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Wäsche von Hand zu waschen verbraucht i.d.R. weniger Energie und Wasser als mit der Waschmaschine. Außerdem schont es die Textilien. Wäsche von Hand zu waschen ist eine enorm nützliche Fertigkeit für alle Abenteuerreisenden und auch für manch einen Camping-Freund!
Vorgehensweise
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Überlege dir, ob du dir nicht einen Wäscherührstab zulegst. Es ist keine große Kunst, die Wäsche von Hand praktisch ohne jedes Werkzeug zu waschen, aber das kann schnell in Plackerei ausarten. Vor allem, falls du vorhast, Badetücher, Bettzeug, Jeanshosen und andere sperrigere Textilien per Hand zu waschen – dann wirst du dir einen Wäscherührstab wünschen, um die Stoffmassen effektiv durch das Laugenwasser bewegen zu können. Wäscherührstäbe sind heutzutage nicht mehr so verbreitet. Falls du auch online keinen finden solltest oder dir schlicht das Geld dafür sparen willst, kannst du dir ohne viel Aufwand selbst einen basteln – z.B. indem du einen Pümpel hernimmst und in den Saugnapf einige Löcher hineinbohrst. Aber bitte einen unbenutzten Pümpel!
- Hinweis: Die Anweisungen in diesem Artikel lassen sich genauso auch ohne Wäscherührstab umsetzen.
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Wasche Kochwäsche und Buntwäsche getrennt von einander. Zwar ist bei der Wäsche von Hand aufgrund der niedrigeren Wassertemperaturen und der geringeren mechanischen Einwirkung das Risiko des Abfärbens geringer als in der Waschmaschine, aber man kann es dennoch nicht ausschließen! Darum trenne die Wäsche lieber – es sei denn, es stört dich nicht, nachher mit pinken Sportsocken durch die Gegend zu laufen.
- Trenne ebenso Woll-, Kaschmir-, Seiden-, Spitzen- und andere empfindliche Kleidungsstücke von der übrigen Wäsche. Auch die kommen separat an die Reihe.
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Gib die Wäsche einer Sorte jeweils in ein sauberes Behältnis. Falls du keine Waschwanne und keinen Waschbottich oder Ähnliches hast, tut's auch ein sauberes Waschbecken oder eine Bade-/Duschwanne. Verteile die Wäsche gleichmäßig darin. Je mehr Kleidungsstücke du hineinlegst, desto schwieriger wird der Waschvorgang. Falls du viel Wäsche zu waschen hast, überlege dir, ob du sie nicht lieber in mehrere Waschfuhren aufteilst – z.B. mit Hilfe zusätzlicher Waschbehältnisse.
- Falls du nur ein paar Socken und so zu waschen hast, kann dazu auch schon eine Rührschüssel reichen.
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Behandle schwierige Flecken mit Fleckenentferner oder Seife vor. Färbende Flecken wie Wein- oder Tintenflecken solltest du wenn möglich mit Fleckenentferner oder wenigstens mit Seife vorbehandeln, indem du das Mittel deiner Wahl gründlich in den Fleck einreibst. Lass das Ganze dann erst einmal mindestens fünf Minuten ruhen.
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Fülle lauwarmes Wasser in das Waschbehältnis mit der Wäsche darin. Der Wasserstand sollte die Wäsche um 2,5-5 cm übersteigen. Verwende heißes Wasser nur bei stark verschmutzten, robusten Textilien, um Schäden und Verfärbungen zu vermeiden. Achte dabei darauf, dich nicht zu verbrühen!
- Sogar Wasser auf Raumtemperatur funktioniert i.d.R. gut genug. So gehst du in puncto Temperaturverträglichkeit auf Nummer sicher. Kälteres Wasser reduziert die Reinigungswirkung jedoch deutlich.
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Gib Waschmittel hinzu. Für eine Waschbeckenladung brauchst du schätzungsweise nur 1-2 TL (5-10 ml) eines milden Waschmittels bzw. -pulvers. Falls du eine ganze Badewanne mit Wäsche hast, nimm stattdessen 4 EL (ca. 60 ml).
- Falls das Waschmittel nicht als „mild“ oder „sensitiv“ ausgezeichnet ist oder du empfindliche Haut hast, zieh dir Gummihandschuhe an, um Ausschlägen und Juckreiz vorzubeugen.
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Lass das Waschmittel einwirken. Gib ihm mindestens 20 Minuten Zeit dazu. Bei stärkerer Verschmutzung darf's gerne auch eine ganze Stunde sein.
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Bewege die Wäsche im Laugenwasser hin und her. Entweder mit dem Wäscherührstab oder eben wirklich direkt per Hand. Drück die Wäsche an Wand oder Boden des Waschbehältnisses, sodass ordentlich Schaum hervorsteigt. Vermeide Rubbeln und Wringen, da dies die Wäsche ausleiern kann. [1] X Forschungsquelle Mach zwei Minuten lang so weiter – oder eben so lange, bis dir die Wäsche sauber genug erscheint.
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Spüle die Wäsche nun wiederholt mit frischem, kühlem Wasser aus. Gieß das Laugenwasser ab und fülle kühles Wasser in das Waschbehältnis nach. Bewege die Wäsche darin wieder wie schon zuvor hin und her, sodass das restliche Laugenwasser aus ihr austritt. Gieße auch dieses Wasser nach ein paar Minuten ab und wiederhole den Vorgang ein, zwei zusätzliche Male. Bildet sich kaum noch Schaum auf der Wasseroberfläche, ist die Wäsche bereit zum Trocknen.
- Falls das Wasser aus dem Hahn kommt, kannst du die Wäsche schon beim Auffüllen des Waschbehältnisses ins fließende Wasser halten.
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Auswringen und Trocknen der Wäsche. Wringe jedes einzelne Kleidungsstück aus, sodass es nicht mehr tropft. Falls du eine Wäschemangel zur Verfügung hast, kannst du dir das Auswringen per Hand sparen. Da dir in der Situation vermutlich erst recht kein Trockner zur Verfügung steht, kommt die feuchte Wäsche nun auf einen Wäscheständer, eine Wäscheleine oder auf einen Stuhlrücken oder ein Geländer. Achte darauf, dass die Wäsche gleichmäßig ausgebreitet ist und die einzelnen Stücke nicht miteinander überlappen. Ansonsten verlängert sich die Trockendauer an den betroffenen Stellen.
- Beachte, dass die Wäsche nachtropfen und Flecken auf Holz- und Polstermöbeln hinterlassen kann.
- An heißen, sonnigen Tagen kann die Wäsche schon in zwei, drei Stunden trocken sein.
- Bei schlechtem Wetter sind warme, belüftete Räume vorzuziehen.
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Fülle das Waschbehältnis mit kühlem Wasser. Falls du nur einige wenige Wäschestücke zu waschen hast, brauchst du bloß genug Wasser, um sie nacheinander darin untertauchen zu können. Je empfindlicher die Wäsche, desto niedriger sollte die Wassertemperatur sein.
- Falls du nur ein paar Dessous zu waschen hast, tut's alternativ sogar eine kühle oder lauwarme Dusche. [2] X Forschungsquelle
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Falls das Wasser einen hohen Härtegrad aufweist, gib ein bisschen Borax oder Natron hinzu. Sogenanntes hartes Wasser hinterlässt in Rohren, Becken, auf Gläsern und auch sonst so ziemlich überall weiße Mineralablagerungen. Da darunter auch empfindliche Textilien leiden, ist diese Gegenmaßnahme zu empfehlen. [3] X Forschungsquelle Natron ist die weniger wirkungsvolle der beiden Varianten.
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Gib ein klein wenig milde Seife oder besonders mildes Waschmittel hinzu. Verrühre das Ganze, bis sich eine dünne Schaumschicht bildet. Falls du nicht sicher bist, welche Seife oder welches Waschmittel mild genug ist, probier's stattdessen mit Shampoo – vorzugsweise Baby-Shampoo. [4] X Forschungsquelle
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Woll- und Kaschmir-Stücke solltest du vor der Wäsche abmessen. Stoffe, die eine hohe Wasseraufnahmekapazität haben, neigen zum Einlaufen. Dem kann man entgegenwirken, indem man die betreffenden Stücke beim Trocknen fixiert. Dafür solltest du jedoch die „Originalmaße“ kennen. [5] X Forschungsquelle
- Bei Pullis miss die Kragen-, Schulter- und Bundweite sowie die Ärmellängen.
- Notiere die Maße. Halte auch bei anderen empfindlichen Kleidungsstücken die wichtigsten Maße fest.
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Knete die Wäschestücke im Laugenwasser ganz sachte. Manche Stoffe wie Seide und Elastomere halten umso länger, je weniger Zeit sie im Laugenwasser verbringen müssen. Versuche darum, die betreffenden Stücke nicht länger als ein paar Minuten dem Waschvorgang auszusetzen. [6] X Forschungsquelle Bewege die Wäsche sachte hin und her und drücke sie dabei immer wieder sanft zusammen.
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Spüle die Wäsche aus. Drücke das Laugenwasser heraus, indem du die einzelnen Stücke sachte zusammenballst. [7] X Forschungsquelle Tauche sie erneut in sauberes Wasser ohne Seife. Wiederhole den Vorgang, bis beim Drücken kein sichtbarer Seifenschaum mehr austritt.
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Trockne die Woll- und Kaschmir-Stücke. Breite ein großes, frisches weißes Handtuch aus und lege das Wäschestück darauf aus. Ziehe es anhand der vor der Wäsche notierten Originalmaße zurecht, sodass es weitgehend seine ursprüngliche Form einnimmt. Rolle nun das Handtuch mit dem Wäschestück darauf ein und drücke das Ganze zusammen, damit überschüssige Feuchtigkeit in das Handtuch übergeht. Lege das eingerollte Handtuch auf eine wasserunempfindliche Fläche und rolle es wieder auf, sodass das Wäschestück obenauf trocknen kann.
- Vermeide bunte/dunkle Handtücher hierfür, da diese abfärben könnten.
- Falls das Wäschestück auch nach ein paar Stunden noch nicht trocken sein sollte, wende es oder verlege es auf ein anderes, trockenes Handtuch.
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Empfindliche Textilien lassen sich ansonsten gut auf der Wäscheleine oder auf dem Wäscheständer trocknen. Einige Trockner bieten auch entsprechend sanfte Trocknungsprogramme an. Die schonendste Methode ist aber die Lufttrocknung. Nimm dazu eine Wäscheleine oder einen Wäscheständer in warmer, belüfteter Umgebung. Vermeide direkte Hitzeeinwirkung wie mittels Haartrockner oder Heizkörper, da diese bei empfindlicher Wäsche zu Schrumpfeffekten führen kann.Werbeanzeige
Tipps
- Statt Waschmittel kannst du auch ein Seifenstück nehmen und damit die nasse Wäsche einreiben.
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Warnungen
- Lege die Wäsche zum Trocknen nie direkt auf einen Heizkörper oder andere Wärmequellen auf. Brandgefahr!
- Verzichte bei Feinwäsche usw. auf Wäschebürsten und den Einsatz eines Wäscherührstabs.
- Bleiche kann die Haut angreifen und ist daher nicht für die Wäsche von Hand zu empfehlen. Falls dir der Einsatz von Bleiche unverzichtbar erscheint, nimm nur die Hälfte der üblichen Menge und trage beim Wäschewaschen Gummihandschuhe. Verwende für die Buntwäsche farbschonende Bleiche.
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Was du brauchst
- Mildes Waschmittel/-pulver
- Seife und Fleckenentferner (jeweils optional)
- Wäschebürste (optional)
- Waschbehältnisse wie Schüsseln, Wannen oder Waschbecken.
Für Empfindliches/Feines:
- Ein großes, weißes Handtuch
- Besonders mildes Waschmittel, Haarshampoo oder Baby-Shampoo
Referenzen
- ↑ http://www.bhg.com/homekeeping/laundry-linens/clothes/how-to-wash-clothes-by-hand/
- ↑ http://www.realsimple.com/home-organizing/cleaning/laundry/how-to-clean-undergarments-delicates-10000001721821/index.html
- ↑ http://texeresilk.com/article/silk_care_cleaning_washing
- ↑ http://www.realsimple.com/home-organizing/cleaning/laundry/how-to-clean-undergarments-delicates-10000001721821/index.html
- ↑ http://www.marthastewart.com/997076/hand-wash-cashmere-sweater
- ↑ http://texeresilk.com/article/silk_care_cleaning_washing
- ↑ http://www.marthastewart.com/269927/how-to-hand-wash-a-sweater
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