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Sich selbst so zu sehen, wie man wirklich ist, kann ein unheimlich schwieriges Unterfangen sein. Wenn du dir jedoch Zeit nimmst und dir Mühe gibst, kann sich diese Erfahrung richtig lohnen. Wenn du dich selbst objektiv und ehrlich betrachtest, kannst du lernen, dich zu akzeptieren und Wege finden, wie du dich in der Zukunft verbessern kannst.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Sieh ein, wie du bist

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  1. [1] Nimm Stift und Papier zur Hand und schreibe eine Beschreibung über dich selbst auf. Beschreibe dich so genau und detailliert wie möglich, definiere, wer du bist: körperlich, geistig, emotional und spirituell.
    • Beginne mit Aussagen wie: “Ich bin…” oder “Auf was ich besonders stolz bin, ist…“
    • Beantworte jede Aussage mit mindestens acht bis zwölf Eigenschaften.
    • Liste auch deine Stärken und Schwächen auf. Die meisten Menschen können mindestens eine gute und eine schlechte Eigenschaft in sich selbst aufzählen, ganz egal, wie selbstbewusst oder selbstkritisch sie sind. Schreibe auf, was deine guten Seiten sind und auch wo deine Schwächen liegen, ganz wie es dein Bauchgefühl dir sagt.
  2. Denke an Geschichten aus deiner Vergangenheit. Frage dich selbst, was diese Geschichten über dich aussagen und warum du das Bedürfnis verspürst, anderen Leuten davon zu erzählen.
    • Achte besonders darauf, was diese Anekdoten über dich als Person aussagen. Vermitteln sie Ehrlichkeit oder Mut? Erzählst du sie gern, weil sie dein normales Verhalten ausdrücken oder erzählst du sie, um Eigenschaften hervorzuheben, von denen du wünschst, du hättest sie?
  3. Die meisten Menschen sind ihren Wünschen und ihrer Persönlichkeit gegenüber am ehrlichsten, wenn sie Kinder sind. Finde heraus, was dich als Kind glücklich gemacht hat und was dich enttäuscht hat. Überlege, an was du als Kind geglaubt hast. Wenn sich etwas davon geändert hat, notiere es und vergiss dabei die Gründe für die Veränderung nicht.
    • Vielleicht hast du zum Beispiel als Kind die Zeiten, in denen du etwas ganz unabhängig und für dich selbst getan hast, besonders genossen. Wenn dir dein eigener Freiraum immer noch wichtig ist, ist der Wunsch nach Freiheit immer noch ein wichtiger Teil deiner wahren Persönlichkeit.
    • Wenn du dich momentan an eine Vielzahl von Verpflichtungen gebunden fühlst, dann frage dich, warum das so ist. Vielleicht kannst du deine Familie und Freunde auf eine neue Art und Weise wertschätzen. Ganz egal: Der Wunsch, darauf erneut einzugehen, ist auf jeden Fall ein Teil deines wahren Ichs. Auf der anderen Seite fühlst du dich womöglich dazu verpflichtet, in gesellschaftliche Normen zu passen, aber dein wahres Ich ist immer die unabhängige Person, die du als Kind warst.
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Tritt einen Schritt zurück

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  1. [2] Verabschiede dich für eine Woche von deinen Spiegeln und höre damit auf, in dein Spiegelbild zu blicken. Damit vermeidest du jegliche falsche Empfindungen deines Äußeren, die dich jeden Tag begleiten, wenn du nachschaust, wie du aussiehst.
    • Am Ende der Spiegel-Verbannungsphase wirst du merken, dass du selbst der einzige Mensch bist, der sich um dein Aussehen kümmert und diesem kritisch gegenüber steht. Sobald du dich dazu zwingst, dich nicht mehr so sehr auf dein äußeres Erscheinen zu konzentrieren, wirst du spüren, dass es auch kein anderer tut. Als Ergebnis nimmst du eventuell wahr, dass alle bisherigen negativen Gefühle über dein Aussehen überhaupt nicht wahr sind.
  2. [3] Das Leben kann viel von dir fordern und deine eigenen Gedanken können dich in hundert verschiedene Richtungen gleichzeitig ziehen. Vereinfache dir für ein paar Wochen dein Leben, indem du Sorgen vermeidest oder einschränkst und negative Selbstreden verbannst, die dich normalerweise ständig begleiten.
    • Wenn es dir schwer fällt, die Stimme in deinem Kopf auszuschalten, könntest du eine Reise im Voraus planen, während der du alle inneren Sorgen und Ängste Zuhause lässt. Kümmere dich vorher um alles, was notwendig ist, damit du während des Urlaubs möglichst wenig hast, das dich beschäftigt. Plane deine Verpflichtungen gut durch, damit keine Sorgen von irgendwoher deine Gedanken bestimmen.
  3. Du musst einen neuen Blickwinkel auf dich selbst gewinnen. Jemand, der dich gut kennt, erkennt besser, wer du wirklich bist, aber nicht jeder, der dir nah steht, will auch komplett ehrlich dir gegenüber sein, was deine Fehler und Schwächen angeht. Es ist notwendig, Freunde zu finden, die aufrichtig sind. Bitte Freunde, die du schon hast, mit dir zu sprechen, ohne dass sie Angst vor deiner Reaktion haben müssen.
    • Indem du Kritik an dir selber übst, ermutigst du andere, ebenfalls kritische Äußerungen dir gegenüber zu machen. Wenn du konstruktive Selbstkritik zeigst, fühlen sich die Menschen um dich herum besser damit, dir ihre Ansichten über dich zu verraten.
    • Manche Menschen fühlen sich von Natur aus besser damit, zu jemandem ehrlich zu sein. Andere können erst dann ganz offen reden, wenn sie ihrem Gegenüber vertrauter werden. Du solltest eine oder beide Arten dieser Menschen in deinem Leben haben.
    • Wenn jemand dich auf konstruktive Art und Weise kritisiert, solltest du aufmerksam zuhören und akzeptieren, was er oder sie zu sagen hat. Reagiere nicht mit Ärger oder Wut und zwinge andere nicht dazu, das zu widerlegen oder dich zu verteidigen.
  4. Menschen hassen es, unbedeutend zu sein, daher sucht sich jeder, der unzufrieden mit sich selbst ist, jemanden, auf den er hinabblicken kann. Das jedoch verdreht deine Selbstwahrnehmung. Such dir besser Menschen, zu denen du aufschauen kannst.
    • Zu anderen aufzuschauen, gibt dir außerdem ein Ziel, das du anstreben kannst. Niemand ist perfekt, aber oft tendiert man dazu, Leute zu bewundern, die positive Eigenschaften haben, über die man selbst nicht verfügt. Die Bewunderung dieser Menschen lässt dir bewusst werden, welche guten Eigenschaften du nicht hast und so kannst du im nächsten Schritt versuchen, sie dir anzueignen.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Sieh dich selbst mit neuen Erkenntnissen

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  1. Nachdem du dir erst einmal eine Auszeit von deinen Erkenntnissen genommen hast, solltest du sie nun auflisten und nach der Reihe durchgehen. Frage dich selbst, wie stichhaltig jede einzelne ist und arbeite dich sorgfältig durch.
    • Zu jeder Erkenntnis und jeder Aussage über dich selbst könntest du dir Fragen stellen:
      • "Ist das wahr?"
      • "Kann ich belegen, dass es wahr ist? Kann ich beweisen, dass es falsch ist?"
      • "Wie reagiere ich, körperlich oder emotional, auf diesen Gedanken?"
      • “Gibt es positive Eigenschaften, die mit diesem negativen Merkmal einhergehen?” / “Gibt es negative Eigenschaften, die mit diesem positiven Merkmal einhergehen?”
  2. Teste deine neu gewonnenen Erkenntnisse, indem du etwas vollkommen Neues anfängst. [4] In unsicheren Zeiten zeigen sich persönliche Stärken und Schwächen. Achte auf deine eigenen Reaktionen während neuen Erfahrungen, um eine Ahnung davon zu bekommen, was deine positiven und negativen Eigenschaften sind.
    • Der Trick ist, etwas zu finden, von dem du keine Ahnung hast und dich selbst zu zwingen, etwas darüber zu lernen. Wenn du beispielsweise nichts übers Kochen weißt, dann lerne es!
    • Du solltest deinen Reaktionen in dieser Zeit besondere Beachtung schenken. Dieser Prozess muss von dir ganz alleine durchgeführt werden. Verlasse dich dabei nicht auf andere.
  3. [5] Menschen hassen, Fehler zu haben, aber keiner ist perfekt. Statt deine Fehler zu leugnen, hör auf damit, dich herauszureden und sei ehrlich mit dir selbst. Das bezieht sich auf Dinge, von denen du schon weißt und auf welche, die du bisher abgestritten hast.
    • Sieh ein, dass das Akzeptieren von Fehlern ein notwendiger Teil davon ist, sich selbst zu sehen, wie man wirklich ist. Des Weiteren kannst du dich nur verbessern, wenn du über deine Schwächen Bescheid weißt und sie annimmst.
    • Erfinde keine Entschuldigungen. Wenn du zum Beispiel ständig irgendetwas hinausschiebst, solltest du dich nicht rechtfertigen, indem du sagst, du wirst es schon irgendwann machen und dass es deshalb weniger schlimm ist. Gestehe dir stattdessen einfach ein, dass du unter Aufschieberitis leidest.
  4. Wenn du dich in Schwierigkeiten befindest, solltest du in dir selbst nach dem Grund suchen. Es ist ganz einfach, die Schuld auf jemand anderen zu schieben. Um dein Ego jedoch nicht ungerechtfertigt aufzublähen, musst du dich selbst ernsthaft fragen, ob ein Teil der Schuld auch in dir liegt.
    • Gleichzeitig solltest du ehrlich zu dir selbst sein, wenn du dich über andere Menschen beschweren möchtest. Wenn das passiert, solltest du kurz innehalten und dich fragen, ob es auch Menschen gibt, die sich gleichermaßen über dich beschweren.
  5. Denke an deine Ziele, Ideen und Wünsche. Du könntest in deinem Kopf alles rechtfertigen und vernunftmäßig erklären. Aber stelle dir die Frage, wie du alle deine Eigenschaften von außen betrachten würdest, etwa wenn es sich um jemand anderes handeln würde. Wenn die Reaktion anders ausfällt, nur weil es nicht um dich geht, finde heraus, was der Grund dafür ist.
    • Wenn du dich zum Beispiel nach einer Beziehung zu einer bestimmten Person sehnst und du deinen Wunsch auch begründen kannst, denke darüber nach, was ein außenstehender, unvoreingenommener Mensch denken würde. Wenn dieser dir sagen würde, du wärst naiv oder unbesonnen, solltest du deine Einstellung überdenken und sie als das erkennen, was sie wirklich ist.
  6. Schreibe deine neuen Erfahrungen und Erkenntnisse, aber auch deine Zweifel während des ganzen Erneuerungsprozesses auf. Das hilft dir, dein Selbstbild zu erneuern. Schreibe über deine Gefühle, deine Sorgen und alles, was damit zusammenhängt. Wichtig ist nur, dass du konsequent und ehrlich bleibst.
    • Jedesmal, wenn du in dein Tagebuch schreibst, solltest du nicht aufhören, bis du etwas Neues verstanden hast oder ein erhabenes Gefühl erreicht hast.
    • Schreibe in dein Tagebuch, wenn du Zeit hast, dich wirklich auf das Thema zu konzentrieren und nicht abgelenkt wirst.
  7. Während du ehrlich gegenüber deinen eigenen Schwächen sein solltest, solltest du dich gleichzeitig dafür akzeptieren, was du bist und auch die positiven Seiten ehrlich anerkennen. Ein zu selbstkritisches Selbstbild kann ebenso Schaden anrichten wie eine überhöhte Selbstwahrnehmung, wenn nicht sogar mehr.
    • Du solltest überzeugt sein, dass du ein wertvoller Mensch bist, mit all deinen Fehlern und Schwächen.
    • Wenn du fühlst, dass deine Erkenntnisse in eine negative Richtung gehen, musst du dich selbst herausfordern. Wenn etwas schief geht und du dir einredest, dass du rein gar nichts richtig machst, musst du dich unbedingt selbst korrigieren und Beispiele dafür aufzählen, dass du oft genug auch etwas richtig machst.
  8. Überlege, was du über dich herausgefunden hast und frage dich dann, wer das ist, der du sein möchtest. Vielleicht ist der Mensch, der du sein willst, ganz ähnlich der Person, die du schon einmal warst. Finde heraus, was du tun musst, um dich selbst zu verbessern und den Wunsch Realität werden zu lassen.
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