PDF herunterladen PDF herunterladen

Bist du in einer vermeidend-unsicheren Beziehung? Wenn du jemanden datest, der einen anderen Bindungsstil hat als du, kann das verwirrend und isolierend sein. Es ist also verständlich, dass du nach Hilfe suchst. Dieser Artikel bietet sie dir. Wir geben dir alles an die Hand, das du über Bindungsstile in romantischen Beziehungen wissen musst. Wir zeigen dir auch Anzeichen für vermeidend-unsichere Beziehungen. Im Anschluss zeigen wir dir, wie du die Beziehung gesünder und erfüllender gestalten kannst.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Der ängstliche, vermeidende und sichere Bindungsstil

PDF herunterladen
  1. Wenn du ängstliche Tendenzen hast, hast du vielleicht ein niedriges Selbstwertgefühl und brauchst besonders viel Aufmerksamkeit von deinem Partner, um deine Ängste hinter dir zu lassen. Du stellst vielleicht sogar deine eigenen Bedürfnisse zurück, damit die Beziehung funktioniert, oder wirst anhänglich oder kontrollierend, damit dein Partner dich nicht verlässt. [1]
    • Wenn du den ängstlichen Bindungsstil hast, sorgst du dich vielleicht, wenn dein Partner nicht sofort zurückschreibt, fühlst dich verletzt, weil er Raum oder Zeit alleine braucht oder wünschst dir mehr Bestätigung als er dir geben kann.
    • Wenn du einen Elternteil oder eine Bezugsperson verlierst, siehst wie deine Eltern sich scheiden lassen oder als Kind nicht genug Aufmerksamkeit bekommen hast, kann das dazu führen, dass du als Erwachsener Angst vor Zurückweisung hast.
  2. Wenn du vermeidende Tendenzen hast, ziehst du dich zurück, wenn dein Partner dir zu nah kommt, meidest deinen Partner in einem Konflikt oder machst dich nicht verletzlich. Der vermeidende Bindungsstil macht dir intime, langfristige Beziehungen unmöglich, da du dich alleine sicherer fühlst. [2]
    • Wenn du den vermeidenden Bindungsstil lebst, bist du für deinen Partner emotional unnahbar, verschließt dich oder wirst in einem Streit still. Vielleicht fantasierst du auch darüber, die Beziehung zu beenden, sobald es ernst wird.
    • Wenn du früher emotional, physisch oder sexuell missbraucht wurdest (sei es von einer Bezugsperson oder einem früheren Partner), kann dir das Angst vor Intimität bereiten. Andere Ursachen sind ein niedriges Selbstwertgefühl und gescheiterte Beziehungen.
  3. Wenn du den sicheren Bindungsstil hast, genießt du Intimität, brauchst aber keinen Partner, um dich bestätigt zu fühlen. Du kannst gesunde Beziehungen eingehen, die von gegenseitigem Respekt, Verletzlichkeit und Ehrlichkeit geprägt sind. [3]
    • Als sicherer Partner machst du dich verletzlich und arbeitest Konflikte mit deinem Partner ruhig und respektvoll auf. Du hast ein gutes Selbstwertgefühl und bleibst auch in Beziehungen unabhängig.
    • Wenn deine Eltern oder Bezugspersonen in deiner Kindheit gesunde Beziehungen hatten, entwickelst du eher einen sicheren Bindungsstil. Du kannst ihn auch später im Leben entwickeln, indem du an deinem Selbstwertgefühl arbeitest und frühere Traumata überwindest.
    Werbeanzeige
Methode 2
Methode 2 von 3:

Zeichen für eine vermeidend-unsichere Beziehung

PDF herunterladen
  1. Wenn du der ängstliche Partner in der Beziehung bist, brauchst du mehr Rückversicherung von deinem Partner und fühlst dich verletzt oder nicht geliebt, wenn er deine Bedürfnisse nicht befriedigt. Der vermeidende Partner hat das Gefühl, dass der andere zu viel von ihm fordert und fühlt sich von seinem Bedürfnis nach Bestätigung überfordert. [4]
    • Der unsichere Partner will tagsüber schreiben. Der vermeidende Partner braucht Raum. Es fühlt sich an, als wärst du deinem Partner nicht wichtig, dabei braucht er einfach nur etwas anderes.
  2. Wenn du ängstliche Tendenzen hast, brauchst du mehr verbale Rückversicherung (besonders wenn du das Gefühl hast, das etwas schief läuft). Als vermeidender Partner fühlst du dich mit diesem Level der Intimität unwohl und schaffst mehr Distanz, wenn du das Gefühl hast, dass sich ein Konflikt auftut.
    • Der vermeidende Partner erfüllt vielleicht das Bedürfnis des anderen nicht, Dinge zu besprechen, und vermeidet schwierige Gespräche. Der unsichere Partner fühlt sich durch diese Distanz verletzt und zurückgewiesen.
  3. Wenn du der ängstliche Partner in einer vermeidend-unsicheren Beziehung bist, dann hast du das Gefühl, dass deine Bedürfnisse nicht erfüllt werden. Da du nicht die Aufmerksamkeit, Bestätigung oder Intimität bekommst, nach der du dich sehnst, fühlst du dich die meiste Zeit unglücklich. Als vermeidender Partner bist du überfordert von der Bindung des unsicheren Partners und fühlst dich in der Beziehung trotz wachsender Ängste gefangen.
    • Der unsichere Partner stellt seine eigenen Bedürfnisse zurück, damit die Beziehung funktioniert, oder geht in passiv-aggressive Verhaltensweisen über, damit der Partner bleibt. Als vermeidender Partner fühlst du dich damit in der Falle. [5]
    Werbeanzeige
Methode 3
Methode 3 von 3:

Den Teufelskreis durchbrechen

PDF herunterladen
  1. Sowohl ängstliche als auch vermeidende Partner können positive Veränderungen übernehmen, wenn sie versuchen, das Verhalten des jeweils anderen zu verstehen. Zuerst musst du dir deines eigenen Bindungsstils bewusst werden, um eine gesündere Beziehungsdynamik aufzubauen. Hiermit beginnt man, an sich zu arbeiten, und projiziert nicht all seine Gefühle auf den Partner. [6]
    • Wenn du Angst hast, musst du diese Gefühle analysieren, bevor du handelst. Suche dir Freundschaften, Hobbys und Interessen außerhalb der Beziehung, um dich für all deine emotionalen Bedürfnisse weniger auf deinen Partner zu verlassen.
    • Bist du der vermeidende Partner? Bringe dich dazu, dich vor deinem Partner verletzlich zu zeigen. Anfangs fühlst du dich damit sicher unwohl, aber wenn du dich öffnest und auf deinen Partner verlässt, erkennst du, dass das gar nicht so beängstigend ist.
  2. Wenn ihr eure Bindungsstile erkannt habt, könnt ihr über eure Bedürfnisse sprechen und euch dann in der Mitte treffen. Wenn ihr an gesünderen Bindungsstilen arbeitet, fällt es euch leichter, die Bedürfnisse des anderen zu verstehen und zu erfüllen. [7]
    • Wenn du ängstlich oder unsicher bist, solltest du dich entspannen und deinem Partner Zeit für sich geben, wenn er Freiraum braucht. Verbringe währenddessen Zeit mit einem Freund oder rufe einen Verwandten an.
    • Wenn du der vermeidende Partner bist, kannst du deinem Partner Bestätigung geben und deine Bedürfnisse laut ausdrücken. Sage: "Ich verbringe liebend gerne Zeit mit dir und kann es kaum erwarten, dich morgen zu sehen, denke aber, dass ich Zeit für mich brauche, um meine Akkus aufzuladen."
    • Wenn du passiv und vermeidend bleibst, könnt ihr eure Probleme nicht lösen.
  3. Wenn ihr an einem sicheren Bindungsstil arbeitet, fallt ihr beide immer wieder in alte Gewohnheiten. Zeige deinem Partner und dir Mitgefühl, wenn das passiert. Ihr gebt beide euer Bestes, um die Beziehung zu stärken und euer Verhalten basiert auf früheren Erfahrungen (und ist nichts, das man persönlich nehmen sollte).
    • Wenn dein Partner es vermasselt, solltest du ihm Mitgefühl entgegenbringen und zeigen, was ihr bereits geschafft habt. Sage: "Ich verstehe, dass das ein schwerer Prozess ist. Ich schätze all die Mühe, die du dir bisher gemacht hast."
    • "Ich"-Sätze sind großartig, um das Gespräch positiv zu halten, ohne dem anderen die Schuld zu geben oder ihm etwas zu befehlen.
    • Vergib dir und versuche es weiter, wenn du in alte Muster zurückfällst. Es ist harte Arbeit, den eigenen Bindungsstil zu verändern, und erfordert Zeit und Mühen, alte Verhaltensweisen zu ändern. [8]
  4. Wenn du dir das klarmachst, bleibt ihr am Ball und kämpft für eine gesündere Beziehung miteinander. Sage deinem Partner, warum du dankbar bist, ihn in deinem Leben zu haben. Zeige, dass die harte Arbeit sich auszahlt.
    • Sage: "Ich bin so dankbar, dich in meinem Leben zu haben. Niemand bringt mich so zum Lachen wie du." oder "Danke, dass du mir den Freiraum gibst, den ich brauche. Ich weiß, dass das eine große Veränderung war und es bedeutet mir so viel."
  5. Es ist harte Arbeit, sich einen gesünderen Bindungsstil anzueignen und die Dynamik einer Beziehung zu verändern, besonders wenn alles auf einem Kindheitstrauma beruht. Ein Therapeut kann euch helfen, eure Vergangenheit aufzuarbeiten und besser zu verstehen, warum ihr eine vermeidend-unsichere Dynamik entwickelt habt. Außerdem zeigt er euch, wie ihr eure Bindung stärken und erkennen könnt, wann die Trennung das Beste wäre. [9]
    • Wenn ihr nicht zur Paarberatung gehen wollt, könnt ihr eine Einzeltherapie machen, um euren Bindungsstil besser zu verstehen und die Beziehung zu verbessern.
  6. Vermeidend-unsichere Beziehungen können funktionieren, manchmal seid dein Partner und du aber einfach nicht kompatibel. So hart es ist, gibt es Faktoren, die zeigen, dass es gesünder wäre, sich zu trennen. Mit diesem Schritt stärkst du dein Selbstwertgefühl und findest einen Partner, der besser zu deinen Bedürfnissen passt. Hier sind einige Anzeichen dafür, dass ihr euch trennen solltet: [10]
    • Du fühlst dich von deinem Partner nicht respektiert (er lügt, manipuliert oder betrügt dich).
    • Dein Partner missbraucht dich emotional oder körperlich (darunter fallen Gaslighting, verbale Beleidigungen und körperliche Schädigungen aller Art).
    • Du bist ständig unglücklich, fühlst dich ungeliebt oder unzufrieden, egal wie sehr ihr euch bemüht, dass es funktioniert.
    Werbeanzeige

Über dieses wikiHow

Diese Seite wurde bisher 8.257 mal abgerufen.

War dieser Artikel hilfreich?

Werbeanzeige