsame Kinder hast, informiere das Personal in der Schule deines Kindes über die Situation. Lass sie wissen, wer dein Kind abholen darf und wer nicht, damit du in Zukunft keine Probleme bekommst.
  • Wenn du ausziehst, eröffne ein Postfach für deine Korrespondenz. So kann dein Ex dich nicht so leicht aufspüren. [23]
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Warnungen

  • In vielen Fällen eskalieren emotionale Gewalttäter in ihren Beziehungen zu körperlicher Gewalt. Selbst wenn dein Partner dich jetzt nicht körperlich missbraucht, könnte das in Zukunft der Fall sein. [24]
  • Emotionale Gewalttäter verwenden oft Überwachungsgeräte, um die Kontrolle über ihr Opfer zu behalten. Achte auf alles, was seltsam oder fehl am Platz aussieht, wie zum Beispiel eine zufällige neue App auf deinem Telefon. Lass alle Geräte oder Kameras, die du findest, an Ort und Stelle, damit dein Täter keinen Verdacht schöpft, was du vorhast. [25]
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