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Viele Menschen nennen den kleinsten Welpen in einem Wurf Kümmerer oder Kümmerling. Allerdings braucht der kleinste Welpe nicht immer mehr Pflege als seine größeren Wurfgeschwister. Wenn es sich jedoch um einen jungen oder neugeborenen Welpen handelt, der stark untergewichtig, schwach oder unterentwickelt ist, benötigt er tatsächlich zusätzliche Pflege. Kümmerlinge werden oft von ihren Müttern ausgestoßen oder können nicht alleine saugen, daher musst du den winzigen Welpen wahrscheinlich mit der Hand füttern. Zusätzlich dazu, dass du sicherstellen musst, dass er an Gewicht zunimmt, musst du ihn auch warm halten und ihm ausreichend zu trinken geben. Arbeite während der ersten paar Lebensmonate mit deinem Tierarzt zusammen, um dem Welpen die bestmöglichen Überlebenschancen zu bieten.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Dem Welpen bei der Gewichtszunahme helfen

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  1. Die größte Gefahr, der ein geschwächter neugeborener Welpe ausgesetzt ist, ist, beim Versuch zu saugen von seiner Mutter weggestoßen zu werden. Nach der Geburt der Welpen solltest du daher beginnen, ihnen beim Saugen zuzusehen. Wenn der Kleinste nichts abbekommt, musst du vielleicht mit der Handaufzucht beginnen. [1]
    • Manchmal hilft die Hündin einem schwachen Welpen auch beim Andocken an eine Zitze. Sollte sie den Welpen jedoch ignorieren, dann nimm ihn hoch und setze ihn an eine ihrer Zitzen. Wenn er selbst dann nicht mit dem Saugen beginnt oder die Mutter sich weigert, ihn zu säugen, musst du ihn mit der Hand füttern.
  2. Wenn der Welpe saugen kann, dann kannst du ihn einfach alle zwei bis drei Stunden mit einer Aufzuchtflasche füttern. Der Welpe wird trinken, bis er satt ist und die Flasche dann ablehnen. Wenn möglich, solltest du dir ein Paar OP-Handschuhe überziehen und Milch aus der Zitze der Hündin in einen sterilen Behälter drücken und sie anschließend in das Fläschchen füllen. [2]
    • Bitte einen Tierarzt um Welpenersatzmilch oder kaufe welche in einer Tierhandlung, wenn du aus den Zitzen keine Milch mit der Hand herausdrücken kannst. Wende dich zudem für weitere Ratschläge an deinen Tierarzt.
  3. Die Schlauchfütterung mit Spritze und Katheter ist erforderlich, wenn ein neugeborener Welpe zu schwach zum Saugen ist. Führe den Katheter hierzu ganz vorsichtig in das Mäulchen des Welpen ein und lass ihn den Schlauch reflexartig verschlucken. Drücke den Kolben der Spritze dann langsam für drei Sekunden nach unten oder bis du dem Welpen etwa die Hälfte der Milch gegeben hast. [3]
    • Achte darauf, dass aus den Nasenlöchern des Welpen keine Milchblasen kommen. Reibe nach dem Füttern der ersten Hälfte sein Bäuchlein, bis er aufstößt und gib ihm dann den Rest seiner Mahlzeit.
    • Bevor du den Welpen selbst auf diese Weise fütterst, solltest du dir von einem Tierarzt oder seinem Assistenten die richtige Technik vorführen lassen. Lass dir den Vorgang zeigen und bitte sie um die nötigen Utensilien in der richtigen Größe. Wenn du dies nicht tust, besteht die Gefahr, dass du den Welpen versehentlich verletzt und ihm die Milch in die Lungen drückst. Dies kann zum Ersticken oder einer Lungenentzündung führen.
  4. Nach der Geburt produziert die Mutter eine Flüssigkeit voller Antikörper, die Colostrum oder Kolostralmilch genannt wird. Wenn der Welpe den ersten Tag nach seiner Geburt nicht bei ihr gesaugt hat, bedeutet dies, dass er diese Antikörper nicht bekommen und somit ein schwächeres Immunsystem hat. [4]
    • Wenn du innerhalb der ersten paar Stunden nach dem Werfen kein Colostrum von der Mutter bekommen konntest, dann bitte deinen Tierarzt um welches. Wenn du ein Züchter bist, wäre es gut, dir schon vor der Geburt eines Wurfes Colostrum vom Tierarzt zu besorgen.
  5. Neugeborene Welpen können nicht selbstständig urinieren und koten. Ihre Mutter leckt ihnen deshalb das Hinterzeil, um bei der Ausscheidung zu helfen. Wenn die Mutterhündin den Kümmerling jedoch abgewiesen hat, musst du seinen Ausscheidungsreflex anregen, bis er drei Wochen alt ist. Nach dem Füttern solltest du hierzu mit einem warmen, feuchten Wattebausch oder einem weichen Tuch sanft über den Bereich um seinen Anus streichen. [5]
  6. Nach der Geburt wiegt ein Kümmerling im Allgemeinen 25 Prozent weniger als seine Wurfgeschwister. Du musst sein Gewicht daher wenigstens einen Monat lang jeden Tag aufzeichnen, um sicherzustellen, dass er genügend Nahrung bekommt. Sein Gewicht sollte sich täglich um fünf bis zehn Prozent erhöhen und sein Geburtsgewicht sollte sich nach drei Wochen verdreifacht haben.
    • Wende dich an einen Tierarzt, wenn dein Welpe nicht zunimmt. Wenn nach einem Monat des täglichen Wiegens alles gut ist, kannst du dazu übergehen, ihn nur noch einmal die Woche zu wiegen.
    • Investiere in eine digitale Feinwaage und überprüfe ihre Genauigkeit, indem du einen Gegenstand wiegst, dessen Gewicht gleichbleibend und dir bekannt ist.
  7. Um mit dem Abstillen zu beginnen, mische kalorienreiches, trockenes Welpenfutter mit der Muttermilch oder Welpenersatzmilch und zerkleinere es. Biete dem Welpen diese Mischung in einem Napf an. Lass ihn daran schnüffeln und versuchen, zu fressen. Über die Dauer von drei Wochen solltest du die Milchmenge schrittweise verringern und die Mischung auch immer weniger stark zerkleinern. [6]
    • Nach sieben Wochen sollte der Welpe nur noch Trockenfutter fressen und Wasser trinken. Beobachte sein Gewicht während des Abstillens weiterhin. Wende dich an den Tierarzt, wenn er an Gewicht verliert.
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Ihn warm halten und seinen Flüssigkeitsbedarf decken

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  1. Es kann viele Ursachen dafür geben, dass ein neugeborener Welpe untergewichtig und schwach zur Welt kommt. Die meisten Ursachen sind entwicklungsbedingt und nicht ansteckend, trotzdem solltest du den Welpen vom restlichen Wurf getrennt halten. Wenn der Übeltäter ein Parasit oder eine ansteckende Krankheit ist, solltest du eine Übertragung unbedingt verhindern. [7]
    • Zusätzlich dazu haben die Kleinsten eines Wurfes oft zerbrechliche und schwache Knochen, sodass sie eine Getrennthaltung vor Verletzungen schützt.
    • Wenn du befürchtest, dass der Welpe krank ist, solltest du ihn schnellstmöglich zum Tierarzt bringen.
  2. Alle Welpen im Alter von unter zwei Wochen brauchen zur Aufrechterhaltung ihrer Körpertemperatur Hilfe, Kümmerlinge sind für eine Unterkühlung jedoch besonders anfällig. Benutze daher eine Heizmatte, um eine Seite der Welpenbox anzuwärmen. Wenn dem Welpen auf der Heizmatte zu warm wird, kann er auf diese Weise zum Abkühlen zur anderen Seite gehen. [8]
    • Benutze ein Thermometer, um die Umgebungstemperatur in der Box zu messen. Sie sollte während der ersten Woche zwischen 29,5°C und 32°C liegen. Senke die Temperatur während er zweiten Woche dann schrittweise auf etwa 28°C. In der vierten Woche solltest du schließlich eine Temperatur von etwa 22°C aufrechterhalten.
  3. Drücke die Haut zwischen seinen Schultern hierzu vorsichtig zusammen. Sie sollte sich sofort wieder zurückziehen. Der Welpe leidet an einem Flüssigkeitsmangel oder Dehydrierung, wenn sich die Haut mit Verzögerung oder gar nicht zurückzieht. [9]
    • Ein Kümmerling ist anfälliger für Dehydrierung als seine Wurfgeschwister, daher solltest du ihn regelmäßig darauf untersuchen. [10]
  4. Rufe den Tierarzt an, wenn dein Welpe dehydriert ist. Er wird dir gewiss erklären, wie du aus gewöhnlichen Zutaten eine Rehydratationslösung für Hunde anmischen kannst. Befolge seine Anweisungen genau und verabreiche dem Welpen die Lösung mit einer Pipette. [11]
    • Bei einer starken Dehydrierung muss der Tierarzt dem Welpen eine hydrierende Lösung unter die Haut spritzen. [12]
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Einen Tierarzt konsultieren

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  1. Du solltest nach dem Werfen eine Routineuntersuchung beim Tierarzt vereinbaren, selbst wenn der gesamte Wurf gesund zu sein scheint. Sollten dir jedoch irgendwelche Probleme auffallen, wie ein sehr viel kleinerer oder äußerst schwacher Welpe, musst du dich schnellstmöglich an den Tierarzt wenden. [13]
    • Kümmerlinge sind keine Seltenheit und müssen oft nur gut gefüttert und beobachtet werden. Allerdings solltest du auf Nummer sicher gehen und gesundheitliche Probleme ausschließen lassen.
  2. Ein untergewichtiger und schwacher Welpe könnte ein zugrundeliegendes Gesundheitsproblem haben (z.B. eine Herz- oder Lebererkrankung). [14] Der Welpe oder seine Mutter könnten aber auch an einem Parasitenbefall oder einer viralen oder bakteriellen Infektion leiden.
    • Je nach Befund wird dich der Tierarzt über die möglichen Behandlungsweisen informieren.
  3. Selbst wenn der Tierarzt keine gesundheitlichen Probleme feststellen konnte, könnte er dir zusätzlich zur Beobachtung des Körpergewichts weitere Maßnahmen vorschlagen. So könnte er dir Nahrungsergänzungsmittel empfehlen, um die Knochen des Welpen während ihrer Entwicklung zu stärken. [15] Wenn der Welpe kein Colostrum zu sich genommen hat, wird dir der Tierarzt wahrscheinlich auch raten, ihn von anderen Hunden fernzuhalten und möglichst früh impfen zu lassen. [16]
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