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Futter für Tiere zu konservieren heißt nicht immer, Heu in der Sonne zu trocknen. Silage ist ein Futter, das geschnitten und fermentiert wird, besonders von einjährigen Pflanzen wie Mais, Gerste, Sorghum, Hafer, Hirse und gelegentlich Raps oder Weizen. Silage wird hergestellt, indem das geschnittene Futter in eine Grube gepresst wird, und zwar so fest, dass Sauerstoffreservoirs dazwischen eliminiert werden. Wenn Sauerstoffreservoirs zurückbleiben, kann das das Futter verderben lassen. Silage und Heulage sind beliebig austauschbar, besonders, da Heulage durch den gleichen Silierprozess zu Tierfutter konserviert wird. Silage bezieht sich jedoch eher auf jährliche Futterpflanzen als mehrjähriges Futter. Wie Silage hergestellt wird, wird in den Schritten unterhalb erklärt.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Vor der Ernte

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  1. Du wirst wissen müssen, wann der richtige Zeitpunkt ist, um mit dem Silieren zu beginnen, damit du die Futterpflanzen im richtigen Moment schneidest, um die bestmögliche Futterqualität zu erzielen.
  2. Für die meisten Getreidesorten gilt, dass sie geerntet werden sollten, wenn die Getreidekörner so weich sind, dass sie mit dem Daumennagel gespalten werden können. Der Großteil der Pflanze sollte noch grün sein, kann aber an der Spitze schon ein bisschen gelb geworden sein.
    • Um zu testen, ob das Getreide bereit ist, nimm ein Körnchen zwischen deine Finger, um zu prüfen, wie weich es ist. Wenn du es zerdrückst, sollte eine weiße, weiche Paste aus dem Korn treten. Wenn es flüssiger als eine Paste ist, ist die Futterpflanze noch nicht erntereif, wird es aber bald sein.
    • Das gleiche gilt auch für Mais, wenn du ihn für Silage ernten willst. Um zu testen, ob der Mais bereit ist, nimm einen Kolben von der Pflanze, reiß die Blätter ab und brich den Kolben entzwei. Eine Daumenregel ist, auf die „Milchlinie“ zu achten (die Linie, wo die festen und flüssigen Teile der Körner sich trennen, und die tendenziell vom äußeren Ende des Körnchens nach innen zum Kolben verläuft). Diese Milchlinie sollte circa zur Hälfte bis zu zwei Dritteln an den Kolben reichen (die Körner sollten zum Beispiel 2/3 gelb und 1/3 weiß sein). [1] .
    • Unkraut ist bei Silagefutter nicht wirklich ein Problem. Es wird ebenfalls zu Futter verarbeitet und nicht als Getreide verkauft, und die Tiere werden kein Problem damit haben, wenn sie ein bisschen wilden Buchweizen in ihrem Futter finden.
  3. Im Gegensatz zur Herstellung von Heulage, ist die beste Maschine, um eine Futterpflanze für Silage zu schneiden, ein Schwadmäher und kein Heumäher. Ein Steinschwader kann funktionieren, aber wenn du eine dickere und höhere Pflanze wie Gerste schneidest, ist ein Schwadmäher für die höhere Tonnage, die du von einer Futterpflanze im Vergleich von einer mehrjährigen Futterpflanze bekommen würdest, normalerweise besser. Außerdem wird ein Schwadmäher die Körner nicht von der Pflanze dreschen, wie das mit einem Steinschwader öfter vorkommen könnte.
    • Bei Mais und Sorghum oder Sudangras. Dieser Schritt wird für diese Art von Futterpflanze nicht notwendig sein, da ein Feldhäcksler nicht durchkommen wird. Diese Futterpflanzen sollten stattdessen gerade abgeschnitten werden, mit einer Klinge, die für langstielige Futterpflanzen, wie Mais, geeignet sind.
    • Gerades Abschneiden ist auch bei kleinen Getreidesorten wie Gerste und Hafer kein Problem und eine Möglichkeit, die du in Betracht ziehen kannst. Beim Schwaden wird die Futterpflanze jedoch noch ein bisschen mehr austrocknen, bis sie abgeschnitten wird, wodurch du sie mit einem geringeren Feuchtigkeitsgehalt ernten kannst, als wenn du sie direkt abschneidest.
    • Silage sollte 60 bis 70% Feuchtigkeit enthalten, damit sie am besten erhalten bleiben kann. Silage mit einem höheren Feuchtigkeitsgehalt wird eher tropfen oder gefrieren, was ihren Transport erschwert. Beim Tropfen gehen auch Nährstoffe verloren, besonders Stickstoff, der von Mikroorganismen in der Silage aufgespalten wird. Eine geringere Feuchtigkeit wird nicht die beste Fermentierung garantieren, besonders, wenn die Silage weniger als 40 bis 45% Feuchtigkeit enthält.
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Silage ernten

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  1. Das Futter muss auf einen Feuchtigkeitsgehalt von circa 60 bis 70% getrocknet sein, bevor du es zu Silage zerkleinerst.
    • Silage kann auch mit höherer Feuchtigkeit hergestellt werden, aber wie bereits erwähnt, kann Flüssigkeitsverlust ein Problem werden. Die geringe Fermentierungsaktivität kann auch eine gute Umgebung für unerwünschte clostridiale Bakterien schaffen, welche Krankheiten wie Listeriose und Botulismus auslösen.
  2. Maschinen, die „Feldhäcksler“ genannt werden, wie jene im Foto oberhalb (welche ein „selbstfahrender“ Häcksler ist), werden verwendet, um die Futterpflanzenbündel zu zerkleinern und leiten sie durch ein dünnes Rohr, das das Futter in einer ziemlichen Distanz wieder „ausspuckt“.
  3. Sobald der Laster oder Silagewagen voll ist, wird die Maschine das Futter in die jeweilige Grube oder auf den jeweiligen Haufen ablagern müssen. Achte darauf, dass die Ladungen so nahe wie möglich aneinander zu liegen kommen. Wenn du einen Haufen beginnst, müssen die ersten paar Ladungen übereinander abgeladen werden. Danach muss das Futter neben dem Haufen abgeladen werden und zwar so, dass die Person, die für das „Komprimieren“ des Haufens verantwortlich ist, es leicht auf den Haufen befördern kann. Das heißt, dass es neben dem Haufen oder in einer Linie vor dem Haufen abgeladen werden sollte.
    • Die Wagen und/oder Laster sollten sich abwechseln, damit die Person, die mit dem Feldhäcksler arbeitet, nicht zwischendurch so oft aufhören und warten muss. Sobald der erste Laster voll ist, kann der Feldhäcksler kurz stoppen, damit der erste Laster wegfahren und der zweite sich in Stellung begeben kann. Der erste Laster kommt zurück, nachdem er seine Ladung abgeladen hat und der Prozess wiederholt sich.
  4. Der Silagehaufen muss sehr fest komprimiert werden, und sollte während und nach jedem Erntetag gepresst werden. In einem großen Betrieb, wo mehrere Leute arbeiten, könnte es hilfreich sein, eine mutige Person ohne Höhenangst zur Verfügung zu haben, die den Haufen ständig stapelt und gut presst. Traktoren mit doppelten Reifen sind auch empfehlenswert, da sie eine bessere Pressleistung bieten.
    • Das Pressen ermöglicht die Fermentation und verhindert Verderben. Je besser der Haufen komprimiert wurde, desto weniger Sauerstoff ist darin enthalten. Sauerstoffreservoirs sorgen für verdorbenes Futter; sauerstoffliebende Bakterien verwandeln es in einen ekligen schwarzen Schleim, der oft nach Tabak oder verbranntem Karamel riecht. Anders ausgedrückt, anstatt zu fermentieren (was eine bedeutende Menge Säure bildet, welche das Futter konserviert), verwandelt das Vorhandensein von Sauerstoff das Futter in eine gülleähnliche Substanz. Du solltest vermeiden, dass dein Futter unansehnlich und eklig wird (wie Rindergülle). Wenn dir das Aussehen, der Geruch und die Konsistenz deines Futters nicht gefallen, werden deine Tiere es auch nicht mögen!
    • Silagehaufen müssen länger und breiter als hoch sein. Je höher der Haufen ist, desto breiter werden die Kanten sein. Ein Betonsilo wird beeinflussen, wie breit der Haufen werden kann, auch wenn du ein bisschen darüber hinaus Futter aufstapeln kannst, aber nur soweit, dass das Futter nicht herunterfällt.
      • Eine Daumenregel ist, dass der Haufen an der Basis niedriger sein muss als an der Spitze; auf keinen Fall weniger als 3,5 bis 4,5 m an der Spitze, um Umwälzungen oder Abrutschen von Maschinen zu verhindern; Silagehaufen sollten nur 3,5 bis 4,5 m hoch sein, was hauptsächlich der Sicherheit auf dem Bauernhof dient. [2] .
    • Die beste Möglichkeit herauszufinden, ob der Haufen gut komprimiert ist, ist, deinen Finger in den Haufen zu stecken. Wenn du mit Zeige-, Mittel- und Ringfinger nur bis zum zweiten Knöchel hineinkommst, dann ist der Haufen gut komprimiert und wird wahrscheinlich zu einem guten Winterfutter mit wenig Verlust durch Verderben werden.
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    Bedecke den Haufen sofort. Verwende die richtige Folie, die zum Bedecken von Silage empfohlen wird. Oft empfohlen und verwendet werden Folien aus Polyethylen, die entweder auf beiden Seiten schwarz oder auf einer Seite schwarz und auf der anderen weiß sind. Die billigere Variante ist auf beiden Seiten schwarz, aber die bessere Qualität ist auf einer Seite schwarz und auf der anderen weiß.
    • Verwende 6 – 10 ml Folien. Das kannst du in deinem lokalen Fachhandel für landwirtschaftliche Geräte finden. Je schwerer die Folie, desto effektiver wird es sein, um Sauerstoff von dem Haufen fernzuhalten und Verluste durch Verderben zu verhindern.
      • Die Rollen sind sehr schwer. Verwende einen Traktor mit einer Korbschaufel, um das Plastik zur Grube zu bringen, damit du es ausrollen und ausbreiten kannst.
      • Ein Trick ist, eine 2 m lange Eisenstange in die Rolle zu stecken (so als würdest du eine Rolle Klopapier auf einen Klopapierhalter hängen) und sie mit einem dicken Draht oder einer schweren Kette an den Zähnen der Ladeschaufel aufzuhängen.
      • Wichtig: Schwarzweiße Folie muss so verwendet werden, dass die weiße Seite außen und die schwarze Seite innen auf der frischen Silage aufliegt. Die weiße Seite reflektiert die Hitze von der Sonne, wogegen die schwarze Seite die Hitze innen festhält.
    • Schneide überschüssige Folie ab und verwende es, um die Kanten und Seiten abzudecken, die noch nicht bedeckt sind.
  6. Verwende mehrere alte oder wiederverwertete Reifen und lege sie oben auf den Haufen. Es können auch Heuballen verwendet werden, um die Folie an den Seiten am Haufen zu halten, wenn die Silage nicht in einem Betonsilo ist.
    • Alte Reifen sind schonender für die Folie, weil sie keine Löcher machen. Diese sind eine ernste Gefahr, die zu Verderben des Futters führen können.
    • Alle Seiten und alle Teile des Haufens müssen bedeckt werden, damit der Haufen richtig siliert und Verluste minimiert werden.
  7. Löcher im Plastik können mit der Zeit zu riesigen Problemen durch Verderben führen.
    • Verderben wird nicht nur an kleinen Stellen auftreten, besonders, wenn die Löcher von einem kleinen Riss zu einem großen werden und wenn Wind zu einem Problem wird.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Nach der Ernte

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  1. Das wird dem Futter genug Zeit geben, zu fermentieren und diesen säuerlichen Geruch, der oft mit siliertem Futter in Verbindung gebracht wird, zu entwickeln. Wenn du länger warten möchtest, ist das auch okay.
  2. 2
    Nimm nur so viel, wie du brauchst. Nimm nur so viel Futter von der Oberfläche herunter, wie du füttern musst. Es kann Übung erfordern, bis du weißt, wie viel von der Oberfläche du herunterkratzen musst, um zu füttern. Du kannst aber auch anhand der Zahl der Tiere, die du füttern musst, ausrechnen, wie viel du herunternehmen musst, um eine größere Genauigkeit zu erzielen. So kannst du auch eine gute Oberfläche deiner Grube erreichen. Die Oberfläche richtig zu gestalten kann unnötiges Verderben oder sekundäre Erhitzung verhindern. [3] [4] [5] .
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Tipps

  • Schneide und ernte Pflanzen, um Silage zu machen, wenn das Wetter vorteilhaft ist.
  • Schneide einen Teil der Pflanzen am Morgen und beginne mit der Ernte am Nachmittag. Es ist am besten, nur so viel zu schneiden, wie du in ein paar Stunden oder am Nachmittag, je nach Temperaturen und Feuchtigkeit, verarbeiten kannst.
    • Wenn du alle Pflanzen am gleichen Tag abschneidest, können sie zu sehr austrocknen, um für die Silageherstellung geeignet zu sein.
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Warnungen

  • Schimmelige Silage ist für Pferde besonders schlecht. Wenn du in der Silage sehr viel Schimmel findest, füttere damit nicht deine Pferde.
  • Wenn du Tiere im Winter mit Silage fütterst, beachte, dass viel Dampf von dem heißen Futter aufsteigen wird. Die Haufen werden im Winter nicht einfrieren; die Mikroben, die für die Fermentierung des Futters verantwortlich sind, werden den Haufen ziemlich warmhalten, selbst wenn die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen. Wenn du daher eine Traktorschaufel voll Silage aufnimmst, könnte der Dampf davon ähnlich wie Nebel deine Sicht behindern.
  • Silage mit einem hohen Feuchtigkeitkeitsgehalt von über 70% kann Flüssigkeit verlieren. Diese Flüssigkeit enthält großteils lösliche Proteine und Energie, die deine Tiere brauchen würden, anstatt der Boden unterhalb deines Silagehaufens oder der Silagegrube.
    • Ein hoher Feuchtigkeitsgehalt kann eine abnormale Fermentierung bei niedriger Temperatur hervorrufen. Dies erzeugt Silage, welche einen unangenehmen, sauren, buttersäureartigen Geruch hat und von Tieren nur in viel kleineren Mengen gefressen wird.
    • Clostridiale Organismen, welche Krankheiten wie Listeriose oder Botulismus auslösen, können in Silage mit hohem Feuchtigkeitsgehalt entstehen. Das ist für alle Nutztiere, aber besonders für Pferde, gefährlich.
    • Frost ist im Winter ein zusätzliches Problem, da er zu viel Feuchtigkeit in der Silage erzeugt, was das Ausladen erschweren kann. [6]
  • Wenn ein Feldhäcksler verstopft, steige nicht aus, um die Verstopfung zu entfernen, während die Maschine noch läuft. Menschen sind bereits beim Versuch gestorben, eine noch laufende Maschine von einer Verstopfung zu befreien. Es gibt eine Einstellung, die die Laufrichtung der Aufnahmeräder umkehrt, damit sich die Maschine selbst entstopft.
    • Wenn das nicht funktioniert, schalte die gesamte Maschinerie komplett aus, (keine Motoren oder Nebenantriebe dürfen noch laufen) bevor du selbst hingehst und die Verstopfung aus der Maschine entfernst.
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Was du brauchst

  • Einjährige Futterpflanzen auf einem beliebig großen Feld
  • Schwadmäher
  • Feldhäcksler
  • Silagewagen + Traktor oder Laster mit Silage-Seiten oder einen Ladewagen
  • Silagefolie (Informiere dich in deinem lokalen Fachhandel für landwirtschaftlichen Bedarf.)

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