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Ein Wachhund ist ausgebildet, deine Familie und dein Eigentum zu schützen. Anders als du vielleicht denkst, werden Wachhunde nicht trainiert, um anzugreifen. Ihnen werden eher nicht konfrontative Techniken beigebracht, z.B. wie sie Wache halten oder bellen sollen, um dich vor Fremden oder potentiellen Gefahren auf deinem Grundstück zu warnen. Du brauchst Zeit und Geduld, um aus deinem Hund einen Wachhund zu machen. Am Ende hast du aber einen Hund, der dich nicht nur vor Gefahren beschützt, sondern der sich auch zufrieden und wohlerzogen in ungefährlichen Situationen benimmt.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Den Hund auf die Ausbildung zum Wachhund vorbereiten

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  1. Ein Wachhund wird ausgebildet, seinen Besitzer über die Anwesenheit eines Fremden oder Eindringlings durch Bellen oder Knurren zu informieren. Wachhunde werden in der Regel nicht trainiert, jemanden auf Kommando anzugreifen oder sich besonders aggressiv gegenüber einem Fremden zu verhalten. Deshalb sind Wachhunde meist keine guten Kampfhunde.
    • Kampfhunde werden oft von der Polizei oder anderen Gesetzeshütern eingesetzt. Sie werden ausgebildet, jemanden auf Kommando anzugreifen und aggressiv auf potentielle Bedrohungen oder mögliche Angreifer zu reagieren.
    • Die meisten Kampfhunde sind gut ausgebildet und nicht aggressiv – außer ihr Besitzer befiehlt es ihnen. Kampfhunde, die nicht gut ausgebildet sind, können jedoch ohne Warnung angreifen und eine ernste Gefahr für Menschen und andere Tiere darstellen.
    • Ein normaler Hundebesitzer braucht in der Regel keinen Kampfhund.
  2. Fast alle Hunde können zum Wachhund ausgebildet werden. Bestimmte Hunderassen eignen sich allerdings besser dafür als andere. Kleinere Rassen wie Chow Chows, Möpse und Shar Peis haben sich als gute Wachhunde erwiesen. Größere Rassen wie Dobermänner, Deutsche Schäferhunde und Akitas eignen sich auch hervorragend als Wachhunde. [1]
    • Bestimmte Rassen wie Deutsche Schäferhunde und Dobermänner können sowohl zum Wach- als auch zum Kampfhund ausgebildet werden.
    • Du kannst aus deinem Hund auch einen sehr guten Wachhund machen, wenn du einen reinrassigen Hund hast, der nicht zu einer typischen Wachhundrasse gehört oder du einen Mischling hast. Wenn er Wesenseigenschaften eines Wachhundes hat und gut ausgebildet und sozialisiert wurde, dann kannst du ihn trainieren, damit er dich beschützt und bewacht.
  3. Im Gegensatz zur landläufigen Meinung sollte ein Wachhund nicht aus Angst oder reiner Aggression reagieren. Generell sollte ein guter Wachhund territorial sein und seinen Besitzer und dessen Eigentum schützen. Er sollte aber trotz allem immer den Kommandos seines Herrchens folgen. [2]
    • Ein guter Wachhund muss selbstsicher sein, was sein eigenes Wesen und sein Umfeld angeht. Ein selbstsicherer Hund ist neugierig, was fremde Menschen oder eine neue Gegend angeht. Er reagiert nicht eingeschüchtert oder scheu unter fremden Menschen. [3] Vielleicht trägt dein Hund diese Eigenschaften bereits in sich, die richtige Sozialisation kann die Selbstsicherheit eines Hundes aber noch weiter verstärken.
    • Ein guter Hund ist auch durchsetzungsfähig. Das heißt nicht notwendigerweise, dass er sehr aggressiv oder aufdringlich sein muss. Es heißt eher, dass es ihm nichts ausmacht, sich in eine Situation zu bringen, in der er bekommt, was er will. Es bedeutet auch, dass er sich selbstsicher in einer neuen Situation oder fremden Menschen gegenüber verhält und nicht zurückweicht. [4]
    • Gutes Sozialverhalten ist ein weiteres wichtiges Merkmal eines Wachhundes. Ein gut sozialisierter Hund ist in der Lage, einen Fremden in der Gegenwart seines Besitzers zu erkennen und achtsam zu sein. Er wird diesen Fremden aber nicht angreifen oder aggressiv auf ihn reagieren. [5]
    • Ein guter Wachhund muss sich auch leicht trainieren lassen. [6] Chow Chows eignen sich gut als Wachhunde, denn sie sind von Natur aus argwöhnisch Fremden gegenüber. Sie sind aber gleichzeitig meist auch sehr unabhängig und leicht zu trainieren. [7]
    • Loyale Hunde eignen sich gut als Wachhunde. Je loyaler dein Hund dir gegenüber ist, desto eher ist er bereit, dich zu verteidigen und zu schützen. Deutsche Schäferhunde sind bekannt dafür, dass sie eine sehr loyale Rasse sind. [8]
  4. Die richtige Sozialisierung ist entscheidend, wenn dein Hund ein guter Wachhund werden soll. Ein gut sozialisierter Hund fühlt sich in seiner normalen Umgebung wohl. Er ist auch entspannt und weniger ängstlich – was wichtig für einen guten Wachhund ist. Er bleibt aber immer ein wenig misstrauisch in ungewohnten und möglicherweise gefährlichen Situationen. [9] Die beste Zeit, um einen Welpen zu sozialisieren, ist im Alter von drei bis zwölf Wochen. [10]
    • Nach der zwölften Woche werden Welpen zunehmend vorsichtiger in neuen Situationen. Deshalb fällt dann die Sozialisierung schwerer. [11]
    • In der Phase der Sozialisierung sollte dein Welpe lernen, sich in der Gegenwart von Fremden wohlzufühlen und neue Umgebungen kennenzulernen. Es kann eine große Herausforderung sein, deinen Welpen zu sozialisieren. Deshalb ist es meist leichter, die Sozialisierung in kleine Schritte aufzuteilen und ihn nach und nach in neue Situationen einzuführen und ihn nicht zu überfordern. [12]
    • Belohne deinen Welpen jedes Mal durch viele positive Bestärkungen (z.B. Streicheln, Leckerli, viel Spielen), wenn er einen Schritt der Sozialisierung gut gemeistert hat. [13]
    • Die Hundeschule eignet sich sehr gut, um einen Welpen zu sozialisieren. Denke daran, dass dein Welpe mit allen Impfungen und Entwurmungen auf dem Laufen bleiben sollte, damit er während des gesamten Trainingsprogramms gesund und frei von Krankheiten bleibt. [14]
    • Wenn dein Hund ausgewachsen ist und du ihn bereits trainiert und sozialisiert hast, dann ist das ein guter Anfang, um aus ihm einen Wachhund zu machen.
  5. Bevor du mit der Ausbildung zum Wachhund beginnst, sollte dein Hund die Grundkommandos befolgen wie “Bleib!”, “Sitz!” und “Platz!”. Wenn dein Hund diese Kommandos befolgen kann, dann kannst du darauf aufbauen und ihm Verteidigungstechniken wie Anzeigen (Bellen) und Wache halten beibringen.
    • Diese Kommandos kannst du dem Hund selbst beibringen. Du kannst ihn aber auch in die Hundeschule bringen, damit er sie lernt.
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Deinem Hund das Anzeigen beibringen

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  1. Du musst ein Wort auswählen, das dem Hund als Kommando gilt, wenn er anzeigen soll, dass ein Fremder an der Tür oder auf deinem Grundstück ist. Dieses Wort kann „Belle!“ sein, die meisten Ausbilder im deutschsprachigen Raum wählen aber meist „Gib Laut!“. [15] [16]
    • Wenn du das Kommando „Gib Laut!“ gibst, dann solltest du es jedes Mal dem Hund gegenüber mit demselben Enthusiasmus aussprechen.
    • Gib dem Hund jedes Mal dasselbe Kommando, wenn er bellen soll.
  2. Viele Hund bellen von Natur aus und brauchen kein Kommando, um zu bellen, wenn sich jemand nähert oder wenn sie ein plötzliches Geräusch hören. Der Schlüssel hierbei ist, dass dein Hund auf Kommando zu bellen lernt. Binde deinen Hund zuerst mit der Leine an ein Tischbein oder an den Zaun im Hinterhof. Halte ihm ein Leckerli hin, während du dich von ihm entfernst. Bewege dich dann aus seinem Sichtfeld. [17]
    • Sobald dein Hund ein Geräusch macht, z.B. jault oder bellt, laufe zu ihm zurück und lobe ihn „Belle! Gut gemacht.“ oder „Gib Laut! Gut gemacht.“ Gib ihm dann sofort das Leckerli. Wenn du das mehrere Male wiederholt hast, sollte dein Hund anfangen zu verstehen, dass er fürs Bellen belohnt wird.
    • Sobald der Hund das Kommando an der Stelle versteht, bringe ihn an eine andere Stelle im Hof oder im Haus. Du solltest das Kommando auch trainieren, wenn ihr Gassi geht oder in der Öffentlichkeit miteinander spielt.
  3. Beständigkeit und Übung sind der Schlüssel, damit der Hund das Kommando lernt. Wenn du seine Reaktion beim Gassigehen testen willst, halte an und sieh ihm direkt in die Augen. Sage dann enthusiastisch: „Gib Laut!“. Wenn er verwirrt guckt oder zögert, halte ihm ein Leckerli hin und wiederhole das Kommando. [18]
    • Idealerweise sollte der Hund nur einmal bellen, wenn du ihm das Kommando gibst. [19] Es kann jedoch sein, dass dein Hund weiter bellt, wenn du ihn einmal dazu aufgefordert hast. Belohne ihn nicht, wenn er weiter bellt. Warte, bis er aufhört, bevor du ihm das Kommando erneut gibst.
  4. Um zu testen, ob dein Hund das Kommando wirklich beherrscht, lasse den Hund im Haus und gehe aus der Tür. Sobald du draußen bist, klingle und gib deinem Hund den Befehl: „Gib Laut!“. Gib ihm ein Leckerli, wenn er nach dem Kommando einmal bellt. Klopfe als nächstes an die Tür und gib das Kommando. Belohne den Hund, wenn er korrekt auf das Kommando reagiert. [20]
    • Probiere das am besten am Abend, wenn es dunkel draußen ist. Dein Hund sollte dich warnen, wenn jemand nachts an der Tür ist. Er sollte aber auch verstehen, dass das Kommando „Gib Laut!“ sowohl am Tag als auch in der Nacht gilt. [21]
    • Übe das Kommando in kurzen Intervallen. Nach drei bis vier Wiederholungen solltest du dem Hund eine Pause gönnen, in der er 45 Minuten lang etwas anderes machen darf. Nach der Pause solltest du das Kommando ein paar Mal mehr üben. Das Ziel ist, den Hund nicht so viel zu trainieren, dass er während des Trainings gelangweilt oder frustriert wird. [22]
  5. Wenn dein Hund das Kommando bei dir versteht, dann lass ihn jemand anderen anbellen. Ein Familienmitglied sollte nach draußen gehen und klopfen oder klingeln. Bleib drinnen und gib deinem Hund das Kommando zu bellen. Belohne jedes Bellen mit einem Leckerli. [23] Das wird seinen Schutzinstinkt verstärken, so dass er bellt, wenn er einen Fremden oder etwas Unbekanntes bemerkt.
    • Übe das Kommando weiter mit einem Familienmitglied. Belohne den Hund jedes Mal, wenn er beim Klingeln oder Klopfen bellt. Er sollte mit der Zeit lernen, auf Klingeln oder Klopfen mit Bellen zu reagieren und einmal beim jeweiligen Geräusch zu bellen.
    • Mit der Zeit sollte der Hund lernen, beim Klingeln oder Klopfen mit Bellen zu reagieren und nicht auf dein Kommando zu warten.
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Bringe deinem Hund das Kommando „Still!“ bei

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  1. Wenn der Hund gelernt hat, auf Kommando zu bellen, dann muss er nun lernen, damit aufzuhören. Es heißt sogar, dass das Erlernen des Befehls „Gib Laut!“ der erste Schritt auf dem Weg zum Erlernen des Kommandos „Still!“ ist. [24] Wenn dein Hund die Kommandos „Gib Laut!“ und „Still!“ beherrscht, dann ist er auf einem guten Weg, ein guter Wachhund zu werden.
    • Wie vorher solltest du ihn mit einem Leckerli belohnen, wenn er auf das Kommando „Gib Laut!“ richtig reagiert.
  2. Klingle an der Tür. Wenn der Hund daraufhin zu bellen beginnt, halte ihm ein Leckerli vor die Nase. Sobald der Hund mit dem Bellen aufhört, um am Leckerli zu zu schnuppert, sage „Still!“ und gib ihm sofort nach dem Kommando das Leckerli. [25]
    • Schreie nicht und sprich das Kommando nicht mit lauter Stimme. Eine laute Stimme könnte dazu beitragen, dass dein Hund noch aufgeregter wird. In dem Fall bellt er vielleicht sogar noch mehr. [26]
    • Benutze als Kommando nicht „Nein!“ oder „Halt die Klappe!“, um deinen Hund zum Schweigen zu bringen, denn diese Ausrufe sind negativ besetzt.
  3. “ und „Still!“. Wenn du zwischen den beiden Kommandos wechselst, dann bekommst du das Bellen besser unter Kontrolle. Das ist sehr wichtig, wenn dein Hund ein Wachhund werden soll. Es kann Spaß machen, wenn du unterschiedlich häufig „Gib Laut!“ sagst, bevor du das Kommando „Still!“ gibst. Dein Hund betrachtet das wahrscheinlich als Spiel, was die Trainingseinheiten für euch beide angenehmer macht. [27]
  4. Dein Hund sollte bellen, wenn es an der Tür klingelt – selbst dann, wenn du weißt, wer vor der Tür steht. Er weiß nicht, wer auf der anderen Seite steht. Deshalb solltest du seinen Schutzinstinkt ausnutzen, so dass er bellt und dich vor etwas Ungewöhnlichem warnt. Wenn du zur Tür gehst, gib ihm das „Still!“ Kommando und belohne ihn sofort mit einem Leckerli, wenn er mit dem Bellen aufhört. [28]
    • Ermutige ihn nicht zum Bellen, wenn du einen Freund oder neutralen Fremden beim Gassigehen triffst. [29]
  5. “ regelmäßig. Wie bei jedem Training ist Wiederholung notwendig, um dem Hund beizubringen, dass er jedes Mal auf das Kommando von dir reagieren muss. Übe das Kommando in kurzen Intervallen und belohne ihn jedes Mal mit einem Leckerli, wenn er es richtig macht.
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Tipps

  • Stelle ein „Vorsicht Hund!“-Schild auf deinem Grundstück auf, um Fremde und Eindringlinge abzuhalten. Achte darauf, dass das Schild groß genug ist, um von Passanten gesehen zu werden.
  • Wenn du aus deinem Wachhund einen Kampfhund machen willst, dann solltest du dich dafür an einen professionellen Hundetrainer wenden. Es sollte einem Profi überlassen werden, einem Hund die richtigen Angriffstechniken beizubringen. Denn wenn der Hund falsch trainiert wird, dann endest du mit einem zu aggressiven Hund. [30] Du findest einen professionellen Hundetrainer online, du kannst auch deinen Tierarzt um eine Empfehlung bitten.
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