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Bei einem Muskelkrampf handelt es sich um ein plötzliches, ungewolltes Zusammenziehen eines oder mehrerer Muskeln. Ist das Zusammenziehen nur sehr kurz, nennt man es einen Muskelspasmus – bei einem Krampf bleibt der Muskel längere Zeit zusammengezogen. Muskelkrämpfe lassen die Muskeln hart werden, was du oft sehen und spüren kannst. Die Behandlung eines verkrampfen Muskels hängt davon ab, wo sich der entsprechende Muskel befindet und wie lange der Krampf anhält.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Einen Krampf Zuhause behandeln

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  1. Ein verkrampfter Muskel kann sich wieder entspannen, wenn er korrekt gedehnt wird. Das Dehnen verlängert die Muskelfasern, so dass sie sich während des Sports stärker zusammenziehen und festigen können. Eine Dehnungsübung sollte nie schmerzhaft sein. Wenn du einen scharfen oder stechenden Schmerz spürst, solltest du deine Dehnung nachlassen. [1]
    • Bei einem Wadenkrampf, stelle dich in Schrittstellung, mit dem betroffenen Fuß vorne. Lehne dich mit deinem Körpergewicht auf den vorderen Fuß, gehe dabei leicht in die Knie. Halte die Fersen beider Füße auf dem Boden. Halte die Stellung für 15 bis 30 Sekunden.
    • Für einer weiteren Wadendehnung sitzt du mit ausgestreckten Beinen auf dem Boden. Halte deine Füße entspannt und deinen Rücken gerade. Lege deine Hände links und rechts neben deine Beine auf den Boden. Schiebe deine Arme langsam nach vorne in Richtung deiner Füße. Wenn du das Ende der Beugung erreichst, halte die Dehnung für 30 Sekunden.
    • Dehne einen Oberschenkel nach dem anderen. In stehender Position, ziehe einen Fuß in Richtung Po, beuge ihn dazu am Knie. Halte den angezogenen Fuß am Knöchel oder am Fußrücken. Ziehe ihn so nahe an deinen Po wie möglich, wodurch sich deine Oberschenkelmuskulatur dehnt. Halte für 30 Sekunden. Du solltest dich vielleicht mit deiner freien Hand an einer Wand oder einem Stuhl abstützen.
  2. Gib ein Heizkissen oder einen Eisbeutel auf den verkrampften Muskel, um den Schmerz zu lindern. Wende die Hitze oder Kälte für etwa 30 Minuten auf einmal an. Wenn du einen gekauften Eisbeutel verwendest, trage ihn nie direkt auf deine Haut auf. Achte darauf, dass du ihn vorher in ein Handtuch oder einen anderen Schutz einwickelst. Sei vorsichtig, wenn du ein Heizkissen im Bett verwendest. Wenn du währenddessen einschläfst, könnte dadurch ein Feuer ausbrechen. [2]
    • Wenn du eine heiße Dusche nimmst, um den Muskelkrampf zu behandeln, leite den Wasserfluss direkt auf die betroffene Stelle. Wenn der Wasserstrahl mit hohem Druck fließt, hast du den zusätzlichen Vorteil einer leichten Massage.
    • Denke daran, dass Eis bei Verletzungen besser funktioniert. Wenn du einen intensiven Schmerz verspürst und deine Haut sich heiß anfühlt, verwende Eis. Verwende Hitze eher für Muskeln, die aufgrund von chronischen Schmerzen oder Stress schmerzhaft sind. [3]
  3. Wenn dein verkrampfter Muskel sich in einem Bereich befindet, den du mit deinen Händen erreichen kannst, wie z.B. in deinen Beinen, versuche ihn zu massieren. Greife dein Bein fest mit beiden Händen und reibe tief und kräftig, um den Muskel zu entspannen. [4]
    • Wenn der Muskel an einer Stelle sitzt, die du nicht selbst erreichen kannst, kann eine zweite Person hilfreich sein. Die Person muss dafür nicht unbedingt ein ausgebildeter Spezialist sein. Den Muskel einfach tief und kräftig zu massieren, hilft oft dabei, ihn zu entspannen.
    • Eine Massage sollte nie schmerzhaft sein. Wenn deine Muskeln durch den Krampf eng eingeschnürt sind, können manche Massagen zu einer Verletzung führen. Führe nie eine Massage fort, die schmerzhaft ist.
    • Ein Massagetherapeut arbeitetet mit einer Tiefengewebeentspannung und therapeutischen Behandlungen an Muskelkrämpfen. Du solltest dir überlegen, einen professionellen Massagetherapeut aufzusuchen, wenn du unter chronischen Krämpfen leidest, die auf deine Eigenbehandlung nicht mehr anspringen.
    • Du kannst es auch mit einer Hartschaumrolle versuchen. Platziere die Rolle unter der betroffenen Stelle und rolle hin und her. Übe dabei sanften Druck auf die Stelle aus. Wiederhole für fünf bis zehn Minuten.
  4. Zu den rezeptfreien Medikamenten gehören Ibuprofen ( Advil®, Motrin IB® und andere) oder Naproxen (Aleve®). Diese Medikamente können effektiv den Schmerz lindern, der durch den verkrampfen Muskel verursacht wird - sie behandeln allerdings nicht den Krampf selbst. [5]
    • Sprich mit deinem Hausarzt, wenn du unter Erkrankungen leidest, die durch die Einnahme von Schmerzmitteln negativ beeinflusst werden können, oder wenn du mehr als drei alkoholische Getränke pro Tag konsumierst.
    • Muskelrelaxantien wie Cyclobenzaprin (Flexeril®), Orphenadrin (Norflex®) und Baclofen (Lioresal®) können ebenfalls bei Muskelkrämpfen helfen. Sprich mit deinem Arzt darüber, um herauszufinden, ob sie eine Option für dich darstellen.
  5. Sollten die oben genannten Methoden nicht funktionieren, versuche ein paar bewährte Hausrezepte. Auch wenn diese nicht für jeden funktionieren, können sie trotzdem bei dir helfen.
    • Schütte eine halbe Tasse Bittersalz in ein warmes Bad. Warte bis es sich vollständig aufgelöst hat, und weiche dich für 20 Minuten darin ein. [6]
    • Mische einen Teil Wintergrünöl mit vier Teilen Pflanzenöl. Massiere es vor dem Zubettgehen in deinen verkrampften Muskel ein. [7]
    • Einige Studien deuten darauf hin, dass Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin E bei nächtlichen Krämpfen helfen können. Denke daran, dass du immer vorher mit deinem Hausarzt sprechen solltest, bevor du Nahrungsergänzungsmittel in deine Ernährung aufnimmst. [8]
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Die zugrundeliegenden Probleme angehen

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  1. Eine der häufigsten und am leichtesten zu vermeidenden Ursachen für verkrampfte Muskeln ist Dehydration. Du solltest besonders darauf achten, vor, während und nach dem Sport ausreichend zu trinken. Alleine im Verlauf eines Tages zu wenig zu trinken, kann zu Muskelkrämpfen führen. [9]
    • Versuche mindestens eine Stunde vor dem Sport 500 bis 750 ml Wasser zu trinken. Das sorgt dafür, dass dein Körper ausreichend mit Wasser versorgt ist, um Sport zu treiben.
    • Trinke während und nach dem Sport weiter Wasser.
    • Du kannst auch erwägen, ein Sportgetränk mit zusätzlichen Elektrolyten zu trinken.
  2. Deine Muskelkrämpfe werden vielleicht durch unausgeglichene Elektrolyte verursacht, wie z.B. Kalzium, Kalium, Magnesium oder Natrium. Wenn du unter Muskelkrämpfen leidest, versuche deine Ernährung umzustellen.
    • Es ist keine gute Idee, dich selbst mit Nahrungsergänzungsmitteln zu behandeln. Du solltest immer mit einem Arzt sprechen, bevor du irgendwelche Ernährungsergänzungen nimmst, da diese Tabletten, in großen Mengen eingenommen, auch schädlich sein können. [10]
    • Die beste Art, um deinen Elektrolyte-Haushalt auszugleichen, ist, dich ausgeglichen zu ernähren. Iss eine Vielzahl an farbenfrohem Obst und Gemüse, gerade grünblättrige Sorten wie Salat und Spinat. Bananen können z.B. dabei helfen, deinen Kalium-Spiegel zu erhöhen. [11]
    • Achte auch darauf, Mahlzeiten immer einige Stunden vor dem Training einzunehmen.
  3. Einige verschreibungspflichtige Medikamente können als Nebenwirkung Muskelkrämpfe verursachen. Wenn deine Krämpfe kurz nach der Einnahme eines neuen Medikaments aufgetreten sind, könnte dieses die Ursache dafür sein. Überprüfe die Verpackung oder Packungsbeilage auf mögliche Nebenwirkungen. Sollten die Krämpfe anhalten, sprich mit deinem Arzt darüber, die Dosis oder Art des Medikaments zu ändern. [12]
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Krämpfe verhindern

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  1. Wenn du Sport treibst, kann das Dehnen davor und Abkühlen danach dabei helfen, Krämpfe zu verhindern. Achte darauf, dich vor jeder Sporteinheit etwa zehn Minuten zu dehnen und leicht aufzuwärmen. Gib dir etwa dieselbe Zeit, um nach dem Training wieder abzukühlen. [13]
  2. Manchmal treten während einer Schwangerschaft Muskelkrämpfe auf. Sprich mit deinem Arzt über Nahrungsergänzungsmittel mit Magnesium oder Kalzium, da diese die Krämpfe verhindern können. [14]
  3. High Heels und andere unbequeme Schuhsorten können zu Muskelkrämpfen führen. Kaufe nur Schuhe, die dir auch ordentlich passen. Wenn du dir wegen deiner Schuhgröße unsicher bist, lasse deine Füße in einem Schuhfachgeschäft ausmessen. [15]
  4. Krämpfe, die beim Gehen schlimmer werden, sind ein Anzeichen für ein Problem mit dem Blutkreislauf. Krämpfe, die von alleine nicht nachlassen, können ebenfalls auf so ein Problem hindeuten. Ein schlechter Blutkreislauf kann ein Hinweis auf eine Vielzahl an Erkrankungen sein. Mache einen Termin bei deinem Arzt ab und lasse dich untersuchen.
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Warnungen

  • Sollten die Krämpfe weiter anhalten oder die Schmerzen größer werden, solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen. Krämpfe können ein Anzeichen für andere körperliche Beschwerden sein.
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