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Wenn du an Misshandlungen denkst, siehst du vermutlich erst einmal Gewalt vor deinem inneren Auge. Aber Misshandlungen können viele Formen annehmen und nicht alle von ihnen sieht man einem Tier körperlich an. Um herauszufinden, ob eine Katze misshandelt wird, musst du die Anzeichen ganz sicher erkennen können und die verschiedenen Arten von Misshandlung kennen.

Teil 1
Teil 1 von 2:

Erkenn Anzeichen von Misshandlung

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  1. Das ist eine Form der unbeabsichtigten Misshandlung, bei der Katzen in zu großer Anzahl und unter unhygienischen Bedingungen gehalten werden. Katzen geraten unter Stress, wenn sie in zu großen Gruppen auf zu wenig Platz gehalten werden. Dann fangen sie an, sich gegenseitig anzugreifen und geraten in extreme Konkurrenz über Ressourcen, selbst wenn für alle genug zu fressen da wäre. Manche Katzen sind einfach dominant und würden alles für sich beanspruchen. [1]
    • Normalerweise ist auch die Wohnung des Hoarders dreckig und es gibt keine sauberen Schlafplätze, Futterstellen oder Toiletten für die Katzen.
    • Hoarder empfangen oft nur zögerlich Besucher oder lassen gar niemanden ins Haus, aber normalerweise kann man Katzen auch von außen durchs Fenster sehen.
  2. Jede Katze hat ein Recht auf Schutz vor Wind, Sonne, Regen und Kälte sowie auf Wasser, Futter und eine Möglichkeit, ihr Geschäft zu verrichten. [2] Sind diese grundsätzlichen Dinge nicht gegeben, kann von Misshandlung gesprochen werden. Man erkennt diese Art der Misshandlung an den folgenden Zeichen:
    • Eine extrem dünne Katze bekommt möglicherweise nicht ausreichend Futter.
    • Eine sehr durstige, beinahe ohnmächtig werdende Katze hat vermutlich entweder kein Wasser oder keinen Schatten.
    • Eine antisoziale oder aggressive Katze wurde möglicherweise zu früh von ihrer Mutter weggenommen.
    • Eine Katze, die auf zu engem Raum eingesperrt ist und keine Möglichkeit zu spielen hat, wird definitiv misshandelt.
    • Eine Katze, die keine Gesellschaft hat oder in einer Umgebung mit lauter Musik oder regelmäßigem lautem Geschrei leben muss, gilt ebenfalls als misshandelt.
    • Das Gleiche gilt für eine Katze, die keine Toilette hat und nicht nach draußen kann, während ihr Besitzer nicht da ist.
  3. Eventuell fällt einer Katze das Fell aus, sie hat offene Wunden oder aggressiven roten Ausschlag. Das Fell kann matt aussehen oder voller Flöhe und Zecken sein. Dann kratzt die Katze sich möglicherweise wund oder hat eine Menge schwarzen, kohleähnlichen Staub in ihrem Fell („Flohdreck“). [3]
    • Tupf den Schmutz mit einem feuchten Baumwolltuch ab. Ein orange-roter Fleck deutet auf Blut und damit auf einen Flohbefall hin.
    • Eine Katze mit Zecken hat lauter gräuliche Bläschen in ihrer Haut stecken. Das sind die saugenden Zecken.
    • Eventuell sind die Krallen so lang, dass sie wieder in die Pfoten einwachsen. Als Folge würden die Pfoten bluten oder es bildet sich Eiter durch eine Infektion.
  4. Eine solche Wunde könnte sich nicht nur entzünden, es besteht auch die Gefahr, dass Fliegen ihre Eier in der Wunde ablegen, aus denen dann Maden schlüpfen. Wenn es schon passiert ist, bemerkst du möglicherweise cremefarbene Maden, die in der Wunde herumkriechen, oder einen eklig süßen Geruch aus der infizierten Wunde.
    • Je nachdem wie viel die Maden schon gefressen haben, können sie nur so breit sein wie ein Haar und etwa einen halben Millimeter lang oder schon richtig dick und wulstig.
  5. Auch daran lässt sich eine Form der Misshandlung erkennen, denn wenn eine Katze ein ums andere Mal wirft, zehrt sie das körperlich extrem aus.
    • Besonders verantwortungslos ist es, wenn der Nachwuchs anschließend auf mysteriöse Art und Weise verschwindet oder herrenlos in der Nachbarschaft herumstreunt.
  6. Junge und adulte Katzen sollten schlank bis mollig sein, die Knochen sollten nicht hervorstechen.
    • Wenn du eine Katze streichelst und ihre Wirbelsäule deutlich fühlen kannst oder ihre Rippen sehen kannst, ist sie auf jeden Fall untergewichtig.
  7. Halt die Augen nach Katzen offen, die scheinbar regelmäßig verletzt sind oder humpeln. Wenn eine Katze immer wieder auf einem anderen Bein humpelt, sollte dich das besonders skeptisch machen, denn das ist vermutlich auf wiederholte Verletzungen zurückzuführen und nicht auf eine chronische Erkrankung.
    • Wenn du beobachtest, wie der Besitzer die Katze körperlich misshandelt, schreib dir Zeit und Details auf und kontaktiere die Polizei.
  8. Die meisten Tiere, die misshandelt werden, zeigen das in ihrem Verhalten.
    • Meist wirken diese Katzen eingeschüchtert, machen sich klein und suchen mit großen Augen nach einem Fluchtweg.
    • Manche Katzen werden auch extrem aggressiv und drehen bei der kleinsten Provokation durch, da sie Angriff als die beste Verteidigung ansehen.
  9. Du solltest den Täter niemals konfrontieren sondern deinen Verdacht dem Tierschutz melden. Eine genaue Beschreibung oder eindeutige Beweise bringen dich weiter als die Äußerung eines bloßen Verdachtes, also sorg dafür, dass du Details liefern kannst.
    • Melde dich entweder bei der Polizei, beim Veterinäramt oder bei einer Tierschutzorganisation.
    • Sammle Informationen wie Daten und Uhrzeiten, zu denen die Misshandlungen stattgefunden haben, und dokumentiere nach Möglichkeit Beweise in Fotos oder Videos.
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Teil 2
Teil 2 von 2:

Versteh Misshandlung

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  1. Schau dir auf jeden Fall die größeren Zusammenhänge an, bevor du jemanden bezichtigst. Es kann manchmal sehr leicht sein, bei einem Tier, das zwar krank ist aber tierärztlich versorgt und betreut wird, Misshandlungen zu unterstellen.
    • So hat möglicherweise ein stark abgemagertes Tier eine Krankheit und bekommt Medikamente dagegen und verhungert nicht, weil es nicht gefüttert wird.
  2. Das Verhalten einer Katze in Gegenwart ihres Besitzers sagt sehr viel darüber aus, wie sie zu ihm steht.
    • Läuft eine Katze auf ihren Besitzer zu, streicht ihm um die Beine und schnurrt, ist vermutlich alles in Ordnung.
    • Wenn die Katze zurückweicht und sich verkriecht, ist das ein schlechtes Zeichen.
    • Auch daraus kannst du allerdings keine eindeutigen Schlüsse ziehen – vielleicht weiß die Katze auch einfach, dass sie gebadet werden oder Medikamente bekommen soll.
  3. Wenn du herausfinden willst, ob es eine gute Erklärung gibt, warum eine Katze verstört oder ungepflegt wirkt, geh einfach direkt aber diplomatisch auf den Besitzer zu. Frag ihn, ob es der Katze gutgeht, und achte genau auf die Antwort und die Reaktion.
    • Pass auf, dass dein Ton plauderhaft bleibt.
    • Wenn der Besitzer dir erzählt, dass die Katze behandelt wird, frag nach, bei welchem Tierarzt.
    • Bist du mit der Antwort nicht zufrieden, konfrontiere den Besitzer nicht, sondern übergib den Fall den Behörden.
  4. Wie der Begriff schon vermuten lässt, wird dabei das Tier nicht angemessen behandelt und versorgt, es steckt aber keine böswillige Absicht dahinter. Leider können auch Menschen, die sich selbst jederzeit als Tierliebhaber bezeichnen würden, sich der unbeabsichtigten Misshandlung schuldig machen. [4]
    • Bei dieser Art von Misshandlung werden meist Grundbedürfnisse der Tiere nicht erfüllt, es steht kein angemessenes Futter oder Wasser zur Verfügung, es gibt keinen sauberen Rückzugsort für die Tiere oder keinen Schutz vor den Elementen.
    • Besonders häufig tritt diese Art der Misshandlung im Zusammenhang mit „Animal Hoarding“ auf, wenn Menschen mehr Tiere ansammeln als sie versorgen können, oder weil Leute einfach in den Urlaub fahren und ihre Katzen nicht genug zu fressen haben, um die Zeit zu überbrücken.
  5. Davon spricht man, wenn der Besitzer sehr wohl weiß, dass er dem Tier schadet oder ihm Schmerzen zufügt, und nichts dagegen unternimmt. Im schlimmsten Fall steckt Grausamkeit dahinter, Schmerzen werden absichtlich zugefügt und Tiere vorsätzlich verletzt. [5]
    • Neben dem Zufügen von körperlichen Verletzungen ist es auch als Misshandlung zu werten, ein krankes Tier nicht zum Arzt zu bringen oder einen Flohbefall nicht zu behandeln.
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