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Messerangriffe können sehr unvorhersehbar sein und sind extrem gefährlich. Bei Straßenräubern oder Möchtegernangreifern können Messer einen größeren Schaden anrichten als eine Schusswaffe und sind leichter zu handhaben. Bleibe bei einem Messerangriff ruhig, rational und verteidige dich, wenn nötig.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Deeskalation

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  1. Wenn ein Angreifer sich dir nähert, dann musst du ruhig bleiben. Jede plötzliche Bewegung oder Handlung könnte ihn erschrecken und die Gewalt eskaliert. Atme tief durch, während du den anderen einschätzt und ruhig und konzentriert bleibst. [1]
  2. Es gibt verschiedene Typen von Angreifern und sie haben alle unterschiedliche Motivationsgründe. Die Person ist vielleicht ein Straßenräuber oder Krimineller, der nach Spaß darin sucht, dich zu demütigen. Er ist mental labil oder steht unter Drogen- oder Alkoholeinfluss. Du hast ihn vielleicht bei einem anderen Verbrechen erwischt und jetzt will er dich "loswerden". Versuche herauszufinden, mit welcher Art von Person du es zu tun hast. [2]
  3. Dich mit der Person zu beschäftigen und mit ihr zu sprechen könnte helfen. Frage, warum er dich angreift und ob du etwas tun kannst, um den Angriff abzuwehren. [3]
    • Wenn er ein Straßenräuber ist, dann will er vielleicht deine Wertsachen. Die Lösung ist hier leicht. Gib deine Habseligkeiten auf. Es ist vielleicht schwer, dich von einigen deiner Wertsachen zu trennen, aber es wird dir das Leben retten. Handys und Schmuck lassen sich ersetzen, dein Leben und deine Gesundheit nicht.
    • Wenn die Person Streit sucht, dann zeige, dass du kein Interesse an Gewalt hast. Wenn er besonders gefährlich oder bedrohlich ist, dann ist Reden vielleicht nicht die beste Option, du solltest es aber dennoch versuchen.
    • Wenn die Person psychisch labil ist oder unter Einfluss von Substanzen steht, dann ist sie zu unvorhersehbar, um mit ihr umzugehen. Das sind oft die gefährlichsten Angreifer, denn es ist schwer einzuschätzen, was sie als nächstes tun werden. Sprich in einem ruhigen, sanften Ton mit ihm, während du dich wegschleichst.
  4. Wenn du an einem öffentlichen Ort bist, an dem viele dir helfen können, dann schreie nach Hilfe. In einer Straße in der Stadt oder auf einem Parkplatz merken Leute oft nicht, dass du in Schwierigkeiten steckst, wenn du es nicht sehr auffällig zeigst. Schreie: "Stopp!" oder "Hilfe!" Mache mit deiner Stimme deutlich, dass du in Schwierigkeiten bist und dir jemand helfen soll. [4]
    • Wenn du an einem eher abgelegenen Ort bist, wie auf einer Wanderstrecke oder einem leeren Feld, dann versuche trotzdem zu schreien. Du siehst vielleicht niemanden in der Nähe, aber Leute können nah genug sein, dass sie merken, dass etwas falsch läuft. Wenn du oft wanderst und Angst vor einem Angriff hast, dann nimm eine laute Pfeife mit. Das Geräusch reicht weiter als nur deine Stimme. [5]
  5. Du kannst dich am besten gegen einen Messerangriff verteidigen, indem du wegrennst. Selbst wenn du Entwaffnungstricks aus dem Kampfsport kennst oder sehr stark bist, ist ein Messer immer noch eine unvorhersehbare und tödliche Waffe. Wegzurennen wirkt feige, bietet aber die größte Überlebenschance. [6]
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Den Angreifer ausschalten

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  1. Wenn dich jemand mit einem Messer angreift, dann solltest du immer versuchen wegzurennen, bevor du versuchst zu kämpfen. Der Weg wird dir aber oftmals versperrt. Du bist in einer Ecke oder der Angreifer blockiert deinen Fluchtweg. Du musst den Angreifer ausschalten, um dir einen Fluchtweg zu bahnen. [7]
  2. Der Hals ist die beste Stelle, um den Angreifer auszuschalten. Mit einem harten Schlag gegen den Hals verletzt du die Luftröhre der Person, wodurch sie nicht mehr atmen kann. Dein Angreifer gibt wahrscheinlich nach einem harten Schlag auf den Hals auf. [8]
    • Komme nah genug, um zuzuschlagen. Wenn dein Angreifer zu weit entfernt ist, dass du ihm auf den Hals schlagen kannst, dann bewege dich ein wenig auf ihn zu. Er sollte eine Armlänge entfernt sein.
    • Verwende deinen Ellenbogen und Unterarm. Je härter der Körperteil ist, mit dem du zuschlägst, desto effektiver und schmerzhafter wird die Attacke. Dein Ellenbogen ist ein stabiler Knochen und du kannst viel Kraft aus einem Schlag damit gewinnen.
    • Drücke gegen den Hals. Verwende deinen Ellenbogen als Waffe und schlage auf den Hals des Angreifers. Schlage so hart und fest wie du kannst und nutze den Überraschungseffekt für dich.
    • Renne weg. Wenn du deinen Angreifer hart genug geschlagen hast, dann kann er nicht mehr atmen. Renne weg, wenn er sich krümmt.
  3. Wenn dein Angreifer männlich ist, dann wird ein Tritt in die Leiste ihn sofort handlungsunfähig machen. Verwende dein Knie oder Schienbein, um ihm in den Schritt zu treten und deinen Fluchtweg freizukämpfen. Diese Technik funktioniert bei vielen Abständen zwischen deinem Angreifer und dir. [9]
    • Wenn du nah an deinem Angreifer bist, dann verwende dein Knie. Bei einer kürzeren Distanz zwischen deinem Angreifer und dir ist das Knie ausreichend, um den Angreifer zu erreichen. Ramme dein Knie in seinen Schritt.
    • Wenn er eine Armlänge von dir entfernt ist, dann verwende deinen Fuß oder dein Schienbein. Dein Schienbein ist besser, denn die Oberfläche ist größer und verursacht mehr Schaden. Strecke dein Knie und ramme dein Bein in seinen Schritt.
    • Renne weg. Wenn dein Angreifer sich krümmt oder am Boden liegt, dann renne schnellstmöglich weg.
  4. Die Augen sind ein unglaublich empfindlicher Körperteil und jede Attacke auf die Augen wird dem Angreifer viele Schmerzen zufügen. Tu dies nur, wenn der Angreifer sehr nah ist, beispielsweise in Situationen, in denen er dich gepackt hat und festhält. Denke daran, dass diese Technik extrem gefährlich ist und blutig sein kann. Du solltest sie nur anwenden, wenn es um Leben und Tod geht. [10]
    • Strecke deine Finger in Richtung Augen aus. Die meisten Leute zucken sofort zusammen, wenn sie einen Angriff auf ihre Augen vernehmen. Du musst dich sehr schnell bewegen. Reiße deinen Arm in einer einzigen Bewegung in sein Gesicht.
    • Drücke deine Finger fest in die Augenhöhle. Einfach nur zu kratzen oder leicht zu drücken ist nicht effektiv. Diese leichten Angriffe führen zu Schmerz, machen den Angreifer aber nur noch wütender. Du musst mit deinen Fingern die Augen fest in den Schädel drücken.
    • Drücke nach unten. Drücke deine Finger in Richtung Schädel, während du auf die Augen des Angreifers drückst. Diese Technik ist nichts für schwache Nerven und sollte nur in den schlimmsten Umständen angewandt werden. Sie kann zu Blindheit und Tod führen.
    • Renne weg. Wenn dein Angreifer ausgeschaltet oder bewusstlos ist, dann renne weg.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Selbstverteidigung

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  1. Wenn du nicht rennen kannst und Selbstverteidigung deine einzige Option ist, dann tu etwas Unerwartetes. Spucke deinem Angreifer ins Gesicht oder lasse dich plötzlich auf den Boden fallen. Wenn du einen Rucksack oder eine Handtasche hast, dann wirf sie an seinen Kopf. Wenn dir das die Möglichkeit eröffnet wegzurennen, dann tu das. Wenn nicht, dann musst du ihn überraschen und dir eine Fluchtchance ermöglichen. [11]
  2. Es ist gefährlich, bei einem Messerangriff unbewaffnet zu sein. Suche in deiner Nähe nach etwas, womit du dich verteidigen kannst: Ein Metallrohr, ein fester Ast eines Baums, ein Stuhl oder eine Lampe. Alles, das ein wenig Distanz zwischen deinen Angreifer und dich bringt, ist gut geeignet. [12]
    EXPERTENRAT

    Adrian Tandez

    Experte in Selbstverteidigung
    Adrian Tandez ist Gründer und Ausbildungsleider der Tandez Academy, ein weltbekanntes Ausbildungszentrum für Selbstverteidigung. Er ist zertifizierter Trainer in Bruce Lees Jeet Kune Do, Filipino Martial Arts und Silat unter dem legendären Kampfkünstler Dan Inosanto. Er übt sich seit über 25 Jahren in diesen Künsten.
    Adrian Tandez
    Experte in Selbstverteidigung

    Unser Experte stimmt zu: In einer Kampfsituation kann alles als Waffe dienen. Dazu gehören auch Dinge, an die du normalerweise nicht als Waffen denken würdest, wie z.B. Schlüssel, eine beliebiger schwerer Gegenstand, irgendetwas!

  3. Wenn dein Angreifer auf dich zugeht, dann ist er nicht im Gleichgewicht. Wenn du deine Waffe gefunden hast, dann ramme sie jetzt gegen den Angreifer. Wenn nicht, dann bringe ihn mit einem Tritt in den Schritt oder auf die Beine dazu, das Gleichgewicht noch weiter zu verlieren. Achte darauf, dass du dem Messer fern bleibst.
  4. Wenn du das Glück hast, dass du eine Waffe hast, dann schlage auf die Hand der Person und halte so viel Abstand zu ihr wie möglich. Das schwächt und schädigt die Hand so, dass er sein Messer nicht mehr halten kann. [13] Wenn du keine Waffe hast, dann versuche ihn am Handgelenk zu packen und zu entwaffnen.
  5. Jeder Griff in die Nähe des Messers ist gefährlich, aber das Handgelenk des Angreifers zu packen ist vielleicht deine einzige Chance. Wenn du das Handgelenk fest packst, dann kannst du das Messer führen und hast einen Moment, um den Angreifer zu stoßen oder zu schlagen. [14]
  6. Du kannst ihm das Messer vielleicht entreißen, aber wenn du dafür beide Hände verwendest, dann kann er dir einen Kopfstoß verpassen oder dich stoßen! Bringe ihn dazu, in der Abwehrhaltung zu bleiben, indem du ihn weiter angreifst. [15]
  7. Wenn du kannst, dann halte das Handgelenk fest und schlage auf Kopf und Beine bis du den Angreifer am Boden hast. Wenn er am Boden ist, dann halte das Messer weiterhin von dir weg gerichtet. [16]
  8. Wenn du die Oberhand gewinnst, dann wird der Angreifer beginnen um sein Leben zu betteln. Lasse dich davon nicht austricksen! Er versucht nur, dich zu erweichen, damit er dich wieder angreifen kann.
  9. Wirf es so weit wie du kannst, beispielsweise auf das Dach eines Gebäudes, in eine Mülltonne oder tief in den Wald. So hast du Zeit wegzulaufen und deinen Angreifer davon abgehalten, das Messer einfach wieder zu nehmen und dir zu folgen. [17]
  10. Onlineanleitungen können dir einen Einblick in die Selbstverteidigung geben, aber Messerangriffe sind extrem ernst und sehr gefährlich. Die meisten auffälligen Bewegungen und geübten Szenarien entsprechen nicht der Wahrheit. Du brauchst ein gutes Selbstverteidigungstraining, bevor du auch nur daran denken kannst, dich bei einem Messerangriff verteidigen zu wollen und können. [18]
    EXPERTENRAT

    Adrian Tandez

    Experte in Selbstverteidigung
    Adrian Tandez ist Gründer und Ausbildungsleider der Tandez Academy, ein weltbekanntes Ausbildungszentrum für Selbstverteidigung. Er ist zertifizierter Trainer in Bruce Lees Jeet Kune Do, Filipino Martial Arts und Silat unter dem legendären Kampfkünstler Dan Inosanto. Er übt sich seit über 25 Jahren in diesen Künsten.
    Adrian Tandez
    Experte in Selbstverteidigung

    Lerne, wie man Waffen gebraucht, für den Fall, dass du dich dagen verteidigen musst. Einige Selbstverteidigungskurse, wie die philippinischen Kampfkünste, beginnen mit dem Einsatz von Waffen wie Doppelstock, Stock und Dolch sowie Messer. Dies ist nützlich, weil man nicht lernen kann, sich gegen etwas zu verteidigen, das man nicht kennt. Man muss in der Verwendung einer Waffe geschult sein, bevor man lernen kann, wie man die Waffe unwirksam macht..

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Tipps

  • Halte deine Hände oben, wenn der Angreifer sich dir nähert. Vermittle mit deiner Körpersprache Unterwerfung. So weiß er, dass du nicht kämpfen willst.
  • Mache Kampfsportarten wie Krav Maga, Aikido oder Kali/Escrima. Diese konzentrieren sich auf Messerkämpfe, Verteidigung gegen Messerangriffe und Entwaffnung.
  • Achte auf eine gute Körperhaltung. Angreifer können niemanden anspringen, der so wirkt, als würde er sich wehren. Laufe und stehe würdevoll.
  • Kaufe dir eine stichsichere Weste. Schütze deinen Rumpf mit etwas, das nicht nachgibt, wenn du gestochen wirst.
  • Ignoriere den Ratschlag, ihm in den Schritt zu treten oder seine Augen anzugreifen, sondern tritt fest ins Knie und renne weg. Er kann dir nicht nachrennen oder in die Reichweite kommen, dass er dich stechen könnte.
  • Leute laufen nicht einfach mit einem Messer in der Hand auf dich zu. Wenn dich jemand töten will, dann wird er dir nicht zeigen, dass er bewaffnet ist.
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Warnungen

  • Du bist vielleicht wütend und willst dich wehren, um Kontrolle über das Messer zu erlangen, solltest deinen Angreifer aber nicht stechen oder aufschlitzen. In manchen Staaten schützt dich das Recht, wenn du deinen Angreifer aus Selbstverteidigung verletzt, in anderen gehst du dafür ins Gefängnis.
  • Gehe nicht in einen Messerkampf, ohne darauf vorbereitet zu sein, dass du geschnitten wirst, denn das wird passieren. Selbst wenn deine Verteidigung makellos ist und du viele Jahre Kampfsporterfahrung hast, könntest du bei deiner Selbstverteidigung schwer verletzt werden.
  • Kapituliere oder renne immer erst, bevor du kämpfst.
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