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Das Zusammenlöten von zwei Stücken aus Silber oder das Reparieren eines Risses in einem silbernen Gegenstand erfordert Materialien und Techniken, die sich von den Anforderungen für die meisten anderen Lötarbeiten unterscheiden. Selbst wenn du deine Lötstation bereits aufgebaut hast, solltest du den Abschnitt durchlesen oder überfliegen, in dem du über die Veränderungen informiert wirst, die du mitunter durchführen musst, ehe du mit dem Löten von Silber beginnen kannst.

Manche Spezialarbeiten erfordern eine spezielle Silberlötflüssigkeit, um andere Materialien wie Blech oder Kupfer mit dem Silber zu verbinden. In diesen Fällen solltest du dich genau mit dem Vorgang befassen, z.B. mithilfe des Abschnittes über das Löten von Kupferröhren im wikiHow-Artikel „Löten“.

Teil 1
Teil 1 von 2:

Deinen Arbeitsplatz vorbereiten

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  1. Das Löten wird nicht funktionieren, wenn über die Luft oder die Arbeitsfläche zu viel Hitze verloren geht. Aus diesem Grund benötigst du eine spezielle Unterlage, die nur wenig Hitze ableitet. Ein Lötblock aus Holzkohle ist wahrscheinlich die beste Wahl für das Löten von Silber, da er die Hitze reflektiert, sodass die hohen Temperaturen entstehen können, die das Silber zum Schmelzen benötigt. [1] Ein Magnesia-Lötblock oder einer aus Keramik sind weitere geläufige Optionen, die mehr Lötprojekte überstehen werden als ein Lötblock aus Holzkohle.
    • Man kann sie in Baumärkten und beim Goldschmiedebedarf kaufen. In ihrer Größe und Form ähneln sie normalen Ziegelsteinen.
  2. Silberlot ist eine Verbindung aus Silber und anderen Materialien, die speziell dazu entwickelt wurde, um sich mit Silber zu verbinden und bei niedrigen Temperaturen zu schmelzen. Du kannst einen Behälter mit vorgeschnittenen Stücken kaufen oder dir das Silberlot in Form eines Bleches oder Drahtes besorgen und es dann mit einer Blechschere in drei Millimeter große Stücke schneiden. [2] Versuche nicht, normales Lötzinn zum Löten von Silber zu benutzen, da es meistens nicht funktioniert und es nur schwer zu entfernen ist. [3]
    • Warnung: Kaufe möglichst kein kadmiumhaltiges Silberlot, da die entstehenden Dämpfe gesundheitsschädlich sein können.
    • Wenn du einen Riss reparieren möchtest, kannst du ein nicht ganz so reines, „weiches“ Silberlot verwenden, da es bei niedrigeren Temperaturen bereits schmilzt. Um zwei Stücke miteinander zu verbinden, benutze ein „mittelhartes“ oder „hartes“ Silberlot mit höherem Silbergehalt, um eine stärkere Verbindung zu erschaffen. [4] Hier ist anzumerken, dass es bei den verschiedenen Herstellern hierfür keine einheitlichen Bezeichnungen gibt. Wenn du den Hersteller wechselst und ähnliche Ergebnisse wie beim letzten Mal wünschst, musst du dir anschauen, wie hoch der Silbergehalt des verwendeten Silberlots war.
  3. Benutze kein Löteisen, da es zum Löten bei niedrigeren Temperaturen mit Lötzinn gedacht ist und dein wertvolles Metall ruinieren könnte. Besorge dir stattdessen einen kleinen Acetylen/Sauerstoff-Lötbrenner aus dem Baumarkt, vorzugsweise mit flacher, meißelartiger Spitze statt spitzer. [5]
    • Silber leitet Hitze schnell von der Stelle ab, auf die die Flamme gerichtet ist. Aus diesem Grund kann das Löten mit einer kleinen Kolbenspitze sehr viel langwieriger sein. [6]
  4. Ein Flussmittel wird benötigt, um die Oberfläche des Silbers zu reinigen und bei der Hitzeübertragung zu helfen. Es hilft auch dabei, Oxidreste auf der Oberfläche des Silbers zu entfernen, da diese das Verbinden erschweren könnten. Du kannst gewöhnliches Flussmittel oder ein Hartlötflussmittel benutzen, das speziell für Silber und Schmuck geeignet ist.
    • Hartlötflussmittel wird für das Löten bei hohen Temperaturen verwendet, wobei die Oberfläche der Metallgegenstände selbst chemisch verändert wird. Obwohl selbst Juweliere diesen Prozess oft als „Löten“ anstelle von „Hartlöten“ bezeichnen, ist Letzteres technisch gesehen korrekt. [7]
    • Es ist egal, in welcher Form du das Flussmittel kaufst (z.B. als Flüssigkeit oder Paste).
  5. Öffne die Fenster oder schalte einen Ventilator ein, um möglichst wenig der entstehenden Dämpfe einzuatmen und die Luft über deinem Arbeitsplatz von dir weg zu leiten. Schütze den Gegenstand selbst aber vor starkem Luftzug, da er sonst zu kalt und das Löten erschwert wird.
  6. Kupferzangen sind zu empfehlen, da sie sehr hitzebeständig sind, sich nicht zersetzen und das unten beschriebene Ätzmittel nicht verfälschen. Eine Pinzette ist nützlich, um die Stücke aus Silber an Ort und Stelle zu halten. Sie kann aus jedem beliebigen Metall bestehen.
  7. Eine Arbeitsschutzbrille ist wichtig, um deine Augen vor einem möglichen Funkenschlag oder Spritzern zu schützen, da du der Verbindungsstelle mitunter sehr nah kommen musst. Eine Schürze aus Jeansstoff oder Leinen schützt deine Kleidung vor den Flammen.
    • Trage möglichst keine lockeren, hängenden Kleidungsstücke. Kremple lange Ärmel hoch und binde dein Haar zurück, bevor du mit der Arbeit beginnst.
  8. Du brauchst einen Behälter mit Wasser, um das Silber ganz am Schluss abzuspülen. Achte darauf, dass der Behälter so tief ist, dass du das Stück gänzlich hineintauchen kannst.
  9. Kaufe ein Ätzmittel speziell für Silber. Sie sind meistens in Pulverform erhältlich. Löse das Pulver direkt vor dem Löten in Wasser auf und benutze einen Schmortopf oder einen Spezialtopf, um das Pulver weisungsgemäß zu erhitzen.
    • Benutze Küchenutensilien wie Schmortopf, Mikrowelle oder Backofen nur, wenn du sie anschließend nicht mehr zum Kochen benutzen wirst. Das Ätzmittel kann einen metallischen Geruch oder gar giftige Rückstände hinterlassen. Achte darauf, dass Stahl niemals in Kontakt zu dem Ätzmittel kommt.
    • Die meisten Ätzlösungen halten sich nach dem Anmischen mehrere Wochen. [8]
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Teil 2
Teil 2 von 2:

Das Silber verbinden

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  1. Fettige oder stark benutzte Silbergegenstände solltest du mit einem Lösemittel zum Entfetten von Metallen behandeln. [9] Wenn das Silber angelaufen ist, musst du es vor dem Löten mitunter in die Ätzlösung legen. Alternativ kannst du auch Sandpapier mit der Körnung 1000 benutzen, um die Oberfläche vor dem Löten anzurauen. [10]
  2. Bereite das Flussmittel weisungsgemäß vor, wenn es nicht gebrauchsfertig ist. Nimm einen kleinen Pinsel, um das Flussmittel auf den silbernen Gegenstand aufzutragen. Manche Leute tragen das Flussmittel nur direkt auf die Lötstelle auf, um zu verhindern, dass zu viel Lötmetall danebenfließt. Andere wiederum tragen das Flussmittel gerne großflächig auf, um die Gefahr von Feuerschäden möglichst gering zu halten. Für Anfänger ist Letzteres jedoch nicht zu empfehlen. [11]
    • Es wird empfohlen, eine kleine Menge des Flussmittels in einen separaten Behälter zu geben, da das wiederholte Eintauchen des Pinsels in den Originalbehälter zu Verschmutzungen führen und die Wirkung beinträchtigen kann.
  3. Lege die beiden Stücke nebeneinander auf den Lötblock und achte darauf, sie in der Position auszurichten, in der du sie zusammenlöten möchtest. Sie müssen sich berühren, um sich richtig miteinander verbinden zu können.
  4. Nimm eine Pinzette, um ein Stückchen Silberlot hochzunehmen und vorsichtig auf eine Seite des Risses bzw. auf die Verbindungsstelle zu legen. Sobald das Silberlot schmilzt, wird es sich auf die Bereiche verteilen, auf die du das Flussmittel aufgetragen hast, daher musst du nicht die gesamte Spalte bedecken.
  5. Zünde deinen Lötbrenner an und schalte die höchste Hitzeeinstellung ein. Halte den Lötbrenner anfangs etwa zehn Zentimeter von der Verbindungsstelle entfernt. Bewege ihn die ganze Zeit über kreisend über der Stelle, um sicherzustellen, dass alle Teile gleichmäßig erhitzt werden. Halte den Lötbrenner dann langsam näher an die Verbindungsstelle, wobei du dich auf das Metall nahe dem Silberlot und nicht auf das Silberlot selbst konzentrieren solltest. [12] Wenn das Silberlot seinen Schmelzpunkt erreicht hat, schmilzt es schnell und verteilt sich auf die mit Flussmittel behandelten Bereiche.
    • Wenn eines der Stücke, die du verbinden möchtest, dicker als das andere ist, solltest du die Unterseite des dickeren Stücks erhitzen, bis das Silberlot anfängt, zu schmelzen, und dann kurz das dünnere Stück.
    • Setze bei Bedarf eine Pinzette ein, um die Gegenstände zu halten. Achte aber darauf, dass die Pinzette möglichst weit von der Flamme entfernt ist. Um zu verhindern, dass kleine, dünne Bereiche des Silbers schmelzen, musst du sie mitunter tiefer halten, da hierdurch die Wärme stärker abgeleitet wird.
  6. Lasse den Gegenstand für etwa eine Minute abkühlen und kühle es dann noch stärker herunter, indem du es in ein Wasserbad tauchst. Die im oberen Abschnitt beschriebene Ätzlösung ist ein Säurebad, das dein Silber nach dem Löten reinigen soll. Tauche das Stück mithilfe der Kupferzange langsam in das Bad ein und lasse es für einige Minuten in ihm, um das Flussmittel und Oxidierungen zu entfernen. Meide jedweden Kontakt mit deiner Haut, Kleidung und Stahlwerkzeugen, da diese Lösung ätzend ist.
  7. Spüle dein gelötetes Stück aus Silber mit Wasser ab und tupfe es anschließend mit einem sauberen Tuch trocken. Wenn du alles richtig gemacht hast, sollte die Lötstelle für immer halten.
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Tipps

  • Wenn deine Lötstelle durch den Gebrauch von zu viel Silberlot klumpig aussieht, kannst du sie mit einer Feile glätten.
  • Wenn das Silberlot falsch fließt, dann höre auf, lasse den Gegenstand abkühlen und beginne noch einmal von vorne. Reinige dein Stück vorher gründlich mit einem Tuch und der Ätzlösung.
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Warnung

  • Wenn von der Ätzlösung etwas auf deine Haut oder Kleidung gerät, spüle sie sofort unter fließendem Wasser ab.

Was du brauchst

  • Lötblock
  • Silberlot
  • Blechschere
  • Gegenstände aus Silber
  • Flussmittel
  • Wasser
  • Glasbehälter
  • Kleinen Pinsel
  • Pinzette
  • Lötbrenner
  • Ätzmittel
  • Kupferzange
  • Sauberes Tuch

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