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Tinnitus ist ein Klingeln oder Brummen in den Ohren. Laute Geräusche, Blockierungen des Gehörganges durch Ohrenschmalz, Probleme mit Herz oder Kreislauf, rezeptpflichtige Medikamente und Schilddrüsenerkrankungen können einen Tinnitus hervorrufen. Für eine akkurate Diagnose solltest du deinen Arzt aufsuchen und gemeinsam mit ihm einen Behandlungsplan entwerfen. In vielen Fällen ist der Tinnitus nicht ganz zu beseitigen, es gibt aber verschiedene Methoden, um die Stärke zu lindern. Geräusche erzeugende Geräte, Hörgeräte und Medikamente können z.B. dazu beitragen, das Klingeln oder Brummen zu überdecken. Die Tinnitus-Forschung ist ein sich ständig weiterentwickelndes Gebiet und es kann sein, dass du auch neue, experimentelle Therapien ausprobieren kannst.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Die Symptome lindern

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  1. „Noiser“. Diese Geräusch erzeugende Geräte übertönen Ohrgeräusche durch weißes Rauschen, entspannende Geräusche oder sanfte Musik. Das können kleine Geräte fürs Innenohr sein, Kopfhörer oder Geräte, die weißes Rauschen erzeugen. Du kannst auch Haushaltsgeräte ausprobieren, z.B. die Klimaanlage, einen Luftreiniger, einen Ventilator der den leise gestellten Fernseher. [1]
    • Geräuschtherapie heilt Tinnitus zwar nicht, sie kann aber die Symptome weniger störend machen, deine Konzentration verbessern und dir helfen, leichter einzuschlafen.
    • Noiser als Medizingeräte können sehr teuer sein und werden oft nicht vollständig von der Krankenkasse übernommen. Wenn du eine günstigere Lösung möchtest, dann könntest du es mit Umweltgeräuschen, sanfter Entspannungsmusik oder Video-Streaming-Services probieren.
    • Gleichmäßige, neutrale Geräusche wie weißes Rauschen (was wie ein „Schsch“ klingt) sind effektiver als Geräusche mit unterschiedlicher Intensität wie das Rauschen von Wellen. [2]
  2. Bei Hörverlust können Hörgeräte Klingeln und Brummen überdecken, indem du den Pegel äußerer Geräusche hochdrehst. Lass dich vom Hausarzt zu einem Hörgeräteakustiker überweisen. Er kann dir helfen, das richtige Hörgerät zu finden und damit umzugehen. [3]
    • Auch wenn du keinen Hörverlust hast, kannst du ein Hörgerät oder -implantat bekommen, das den Hörnerv stimuliert oder das Klingeln oder Brummen durch weißes Rauschen überdeckt.
    • Hörgeräte sind zwar teuer, bei den meisten Krankenkassen bekommst du aber eine Grundausstattung bezahlt.
  3. Psychoaktive Drogen können die Stärke der Symptome und so Tinnitus bedingte Schlafstörungen linden, so dass der Umgang mit dem Tinnitus einfacher wird. Diese Medikamente sind bei schwerem Tinnitus am wirksamsten, bei dem die Symptome Stress, Angst und Depression auslösen. [4]
    • Stress, Angst und Depression können den Tinnitus verschlimmern. Diese Gefühle und der Tinnitus können eine sich bedingende Beziehung eingehen oder sich gegenseitig auslösen oder verschlimmern. Wenn das bei dir der Fall sein sollte, empfiehlt dir dein Arzt ggf. ein Antidepressivum oder angsthemmende Medikamente.
    • Antidepressiva und angsthemmende Medikamente können unerwünschte Nebenwirkungen haben, z.B. getrübte Sicht, Mundtrockenheit, Schwindel, Verstopfung, Reizbarkeit und verringerte Libido. Berichte deinem Arzt Nebenwirkungen oder ungewöhnliche Symptome wie Depression, Selbstmordgedanken oder Aggressivität.
  4. Er kann dir helfen, damit klarzukommen und die Auswirkungen auf deine Lebensqualität zu managen. Eine Therapie erfolgt meist zusammen mit einer anderen Form der Tinnitus-Behandlung, z.B. durch Medikamente oder Geräuschtherapie. [5]
  5. Bislang gibt es keine Heilung bei Tinnitus, aber die Forschung ist in vollem Gang. Deshalb solltest du auch für experimentelle Therapien offen sein. Elektronische und magnetische Stimulation von Gehirn und Nerven können überaktive Nervensignale korrigieren, die Tinnitus verursachen. Diese Techniken sind noch nicht ausgereift, weshalb du deinen Arzt oder Hörgeräteakustiker fragen solltest, ob sie für dich in Frage kommen. [6]
    • Zukünftig gibt es ggf. auch neue Medikamente. Frage deshalb deinen Arzt oder Hörgeräteakustiker, ob es neue Therapien auf dem Markt gibt. [7]
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Mit Tinnitus durch Veränderungen im Lebenswandel klarkommen

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  1. Laute Geräusche können die Symptome auslösen und verschlimmern. Trage Hörschutz, wenn du in einer lauten Umgebung arbeitest, laute Werkzeuge bei der Gartenarbeit verwendest, staubsaugst oder irgendwelche lauten Aufgaben erledigst. [8]
  2. Regelmäßiges Kardiotraining ist besonders hilfreich. Deshalb solltest du Gehen, Laufen, Fahrradfahren und Schwimmen. Das trägt nicht nur zur allgemeinen Gesundheit bei, Sport verbessert auch die Durchblutung, wodurch bestimmte Tinnitus-Formen gelindert werden können, die mit Herz- oder Kreislaufproblemen zu tun haben. [9]
    • Es ist auch für deine emotionale Gesundheit von Vorteil, aktiv zu sein.
    • Wenn du nicht regelmäßig Sport treibst, gehe zum Arzt, bevor du mit dem Training beginnst. Das gilt besonders, wenn du bestimmte Vorerkrankungen hast.
  3. Probiere Meditation und Entspannungstechniken. Stress kann Tinnitus verschlimmern. Atme deshalb tief durch, wenn du merkst, dass du ängstlich, sorgenvoll und überstrapaziert wirst. Zähle beim langsamen Einatmen langsam bis vier, halte den Atem vier Zählzeiten an und atme auf vier langsam aus. Versuche, deine Atmung ein bis zwei Minuten zu kontrollieren oder so lange, bis es dir etwas besser geht. [10]
    • Stelle dir beim Atmen eine entspannende Szenerie vor, z.B. einen Strand oder eine beruhigende Kindheitserinnerung.
    • Vermeide so gut es geht stressige Situationen und Menschen. Wenn du schon viel um die Ohren hast, übernimm keine neuen Aufgaben und stresse dich nicht zu sehr.
    • Yoga oder Kampfsport können dir helfen, achtsam und entspannt zu bleiben. Außerdem bietet ein Kurs soziale Interaktion, was zum allgemeinen geistigen Wohlbefinden beitragen kann.
  4. Meide Koffein, Alkohol und Nikotin . Trinke möglichst wenig Alkohol und schränke deinen Konsum von koffeinhaltigem Kaffee, Tee, Brause/Cola und Schokolade ein. Diese Substanzen können die Blutzirkulation beeinflussen und Tinnitus verschlimmern. Nikotin ist besonders schädlich, weshalb du deinen Arzt fragen solltest, wie du mit dem Rauchen aufhören kannst. [11]
    • Weniger Koffein ist auch hilfreich, wenn es dir aufgrund des Tinnitus schwerfällt, einzuschlafen.
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Zugrunde liegende Ursachen behandeln

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  1. Tinnitus ist durch ein Klingel- oder Brummgeräusch in den Ohren gekennzeichnet. Das ist jedoch ein Symptom und keine eigentliche Krankheit. Deshalb sollte ein Arzt nach einer zugrunde liegenden Ursache suchen. Dein Arzt kann dich dazu körperlich untersuchen und dein Gehör testen. [12]
    • Ursachen für Tinnitus können sein: laute Geräusche, Blockaden im Ohr aufgrund von Ohrenschmalz, Herz- oder Kreislaufprobleme, rezeptpflichtige Medikamente und Schilddrüsenerkrankungen.
  2. Bei Tinnitus kannst du dich an deinen Hausarzt wenden, der wird dich aber wahrscheinlich an einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt oder Hörgeräteakustiker überweisen. Diese Spezialisten sind besser ausgerüstet, um mit dir einen langfristigen Behandlungsplan bei Tinnitus zu entwerfen.
  3. Hörschäden aufgrund von lauten Geräuschen sind häufig Ursache für Tinnitus. Tinnitus ist bei dir wahrscheinlicher, wenn du in einer Fabrik, auf einer Baustelle oder mit Hochleistungswerkzeugen arbeitest, wenn du regelmäßig auf Konzerte gehst, selbst Musiker bist oder Explosionen ausgesetzt bist. [13]
    • Wenn dein Arzt weiß, dass du lauten Geräuschen ausgesetzt warst, dann kann er andere medizinische Ursachen ausschließen.
  4. Mehr als 200 Medikamente sind bekannt dafür, Tinnitus zu verstärken. Dazu zählen bestimmte Antibiotika, Krebs- und Malaria- sowie Abführmittel. Wenn du Medikamente einnimmst, frage deinen Arzt, ob du die Dosierung senken oder alternative Mittel mit weniger Nebenwirkungen nehmen kannst. [14]
  5. Das Ohrenschmalz kann den Hörkanal blockieren und zu Hörverlust, Reizungen und Tinnitus führen. Notfalls muss dein Arzt den Hörkanal mit medizinischen Tropfen oder einer speziellen Saugvorrichtung ausspülen. [15]
    • Versuche nicht, ohne ärztlichen Rat deine Ohren selbst auszuspülen. Du kannst ggf. Hausmittel ausprobieren, z.B. Babyöl oder Wasserstoffperoxid mit einer Pipette einzubringen. Das solltest du allerdings nur mit Zustimmung des Arztes ausprobieren.
    • Reinige deine Ohren nicht mit Wattestäbchen, denn diese können die Ohren reizen und das Ohrenschmalz weiter in der Hörkanal schieben.
  6. Dein Arzt verschreibt dir Medikamente bei Tinnitus, der mit Bluthochdruck oder Kreislaufproblemen zu tun hat. Nimm Medikament immer wie angewiesen ein und frage deinen Arzt, ob du Ernährung oder Lebenswandel umstellen solltest. [16]
    • Vielleicht solltest du deinen Salzkonsum einschränken. Verwende beim Kochen stattdessen getrocknete oder frische Kräuter, vermeide salzige Snacks und salze dein Essen nicht zusätzlich. Dein Arzt empfiehlt dir ggf. auch, weniger Fett zu essen und mehr Sport zu treiben.
  7. ein Mittel bei einer Schilddrüsenerkrankung ein. Tinnitus kann sowohl mit einer Über- als auch einer Unterfunktion der Schilddrüse zu tun haben. Dein Arzt kann nach Knoten in der Schilddrüse suchen, die sich in deinem Hals befinden und Tests anordnen, um die Funktion zu überprüfen. Wenn eine Erkrankung festgestellt wird, dann wird dir ein Medikament verschrieben, um das Schilddrüsenhormon zu regulieren. [17]
    • Schilddrüsenmedikamente müssen meist zu bestimmten Zeiten und auf nüchternen Magen eingenommen werden. Wenn du solche Mittel nehmen musst, dann solltest du den Anweisungen des Arztes genau folgen.
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