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Kompostieren bietet eine ausgezeichnete Möglichkeit, deine Umweltbelastung zu reduzieren und einen natürlichen, nützlichen Bodenhilfsstoff herzustellen. Vielleicht steht dir aber kein Platz im Freien zur Errichtung eines traditionellen Komposthaufens zur Verfügung. Wurmkompostierung ist eine großartige Alternative, die dir erlaubt, auf kleinstem Raum im Haus Kompost herzustellen. Du wirst eine Wurmkiste bauen, in die du deine Speiseabfälle werfen kannst; von diesen werden sich die Würmer ernähren und reiche Erde zubereiten.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Eine Wurmkiste bauen

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  1. Am besten geeignet für Wurmkisten sind Orte, die keinen großen Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen ausgesetzt sind. Stell die Wurmkiste also nicht in die Nähe von Heizungen, Öfen, Klimaanlagen oder Abzugsschächten. Obwohl Wurmkisten im Allgemeinen kaum Gerüche erzeugen, gehören sie nicht in die Hauptwohnräume. [1]
    • Die ideale Temperatur für eine Wurmkiste beträgt zwischen 13 und 24 Grad Celsius.
    • Bringe die Wurmkiste in einem Schrank, Waschraum oder Lagerraum unter. Wenn du eine große Küche hast und eventuelle Gerüche dich nicht stören, kannst du sie auch dort aufstellen und einfach deine Speiseabfälle hineinwerfen.
  2. Wurmkisten sind vorgefertigte Wurmkompostierungsbehälter. Sie sind in vielen Gartenvertrieben oder Ökoläden erhältlich. Wenn du keine Wurmkiste kaufen willst, dann wähle einen etwa 90 Liter fassenden Vorratsbehälter. Dieser sollte undurchsichtig sein, damit kein Licht eindringen kann. [2]
    • Der Behälter wird die Einstreu, Speiseabfälle und Würmer enthalten. Außerdem wird er die Feuchtigkeitsmenge in der Einstreu regulieren und Licht blockieren.
    • Stell sicher, dass der Behälter, den du kaufst, einen Deckel hat. Ansonsten wirst du improvisieren müssen und ihn mit schwarzer Plastikfolie, z. B. mit einem Abfallsack, bedecken müssen.
  3. Falls du eine vorgefertigte Wurmkiste kaufst, wird sie vielleicht bereits Luftlöcher haben. Wenn du einen Vorratsbehälter kaufst, bohre mit einer Elektrobohrmaschine 1,3 cm große Löcher in den Boden, die Seiten und den Deckel. Mach etwa 20 Löcher im Ganzen. [3]
    • Bohre je fünf Löcher in den Deckel und in den Boden und mindestens drei Löcher auf jeder Seite der Kiste.
    • Die Würmer werden die Kiste nicht durch diese Löcher verlassen, weil sie das Licht scheuen; wenn du willst, kannst du aber die Löcher mit Drahtgitter oder Maschendraht überdecken.
  4. Beschaffe dir zwei Unterlagenklötze, d. h. zwei Holzklötze mit einem Querschnitt von 10 x 10 cm, oder etwas anderes, das die Kiste über dem Boden halten wird. Lege am Standplatz der Wurmkiste eine große Plastikplane aus. Platziere die Klötze auf das Plastik und die Kiste auf die Blöcke.
  5. Am geeignetsten für eine Wurmkompostierung sind rote Riesenrotwürmer. Afrikanische Regenwürmer und Kompostierungswürmer sind ebenfalls gute Optionen. Suche online nach Wurmverkäufern und lass dir die Würmer schicken. [4]
    • Ruf ein Bio-Gartenunternehmen vor Ort oder andere Gartenläden an, um zu erfahren, ob sie Würmer verkaufen. Falls nicht, recherchiere im Internet. Du wirst viele Unternehmen oder Einzelpersonen finden, bei denen du Würmer bestellen kannst.
    • Würmer werden gewöhnlich pro Pfund verkauft; ein Pfund (500 g) pflegt ungefähr 1000 Würmer zu enthalten. Im Allgemeinen genügen 1000 Würmer, um eine Wurmkiste in Gang zu setzen.
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Den Lebensraum für die Würmer vorbereiten

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  1. Würmer benötigen eine Einstreu, die gut Feuchtigkeit speichert; deshalb sind Zeitungspapier und Pappe ideal. Reiße die Zeitungen in lange, etwa 2½ cm breite Streifen. Zerkleinere die Pappe in ähnlich große Streifen. Zerreiße genügend Material, um die Kiste etwa 20 cm hoch zu füllen. [5]
    • Papier aus einem Telefonbuch eignet sich auch gut. Verwende kein Glanzpapier oder mit Tinte beschriebenes Papier, außer der für Zeitungen gebrauchten Druckerschwärze. Es könnte für die Würmer schädlich sein.
    • Auch Toilettenpaper oder Papierhandtücher sowie Eierschachteln aus Pappe sind großartige Alternativen.
  2. Deine Würmer benötigen Feuchtigkeit, um zu leben und atmen; deshalb ist es wichtig, dass die Einstreu nass ist, bevor du später die Würmer hinzufügst. Durchnässe die Einstreu, nachdem du sie zerkleinert hast oder besprühe sie, wenn sie in der Kiste liegt. Stelle sicher, dass die gesamte Einstreu ganz nass ist. [6]
    • Die beste Methode ist wahrscheinlich, die Einstreu zu zerkleinern und sie dann in einem andern Behälter ungefähr 15 Minuten lang einzuweichen. Es ist besser, wenn sie etwas zu nass als zu trocken ist.
    • Durchnässe die Einstreu erst, wenn du bereit bist, die Wurmkiste voll in Gang zu setzen. Ansonsten könnte sie austrocknen und müsste wieder durchnässt werden.
  3. Sobald das Wasser die Einstreu durchnässt hat, verteile sie gleichmäßig auf dem Boden der Kiste. Sie sollte die Kiste mindestens 20 cm hoch ausfüllen, damit genügend Raum für die Würmer übrig bleibt. Schüttle die Einstreu beim Ausbreiten etwas auf.
  4. Da Würmer von Natur aus unter der Erde leben, werden sie sich in deinem Wurmkompost wohler fühlen, wenn du etwas Erde hinzufügst. Hol dir ein oder zwei Schaufeln Erde von draußen oder kauf dir etwas Gartenerde. Verteile sie gleichmäßig über die Einstreu.
    • Erde ist notwendig, weil sie der Diät der Würmer etwas Körniges beifügt, was die Verdauung der Würmer fördert.
    • Falls die Erde trocken ist, sollte sie gänzlich mit Wasser durchnässt werden, bevor sie in die Kiste geleert wird.
  5. Sammle etwa ein Pfund Abfälle und streue sie über die Erde. Die besten Abfälle sind Schalen, Rinden, Kerngehäuse, Blätter und Samen von Früchten und Gemüsen. Zerdrückte Eierschalen, Teesäckchen und Kaffeesatz sind ebenfalls sehr geeignet. [7]
    • Es ist besonders wichtig, weder Fleisch noch Knochen, noch irgendwelche Milchprodukte beizufügen. Vermeide auch Brot und übermäßige Mengen von Zitrusfruchtabfällen.
    • Bevor du etwas in die Kiste wirfst, erkundige dich zuerst, ob es für Wurmkompost geeignet ist. Wenn du etwas hast, das du hineintun möchtest, aber nicht sicher bist, dann überprüfe es zuerst.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Den Wurmkompost ansetzen

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  1. Normalerweise fressen Würmer Nahrungsmittel, die bereits ziemlich verrottet sind. Deshalb ist es hilfreich, die Abfälle eine Weile in der Wurmkiste zu belassen, damit sie verrotten, bevor die Würmer hinzugefügt werden. Drei Tage sind das Minimum, warte aber nicht länger als zwei Wochen, bevor du die Würmer ansiedelst.
    • Falls du dir Sorgen wegen des Geruchs machst, stell die Kiste während dieser anfänglichen Verrottungsphase ins Freie. Sobald die Würmer in der Kiste sind, werden sie dazu beitragen, den Geruch unter Kontrolle zu halten.
  2. Öffne den Deckel der Wurmkiste und mach ein Loch in der Mitte der Einstreu. Leere die Würmer in dieses Loch; das ist besser, als sie oben zu verteilen. Die Würmer werden sich auf diese Weise wohler fühlen, wie wenn sie teilweise unter dem Boden wären. [8]
    • Falls du den Eindruck hast, sie seien zu eingeengt, dann mach zwei Löcher in die Einstreu und lege je die Hälfte der Würmer in die beiden Löcher.
  3. Wurmkompostierung ist nicht immer eine exakte Wissenschaft. Im Allgemeinen können 1000 Würmer ein halbes Pfund (250 g) Abfälle pro Tag kompostieren. Wenn du weißt, dass deine Familie mehr Abfall als das abwerfen wird, dann gib mehr Würmer in die Kiste. [9]
    • Hast du an manchen Tagen mehr Abfälle, spare sie auf und füge sie später hinzu, sodass die Gesamtmenge im Durchschnitt etwa vier Pfund (2 kg) pro Woche beträgt.
    • Die Würmer werden sich in der Wurmkiste vermehren; deshalb wirst du schließlich sowieso mehr als 1000 haben. Die Vermehrungsrate wechselt jedoch und es ist nicht einfach, die Würmer zu zählen.
  4. Überprüfe die Kiste wöchentlich, um zu sehen, wie viel Einstreu übrig ist. Wenn die gesamte Einstreu zu Kompost verwandelt worden ist, dann ist Erntezeit. Schiebe alles auf eine Seite und füge frische nasse Einstreu hinzu. Schaufle langsam den Kompost heraus, belasse aber die Würmer in der Kiste.
    • Das ist wiederum keine exakte Angabe. Möglicherweise wirst du bereits nach zwei oder drei Monaten einigen Kompost vorfinden.
    • Wenn du willst, kannst du den Kompost auch in kleinen Portionen einsammeln; es ist nicht unbedingt nötig, allen Kompost auf einmal heraus zu schaufeln.
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