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Dass man sich über andere Menschen ärgert, kann zwei Gründe haben: Entweder die Person tut etwas sehr Nerviges (meistens), oder (wir alle haben das auch schon erlebt) die Person tut etwas völlig Normales, wie Atmen, aber aus irgendeinem Grund ärgert dich das in dem Moment ganz furchtbar. Zu lernen, wie du mit beiden Situationen umgehen kannst, ist gut für deine Laune und vermutlich auch gut für deine Gesundheit.
Vorgehensweise
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Tief durchatmen . Tiefes Durchatmen von deinem Zwerchfell aus kann den Stresslevel in deinem Körper reduzieren. [1] X Forschungsquelle Zähle langsam bis zehn. Stelle dir vor, du bist am Strand. Genieße das Geräusch der Wellen und der Seemöwen in dir. Fühle die Gischt des Meerwassers auf deinem Gesicht und lass dich davon beruhigen. Konzentriere dich auf deine beruhigendste Erinnerung; denke an jemanden, den du liebst, erinnere dich an einen Erfolg, genieße das Gefühl, frei von Verantwortung zu sein.
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Verabschiede dich von der Vorstellung, wie Menschen sich verhalten sollten und was Menschen tun sollten . Du musst mit deinen Erwartungen umgehen können. Sehr oft haben wir spezielle Vorstellungen davon, wie sich Menschen benehmen und was sie tun sollten – und dann ärgern wir uns, wenn sie unsere Erwartungen nicht erfüllen. "Normales höfliches Verhalten" wünschen wir uns. Es ist grundsätzlich eine noble Haltung zu denken, alle anderen würden sich normal und höflich benehmen, allerdings führt diese auch dazu, dass man sich manchmal ärgert und sogar unglücklich werden kann. Es gibt eine andere Methode:
- Habe weniger Erwartungen. Gib nicht den Glauben an die Menschheit auf, aber erwarte nicht, dass alle Menschen dich mit ihren Manieren, ihrer Rücksichtnahme und ihren Redekünsten beeindrucken werden. Wenn du von anderen nicht so viel erwartest, dann wirst du es mehr zu schätzen wissen, wenn sie sich doch gut benehmen. Deine Erwartungen auf ein vernünftiges Maß zu setzen ist ein Schlüssel dazu, sich weniger zu ärgern. [2] X Forschungsquelle
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Frage dich selber: "Was habe ich davon? Was bringt es mir, wenn ich mich ärgere?" Wenn du darüber nachdenkst, dann wirst du vermutlich nicht viel finden. Vielleicht fühlst du dich der anderen Person überlegen. Aber möchtest du dich wirklich danach beurteilen, was andere Menschen tun oder was du tust? Deine Identität wird sehr viel stärker sein, wenn du dich darauf konzentrierst, was du tust und nicht was andere tun.
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Hab keine Angst davor, nicht zu reagieren. [3] X Forschungsquelle Oftmals, wenn andere uns ärgern, dann fühlen wir solch starke Emotionen, dass es schwierig ist, nicht zu reagieren. Dann sagen wir oft etwas, das wir nicht hätten sagen sollen, oder wir tun etwas, das wir später bedauern. Meistens macht so ein Ausbruch die Situation noch schlimmer statt besser. Also atme tief durch, konzentriere dich auf dich selber und überlege dir einen Moment lang, ob es dir die Zeit wert ist, auf das, was nich ärgert, zu reagieren. Vielleicht ist sie es gar nicht.
- Wenn natürlich ein Arbeitskollege gerade eine sexistische Tirade losgelassen hat, dann ist es gut, so etwas zu sagen wie: „Steve, ich denke nicht, dass es angemessen ist, Frauen und Kühe miteinander zu vergleichen.“ Wenn allerdings ein Kollege denselben dummen Witz zum zwanzigsten Mal mit dir gemacht hat, dann ist es vermutlich besser, nicht darauf zu reagieren. Er wird dann irgendwann das Interesse verlieren und dich damit in Ruhe lassen.
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Achte auf deine Körpersprache. Stirnrunzeln, Starren und andere Körpersignale übermitteln Wut und Verachtung. Und sie sind ansteckend. Wenn du sie an die Person, die dich ärgert, aussendest, dann wird diese umgekehrt auch verärgert schauen. Und bevor du weißt, was passiert, sind die Dinge eskaliert. Soweit möglich, solltest du eine ruhige, gefasste Haltung bewahren und nicht zeigen, dass du verärgert bist.
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Nimm das Beste an. Statt anzunehmen, dass die andere Person versucht, dich zu ärgern, nimm an, dass sie nicht weiß, wie sie gerade wirkt. Die meisten Menschen versuchen gar nicht, dich zu ärgern. Sie wissen vermutlich gar nicht, dass sie sich gerade daneben benehmen. Mit anderen Worten, sie sind vermutlich in ihrer eigenen Gedankenwelt und nehmen dich noch nicht einmal wahr. Denke daran: Du denkst viel mehr über dich nach als alle anderen – und das gilt für alle Menschen.
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Lass die Kleinigkeiten von dir abprallen. Ein kleines Kind stört dich im Flugzeug, ein Mann spricht zu laut an seinem Handy, eine Frau fragt dich zweimal das Gleiche. Das sind alles kleine Fische. Im großen Schema der Dinge sind sie völlig unwichtig. Du kannst deine Lebensqualität enorm verbessern, wenn du lernst, wie du Dinge „loslassen“ kannst. Verbrauche deine Energie nicht mit ärgerlichen Kleinigkeiten, konzentriere sie auf die Dinge, die wirklich wichtig sind: Freunde, Familie, Gesundheit und Sicherheit, Neue Dinge, Abenteuer und bleibende Erinnerungen.
- Nimm die Dinge hin, die du nicht verändern kannst. Du kannst dich selber ändern, das Klopapier wechseln, dein Haus neu dekorieren. Du kannst aber nicht alle anderen ändern. Konzentriere deine Energie auf die Dinge, die du verändern kannst, und die Menschen um dich herum werden das bemerken.
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Hör auf, es allen anderen recht machen zu wollen. Egal wer du bist oder was du tust, es wird immer jemanden geben, der dich nicht versteht oder der über dich nicht sehr freundlich denkt. Versuche nicht, diese apathischen oder unfreundlichen Menschen für dich zu gewinnen, das ist vergebliche Mühe. Wenn du dich ärgerst, dass du nicht jeden dazu bringen kannst, dich so zu mögen, wie du denkst, dass du es verdienst, dann kommt dieser Ärger von einem selbstsüchtigen Ort und kann giftig sein.
- Egal wer du bist, irgendwer wird dich nicht mögen. Das kann an deiner Rasse, Religion, Ethnizität, Geschlecht, sexuellen Orientierung oder sozialen Zugehörigkeit liegen, irgendwer wird es schwer finden, dich als gleichberechtigten Menschen zu sehen. Es ist für manche möglich, Vorurteile zu überwinden, aber es passiert selten, und es passiert niemals schnell.
- Zeige es den Menschen, die dich hassen, indem du einfach dein eigenes Ding machst. Die beste Methode, um Vorurteile und Ignoranz zu bekämpfen, ist, sie zu vergessen und dein Leben zu leben und ihnen mit diesem Beispiel zu zeigen, dass sie Unrecht haben. Wirf es ihnen nicht ins Gesicht – lebe einfach dein Leben. Die Leute, die das nicht sehen – oder sehen wollen – sind die, für die sowieso jede Rettung zu spät kommt.
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Finde heraus, was dich ärgert. Was bringt dich zum Explodieren? Ist es etwas wirklich Ärgerliches, wie ein Bruder, der weiter Krach macht, obwohl du ihn schon zweimal gebeten hast, leiser zu sein – oder etwas Harmloses, wie jemand, der einfach laut atmet? [4] X Forschungsquelle Wenn dich etwas ganz Harmloses ärgert, dann gibt es vermutlich einen tieferen Konflikt, der nicht gelöst wurde – entweder mit der Person oder mit dir selber.
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Erinnere dich daran, dass verärgerte Menschen nervig sind. [5] X Forschungsquelle Tritt einen Schritt zurück und stelle dir vor, wie du wirkst, wenn du verärgert bist. Bist du dann jemand, mit dem Menschen zusammen sein wollen? Oder bist du launisch, gereizt, bockig und jemand, um den Menschen einen Bogen machen, bevor du explodierst? Es ist gut möglich, wenn du zulässt, dass dich andere Menschen ärgern, dass du selber zu dem Menschen wirst, über den du dich ärgerst. Die beste Motivation, das zu verhindern, ist zu erkennen, dass du vermutlich nicht eine Person sein willst, über die sich andere ärgern.
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Wende jeden Ratschlag, den du anderen geben würdest, auf dich selber an. Wenn du dich über jemanden ärgerst, aber nicht weißt warum, oder du frustriert bist, weil du dich ärgerst, dann versuche diesen Trick: Formuliere einen Ratschlag, den du dieser Person geben möchtest. Sagen wir, die Person hat jemandem auf dessen Kosten einen Streich gespielt und du möchtest der Person sagen: „Nimm mehr Rücksicht auf andere Menschen.“ Anstatt aber der anderen Person den Rat zu geben, drehe den Spieß um und schaue, ob der Rat nicht auch für dich geeignet ist. Ja, für dich! Kannst du rücksichtsvoller mit anderen Menschen umgehen? Kannst du den gutgemeinten Scherz durchgehen lassen? Kannst du dir vorstellen, dass dein Freund sich gedacht hat, der Streich war witzig? Manchmal ist der Ratschlag, den wir unbedingt anderen Menschen geben wollen, genau der, den wir selber brauchen und schlucken müssen.
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Bedenke, dass deine Verärgerung auch etwas mit dir zu tun haben kann und nicht mit den anderen. Es ist möglich, dass der Grund für unsere Verärgerung über etwas oder über jemanden darin liegt, dass wir an uns selber erinnert werden: Wir wollen dann nicht glauben, dass wir wirklich auch so sind, also distanzieren wir uns von der Person und werden ärgerlich oder wütend. Frage dich selber: Ist der Grund für deine Verärgerung, dass die andere Person etwas in dir selber wachruft? a
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Überlege dir, dein Leben etwas aufzurütteln. Verärgerung kann ein Zeichen dafür sein, dass du zu sehr in deiner Komfortzone verwurzelt bist. Rüttle mal daran. Ordne deine Möbel neu an, lese Bücher von Autoren, die an den Grundfesten deiner Überzeugungen rütteln, fahre ins Ausland. Etwas in deinem Leben zu verändern, das dich aus deiner gewohnten Umgebung und Komfortzone bringt, kann deine Verärgerung vermindern und dein Mitempfinden für andere verbessern.
- Alles, das dir beim Wachsen und Erwachsenwerden hilft, wird deinen Ärger über andere Menschen verringern. Je mehr du über die Welt lernst und je mehr du die Motive anderer Menschen verstehst, desto weniger wirst du von anderen Menschen erwarten. Der Schlüssel zum Glück sind geringe Erwartungen.
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Tipps
- Positives Denken kann Ärger über andere vermindern.
- Beachte, dass das Internet dich auch verärgern kann, nur dass es dort anonyme Menschen sind, deren Gesichter du nicht sehen kannst. Nimm dir keine negativen Erlebnisse im Internet zu Herzen, bewahre deinen Sinn für Humor und gehe einfach weiter, wenn es irgendwo zu turbulent ist. Am Morgen und nach einer Nacht guten Schlafs wird alles ganz anders aussehen.
- Je netter die Person ist, die dich ärgert, desto bitterer bist du? Schaue dir dann deine eigenen Probleme an, bevor du sie auf andere abwälzt.
- Wenn dich jemand ärgert, zum Beispiel dein Bruder/deine Schwester, dann gehe aus dem Zimmer und beruhige dich irgendwo anders. Danach kannst du wieder zurück in den Raum kommen.
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Warnungen
- Sei dir bewusst, dass du manchmal Berge in Maulwurfshügel verwandeln kannst, wenn du dir alle Dinge separat anschaust. Achte auf Muster, die echte und schwere Konflikte andeuten und die Vermittlung benötigen. Diskutiere die Situation mit Freunden und Vertrauten, die nichts mit der Situation zu tun haben, oder wende dich an eine Beratungsstelle, wenn es wirklich schlimm wird. Aber reagiere nicht. In allen tieferen Konfliktsituationen wird dich das Reagieren oder Überreagieren genau dorthin führen, wo dich der andere haben will, um dich zum Narren zu machen und dir Ärger zu bereiten, wenn du eine Linie überschreitest.
- Sei vorsichtig damit, was du als ärgerliches Verhalten betrachtest. Wenn du einen Berg aus einem Maulwurfshügel machst, dann wirst du Menschen befremden und riskierst, dass diese dich ärgerlich finden, weil du anspruchsvoll, gedankenlos und unhöflich bist.
- Sei dir darüber klar, dass Verachtung, Hass und Angst ansteckend sind. Vermeide es, deine Abneigung oder Hass gegenüber einer Person, die dich verärgert, auf andere zu übertragen. Ein hasserfüllter Mob ist ein sehr hässlicher Anblick, der schnell zu Schikane am Arbeitsplatz, im Schulhof oder in Gruppensituationen führen kann.
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Referenzen
- ↑ http://www.healthcentral.com/anxiety/c/1443/156561/breathing-helps/
- ↑ http://www.psychologytoday.com/blog/everybody-marries-the-wrong-person/201106/are-lowered-expectations-the-key-happiness
- ↑ http://www.psychologytoday.com/blog/wander-woman/201308/how-deal-annoying-people
- ↑ http://www.byronkatie.com/2006/09/inquiry-i-hate-my-husband/
- ↑ http://www.bloomlifedesign.com/10-tips-for-dealing-with-annoying-people/
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