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Du kannst dich hilflos fühlen, wenn du versuchst, jemanden zu trösten, der aufgebracht ist. Meistens kannst du materiell nichts tun, um der Person zu helfen. Doch der wichtigste Schritt, den du machen kannst, ist, da zu sein und zuzuhören.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Wissen, was man sagen soll

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  1. Lass die Person wissen, dass du bemerkt hast, dass sie aufgebracht ist, und dass du da bist, um ihr zuzuhören. Wenn du die Person nicht gut kennst, könntest du ihr sagen, warum du versuchst zu helfen. [1]
    • Wenn du die Person kennst, könntest du zum Beispiel sagen: „Ich merke, dass du gerade eine schwierige Zeit durchmachst. Möchtest du darüber reden?“ Wenn sie deine Gesellschaft nicht will, ist das vollkommen in Ordnung. Du solltest dich ihr nicht aufzwingen, wenn sie nicht möchte, dass du bei ihr bist!
    • Wenn du die Person nicht so gut kennst, könntest du sagen: „Hallo, ich bin Stephanie. Ich studiere auch hier und ich habe gesehen, dass du geweint hast. Ich weiß, du kennst mich nicht, aber wenn du willst, kannst du mir erzählen, was los ist.“
  2. Du könntest versucht sein, um den heißen Brei herumzureden, wenn du schon weißt, worum es geht. Wenn die Person einen ihr nahestehenden Menschen verloren oder sich gerade getrennt hat, möchtest du das Problem vielleicht nicht ansprechen, weil du sie nicht noch mehr verletzen möchtest. Doch die Person weiß, was los ist, und könnte bereits über die Situation nachdenken. Wenn du direkt danach fragst, zeigt dass, dass du dir Sorgen machst und das Problem angehen willst, ohne es zu beschönigen, was eine Erleichterung sein kann. [2]
    • Du könntest etwas sagen wie: „Ich habe gehört, dass dein Vater gestorben ist. Das muss sehr hart gewesen sein. Möchtest du darüber reden?“
  3. Du kannst ein Gespräch anregen, indem du die Person fragst, wie sie sich fühlt. In jeder Situation, selbst einer traurigen, fühlt ein Mensch mehr als nur eine Emotion. Daher kann es hilfreich sein, wenn die Person über all ihre Emotionen sprechen kann. [3]
    • Wenn zum Beispiel ein Elternteil nach einer langen, komplizierten Krankheit gestorben ist, ist die Person natürlich traurig. Sie könnte aber auch Erleichterung verspüren, weil die Krankheit endlich überwunden ist, aber auch Schuld, weil sie erleichtert ist.
  4. Du könntest geneigt sein, die Situation der Person mit einer Situation zu vergleichen, in der du dich befunden hast. Doch wenn jemand aufgewühlt ist, will er nicht unbedingt hören, was du durchmachen musstest. Die Person will darüber sprechen, was in der Gegenwart passiert. [4]
  5. Es ist ganz natürlich, dass man der Person helfen will, sich besser zu fühlen, indem man sie das Positive sehen lässt. Doch wenn du das machst, könnte sie das Gefühl haben, dass du das Schlimme beschönigen willst. Sie könnte denken, dass ihre Gefühle nicht wichtig sind. Hör einfach zu, ohne auf positive Aspekte hinzudeuten. [5]
    • Sag nicht Dinge wie: „Wenigstens lebst du noch“, „Es ist nicht alles schlecht“ oder „Lächle mal!“
    • Wenn du etwas sagen musst, dann sag Sätze wie: „Es ist okay, sich schlecht zu fühlen. Du machst eine harte Zeit durch.“
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Lernen, aufmerksam zuzuhören

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  1. Meisten brauchen Menschen, die weinen oder aufgewühlt sind, nur jemanden, der ihnen zuhört. Versuch nicht, sie zu unterbrechen oder ihr Lösungen anzubieten. [6]
    • Du könntest am Ende des Gesprächs Lösungen anbieten, aber am Anfang solltest du nur zuhören. [7]
  2. Eine Möglichkeit, aufmerksam zuzuhören, ist es, das zu wiederholen, was die Person gesagt hat. Du könntest sagen: „Du sagst also, du bist aufgebracht, weil dein Freund dir keine Aufmerksamkeit geschenkt hat.“ [8]
  3. Das Gespräch sollte sich um die Person drehen. Schalte den Fernseher ab. Schau nicht auf dein Handy. [9]
    • Wenn du konzentriert bleiben willst, darfst du auch nicht tagträumen. Also sitz nicht da und überleg, was du als nächstes sagen willst. Nimm wirklich auf, was gesagt wird.
  4. Schau der Person in die Augen. Nicke, während du ihr zuhörst. Lächle in den richtigen Momenten oder runzle die Stirn, wenn du besorgt bist. [10]
    • Habe eine offene Körpersprache. Kreuze nicht deine Arme und Beine und richte dich zu der Person hin aus. [11]
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Das Gespräch beenden

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  1. Die meisten Menschen fühlen sich hilflos, wenn ein Freund eine schwere Zeit durchmacht. Das ist ein ganz natürliches Gefühl und du weißt vielleicht nicht, was du sagen sollst. Doch oft reicht es, wenn man diese Tatsache anerkennt und der Person sagt, dass man für sie da ist. [12]
    • Du könntest zum Beispiel sagen: „Es tut mir leid, dass du das durchmachst. Ich weiß nicht, was ich sagen soll, um es besser zu machen, und Worte können das nicht wirklich. Aber du sollst wissen, dass ich für dich da bin, wenn du mich brauchst.“
  2. Wenn du dich damit wohl fühlst, kannst du der Person eine Umarmung anbieten. Doch du solltest immer vorher fragen, da manche Menschen sich mit körperlichem Kontakt nicht wohlfühlen, vor allem nach einem Trauma. [13]
    • Du könntest sagen: „Ich möchte dich umarmen. Würde dir das gefallen?”
  3. Es gibt zwar nicht immer eine Lösung für das Problem der Person, aber manchmal reicht es schon, einen Plan zu erstellen, damit sie sich besser fühlt. Daher ist jetzt die Zeit, vorsichtig Lösungen anzubieten, wenn sie selber keine Ideen hat. Hat sie welche, dann ermuntere sie, darüber zu sprechen und zu planen, was sie als nächstes tun möchte. [14]
  4. Wenn dein Freund viel durchmachen muss, kannst du ruhig fragen, ob er darüber nachgedacht hat, zu einem Therapeuten zu gehen. Leider bringt der Besuch bei einem Therapeuten oft eine gesellschaftliche Stigmatisierung mit sich. Doch wenn dein Freund schon eine Weile Probleme hat, könnte es sich lohnen, mit jemandem zu sprechen, der beruflich mit so etwas zu tun hat. [15]
    • Natürlich ist die Stigmatisierung beim Besuch eines Therapeuten nicht gerecht. Vielleicht musst du deinen Freund sogar überzeugen, dass eine Therapie absolut in Ordnung ist. Du hilfst, gegen diese Stigmatisierung anzukämpfen, indem du deinem Freund sagst, dass er für dich immer noch die gleiche Person ist, auch wenn er etwas Hilfe braucht.
  5. Egal ob die Person nun wöchentlich mit dir reden will oder nur ab und an zu einem Brunch möchte, könntest du helfen. Du könntest auch deine Hilfe bei schwierigen Aufgaben anbieten, etwa die Person zu unterstützen, wenn sie die Sterbeurkunde einer ihr nahestehenden Person abholen muss. Sprich es einfach an und schau, ob sie Hilfe bei etwas Bestimmtem braucht.
    • Wenn es der Person schwer zu fallen scheint, um Hilfe zu bitten, dann mach konkrete Vorschläge. Sag zum Beispiel: „Ich würde dir gerne helfen. Ich kann dich wohin fahren, wenn du möchtest, oder dir Essen vorbeibringen. Sag mir einfach, was du brauchst.“
  6. Wenn du Unterstützung oder Hilfe brauchst, dann musst du auch gewillt sein, das durchzuziehen. Wenn du zum Beispiel sagst: „Du kannst mich jederzeit anrufen“, dann musst du auch bereit sein, alles stehen und liegen zu lassen, um zu reden. Wenn du der Person anbietest, sie zur Therapie zu fahren, musst du das auch wirklich machen. [16]
  7. Den meisten Menschen fällt es schwer, sich an jemanden zu wenden, wenn sie Hilfe brauchen, vor allem emotionale Hilfe. Daher darfst du nicht vergessen, dich immer mal wieder bei der Person zu melden. Es ist wichtig, dass du da bist, wenn sie dich braucht. [17]
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Warnungen

  • Du darfst niemanden zum Reden zwingen, wenn er nicht will. Er muss erst bereit sein, sich jemandem zu öffnen.
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