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Die Kunst des Spinnens erfährt in unserer heutigen Gesellschaft ein Comeback. Leute entdecken die einzigartige Qualität von Wolle neu, was oft zum Spinnfieber führt. Wolle ist wasserundurchlässig und hält selbst wenn sie nass ist noch warm. Scrolle zu Schritt 1, um anzufangen.

Teil 1
Teil 1 von 5:

Anfangen

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  1. Entscheide dich, ob du lieber eine Handspindel oder ein Spinnrad möchtest. Beide haben Vor- und Nachteile. Handspindeln werden werden Spinnanfängern oft empfohlen, mit Spinnrädern hingegen lässt es sich schneller arbeiten. [1]
    • Eine Handspindel ist für den Einstieg gut geeignet und du kannst sehr einfach eine eigene bauen. Wenn du mit der Spindel umgehen kannst, dann hast du all die verschiedenen Schritte des Spinnens erlernt (Fasern herausziehen, Fasern in das Garn drehen, das gesponnene Garn aufwickeln und lagern).
    • Die beste Handspindel für den Einstieg ist eine Handspinnwirtel mit einem Haken oben. Diese ist robust genug, um einen Sturz auf den Boden zu überstehen, während du dich an das Spinnen gewöhnst.
    • Mit einem Spinnrad umzugehen ist schwieriger als mit einer Handspindel, da die Geschwindigkeit des Rades durch Pedale reguliert wird und ein Spinnras aus mehr Teilen besteht als eine Handspindel. Wenn du dich jedoch erst einmal an das Spinnen mit einem Rad gewöhnt hast, kannst du damit schneller spinnen als mit einer Handspindel.
    • Ein Spinnrad arbeitet mit einer rotierenden Spule, die durch einen Antriebsriemen bewegt wird. Während du trittst dreht sich das Rad und der Spinnflügel und die Spule rotieren. Du drehst die Fasern in deiner Hand und diese werden um die Spule gewickelt. Du musst die Geschwindigkeit der Spule verändern, um das Garn automatisch auf die Spule zu bekommen. Verschiedene Arten von Spinnrädern können das Wickeln des Garns um die Spule auf verschiedene Art und Weise vereinfachen.
  2. Es gibt viele Wörter, die du noch nicht kennen wirst, besonders, wenn du erst mit dem Spinnen beginnst. Du musst die Wörter für die verschiedenen Teile des Spinnvorgangs lernen bevor du mit dem Spinnen beginnen kannst. [2]
    • Roving (Vorgarn) ist ein fortlaufender Strang aus Fasern, der bereits kardiert wurde und bereit fürs Spinnen ist.
    • Kardieren (auch Kardätschen oder Krempeln) bedeutet gereinigte aber unbearbeitete Wolle per Hand oder mit einem Wollkamm vorzubereiten. Ein Wollkamm ist ein mechanisches Gerät, das entweder per Hand oder elektrisch geführt wird und Fasern fürs Spinnen kardiert. Das Gerät zum Kardieren per Hand ist normalerweise ein großes Set aus Kratzen (spezieller Wollkamm) mit Metallzinken, die um 6,3mm (ein Viertel Inch) gebogenen sind.
    • Eine Hanghaspel ist ein doppelköpfiges Werkzeug, mit dem man gesponnenes Garn zu einem Gebinde verarbeitet. Zu einem Gebinde verarbeiten bedeutet, den Faden von der Spindel zu nehmen.
    • Ein Gebinde ist ein Stück Garn oder Faden, das lose aufgerollt oder verknotet wurde. Beim Spinnen willst du ein Gebinde aus Fäden erzeugen.
  3. Alle Spinnräder haben dieselbe Standardausstattung, ganz egal welcher Art sie sind. Einige haben mehr Teile als andere, aber die Standardteile sind dieselben. Du musst verschiedene Bestandteile des Spinnrades im Hinterkopf behalten, wenn du lernen willst zu spinnen. [3]
    • Das "Schwungrad" ist der Teil, der rotiert, wenn du trittst, und den Rest der Teile in Bewegung versetzt. Nicht alle Räder sehen gleich aus (oder wie das typische "Feen"-Rad), aber alle Spinnräder haben so ein Schwungrad.
    • Der "Antriebsriemen" liegt um das Schwungrad, der "Flügelwirtel" (welcher über eine Rolle am Rad befestigt ist und durch den Antriebsriemen bewegt wird. Es gibt verschieden große Kerben auf dem Flügelwirtel, die festlegen, wie schnell das Rad spinnt) und der "Flügel" (ein U-förmiges Teil aus Holz, das Haken auf einem oder beiden Armen hat; diese Haken lagern das Garn auf der Spule). Der Antriebsriemen bewegt den Flügel, welcher die Fasern verdreht.
    • Der "Spannungsknopf" passt die Spannung des Antriebsriemens an, indem er den "Hauptbestandteil" hebt oder senkt (das sind Stange, Flügel, Spule und Spannungsknopf).
    • Die "Spule" ist das, was an der Spindel neben dem Flügel arbeitet und das Garn lagert. Sie kann separat oder durch den Antriebsriemen laufen. Die "Blende" ist die Öffnung am Ende der Spindel, durch die das Garn läuft und die sich mit den Haken der Flügel verbindet.
    • Das "Trittbrett" ist das Pedal, das das Rad steuert und mit dem Fuß betätigt wird. Es reguliert die Geschwindigkeit des Spinnrads.
  4. Wenn du dich dafür entschieden hast, ein Spinnrad statt einer Handspindel zu benutzen, dann musst du dir Wissen über die verschiedenen Arten von Spinnrädern aneignen. Wenn du erst mit dem Spinnen anfängst ist es das Beste, dir ein Spinnrad zu mieten oder zu leihen, damit du den Dreh raus bekommst und merkst, ob das wirklich das ist, was du machen willst. Es gibt viele verschiedene Arten von Spinnrädern. [4]
    • Das Sächsische ist das typische Märchen-Spinnrad mit einem Rad an einem Ende, Flügeln am anderen, schrägem Rahmen und typischerweise drei Beinen. Dieses Spinnrad ist oft teurer.
    • Schlossräder haben ihren Flügel oberhalb des Rads. Sie haben normalerweise drei oder vier Beine, sind aber kompakter als die anderen Arten von Spinnrädern. Sie sind gut geeignet für Leute mit wenig Platz zum Arbeiten. Unter den traditionellen Spinnrädern ist dies das günstigste.
    • Norwegische Spinnräder ähneln den Sächsischen. Sie haben üblicherweise drei oder vier Beine, ein großes Rad und sind sehr verschnörkelt gestaltet. Sie entsprechen der Preisklasse eines Sächsischen Spinnrads.
    • Moderne Spinnräder sehen oft seltsam aus, da sie normalerweise eine Mischung aus anderen Arten von Spinnrädern sind. Sie haben oft eine bessere Konstruktion als andere Arten und manche lassen sich sogar zusammenklappen! Der Preis hängt von dem Rad selbst ab, normalerweise ist so ein Rad aber kostengünstiger als die vorigen.
    • Elektrische Spinnräder sind nett, da du dich nicht um das Trittbrett oder das Rad (sie haben nämlich keines) sorgen musst. Sie können auf einen Tisch gestellt und manuell bedient werden und sind außerdem leicht zu tragen und zu verstauen. Sie sind auch oft günstiger als die typischen, normal großen Spinnräder.
    • Spindelräder haben weder Flügel noch Spulen. Stattdessen verdreht und sammelt ein Stift das gesponnene Garn. Sie sind zudem günstiger als normale Spinnräder.
  5. Es gibt einige Dinge, die du beachten solltest, wenn du ein Spinnrad aussuchst. Diese leiten sich daraus ab, welche Arten von Fäden du spinnst, wie schnell du spinnen möchtest du wie leicht die Fäden zu verarbeiten sein sollen.
    • Die Geschwindigkeit des Rads (mehr oder weniger in welchem "Gang" das Trittbrett ist) legt fest, wie schnell die verdrehten Fasern zu Garn werden. Feine Fasern wie Merino- und Angorawolle oder kurze Fasern wie Baumwolle benötigen eine schnellere Geschwindigkeit. Viele raue Fasern wie Romney oder Border Leicester müssen langsamer bearbeitet werden. Am besten findest du ein Spinnrad, das verschiedene Geschwindigkeiten hat, damit du vielseitig arbeiten kannst.
    • Bei einfädigen Antriebsrädern läuft der Antriebsriemen einmal um das Rad. Dann läuft er durch die Antriebsscheibe auf dem Flügel oder der Spule. Doppelfädige Antriebsräder arbeiten mit einem Antriebsriemen, der dann zwei Mal um das Rad läuft. Ein einfädiges Rad ist für Anfänger leichter zu bedienen, da es ein separates Bremssystem hat. Wenn du die Geschwindigkeit der Spule ändern musst, ist dies (wegen der Bremsfunktion) auf einem einfädigen Spinnrad einfacher. Bei einem zweifädigen Antriebsrad musst stattdessen du schneller werden, nicht das Rad langsamer.
    • Die Kapazität der Spule hängt vom Hersteller ab. Es gibt keine One-Size-Spulen. Am besten vergleichst du die Spulenkapazität, indem du das Volumen der Spule berechnest, das zum Aufwickeln des Garns verfügbar ist. Viele Hersteller haben eine Auswahl verschiedener Spulengrößen.
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Teil 2
Teil 2 von 5:

Die Wolle vorbereiten

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  1. Versuche eine Schur zu bekommen, die frisch geschoren ist, da das Fett darin die Wolle weicher macht. Du musst bei der Auswahl der Schur einiges beachten. Überlege dir, was du aus dem gesponnenen Garn machen willst, welche Farbe es haben soll und beachte die Fehler im Schur, die das Spinnen schwierig machen können!
    • Überlege dir, was du mit dem fertigen Garn machen willst. Möchtest du Socken machen? Weben? Stricken? Oberbekleidung machen? Verschiedene Schuren sind verschieden weich und dies solltest du beachten, wenn du auswählst, mit welcher Schur du spinnen willst.
    • Suche nach Fehlern in der Schur, die das Spinnen erschweren könnten. Kaufe keine Schur, die unterbrochen ist. Wenn du an einem Stück Schur heftig ziehst und es bricht (üblicherweise in der Mitte), dann wird dies beim Roving (Vorgarn) für Knötchenbildung sorgen und das Garn sehr schwach machen. Schur, die pflanzliches Material beinhaltet, ist schwer zu kardieren und zu reinigen (wenn du die Schur kombinieren willst und Zeit hast, kannst du sie kaufen, andernfalls solltest du dies nicht tun).
    • Prüfe, ob die Falte der Schur glatt ist. Spanne die Schur auf und prüfe an mindestens drei verschiedenen Stellen (beispielsweise Hüfte, Schulter, mittlerer Rand). Du solltest sichergehen, dass eine Stelle nicht rauer und haariger als die andere ist.
    • Das Verhältnis von Rad zu Flügel legt fest, welche Art von Garn gesponnen werden kann. Ein Rad, das ein Verhältnis für mittlere und dicke Garne hat, wird zum Spinnen von Wolle verwendet, die Dicke des Garns hängt also vom Rad ab.
  2. Du musst die Schur vor dem Kardieren oder Spinnen oft scheuern (waschen). So gehen Fette verloren, was das Spinnen schwieriger machen kann. Du kannst zwar auch kaltes Wasser benutzen, es wird aber heißes Wasser empfohlen. Das Wasser sollte zwar so heiß sein, dass es unangenehm ist, aber nicht so heiß, dass du die Wolle nicht mehr waschen kannst.
    • Benutze eine große Badewanne oder ein Becken. Du kannst die Schur in zwei Teile aufteilen, um ein gründliches Waschen leichter zu machen und die Schur nicht unnötig zu verdichten.
    • Einige Handspinner lassen das Fett drin (das nennt sich "Spinnen im Fett") und reinigen die Fasern erst, wenn sie die verdrehten Fasern zu Garn verarbeiten. Das Fett nicht auszuwaschen kann das Trocknen schwieriger gestalten und den Kardierlappen und den Wollkamm kaputtmachen.
  3. Du kannst jedes Waschmittel benutzen, das nicht bleicht und keinen Weichspüler enthält. Weichspüler könnten unsichtbare Rückstände auf der Schur bilden.
    • Entferne nicht das komplette Fett aus der Schur. Zu viel natürliches Fett zu entfernen kann das Spinnen schwierig machen (deshalb spinnen manche Handspinner mit Fett und waschen erst später).
    • Du solltest außerdem sichergehen, dass du nicht so viel Waschmittel benutzt, dass du die Schur zehn Mal waschen musst bis die ganze Waschlauge raus ist. Zu viel und zu kräftig zu waschen kann die Schur in Filz verwandeln, was du unbedingt vermeiden solltest.
  4. Du solltest die Schur in Wasser einweichen, um Dreck, Fett und andere unreine Unannehmlichkeiten zu entfernen. Schur einzuweichen sorgt dafür, dass du sie nicht versehentlich in Filz verwandelst. [5]
    • Lasse kein laufendes Wasser direkt in die Schur laufen.
  5. Du wirst die Schur vorsichtig mit deinen Händen oder einem hölzernen Löffel rühren müssen. Denke daran, dass zu viel Rühren deine Schur zu Filz macht.
  6. Stelle jedes Mal, wenn du die Wolle spülst, sicher, dass die Temperatur so ist wie davor. Je offener die Schur im Wasser liegt, desto weniger oft musst du waschen/spülen. Je nachdem wie dreckig oder fein die Wolle ist, musst du öfter waschen/spülen.
    • Weiche die Schur im letzten Spülgang in heißem Wasser mit ca. einer halben Tasse Weißweinessig 30 Minuten lang ein.
    • Mohair, Merino, Rambouillet und andere feine Wollen benötigen mehrere Waschgänge.
  7. Drücke die nasse Wolle vorsichtig aus. Breite sie auf einem Handtuch oder Trockengestell aus oder hänge sie auf ein Geländer. Wenn du kannst, lasse die Wolle draußen trocknen. Das beste Wetter zum Trocknen von Wolle ist sonnig und windig.
  8. Kardieren richtet alle Fasern der Wolle in eine Richtung aus. Sie ordnen sich so an, dass das Verarbeiten leichter wird. Du kannst die Schur entweder in eine Fabrik schicken oder einen Wollkamm oder einen Handkamm benutzen. Überlege, eine metallische Hundebürste zu benutzen, was die kostengünstigste Wahl wäre. [6]
    • Wenn du Handkarden benutzt (was eine gute und einfache Methode ist), dann nimm ein Stück saubere und trockene Schur und drapiere Stücke davon in eine Richtung. Mit der anderen Karde streichst du sanft über die Fasern und legst sie damit in dieselbe Richtung. Wenn die Schur fluffig und geordnet ist, lege diesen Teil Schur zur Seite.
    • Ganz egal, wie du kardierst, das Prinzip dahinter ist immer dasselbe. Du versuchst, alle Fasern in dieselbe Richtung zu legen, ganz gleich, ob du das mit einem metallischen Hundekamm tust, mit Karden oder mit einem Wollkamm tust.
    • Leute kardieren Schur gerne zu viel. Du willst die Schur vorzeigbar, fluffig und geordnet machen. Du willst die Fasern nicht unterwerfen.
    • Stelle sicher, dass die Wolle komplett trocken ist. Schur ist besonders wasserabweisend und feuchte Schur lässt sich nicht gut kardieren.
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Teil 3
Teil 3 von 5:

Mit einer Handspindel spinnen

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  1. Eine der besten Eigenschaften von Handspindeln ist, dass man sie relativ leicht selbst bauen und benutzen kann. Wenn du dich für diesen Weg entschieden hast, dann kannst du deine eigene Handspindel sehr günstig bauen. Beschaffe dir die nachfolgend aufgeführten Utensilien. [7]
    • Ein ca. 30 cm langer Holzdübel. Die Größe ist nicht so wichtig, es wird ein Durchmesser von 9,5mm (3/8 Inch) empfohlen. Der Dübel dient als die Hauptwelle der Spindel.
    • Ein Haken oder ein Draht, der in eine Hakenform gebogen werden kann. Hier soll das Garn durchlaufen.
    • Zwei große CDs als Wirtel.
    • Gummiösen, die dem Durchmesser der Welle entsprechen. Solche gibt es in jedem Geschäft für Landwirtschaftsbedarf oder Autoteile. Wenn der Durchmesser der Welle also 9,5mm (3/8 Inch) beträgt, dann sollte der Innendurchmesser (Bohrungsdurchmesser) 9,5mm (3/8 Inch) betragen und der Durchmesser des Lochs 16mm (5/8 Inch), damit das Loch zu den CDs passt, der Außendurchmesser sollte ca. 22mm (7/8 Inch) betragen.
    • Besorge dir ein gezacktes Messer, eine kleine Säge oder Schere, um die Welle zu schneiden.
  2. Hierfür musst du in die Mitte der Welle mit einer Reißzwecke ein Loch machen. Drehe den Haken so in das Loch, dass er fest sitzt.
  3. Die Öse soll locker in der Mitte der CDs sitzen. Dies könnte ein bisschen frustrierend werden, da die Öse doch sehr stramm sitzt, aber wenn du die Kanten der Öse einmal hochgezogen hast, sollte es einfacher werden.
  4. Wenn du die Größen richtig eingeschätzt hast, solltest du jetzt mit dem Bau deiner Handspindel fertig sein. Wenn die Größen nicht so gut passen, dann wickle ein Isolierband um die Welle bis die Welle und die CDs gut passen und alles richtig sitzt.
  5. Bei Anfängern ist ein einteiliges Vorgarn für das Ausfasern zu groß. Teile es also in zwei Einzelteile auf, die ca. 30cm (12 Inch) lang sind. Teile dein Roving vorsichtig in der Mitte, um zwei statt einen Fäden zu erstellen. Dadurch wird das Spinnen leichter, wenn du erst einmal damit beginnst.
  6. Der Anfangsfaden ist ein Teil des Garns, der ca. 45 cm (18 Inch) lang ist und um die Welle der Spindel direkt über dem Wirtel (die CDs) gelegt wird. Lege das Garn über die Wirtel und wickle es um die Welle darunter. Ziehe es zurück über den Wirtel und befestige das Ende am Haken. [8]
  7. Nimm die Spindel in die rechte, den Anfangsfaden in die linke Hand während die Spindel direkt unter deiner Hand hängt. Drehe die Handspindel am Dübel (oder der Welle) im Uhrzeigersinn.
    • Wiederhole dies immer in dieselbe Richtung so lange, bis der Anfangsfaden sich dreht. Lasse einen Teil der Fasern am Ende liegen, damit du mehr Fasern hinzufügen kannst.
    • Es ist eine gute Idee, zu üben, wie man die Spindel dreht, damit man ein Gefühl für die Richtung bekommt, in die man die Handspindel dreht, um Garn zu machen.
  8. Halte auf dem gesponnenen Garn Spannung, lasse neue Fasern mit einlaufen. Wiederhole dies und stelle sicher, dass sich alles genug dreht bevor du weitermachst. Wenn das Garn so lang ist, dass die Spindel fast den Boden berührt, dann nehme es vom Haken und wickle es um den unteren Teil der Spindel neben dem Wirtel.
    • Das nennt sich einfädig. Lasse genug Garn übrig, das nicht aufgewickelt ist, damit du es mit ein paar Zentimetern Reserve zurück auf den Haken ziehen kannst.
    • Wenn du findest, dass das Garn sich zu sehr auseinanderzieht oder zu lose sitzt, dann drehe deine Spindel ein weiteres Mal, um mehr verdrehte Fasern zu lagern.
  9. Lege ein paar Zentimeter des Klumpens bearbeiteter Fasern auf die Wolle, damit du den Anfangsfaden greifen und mehr Fasern darin verdrehen kannst. Lasse den Zwirn durch die verdrehten Fasern laufen und gebe mehr Zwirn auf die sich drehende Spindel, um sicherzustellen, dass alles sicher verdreht ist.
    • Um zu prüfen, wie verbunden die Fasern sind, drehe die Spindel ein weiteres Mal und lege deine rechte Hand an die Stelle, wo deine linke Hand das Garn hält. Bewege deine linke Hand ca. 7,5cm (3 Inch) weiter nach hinten, während du mehr Wollfasern herausziehst und dazulegst und die Spindel noch ein paar Mal drehst.
    • Lasse das Garn auf deiner rechten Hand los und drehe die Fasern weiter ein, so wie du es davor getan hast. Ziehe jetzt sanft mehr Fasern aus der Fasernmasse, indem du sie mit deiner linken Hand zurückziehst und die Fasern durch die Drehung mit den verdrehten Fasern vereinst.
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Teil 4
Teil 4 von 5:

Die Wolle spinnen

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  1. Das heißt du ziehst die Fasern aus dem Material, das gesponnen werden soll, und verdünnst sie auf die Größe, die das Garn haben soll, das du spinnen willst. Wenn du mehr Fasern zugibst, wird dein Garn dicker, mit weniger Fasern wird es dünner. [9]
    • Wenn deine Fasern die Form eines langen, kontinuierlichen Streifen haben, dann nennt sich diese Art der Verarbeitung Roving (Vorgarn). Ist es ein breites, aufgerolltes Bündel, das ausgerollt ein breites Rechteck ergibt, dann nennt man das Wollekammzug.
    • Nimm einen Streifen, der ca. 30 cm (12 Inch) lang ist und ungefähr die Dicke deines Daumens hat (hier reicht es, dies ungefähr einzuhalten).
    • Halte den Faserstreifen in einer Hand (egal welche). Ziehe ein paar neue Fasern vom Ende des Streifens in die andere Hand. Ziehe so viele Fasern heraus, bis du die gewünschte Dicke für dein gesponnenes Garn erreicht hast.
    • Während des Spinnens werden die Fasern verdreht, dabei aber auch ausgedünnt. Wenn du beim Aufsetzen und Spinnen besser wirst, wird es dir leichter fallen, die Größe der Aufsätze einzuschätzen.
  2. Der Anfangsfaden ist der Teil des Garns, der vorher gesponnen wurde und kann auf der Welle der Spule befestigt werden. Schneide einen ca. 90cm (36 Inch) langen Faden ab und binde ihn an die Kurbelwelle. Stelle sicher, dass er locker angebunden ist.
    • Ziehe den Anfangsfaden durch die Blendenöffnung an dem Spinnrad. Wenn du dies gemacht hast bist du bereit, um richtig zu spinnen!
    • Wenn du mit dem Spinnen erst beginnst ist es eine gute Idee, das Spinnen nur mit dem Anfangsfaden zu üben, damit du ein Gefühl dafür bekommst, wie das Spinnrad arbeitet und wie das Spinnrad nur mit dem Anfangsfaden läuft.
  3. Diese sollten sich ca. 15 cm (sechs Inch) überlappen. Halte das Faserbündel in einer Hand (der Faserhand) und den Anfangsfaden und die einzelnen Fasern in der anderen (der Aufsetz-Hand).
  4. Stelle sicher, dass das Rad im Uhrzeigersinn dreht. Dadurch entsteht die "Z"-Drehung in den einzelnen Fäden des gesponnenen Garns. Lasse Anfangsfaden und Fasern sich ineinander verdrehen, halte sie für einen Moment fest während sie sich verdrehen, damit sie gesichert sind.
    • Stelle sicher, dass das Rad die Fasern aufnimmt, während du weitere Fasern aufsetzt.
  5. Lege ungesponnene auf gesponnene Fasern, indem du sie mit deiner nichtdominanten Hand hältst und das Rad im Uhrzeigersinn drehst. Dadurch verdrehen sich die Fasern, wodurch aus Fasern Garn wird.
    • Stelle sicher, dass deine Aufsetz-Hand zwischen der Fasernhand und der Blendenöffnung des Spinnrads liegt. Du musst die Hände trotzdem nicht in der Nähe der Öffnung halten während du spinnst.
    • Achte immer darauf, das Rad im Uhrzeigersinn zu drehen.
  6. Bewege die Aufsetz-Hand in Richtung Fasernbündel, um mehr Fasern zum Spinnen aufzusetzen. Am besten unterbrichst du das Spinnen kurz, legst neue Fasern auf, spinnst, und unterbrichst dann nochmal kurz, um neue Fasern aufzulegen. Wenn du dich sicherer fühlst wird daraus eine kontinuierliche Bewegung.
    • Achte darauf, dass verdrehte Fasern nicht in die Fasern auf deiner Fasernhand rutschen.
    • Deine nichtdominante Hand sollte näher am Rad sein, die dominante Hand näher bei dir.
  7. Dies machst du einmal, wenn deine Spindel voll ist. Wickle das Garn um Hand und Ellenbogen, ungefähr so als würdest du ein Kabel aufrollen, und arbeite immer wieder Acrylwolle ein.
    • Hier könntest du eine Hanghaspel verwenden. Binde das Garn von der Spule um die Hanghaspel. So entsteht eine große Schlinge, die wenig Platz braucht, die du dann in kleinere Teile bindest und entfernst, indem du sie von einer Schulter der Hanghaspel ziehst.
  8. Das tust du, indem du den Strang in heißes Wasser legst und zum Trocknen aufhängst. Du kannst Plastikklammern benutzen oder alles auf ein Trockengestell hängen. Hänge etwas Schweres an den Strang während er trocknet.
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Teil 5
Teil 5 von 5:

Fehler im Garn beheben

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  1. Manchmal verheddert sich dein Garn zwischen Spule und Flügel. Das bedeutet, dass du nicht gleichmäßig trittst (was bei Anfängern oft der Fall ist!). Schneide das Garn ab, lege es wieder auf den Haken und beginne von vorn. [10]
    • Das kann auch passieren, weil die Spule zu voll ist und das Garn deshalb über die Kanten der Spule springt und sich somit in der Welle verheddert. Leere die Spule, wie du es normal tun würdest, und beginne von vorn.
  2. Manchmal verliert man das Ende wenn man spinnt. Ärgere dich nicht! Drehe deine Spule ein paar Mal. Das Ende versteckt sich oft unter dem letzten Haken, über dem es war.
    • Versuche, ein Stück Klebeband zu benutzen, um zu sehen, ob du am losen Ende ziehen kannst. Dieser Lösungsansatz funktioniert in der Hälfte aller Fälle.
    • Andernfalls kannst du das wahrscheinlichste Ende suchen und genug Garn für einen neuen Anfangsfaden sammeln, um neu zu beginnen.
  3. Wenn dein Garn klumpig und uneben ist, bedeutet das, dass du nicht gleichmäßig spinnst. Du ziehst vielleicht zu viele Fasern. Wenn dies der Fall ist, musst du daran arbeiten, einen gleichmäßigen Rhythmus zu bekommen
  4. Einige dieser Probleme entstehen beim Handspinnen und beim Spinnen mit einem Spinnrad. Manchmal gibt es beim Spinnrad eine andere Lösung (beispielsweise hast du keinen Flügel und keine Spule und deshalb ist so ein Wirrwarr eher untypisch).
    • Die Spindel entfernt sich von dir. Wenn die Spindel sich von dir entfernt und aus der Drehung eine Fasernmasse wird, dann halte die Spindel an und drehe deine Fasernmasse auf. Fange dann erneut an, aufzusetzen. Dies passiert Anfängern sehr oft.
    • Wenn du dicke und dünne Abschnitte in deinem Garn hast, dann kannst du diese so lassen und hast ein ganz neuartiges Garn (gut geeignet für Schals). Andernfalls kannst du die Noppen entfernen, indem du das Garn auf jeder Seite der unterschiedlichen Stärken in deinen Händen hältst und so lange aufdrehst, bis die Fasern ein bisschen gleichmäßiger werden.
    • Anfänger haben oft übermäßig verdrehtes Garn. Überdrehtes Garn erkennst du daran, dass du einen sehr harten, dicken und dichten Strang hast. Dieser Strang könnte sich von selbst lockern, wenn du die Spannung verringerst. Um dieses Problem zu beheben solltest du einige der Drehungen, die zu viel sind, lösen und mehr Fasern herausziehen.
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Tipps

  • Übe vor deinem ersten Projekt mit deinem Spinnrad. Lerne, die Spannung vorsichtig anzupassen.
  • Rede mit anderen Handspinnern, um dir Rat über Vor- und Nachteile verschiedener Spinnräder einzuholen. In einigen Geschäften kannst du ein Spinnrad für eine kurze Zeit ausleihen, um es auszuprobieren.
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Warnungen

  • Spinnen, insbesondere Handspinnen, ist nichts, was man mal eben an einem Nachmittag lernt. Es gibt einen Rhythmus und diesen zu erlernen erfordert viel Übung.
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